Übertragung der handschriftlichen Aufzeichnungen der Zeitzeugenbefragung zu Gutenswegen Seiten 1 bis5 durch H. Menzel, in Reinschrift übertragen
Januar 2013
Heinrich Rebenklau, Gutenswegen, Steindamm 13, Jg. 1929 Schon als Kind war ich im Jungvolk, wie viele anderen auch organisiert. Ich erlebte den Kriegsbeginn wenige Tage vor dem 1.Setp.39, als hier in der Region und in Gutenswegen Großraum Magdeburg, LKW’s beschlag-nahmt wurden und weit über 100 Fernlast-LKW’s mit Anhängern aus Richtung Westen kamen, auf der Straße die von Oschersleben Richtung Wolmirstedt führte und die Anhänger dieser LKW’s (LKW z.T Dreiachser) wurden in und um Gutenswegen abgestellt und standen an der Straße die von Gutenswegen nach Ammensleben führte auf der linken Seite wo diese Straße nach Ammensleben immer bergab führte. Diese Anhänger wurden nach der Beschlagnahme nicht sofort benötigt durch die Wehrmacht. So standen auch viele dieser Hänger in Gutenswegen auf dem Betriebsgelände des damaligen Gutes. Sie standen da noch teilweise bis 1941 und sind z.T. von den früheren Besitzern zurückgeholt worden. Diese Aktion betraf auch unsere Familie in Gutenswegen, denn mein Großvater hatte einen 8t-Anhänger, kein Kipper, der wurde auch am 1. Sept. 39 mit Fahrer konfisziert und Soldat. Nach dem Polen und Frankreichfeldzug kam dieser LKW zum Standort MD zurück und man bat meinen Großvater an, den LKW zurückzunehmen, dafür sollte er aber einen Bus zur Verfügung stellen. Den hatte mein Großvater aber nicht. Er hatte schon nach der Konfiszierung vom Militär einen 55er Lanz-Buldok erhalten, als Ersatz. Das erste wirkliche Kriegserlebnis hatte ich, als im Okt. 1939 in Gutenswegen der Film „Bismark“ lief. Und als ich als Junge vom Kinosaal nach Hause ging, stand auf der NW-Seite von Gutenswegen in Richtung Hermsdorf eine Leuchtbombe am Himmel und ging ganz langsam runter. Da hörte ich auch erstmalig das Brummen eines englischen Flugzeuges. Am anderen Tag habe ich mit meiner Tante in Hermsdorf gesprochen und die berichtete mir das dort Polizei eine große Blechbüchse fand mit einem kleinen Fallschirm dran. Das waren die Reste der ausgebrannten Leuchtbombe. Da die Polizeidienststellen aber über solche Sachen nicht unterrichtet waren, was das war, wurde dieser Blechbehälter bewacht und später auch beseitigt. Dann kam das Jahr 1940 mit den vielen Einflügen auf das Reichsgebiet. So richtete man auch bei Gutenswegen eine Scheinwerferstellung ein. Die stand am Feldweg südlich des Dorfes in Richtung Gersdorf und ein Horchgerät. Beides wurde betrieben mit einem Stromerzeugungsaggregat. Im Sommer 1940 sah ich erstmals auch durch Engländer abgeworfene Brandplättchen 10x10cm aus Bakelit mit einem Pflaster befestigten Wattebausch, der mit Phosphor getränkt war. In Hermsdorf kam es nicht zur Entzündung, wo die runter kamen. Ich habe nur die gesehen, die mein Onkel dort aus einem Weizenfeld geborgen hatte. Jahrelang gab es dann immer wieder Fliegeralarm. Ich selber habe jeden Fliegeralarm in einem Tagebuch festgehalten. 1940, am 1. Sept. sind in Gutenswegen, als Notabwurf, Bomben gefallen. Hier war inzwischen ein dichter Gürtel von Scheinwerfern entstanden. Bei jedem Dorf stand einer mit Horchgerät. Die Leitstelle befand sich in Kl. Ammensleben, wo auch eine Vierlingsflak (2cm) stand. Am 1. Sept. 1940 in der Nacht fielen dann bei Gutenswegen an der Glüsiger Str., etwas südlich, 4 Sprengbomben, 2 sind detoniert, 2 waren Blindgänger und etwa 100 Stabbrandbomben runter, die mit dem Sechseck-Leitwerk noch aus der Erde rausguckten. Diese Brandbomben waren alle ausgebrannt und trotzdem waren Pioniere aus Hillersleben damit beschäftigt, die Zünder dieser ausgebrannten Bomben noch zu sprengen mit kleinen Sprengsätzen. Man stellte auch die Eingangskanäle der beiden Blindgänger fest. Polnische Kriegsgefangene mit Pionieren aus Hillersleben haben dann die beiden Sprengbomben freigelegt. Die Pioniere aus Hillersleben haben dann mit Sprengladungen beide Blindgänger gesprengt. 