Ansichtskarte aus meinem Archiv, verschickt vom RAD Blankenburger Str., Poststempel von 1939.
Falls die Bilder in den Baracken aufgenommen wurden, dann ist die Nutzung wohl klar. Sie entstanden erst zur RAD-Zeit. Das ehemalige Fabrikgelände erstreckte sich zwischen (verlängertem) Walmbergsweg und der heutigen Brenneckestraße. Die Adresse des Grundstücks war Blankenburger Straße 58-70. nicht 38-70, wie in der Grafik angegeben. Nicht markiert sind die 6 großen Hallen auf der anderen Straßenseite (später Gubelas). Sie gehörten ebenfalls zum RAD. Das ist die Adresse Blankenburger Str. 59. Auf dem Gelände (entlang der Brenneckestr.) befand sich zunächst auch eine Verkaufsstelle des "Elbe-Kohlekontor", ab 1940 nicht mehr im Adressbuch. Die Firma "Ferdinand Roth" hatte mit dem RAD-Gelände nichts zutun. Sie lag hinter der abgebrannten Villa Salzmannstaße 28, heute mit Reihenhäusern überbaut. Das ehemalige Werksgelände von Röhrig & König (Blankenburger 58-70) gehörte bis mind. 1935 der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A.G. (Salbke). Die Außenstelle der Maschinenfabrik war 1928 stillgelegt worden und stand danach über Jahre leer. Nach dem Krieg/RAD nutzten verschiedene Firmen das Gelände, bis es schließlich der VEB Starkstrom-Anlagenbau (VEM) übernahm.
Guten Tag, ich habe von meinem verstorbenen Mann u.a. eine Sammlung von alten Briefen etc. Ich versuche mich nun damit zu befassen. Einiges hat mit Lagern und Zwangsarbeit zu tun. Vieles kann man ergoogeln, jedoch mit einem Beleg komme ich nicht weiter. Vielleicht kann mir hier jemand etwas weiter helfen. In der Kapellenstraße 1 soll im Jahre 1941 ein Arbeitserziehungslager gewesen sein. Gibt es da irgendwo Informationen dazu? Zumindest entnehme ich das dem Zettel, welcher dem Umschlag ( mit Inhalt ) bei gefügt ist. Es ist in polnisch und es schreibt eine Mann aus Magdeburg B, Kapellenstraße 1, Stube 13 an (s)eine Frau in Krakau. An dieser Adresse soll wohl das Lager gewesen sein. Vielen Dank. Maria
Zunächst etwas zum Gebäude, in welchem sich das Arbeitserziehungslager befunden haben soll. Die exakte Anschrift ist Magdeburg (-Buckau), Kapellenstraße 1a und es handelt sich um ein Schulgebäude. Eigentümerin war die Stadt Magdeburg. Im Gebäude war bis 1940 die 41. Gemeindeschule der Stadt Magdeburg untergebracht. Es handelte sich um eine Hilfsschule. Ab Beginn des neuen Schuljahres 1940 (Ostern) wurde das Gebäude nicht mehr für schulische Zwecke genutzt.
Über die tatsächliche Verwendung des Schulgebäudes ab diesem Zeitpunkt und über seine Nutzer habe ich leider keine Informationen. Nach dem Krieg wurde die Schule wieder für Unterrichtszwecke genutzt.
Vielen Dank schon einmal @Hugo Der Absender schreibt auf dem Brief die Hausnummer 1. Vermutlich ist 1 und 1a identisch, oder es wurde später von 1a in 1 geändert? Vermutlich wurde die Schule danach als "Lager" genutzt. Sicher aber ab 18.5.1941, denn so lautet der Poststempel bzw. ab 17.5., denn darauf ist der Brief datiert. Hat jemand eine Idee wie ich die Informationen bekommen könnte, wie die Hilfsschule nach Ostern 1940 genutzt wurde? Gibt es einen Heimatverein in Buckau?
Das Gebäude müsste doch irgendwo in einer Chronik eine Erwähnung als "Lager" gefunden haben, oder in einer Übersicht gelistet sein? Der Vermerk bzgl. AEL ist ein Sammlervermerk. Vielleicht war es aber auch ein anderes "Lager"?