Ich habe gerade auf der Seite der Barbara in Jüterbog dieses Fundstück entdeckt.
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Mitte der 1980er Jahre wurde so ein Monstrum am Haupteingang des Kasernenkomplexes Breitscheidstraße installiert. Blick- bzw Schußrichtung war Süden, so das alle "Gegner" die in Richtung Herrenkrug wollten im Visier waren. Ob das Ding jemals bestzt war oder ob es nur im Ernst/Manöverfall genutzt wurde kann ich nicht sagen. Ich weiß auch nicht ob "unser" Monstrum genau so aus sah und wie lange es da stand. War das ein genormter Unterstand der Roten Armee? Kann sich überhaupt noch jemand daran erinnern???? spusu
Das ist ein genormter LMG-Unterstand und gehört zum System der Nahverteidigung. Der Einsatz erfolgte an der Grenze des inneren Ringes von SP-Objekten wie: ML, KWM-L, Stütz- und HNZ und Einrichtungen der garantierten Nachrichtenverbindung (барс).
Super, also russisches Normteil. Kannst du dich erinnern das und warum es in Magdeburg installiert wurde. Eventuell kannst du für die ein bis vierzehn Zivilisten oder zu spät Geborenen die Abkürzungen übersetzten.Wäre nett denn ich denke da geht es zu sehr ans Eingemachte. Danke Spusu
In MD sind mir die Teile nicht in Erinnerung. Dafür in Kapen (ML[Munitionslager]), Vogelsang ( KWM-L[Kernwaffen-Einsatzmittel -Lager]), Möhlau(HNZ[Hauptnachrichtenzentrale]) und an einer strategischen Troposphären-Nachrichtensystem „BARS“.
Danke für die Auklärung. Ich kann mich noch recht lebhaft daran erinnern das an der Ecke Breitscheidstrasse/Herrenkrugstrasse so ein Ding an der Wache des Kasernenkomplexes stand. Aber erst Ende der 1980er Jahre. Irgendwie sah das Ding selbst gebaut aus. Darum hab ich mich ja so gewundrert als ich bei der Barbara so ein Ding gesehen habe. Spusu
Wie weit bekannt ist denn der Militär Trakt in Magdeburg auf dem Bahnhof. Dieses Areal, was heute den kompletten Verkaufstrakt, die breite Treppe hoch zum Mc geiz oder so was und dann der Trakt, den mc donalds beansprucht. Dieser Trakt war damals (1977 - 1982) komplett gesperrt. In der großen Halle waren dort, wo heute Verkaufsstände sind, mehrere Schalter hinter Glas. Es ist ja nun alles komplett umgebaut und kaum noch zu erkennen. Reichlich bewaffnetes Militär. Ich wurde mal bei einem dieser bewaffneten Militaristen einfach mal eben geparkt. Später durfte ich den kompletten Verwaltungstrakt, der Treppe hoch, wie damals noch eine Art Wendeltreppe ging. Es wurde an verschiedenen Dienstfenstern unterschiedliche Dokumente geprüft und gestempelt für die Ausreise von Soldaten, die sich strafbar gemacht hatten. Wir konnten dann auch innerhalb dieses Traktes in der Mitropa essen. Das war ein kleiner abgetrennter Teil, in den man Durchgang zur allgemeinen Mitropa hatte. Dann gab es einen größeren oder mittelgroßen Warteraum, oder zwei. Der Zug fuhr direkt vor den Ausgang, der über Verwinkelungen zu erreichen war. Die Züge hatten durchweg Schlafwagen. In dem Trakt für die Russen lief es sehr ruhig ab.