1957 wurde durch den Munitionsbergungsdienst Halberstadt festgestellt, wo damals einst die Bombe/Blindgänger gesprengt wurde, genau an dieser Stelle ein weiterer Blindgänger gefunden und gesprengt hat. Es gibt auch zwei Bilder davon, wie diese Bombe explodierte. Ursache hier war ein Einstiegskanal. Ein Traktor mit Pflug ist hier 1957 eingesackt, weil dort ein Hohlraum war. Die Freilegung ergab, dass da ein etwa 3m tiefer Krater war und auch Pappreste drin lagen, mit den Resten der Sprengung von 1940. In Gutenswegen sind im Laufe der Jahre immer wieder Sprengbomben gefallen, In der Altmark an der Sonnenlinie, am Tage zu Pfingsten 1944 ist eine amerikanische viermotorige Maschine, mit vier 10 Zentnerbomben an Bord runter gekommen im Raum zwischen Hohe Börde (Gutenswegen) und an der Ohre (Vahldorf) Die Besatzung sprang mit Fallschirmen ab. Zwei der Besatzungs-mitglieder saßen rauchend (Zigarette) auf dem Rand eines Bombentrichters. Die Flaksoldaten der Scheinwerfer-stellung Vahldorf kamen heran und nahmen beide fest. Ob alle Besatzungsmitglieder lebend davon gekommen sind, ist nicht bekannt. 25.2.1945 Da war ich zufällig auf der Kanalbrücke Gr. Ammensleben an der Str. nach Meseberg und Samswegen , als von Gr. Ammensleben her ein Personenzug in Richtung Vahldorf fuhr und dieser bei Vahldorf zwischen Mittellandkanal und Bahnhof war, da war nur ein Abstand von 50m, da erschienen am Himmel 9 Flugzeuge, die zunächst wie Me 109 aussahen. Es stellte sich aber schnell heraus, das es 9 „Mustangs“ waren. Ich hatte schon damals ein großes Interesse für Flugzeuge und kannte diese bereits von Abbildungen her. Eine „Mustang“ der US-Luftwaffe blieb zur Höhensicherung oben und 8 setzten aus nördl. Richtung an zum Tiefflug und beschossen diesen Zug Die Lokomotive wurde getroffen und überall trat aus dem Kessel das Wasser heraus, und beim zweiten Anflug, ich war da schon zu Fuß in Richtung Westen am Kanal entlang am dichteren ran um zu sehen was da passierte, da war eine andere Mustang aufgestiegen zur Höhensicherung und die anderen begannen dann im Tiefflug den zweiten Angriff entlang des Kanals und warfen dabei ihre Zusatztanks ab, die auch kleine Trichter verursachten. Es wurde auch noch ein dritter Angriff auf den Zug geflogen. In der Zwischenzeit hatten die Passagiere des Zuges alle den Zug verlassen und Schutz in einem Wassergraben gesucht, zwischen Kanal und Gleis. Ein Soldat aus dem Zug war in sein Abteil zurückgegangen um seinen Koffer zu holen, den er vergessen hatte. Dabei wurde er beim Beschuss schwer verletzt und starb. Das war der einzige Tote bei dem Angriff an diesen Tag. Einen weiteren Angriff, den ich erlebte, war der 2.3.45 in der Mittagszeit, 11 B-17F flogen über Glüsig an und setzten Angriffszeichen von Haldensleben her, in Richtung Gutenswegen. Es war ein Bombenteppich entstanden zwischen Glüsig, Gutensweger Fedlmark-WedringerBerg und Wedringen zum Übergang in die Hohe Börde in die Ackerpartie Gutenswegen, Glüsig, Wedringen. Das waren etwa 110 schwere Bomben mit Trichtertiefen bis zu 15m und bis 20m Durchmesser…Dorf waren auch Blindgänger dabei gewesen, die wohl heute noch in dieser Tiefe liegen. Menschen kamen nicht zur Schule. Da ich damals schon heimlich in der Nacht radio London hörte, so hörte ich auch die Meldung, das heute ein Verband schwerer amerikanischer Kampfflugzeuge den Verschiebebahnhof für den Versuchsplatz Hillersleben bei Haldensleben angegriffen hat. Der Haldensleber Verschiebebahnhof sei vollständig zerstört worden. Ich wusste, das dies nicht stimmt, denn die Bomben gingen, wie schon berichtet in der Feldmark runter, weit ab vom Ziel! Im Privatgrundstück, damals Darrkrug an der B 71, von Gr. Ammensleben nach Ebendorf, parallel zu Meitzendorf, von der Kreuzung Meitzendorf nach Dahlenwarsleben war ein Gasthaus des Gastwirts Martin Vorjahn (?) der selbst Soldat war. Da waren Flaksoldaten einquartier und ukrainischen Mädels in Flakuniform. Die Mädels hatten die Aufgabe vom Darrkrug bis Ebendorf und auch in den Nebenwegen die Nebelfässer zu bedienen bei entsprechenden Voralarm. Von hier aus sollte bei entsprechender Windrichtung die Landschaft vor MD (Brabag) eingenebelt werden. Gleich nach Kriegsbeginn war an der Str. von Ebendorf nach Barleben auf der Westseite, wo jetzt noch der Gr. Steinbruch ist, eine Scheinbarag aufgebaut, die nachts beleuchtet war, um die anfliegenden britischen flugzeuge zu irretieren. Eine ähnliche Anlage gab es auch bei Hermsdorf, wo auf der Südseite des Gersdorfers Kessels, eine Scheinflak (6 Stck.) instaliert auf 8,8cm Flak aus Holz, wie eine typische Flakbatterie ausgebaut war. Selbst 8cm Flakgranaten aus Holz lagen da aufgestapelt wie in echt. Von dieser Stelle weg nach West war eine große Radarstellung. Die Geräte waren größer als eine Windmühle. Die sind erst nach Kriegsende beseitigt worden. Am Feldweg von Gutenswegen nach Hermsdorf, auf der Südseite an der oberen kante des Gersdorfer Kessel’s, befand sich ein Gebäude mit Teerdach und 2 Futtersilo’s, rund, je 4m Durchmesser, Höhe ca. 6m. man wunderte sich, dass diese nacht’s beschossen wurden. Weshalb? Man hatte die Scheinflak an visiert und beschossen. Die Flieger dachten, dass die „Silo’s“ mit zur Batterie gehörten. Das es Futtersilo’s waren, ahnten die Piloten nicht. 