Wenn man sich die "berechneten" Schwachstellen des Mark II auf dem letzten Bild ansieht, hat man eine Vorstellung über allgemeine, konstruktionsbedingte (und damit unvermeidliche) Schwachstellen aller Panzer. Das macht auch ein Vergleich mit allen anderen Bildern deutlich und gilt demzufolge auch für deutsche Panzer. Mit welchen Geschützen und Granaten sowie in welchen Kampfentfernungen (Schussdistanz) diese Schwachstellen ausgenutzt werden konnten, ist eine andere Frage. Es ist in diesem Zusammenhang interessant, dass bis in die 1990er Jahre einige allgemeine Schwachstellen geblieben waren (Turmansatz, unterer Teil der Bodenwanne und Wannenboden, Heck, Lufteintrittsöffnungen, Laufwerk und Ketten). Lediglich die innere Sicherheit wurde verbessert (Luftabdichtung und Filterung der Luft mit Überdruck im Mannschaftsraum zur Vermeidung des Eindringens schädlicher oder giftiger Außenluft; Panzertüren zum Munitionslagerraum; automatische Brandlöschvorrichtung, um den Ausstieg der Mannschaft zu gewährleisten; nicht durch äußere Einwirkung zur Explosion kommende Granaten). Durch den Afghanistan- und Irak- sowie weiterer Kriegseinsätze hat sich im westlichen Bündnissystem allerdings die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein verstärkter Rundum-Schutz erforderlich ist, der sich insbesondere auch auf die "klassischen" Schwachstellen beziehen muss.
Die gezeigten Tafeln dürften aus den digitalisierten russischen Dokumenten stammen, zumindest vermute ich das. Es lagern da noch etliche in den Archiven. Beschussversuche gab es viele, so haben z. B. die Alliierten die in Afrika erbeuteten Hohlladungsgranaten der 7,5 cm Stummelkanone, verbaut im Panzer IV und dann auch im Panzer III, getestet, da diese zu tausenden erbeutet wurden. Sie nutzten die Granaten dann selbst gegen die Wehrmacht und entwickelten eine eigene Panzerabwehrgranate. Text aus "Entwicklung des M4 Panzers". Leider habe ich den Testbericht nicht finden können, auch nicht im Imperial War Museum. Bild entfernt (keine Rechte)
Als 1944 nach der Landung der Westfeinde in Frankreich und dem Vordringen der Russen von Osten her, die Bedrohung des Reiches immer größer wurde und die Zahl der einsatzfähigen Mannschaften immer geringer, erfolgte bei uns, in den östlichen Gebieten wohl schon etwas früher, am 18. Oktober 1944 28 Uhr durch Rundfunk der Aufruf des Volkssturmes zur Mitwirkung an der Verteidigung des Reiches. Der Aufruf trägt das Datum des 25. September 1944, (siehe Anlage Nr. 46), außerdem weitere Zeitungen unter Nr. 47a bis d. Am 26, bis 28. Oktober erfolgte hier in Burg in verschiedenen Lokalen die Einschreibung der Volkssturmmänner mit gleichzeitiger Einteilung in 1. bis 4. Aufgebot.
Das 1. Aufgebot umfaßt die sofort Einsatzfähigen, Das 2. Aufgebot umfaßt die tauglichen, aber aus beruflichen Gründen nicht sofort Einsatzfähigen Das 3. Aufgebot umfaßt die Jahrgänge 1927 bis 1929 Das 4. Aufgebot umfaßt alle nicht Einsatzfähigen, z. B. Kranke, Beschädigte usw.