Magdeburger müssten sich an diesen Trakt erinnern. Ich vermute, dass er durch eine Glastür zu sehen war. Das kann aber auch nur Einbildung sein. Ich fragte vor Kurzem einige Schönebecker Mitschüler, sie können sich auch nicht an diesen Trakt erinnern. Hm. Vielleicht war dieser Trakt tatsächlich komplett sichtgeschützt. Also praktisch, was heute die Haupthalle ist. Die Züge fuhren von dort aus nur nach Mokau, über Brest. Die Angehörigen fuhren auch mal nach Russland. Oder wenn die 5 oder 7 Jahre der Offiziere vorbei waren, dann fuhren sie mit Familie nachhause. Ich habe dort einige Familien verabschiedet und war dabei, wenn ein veruteilter Soldat nachhause begleitet wurde. Die Solaten waren noch gänzlich jung. Sie saßen immer ziemlich reumütig am Extratisch. Ein Bild, was man auch nicht vergisst. Die deutschen Leute wussten aber wohl auch nicht, dass es eine Verbingung gab. Die alte Mitropa war ja auch komplett anders, als heute alles ist. Leider schien ich (und mein Bruder) wohl als eine Ausnahme als deutsches Kind in der Garnison so integriert gewesen zu sein. Leider kann ich mich auch kaum noch an Namen erinnern, sonst würde ich suchen. Eine Person fand ich ja schon. Aber wir konnten nicht gleich alle Fragen durchgehen.
Na ich war doch einige Jahre darin integriert, wie ich schrieb, von 1977 bis 1982 eigentlich, aber 1982 war ich dann mehr in Halberstadt in der Garnison. Meine Eltern hatten wohl nicht offiziell einige sehr wichtige Aufgaben in den Garnisonen und wir Kinder waren dann einfach drin. Um mich kümmerte sich überwiegend ein (in meinen Erinnerungen) Offizier. Er selbst meint, von sich, dass er nur Fähnrich war. Naja, das tut ja weniger zur Sache. Meine Eltern wussten offensichtlich nicht wirklich viel von dem, was ich selbst dort erlebte. Nur, wenn wir gemeinsame Abende oder private Familientreffen mit den Russen hatten oder auf dem Hummelberg waren, waren wir gemeinsam in Familie. Warum ich konkret in den Garnisonen so viele Dinge mitmachte, also ich bekam eine Art militärische Einführung mit entsprechenden Infos. Was ich wann zu machen hatte und was ich wann tunlicht zu lassen hatte. Es diente der Sichereit. Also ich war eben dabei.
Von der ehemaligen Schalterhalle kommend die breite Treppe hinauf kam man in den Wartesaal für die Reisenden der hier stationierten Soldaten der GSSD. Wodka floß dort zum Abschied in Strömen. Dieser Wartesaal hatte auch Zugang zum Bahnsteig 0 (heute S-Bahnsteig). Dort stand einmal die Woche (?) der Zug Magdeburg - Brest als durchgehender Militärzug mit den typischen sowjetischen Reisewagen. Bewegend waren immer die Abschiedszeremonien wenn es Richtung Heimat ging. Auch aus anderen Garnisonsstandorten gab es diese durchgehenden Militärzüge bis Brest, auch Wünsdorf hatte direkten Anschluß dorthin. Noch ein Hinweis: Bis 1945 war dies der Warteraum 1. Klasse.
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Derselbe Wartesaal vor 1945. Zu Sowjet-Zeiten sah die Bestuhlung auch nicht anders aus.
Ich dachte, der hier abgebildete Raum war die offizielle deutsche Mitropa, weil die Solaten in einem extra Raum zum Essen saßen, der kleiner war. Und der Warteraum, den ich beschrieb, war eher ein trister kahler Warteraum mit vielleicht ein paar wenigen schlichten Stühlen, wo die Familien und Wartenden nach Russland aufhielten. Das war kurz vor dem Zugang zum Bahnsteig. Es war ein ziemliches Gedrängel und Gewusel. Ja, viele Leute waren schon blau, bevor sie in den Zug stiegen. Aber das war normal, das ist heute in solchen Zügen auch noch normal. Wenn es draußen kalt war, war man froh, wenn man im Warteraum noch Platz fand. Aber ich freue mich grundsätzlich schon, dass sich jemand an diesen Militärtrakt erinnert. Kann sich denn jemand erinnern, wie der Zugang zu diesem Trakt war, der heute von der Eingangshalle aus ja meist offen ist oder vielleicht eine Glastür hat, in dem ehemaligen Russentrakt vor der großen breiten Treppe ist ja heute ein Zeitungskiosk und verschiedene Essensstände. Damals standen unendlich viel bewaffnetes Militär und sicherten diesen Trakt. Somit war dieser Trakt auch irgendwie immer voll mit Leuten.