1940 zu Weihnachten sind in Althaldensleben in der Straße Lüneburger Heerstraße in Richtung Süden, 10,5cm Flakgranaten eingeschlagen (Blindgänger). Das waren die ersten Schüsse der schweren Flak auf dem mobilen Gleis der Zuckerfabrik Dahlenwarsleben. Das gleiche passierte später noch einmal als 4 10,5er Flakgranaten in Gutenswegen am Ammensleber Weg und in die Feldmark einschlagen, aber ohne Schäden an Personen verursachten, aber Dachschäden an Gebäuden des Gutes, im Hause Schneidewind (heute Schule Gutenswegen. Da wurde sogar der Giebel bis zum ersten Stock zerstört. Giebel wurde wieder errichtet. Im März 1945 konnte ich mit dem Fernglas aus Gutenswegen sehen.in Richtung N, als im Tiefflug eine einzelne B-24 am Kanal entlang flog in Richtung Westen, Hillersleben zugewandt, hintereinander 5-6 schwere Sprengbomben warf. Dabei hat die Vierlingsflak von Hillersleben nicht geschossen. Auch im März, aber 1944, war Fliegeralarm und Verbände der US-Luftwaffe B-17F kamen zurück. Der Mittellandkanal und die Ohre aus Richtung West-Ost wurde immer wieder als Orientierung von den Fliegern genutzt Das auch nacht’s durch die R.A.F. An diesem 8.3.44 kam dann eine einzelne B-17F, die entlang des Kanal’s flog und in Höhe Gr. Ammensleben immer noch von den Flakstellungen Wolmirstedt, Barleben, Ebendorf beschossen wurde. Wolmirstedt hatte eine 10.5er (Luftwaffe) und eine 8,8cm (ARD) Batterie, an der Glindenberger Chaussee Nordseite. Diese B-17F flog weiter in Richtung Westen. Trotz Beschuss, kamen 3 Me 109 hinzu und setzten den Beschuss mit Bordwaffen fort.
Fortsetzung der handschriftlichen Aufzeichnungen Zeitzeugenbericht zu Gutenswegen Seiten 7 bis 12 in Reinschrift
Aus der schon tieffliegenden B-17F sprangen Besatzungsmitglieder mit Fallschirm ab. Ein Pilot muß aber noch drin gewesen sein, da nun die Fahrwerke ausgefahren wurden. Die B-17F flog noch bis etwa Haldensleben, drehte eine große Kurve in Richtung Süden bis über Raum Althaldensleben-Glüsig. Gutensweger Leute und ich waren auch schon in die Feldmark gelangt um die Notlandung zu beobachten. Die B-17F flog noch in ihrer Kurve und versuchte dann auf dem Acker in Richtung Norden zu landen. Sie war unseren Blicken entschwunden. Als wir nun dichter heraneilten sahen wir, dass sie zu tief ansetzte und mit beiden Rädern gegen den Kanalwall stieß. Sie überschlug sich über den Kanal und lag auf den Rücken, zwischen Kanal und Eisenbahnlinie nach Haldensleben. Als zu DDR-Zeiten mal das Kanalwasser zur Reinigung abgelassen wurde, konnte von der Maschine noch ein Rad und ein Motor geborgen werden. In der B-17F hatte man nach dem Absturz noch den Piloten der 10köpfigen Besatzung gefunden. Er war tot. Im Frühjahr 44 verstärkten sich die Luftkämpfe und die Ein- und Überflüge in immer niedriger Höhe erfolgten, war an einem Tag eine Me110 über dem Bahnhof Haldensleben, beide Besatzungsmitglieder bereits abgesprungen, die Bodenklappen waren geöffnet und im Inneren brannte die Maschine. Mit Mühe ist die Maschine dicht am Kirchturm bei der Oberschule (heute Gymnasium) vorbei geflogen und ist im Gebäude wo heute Kaufhaus Haldensleben ist, abgestürzt. Im Sommer 44 waren in der Altmark noch viele deutsche Jagdverbände stationiert und immer wieder ganze Verbände Me 110 und 109 aus Flugschulen abgeschossen worden Da war hier folgendes zu sehen. Ich hatte an einem Tag im Sommer 44 in der Schule Haldensleben Luftschutzwache als über dem Bahnhof Haldensleben eine Me 109 im Tiefflug langsam geflogen kam, dahinter eine US-Mustang, die diese Me109 beschoss und in Höhe des letzten Gebäudes warf der Pilot der M 109 die Kanzelklappe ab, flog nun Richtung Ost-Friedhof und wir dachten so, als wir das sahen: „du musst höher fliegen!