Zum Volkssturm gehörte jeder erwachsene männliche deutsche, der nicht bei der Wehrmacht war. Am Dienstag, den 1. November 1944 20 Uhr ist erstes Antreten auf dem Schützenplatz. Abmarsch mit Musik (Kapelle des Ersatz Bataillons I. R. 191) zum Paradeplatz. Dort selbst Ansprache des Kreisschulrates Biallas mit Absingen einer Strophe „O Deutschland hoch zu Ehren“. Über 2000 Teilnehmer. Dann fand am Sonntag, den 12. November 1944, 9 Uhr vormittags auf verschiedenen Plätzen der Stadt genaue Einteilung der einzelnen Bataillone statt. Nachmittags um 15 Uhr war auf dem Paradeplatz feierliche Vereidigung auf die mitgeführten Fahnen der Partei – Ortsgruppen. Angetreten sind 2697 Mann, dazu 1 Kompanie Wehrmacht mit der Kapelle Ers. Bat. 191. Ansprache des Kreisleiters von Genthin und Absingen eines Verses: „Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.“ Anschließend Marsch zur Bahnhofsstraße und Vorbeimarsch vor dem Kreisleiter von Genthin. (In Vertretung von Kreisleiter Lange). Die erste Einteilung des Volkssturmes war wie folgt: Führer für den gesamten Kreis einschließlich Burg Hauptmann a. D. Urban (Rektor) Insgesamt waren 13 Bataillone aufgestellt. Die 4 -Burger Bataillone wurden geführt von Studienrat Niemann Rektor Urban jedes Bataillon zu 4 Kompanien Postsekretär Wucknitz Fabrikant Steinbecher
Dazu Bataillon Dietrich (motorisiert) zu 2 Kompanien. Das 4. Aufgebot, das nur zur Verteidigung angetreten war, führte Gewerbeoberlehrer Berkling. Kurze Zeit später übernahm die Gesamtleitung der Major der Reserve Ulrich Deutsch, Kaufmann. Jetzt begann nun die praktische Arbeit, das heißt, jeden Sonntagvormittag ist Ausbildung und Schießen. Waren doch in diesen Bataillonen neben den Soldaten von 1914/18 auch ungediente Leute, die noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt hatten. Eigene Waffen hatte der Volkssturm bis jetzt nicht, sondern diese Ausbildung oblag dem Ers. Bat. I. R. 191. In dessen Kaserne wurden auch Führerkurse abgehalten und einzelne Leute mit der neuesten Waffe, der „Panzerfaust“ vertraut gemacht. Das war eine Handfeuerwaffe, die zur Bekämpfung von Panzern diente und große Durchschlagskraft hatte. Neben der Ausbildung seiner Leute oblag dem Volkssturm auch die Teilnahme an dem im Frühjahr 1945 befohlenen bau von Verteidigungswerken, Schützenlöchern, Panzersperren und Panzerfallen. Siehe darüber im nächsten Abschnitt. Die Ausbildung der Führer abwärts bis zum Zug – und Gruppenführer wurde bei der Wehrmacht fortgesetzt. Major Deutsch, der seine Aufgabe darin sah, seine Truppe als Versorgungstruppe, nicht als Kampftruppe, auszubilden, da er der Ansicht war, der aktiven Truppe gebühre der Kampf, gab empfangene Panzerfäuste an die 191er ab, die sie gern annahmen. Ebenso übergab er 25 empfangene italienische Karabiner in den letzten Tagen an die hier aufgestellten Hilfspolizei (Führer Finanzamtmann Emil Burghardt). Er war immer der Ansicht, die Bewaffnung des Volksturmes sei unnötig. Als am 11.4.1945 nachmittags die Nachricht vom überraschenden Eintreffen der Amerikaner am westlichen Elbufer bei Rogätz hier eintraf, wurden auch teile des Volkssturmes zum Schanzen eingesetzt. Es wurde geschanzt bei Lostau – Hohenwarthe mit Front nach dem Westen, elbwärts bis Blumenthal, Parchau am Kanal, die verschiedenen Brücken wurden von der Wehrmacht zur Sprengung vorbereitet. Es wurde aber auch östlich von Burg gesichert; geschanzt wurde an den Waldrändern und Wegen für die Front gegen Osten, da auch von daher Gefahr drohte. Die motorisierten