“ Aber das konnte er nicht mehr, flog in die Baumkronen, stürzte ab und explodierte. Anfang April 45, an dem Tag, an dem noch ein Riesenaufgebot der Deutschen Luftwaffe gegen die vorrückenden Amerikaner bereitgestellt war, kamen im Laufe des Vormittag’s hunderte Flugzeuge, aller möglichen Typen, auch Doppeldecker, Sportflugzeuge und Kampfflugzeuge in Richtung Westen zum Einsatz. Eine M 109 hatte dabei Zündstörungen und hatte am Rumpf eine 500kg Sprengbombe, warf diese bei der Schaaftränke Wassertal ab, drehte und stürzte nördlich der Straße Gutenswegen-Ackendorf ab –Bauchlandung, rutschte mit dem Rumpf über den Acker Richtung Westen bis auf den ersten Feldstreifen der Äcker Ackendorf. Der Pilot dieser Me 109 war mein Jugendfreund aus Hermsdorf Hans-Joachim Heinemann, der somit bei diesem Angriff „Unternehmen Elbe“ dabei war. Wenn durch die Scheinwerferstellungen (1942/43) die „Weiße Nacht“ allgemein eingeführt wurde, so hieß das Immer, dass die gesamte Strecke der Einflugsschneisen der Nachtbomber in Richtung Berlin ausgeleuchtet wurde. So konnte man oft hören, wie britische Bomber, die einmal im Netz der Scheinwerfer erfasst waren, versuchten, durch Gas geben den Lichtkegeln zu entkommen. Oft wurden auch aus den Maschinen dann farbige Leuchtkugeln abgesetzt. An der Farbe, die täglich wechselten konnte die Flak erkennen, ob es sich um ein deutsches Flugzeug handelte. Stimmte die Farbe nicht, dann versuchte ein Feindflieger den Scheinwerfer los zu werden. Stimmte die Tagesfarbe, dann schaltete der entsprechende Scheinwerfer kurz ab, um den Deutschen nicht weiter zu gefährden. Die Scheinwerferstellung Gutenswegen war am Hermsdorfer Weg. Um Strom zu sparen wurden sie dann 1944 bis Kriegsende wieder aufgebaut in Gutenswegen am Kl. Ammensleber Weg in 50m Entfernung zu einem Lichthaus/Schaltstation der Energieversorgung MD und die Scheinwerferstellung angeschlossen. Benzin oder Diesel für ein Stromaggregat war in zwischen knapp geworden. Am 21.5.44 war eine Schießmannschaft zum Einschießen von Geschützen auf dem Schießplatz in Aktion, als eine einzelne Mustang auftauchte und diese Schießmannschaft unter Beschuss nahm und 21 Soldaten tötete. Die Mustang flog dann Richtung SW ab, kam dabei in Richtung Gutenswegen. Ich sah das vom Fenster unseres Hausgiebels aus. Von hier aus sah ich auch das Mündungsfeuer der Mustang, als sie auch Häuser von Gutenswegen beschoss. Als ich später in die amerikan. Gefangenschaft auf der Autobahn fuhr, Mitte Apr. 45 sah ich, wie auf der Autobahn von West nach Ost, auf dem Südstreifen der Atobahn sehr viele LKW’s lagen mit darauf liegenden z. T. verkohlten Turbinen von Junkers, die im harz gebaut wurden unterirdisch und in MD und Halle in die Düsenflugzeuge eingebaut werden sollten, bzw. auf den Junkers-Motorenprüfständen in MD geprüft werden sollten. Bis Gutenswegen war das Gebrumme der Prüfstände zu hören. Immer wenn ein schwerer Luftalarm bevor stand, und der Prüfstand bei der Brabag ruhig war, daran erkannten wir dass ein Fliegeralarm bevor stand. Am 16.e4.45 waren wir auf dem Mühlenberg bei Gutenswegen, ich mit dem Fernglas und wir sahen wie der Feuerschein über MD immer höher wurde, das Flackern der riesigen Flammenwände. Der Sog war sogar bis hier her zu hören. Selbst die Großangriffe auf Berlin in den Nächten waren am Feuerschein am Horizont zu sehen. Selbst das dumpfe Dröhnen der Detonationen konnte man aus der Ferne vernehmen. So natürlich noch viel mehr von MD. Im März 45 sahen wir von uns aus auch wie vom Harz aus V-2 abgefeuert wurden. Der Feuerstrahl stieg hoch und oben in Richtung Westen sich langsam neigte. Das waren nicht wenige, die dort im harz abgefeuert wurden. Am 16.4.45 waren von Gutenswegen aus auch die Scheinwerfer am Himmel zu sehen. Scheinwerfer waren in betrieb. Auch Flakfeuer war erkennbar und selbst Nachtjäger waren an den Bomberpulks dran. Ob Flak oder Nachtjäger britische Maschinen runter geholt haben im Luftraum MD, das war nicht festzustellbar. Was man auch immer erkennen konnte, das waren die grünen und roten Weihnachtsbäume über MD. Wenige Tage später war ich zum ersten Mal einberufen in die Kaserne Hillersleben zur Ausbildung - Panzerabwehr - (Grundausbildung). Wir lernten Umgang mit MG34, MG42, Pz. Faust und Pz.-Schreck, Karabiner und an einem Tage mussten wir raus, mit Schaufel und Spaten und sollte zwischen Gutenswegen und Ackendorf, Glüsig Wedringen Bombentrichter zuschaufeln. Da kam dann ein Jeep der Wehrmacht mit einem Hauptmann und fragte streng: „Wer hat das hier angeordnet, dass diese jungen Soldaten, die auszubilden sind zur Panzerabwehr, hier zu diesen Arbeiten eingesetzt werden?“ In Zuarbeit zu Euren Jagdfreunden und Ackerbesitzern in Wedringen! Wenn das so weiter geht, ist hier sowieso alles vorbei und es gibt vorläufig keine Jagd mehr! Sofort abbrechen und abmarsch zur Kaserne! Dann wurde der Verantwortliche in der Kaserne, der uns zum Schaufeln eingesetzt hatte „Runderneuert“ In Gutenswegen war der Ortsgruppenleiter NSDAP „Bürgermeister“ Fritz Riemann (1919-1945) das war mein Onkel (Mein Großvater und die Frau vom Ortsgruppenleiter waren Geschwister). Als am 11.4.45 von Ackendorf her vom Bahnhof (Eisenbahnlinie Eilsleben-Haldensleben) KZ-Häftlinge ausgeladen wurden, und die Straße nach Gutenswegen runter marschierten mit militär. Bewachung , mein Vater war Hauptschulleiter in Gutenswegen und gleichzeitig Luftschutzführer, war es an diesem Tage im Feuerwehrhaus (im Haus des Bürgermeisters) das oben am Dorfplatz liegt, unmittelbar gegenüber des Feuerwehrgerätehaus. Da hatten der Bgm. Und mein Vater die Idee, diesen vorbeiziehenden KZlern Wasser zu geben. Es gab eine Verhandlung dazu mit dem Wachpersonal. Daraus wurde aber nicht’s, weil in dem Moment ein SS-Fahrzeug kam und die KZler und Bewacher antrieb, weiter nach Gr. Ammensleben! Die KZler wurden in Gr. Ammensleben eingeladen in einem Zug, in Richtung Westen. Wo die von dort hinkamen, weis ich leider nicht. Am 10.4.45 hatten die Gutenwegener Jugendlichen Jg. 1929 eine Einberufung nach Halberstadt. Wir sind mit Mühe und Not nach Halberstadt gekommen, unterwegs im Schritttempo und in Blumenberg hielt der Zug längere Zeit. Dabei konnte ich sehen, dass auf einem Abstellgleis sehr viele Lokomotiven standen, die sehr beschädigt waren. Die hatten auch alle Waggons dahinter mit riesigen Betonringen, was früher mal Geschützstände der Flak waren. Auch auf dem Bahnhof Blumenberg kam deutsche Militärpolizei an. Die Feldgendamerie hatte dann sämtliche Leute, so auch uns, die Ausweise kontrolliert und in der Einberufung die wir bereits hatten stand drin wer bereits Uniform besaß, sollte die auch mitbringen. Das galt auch für Schusswaffen. Die Feldgendamarie ging von Abteil zu Abteil Bei uns im Abteil saßen auch zwei Matrosen. Die wurden befragt nach Fahrauftrag, so also von Stettin, wohin? Nach Hamburg! Ersatzteile holen für unseren Zerstörer. Was? Dienstfahrt von Stettin über MD. Und Halberstadt? Wo sind sie den her? Was ist ihr Heimatort? Da kam die Antwort Halberstadt. Also dann fährt man von Stettin über Halberstadt nach Hamburg? - „Raus aus dem Zug!“ – Auf dem Bahnhof Blumenberg waren weit über 100 Menschen, alles Soldaten aus dem Zug verwiesen und sie wurden dann in einem anderen Zug abtransportiert. Wir fuhren dann endlich nach Halberstadt weiter. Als wir ankamen war gerade Fliegeralarm und Bomben gefallen. Die Stadt brannte und es stank fürchterlich. Wir marschierten dann durch die zerstörte und brennende Stadt um zur Einberufungsstelle zu gelangen in einer Schule. Wie marschierten in Halberstadt durch die Magdeburger Straße. Da waren riesige schräge Ebenen aufgebaut und große Trommeln voller Bruchsteine. an einer kleinen Kette mit Holzkeil. Da stand geschrieben: „Wer diese Pz.-Sperre ohne Befehl betätigt, wird erschossen.“ Schließlich erreichten wir die Schule und in Richtung Westen, in den Wendefurter Bergen hörten wir, dass dort stark geschossen wurde. Wie sind dann in den Keller der Schule gegangen und wir erfahren dort, das kurz zuvor auf dem Schulhof eine Bombe in die Seitenwand der Schule gefallen war. Vom Keller aus sahen wir den großen Bombentrichter. Dann kamen Sanitätsschwestern und sagten, wir haben für jeden verwundeten Soldaten von der Front 2 Glas Schnaps. Da meldete sich ein verwundeter Oberstleutnant mit einem blutverschmierten Verband am Arm und sagte: - entweder bekommen hier alle Schnaps, oder keiner.- So bekamen alle Soldaten und verwundete und die Bombengeschädigten Halberstädter einem Schnaps. Dann trat er an uns heran und sagte: „Jungs, wo wollt ihr den hin?“ – „Ja, wir sollten uns heute hier melden zu unserer Einberufung.“ – Antwort: Hier gibt es keine Einberufungsstelle mehr! Geht raus und fahrt nach Hause, wenn ein Zug fährt. Draußen waren auch Jugendliche aus Ebendorf.