Teile des Volkssturmes wurden aufgeboten, mussten Fahrzeuge für die Wehrmacht stellen, besorgten in der Hauptsache aber die Dienste, die Major Deutsch als die wichtigsten erkannt hatte: sie stellten die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln und sonstigen Bedürfnissen sicher. Es wurde Öl von Magdeburg und Zucker von Gommern herangeschafft usw. Mit dieser Auffassung von den Aufgaben des Volkssturmes war der Kreisleiter einverstanden. Nachzutragen ist noch, daß am 18.2.1945 eine Neuformierung des Volkssturmes stattgefunden hat, die mir aber nicht ganz klar geworden ist. Ich weiß nur, daß im Bataillon Urban alle sofort einsatzfähigen Leute des 1. Aufgebots vereinigt wurden. Uniformen hatte der Volkssturm nicht. Die sollten evtl. beim Einsatz ausgegeben werden. Es ist aber bekannt, daß überhaupt keine Bestände darin vorhanden waren. Einzelne eingesetzte Mannschaften trugen rote Armbinden und hatten Ausweis um sie gemäß internationalen Vorschriften als Angehörige der Wehrmacht zu kennzeichnen. In Verfolgung der Verhandlungen, welche in den Tagen ab 30. April in der Stadt gepflogen wurden, da man einsah, daß eine Verteidigung der Stadt bei der Bedrohung von Ost und West sinnlos sei und der Krieg sowieso verloren war, löste der Kommandeur a. D. Deutsch den Volkssturm schon am 2. Mai auf. Dies geschah aus eigener Machtvollkommenheit. Deutsch sprach dabei die Bitte aus, daß die Verbände auf privater Grundlage auch fernerhin für die Versorgung in kommenden schweren Tagen tätig sein sollten. In seiner letzten Verlautbarung von seiner Flucht, hat der Kreisleiter Lange, als er sich von der Burger Bevölkerung verabschiedete, die Auflösung des Volkssturmes von sich aus nochmals verfügt; Burger Tageblatt vom 4. mai 1945, die erste und letzte Nummer dieser Zeitung, als der „Mitteldeutsche“ sein Erscheinen eingestellt hatte. Nachzulesen in der Anlage Nr.51, Blatt vom 4.5.1945. Und doch war der Volkssturm endgültig tot. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in der Nacht zum 5. Mai 1945 endete jede Tätigkeit deutscher Dienststellen. Der Kreisleiter als oberster Führer in Burg flüchtete im Augenblick des Eintreffens der Roten Armee und endete durch Selbstmord in Möser. Die oberen Führer des Volkssturmes wurden von den Russen gefangen fortgeführt. Sie sind z. T. im Lager gestorben, die anderen sind nach ungefähr 3 bis 4 Jahren wieder entlassen. Getreu seiner Auffassung von den Aufgaben des Burger VolkssturmesHat Major Deutsch die geforderte Stellung von 2 Kompanien nach Stendal zur Aufstellung von Kampftruppen abgelehnt, mit der Ausrede, die Leute wären noch nicht fertig ausgebildet. Auch als Magdeburg die Gestellung von Volkssturmmännern aus Burg verlangte, soll der Antrag abgelehnt worden sein.
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Wenn auch die Siegesaussichten sich seit dem Jahre 1943 verringerten, seitdem wir bei Stalingrad schwer geschlagen waren, und wir im Juni 1944 den Angriff der Westmächte hinnehmen mussten, ohne in der Lage zu sein, ihnen die Landung in Frankreich verwehren zu können, so glaubten wir doch nicht, daß unser engstes Heimatgebiet noch zum Kriegsschauplatz werden würde, ja, daß sich hier die allerletzten Kämpfe abspielen würden. Fast unglaublich war es uns, als wir um die Weihnachtszeit 1944 erfuhren, daß um Berlin herum geschanzt würde. Und dann kam auch, als die allgemeinen Nachrichten von den Fronten immer bedrohlicher wurden, für Burg der befehl zum Ausbau von Verteidigungsstellungen. Mitte