Fortsetzung der handschriftlichen Aufzeichnungen Zeitzeugenbericht zu Gutenswegen Seite 12 bis 19 in Reinschrift
Die fragten, wo wollt ihr den hin? „Wieder nach Hause, hier ist keine Einberufungsstelle mehr.“ Hört ihr das schießen, dass kommt von den Wendefurter Bergen, dort dringen gerade die Amerikaner vor. Die werden wahrscheinlich schon heute Abend Halberstadt besetzen. So kam es auch in der Nacht. Halberstadt wurde von den Amerikanern besetzt. Wir gingen zu Fuß zum Endbahnhof Gr. Gunstedt, da kam uns der erste Pendelzug nach dem Luftangriff im Schritttempo entgegen und aus den Fenstern schauten weitere Gutenswegner Jungs raus die ja noch nach Halberstadt wollten und sollten, zur Einberufung. Die waren im Laufe des Vormittags mit uns zu Fuß nicht mitgekommen. Ich rief ihnen zu, alle wieder raus, zurück zum Bahnhof und zurück nach MD. Erst am späten Abend kamen wir per Zug in MD an. Es war bereits dunkel. Dort stiegen wir in einen Zug, der erst gegen Mitternacht abfuhr, als Pendelzug im Schritttempo in Richtung Haldensleben. In Barleben blieb der Zug stehen. Der Bahnhof war beleuchtet. SS-Offz. waschten sich dort an einem Waschbecken mit freien Oberkörper. Dicht neben unserem Zug stand im Abstand von etwa 70cm. ein weiterer Zug , bestehend aus Güterwagen, wo die oberen Luftklappen mit Stacheldraht gesichert waren. Da habe ich das Fenster in meinem Abteil herunter gelassen, steckte meinen Kopf hinaus und sprach mit den Insassen des Güterwagens. „Sagt mal wo kommt ihr den her?? Antwort: „Hast Du noch nicht’s von DORA gehört? Nordhausen?“ Ich antwortete „Nein“! In diesem Augenblick kam von hinten links ein SS-Offz. mit Pistole in der Hand. „Klappe halten! Nicht weiter sprechen! Fenster zu“! Da sagte ich zu dem: „Mal ein bisschen friedlicher“! - Wo ich jetzt herkomme, aus Halberstadt, da haben wir schon das Schießen der Amerikaner von den Wendefurter Bergen hören können. Halberstadt müßte jetzt schon besetzt sein.- „Wenn du jetzt nicht deine Klappe hältst, jag ich dir ne Kugel in den Kopf. Mach das Fenster zu! Sonst kannst‘ e da drüben mit rein“! Da rief der KZler aus dem Güterwagen, mach dein Fenster zu, der schießt wirklich. Im gleichen Augenblick hörte ich auch, wie in der Nähe des Bahnhofs Barleben geschossen wurde. Später erfuhr man, dass da mehrere Häftlinge, die flüchten wollten erschossen wurden. Als wir dann in Gutenswegen ankamen, zu Fuß, da stand der Volkssturm, Polizei und fragten uns, wo wir jetzt herkommen. „Wir kommen aus Halberstadt zurück, da gibt es keine Einberufungsstelle mehr“. Die sagten uns, dass wir heute Feindalarm hatten. Wir sind jetzt auch Kriegsgebiet. Ich bin dann nach Hause gegangen, mich gewaschen und hab was gegessen. Am Abend bin ich dann ins Dorf gegangen. Da sah ich, wie ununterbrochen Militärkolonen durchs Dorf fuhren, mit Traktoren, mit einem Bulldok aus Heudeber, Militärfahrzeugen , aber keine Pz. Allerdings waren einige Schützenpanzer dabei, die aus Richtung Westen in Richtung Elbe wollten – entweder nach MD oder zur Elbfähre Rogätz -. In der Nacht kam noch ein Dreiachser -Transporter der Luftwaffe- und riesen große Fahrzeuge. Dabei war ein General der Flieger und weil der in Gutenswegen inzwischen die Straßensperren geschlossen waren, am Gr. Ammenslebener Weg, mit bis zu 40cm Durchmesser Kiefernstangen, in der Nähe der heutigen Schule, so führten wir diese Militärkolonne an der Sperre vorbei durch die nebenstraße, die im Volksmund „Prag“ heißt. Diese Straße war viel zu schmal, so dass die Fahrzeuge auf der hinteren Seite die Gartenzäune wegrissen, aber im Boden einsackten. Sie mussten sich gegenseitig raus ziehen. Da gingen wir zum Bürgermeister von Gutenswegen, der schon seit Jahren nicht mehr in seiner Funktion war, aber ehrenamtlich Landratvertretung machte, denn der Landrat von Wolmirstedt war nicht da. Der hat dann mit dem Kampfkommandanten in Wolmirstedt telefoniert um zu erreichen, dass die Sperren geöffnet werden um die truppen durchfahren zu lassen. Der Luftwaffengeneral sprach auch mit dem Kampfkommandanten und sagte, ich lasse jetzt die Pz.-Sperren öffnen. Antwort: „Jawohl Herr General! Der im Moment in Gutenswegen höchste Dienstgrad sind anscheinend Sie Herr General der Flieger! Dann befehlen Sie doch die Pz.-Sperre Gutenswegen sofort geöffnet wird!“ Das geschah dann auch. Am anderen Morgen bin ich mit dem Fahrrad zu meiner Tante in Gr. Ammensleben und wollte für mich auf den Bezugsschein, den ich hatte, Schuhe kaufen. Zu Hause merkte ich das die Schuhe nicht passten und bin gleich wieder zurück nach Gr. Ammensleben um die Schuhe zu tauschen. Dort wollte ich aber das zu kleine Paar Schuhe auch noch haben für meine Brüder. Die Frau Bais sagte, das ginge nicht, da ich ja die Bezugsscheine mit den Schuhen in Wolmirstedt im Landratsamt abrechnen müsse und da muss doch alles stimmen. Da sagte ich zu ihr, das werden sie wohl nicht mehr brauchen da, wenn das so weiter geht, der Krieg vielleicht morgen schon beendet sei. Als ich dann aus dem Schuhladen raus kam, sah ich, dass viele Leute in Richtung Bahnhof strömten, denn da stand ein Versorgungszug der Wehrmacht wo der dienstausführende Bahnhofsvorsteher Stünkel, gleichzeitig Ortsgruppenleiter NSDAP Gr. Ammensleben, Waren verteilte an die Bürger (Esse, Konserven usw.). Gr. Ammenslebener Bürger hatten sich schon selbstständig bedient und Kesselwagen mit 96% Sprit aus der Gr. Ammenslebener Schnapsbrennerei, bedient. Die Leute schleppten eimerweise den Schnaps weg. Selbst Regenfässer wurden ausgespült und mit Schnaps gefüllt und weggebracht auf Handwagen. Dort hörten wir nun auch, dass in Vahldorf, Tabak verteilt wird. So bin ich mit dem Fahrrad nach Vahldorf gefahren. Da, am Kanal wo die Ziegelei Vahldorf ist, standen Militärposten. Durch eine Luke der Ziegelei gaben diese Posten tabakballen raus. Dieser Posten rief dort im Wechsel: Jetzt für Deutsche, jetzt für Polen. Das hieß, jeder der hier her kam, ob polnische Fremdarbeiter/Kriegsgefangene oder Deutsche, konnte Tabakballen haben. Auch Serben kamen hier her. Jeder bekam Tabak. Auch ich nahm einen ballen auf dem Fahrradlenker und fuhr dann Richtung Gutenswegen zurück. Da traf ich einen Bekannten, Fritz Tanger. Der rief, hörst du das Schießen? Die Amerikaner sind bald hier. Da sah ich aus Richtung Osten auf der Brücke des Mittellandkanal‘s , zwischen Meitzendorf und Jersleben sich schwere Fahrzeuge bewegten. Das waren bereits Pz. der Amerikaner, die von der Autobahn von Hermsdorf aus dort vordrangen. 20 Mimuten später waren wir beide dann auch in Gutenswegen. Am Dorfeingang saßen Leute. Ich sagte denen, seit vorsichtig, die Amerikaner sind gleich ran. Dabei war auch ein Feldwebel der Wehrmacht, Fritz Hunold, der hatte noch sein EK I, Verwundetenabzeichen und den Arm in der Schlinge - Genesungsurlaub -. Ich sagte ihm: Herr Hunold. Gehen sie nach Hause und ziehen sie sich um, der Amerikaner ist gleich da. Der antwortete: Ach, mir kann nicht’s passieren! Ich bin dann nach Hause zum Grundstück meines Großvaters, wo ich heute wohne. Da kamen Rheinländer-Flüchtlinge, die bei uns waren, angelaufen und weinten und riefen: Die Amerikaner kommen. Die sind dann bei uns in den Garten, in den mittelalterlichen Erdkeller den wir im Garten hatten und versteckten sich da. Da kamen auch schon die Amerikaner. Ich bin auf zu zugegangen und unterhielt mich mit Ihnen, da ich englisch sprach. Da unten ist eine Mauer, da kommt ihr nicht durch. Da antwortete dieser in fließendem Deutsch, wir sind durch ganz Deutschland gekommen bis hier her, da kommen wir auch