Februar 1945 begann man hier an den Chausseen zu schanzen. Wehrmacht und Volkssturm unterstützt durch Teno (Technische Nothilfe) bauten Schützenlöcher, Maschinengewehr uns Pak-(Panzerabwehrkanonen) Stände und Panzerfallen. Und bald kam auch die Zeit, daß man in der Stadt selbst anfing die Panzersperren zu bauen, so daß Burg beinahe ein mittelalterliches Aussehen bekam. Die Panzersperren hatten den Zweck, den Panzern das Eindringen in die eigentliche Stadt zu versagen und sollten den Verteidigern der Stadt letzte Möglichkeit geben, diese Panzer abzuschießen. Eine Sperre sah ungefähr so aus: Auf dem Bürgersteig wurden nebeneinander quer zur Straße starke Kiefernbaumstämme, die 2 bis 3mtr. hoch waren, eingegraben und ungefähr 1 bis 2 Meter dahinter noch eine Reihe. Der Raum zwischen den beiden Reihen wurde mit Erde vollgeschippt, die Stämme untereinander verankert. Längs der Gosse schloß eine weitere Baumreihe diesen Wall ab. Außerdem waren längs der Gosse weitere Baumstämme davor gesetzt, hinter denen die quer zum Straßendamm gelegten Baumstämme, die in 3 Reihen hintereinander zirka 2 bis 3 Meter hoch lagen und so jeden Verkehr sperrten, Widerstand fanden. Ich hoffe mit Anlage 48a + b ein Bild davon zu geben. Auf Anlage No. 49 habe ich auf einem Stadtplan sämtliche Panzersperren eingezeichnet. Von Osten über Süden und Westen nach Norden ergibt sich folgende äußere Verteidigungslinie:
1. Berlinerstraße zwischen Haus 23 und 24 2. Berlinerstraße zwischen Autoprogatzki und Waisenhausgarten 3. Deichstraße zwischen Ihle und Haus Nr. 23 4. Kapellenstraße zwischen Haus 19 und 22 5. Grabowerstraße bei Haus 34 6. Grabowerstraße 2 zwischen Haus 12 und 42 7. Zerbster Promenade vor Haus 11a 8. Zerbster Chaussee vor Haus 5 9. Zerbsterstraße vor Haus 18 10. Magdeburger Promenade zwischen Haus 1 und 35 11. Magdeburger Promenade im Durchgang bei der Herberge zur Heimat 12. Magdeburger Promenade an der westlichen Biegung zur Oberstraße 13. Magdeburger Chaussee zwischen Haus 17 und 43 14. Magdeburger Chaussee zwischen Haus 3 und 53 15. Moltkestraße – Dietrich –Eckhard - Straße 16. Moltkestraße 26a 17. Am Weg nach Hohenwarthe dicht westlich der Bökebrücke 18. Kaiser – Wilhelm – Straße vor Haus 32 19. Kaiser – Wilhelm – Straße vor Haus 26 20. Bäckerei, dicht westlich der Kleinbahn bei Aßmann 21. Niegripper Chaussee, westlich des Kanals 22. Schartauerstraße zwischen Haus 34 und 37 23. Weg nach Blumenthal nördlich des Kanals 24. Bergstraße, Eingang vom Untermhagen 25. Parchauer Chaussee, nördlich der Bahn bei Zellweger 26. Kolonie zwischen Haus 16 und 84 27. Holzstraße, Ausgang zur Kolonie 28. Unterhagen Ausgang zur Kolonie
Die Ihleübergänge von der Unterstadt zur Oberstadt bzw. umgekehrt wurden wie folgt abgeriegelt:
29. Schulstraße 1 gegenüber Eckhaus Deichstraße 25 30. Breiter Weg zwischen Haus 7 und 48 31. Brückenstraße zwischen Haus 1 und 20
Außerdem war der Nordhang des Bergrückens in der Oberstadt im Zuge der Nordstraße von der Kolonie bis zum Wasserturm durch Anlage von Schützenlöchern und MG-Ständen zur wirksamen Verteidigung eingerichtet. Auch sonst wurden im weiteren Umkreis der Stadt, als die Bedrohung von Ost und West immer größer wurde, weitere Stellungen zum Teil durch die Wehrmacht und dem Volkssturm und Teno ausgebaut; näheres ist mir darüber nicht bekannt geworden. Auch was sonst draußen auf den Dörfern an Stellungen und Verteidigungsnestern vorbereitet wurde, ist mir nicht bekannt geworden.
W. Müller
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