über eine Mauer. Dann versteckte ich den Tabak schnell im Keller und bin dann zu Fuß durchs Dorf gegangen und sah wie bei uns in der Nähe Kaffee und Tee kochten für die Amerikaner. Die Amerikaner hatten ihre Sherman-Pz. und Jeep’s alle nicht direkt auf der Straße stehen, sondern unmittelbar an den Häuserwänden, denn es flogen vereinzelte deutsche Düsenjäger über unser Dorf hinweg, die dann auch auf US-Pz. schossen, wenn sie sie sahen. Als die Ami’s bei uns im Oberdorf waren im früheren Schulhaus, wo meine Familie damals auch noch wohnte. Mein Vater war nicht da, er war im haus des Bürgermeister’s , wo das Dorf an die Amerikaner übergeben wurde, da standen US-Pz. und auf jeden Pz. sehr viele deutsche Kriegsgefangene. Da habe ich festgestellt, dass die einrückenden Soldaten von der Autobahn her aus Richtung Hermsdorf einmal direkt die Straße runter fuhren nach Gutenswegen durch die Feldmark über den Acker kommen von Ackendorf her und auf dem friedhof, wo gerade ein Begräbnis war, Frau Rutloff. Auch meine Mutter hatte im Garten für die Amerikaner Kaffee und Tee gekocht und Stullen geschmiert für die deutschen Kriegsgefangenen auf den Pz., die bishier her mitgebracht wurden. Das waren deutsche Soldaten welche sich den amerikanischen Verbänden ergeben hatten. Die wurden einfach aufgeladen auf die Shermen’s und mitgenommen. Die wurden nun hier in Gutenswegen abgeladen und kamen im Oberdorf am Dorfplatz in eine leer stehende Scheune und im Stall des Gutes unter. Nach einigen Tagen wurden diese bei Gutenswegener Bauern sogar einquartiert. Es waren ca. 170 deutsche Soldaten die überall einquartiert wurden Als das Gebiet später von den Amerikanern an die Russen übergeben wurde 1.7.45, bereits am 29.6.45 bekannt gegeben wurde, wer das Gerücht verbreitet, dass hier am 1.7.45 eine sowjetische Besatzungsmacht einzieht, wird bestraft. Doch es kam so. Am 1.7.45 Vormittags wurden von Gutenswegen 2 Bulldok’s mit 4 Hängern mit deutschen Soldaten, die bereits am 13.4.45 bei den Bauern einquartiert waren und dort sogar gearbeitet hatten, aufgeladen und in westliches Gebiet transportiert als Kriegsgefangene. Der eine deutsche Soldat, der bei uns war, war Konrad Baron, ein Uffz. Der schrieb noch nach zwei Jahren an uns
Rückblende:
Das erste Erlebnis am Tage mit einem engl. Flugzeug, mit einem Fernaufklärer - Britzel Benheim – am 25.6.1940 um 13:00Uhr (aus Tagebuch Rebenklau). Da fuhr ich mit meinem Fahrrad von Gutenswegen nach Hermsdorf um bei meinem Onkel Radisch zu bündeln. Da sah ich wie über den Feldweg von Osten her ein zweimorotiges Flugzeug kam ziemlich niedriger Höhe und etwa 30m vor mir langsam in Richtung Westen flog. Ich sah die Besatzung in der Kabine, die sahen mich auch und winkten mir zu. Ich wurde stutzig, als ich feststellte, dass das Flugzeug kein Balkenkreuz hatte sondern eine runde Korkarde am Rumpf. In dem Augenblick hörte ich von MD. her Sirenen heulen, die ich zuvor noch nie gehört hatte, denn in unserem Dorf gab’s noch keine. Die wurden erst in den nächsten Wochen überall in den Dörfern installiert. Eine viertel Stunde später war ich in Hermsdorf und berichtete meinem Onkel mein Erlebnis mit dem engl. Flugzeug. Der rief sofort in MD. die Polizei an und berichtete, dass sein Neffe so eben einen engl. Aufklärer von MD. kommend gesehen habe. Antwort: - Das ist möglich, in MD. ist jetzt Fliegeralarm, es sind zwei engl. Aufklärer hier gewesen, die sind aber noch unterwegs-.
Nach Anruf bei Frau Dr. Heubaum, Dokuzentrum Mittelbau Dora steht für mich fest, dass es definitiv keine Abschüsse von V 2im Harz gab. Ihr sind nur Abschüsse u.a. in der Eifel bekannt. Auch Abschüsse zu Versuchszwecken aus der Umgebung von Nordhausen verneinte sie. ZZ, die soetwas äußern, irren sich, so ihre Aussage. MfG Rüdiger