Ich habe gerade gelesen das der "Russensee" "entleert" bzw. renaturiert wird. Gibt es da einen oder mehrere Seen? Vor einiger Zeit las ich über den stehengelassenen Zug von Farsleben. In dem Artikel heißt es das die Verstorbenen in Tücher gehüllt in Splitterschutzgräben von Hillersleber Bürgern bestattet wurden. Das Gelände wurde dann wohl später(in Unkenntnis?) geflutet. So wie ich weiß werden die Toten mit jüdischem Glauben aus relegiösen Gründen nicht umgebettet. Nach der Wende hatte wohl auch die BW versucht zu Pumpen aber bei Zeiten aus finanz. Gründen abgebrochen. Andererseits gibt es auch einen jüdischen Friedhof. Was ist Legende und was ist Wahrheit. Kennt sich da jemand mit aus? spusu
Es gibt nur diesen einen "Russensee". Er befindet sich im ehemaligen "Gleisdreieck" der Heeresversuchsanstalt Hillersleben, dort befand sich der Sportplatz der Garnison. Gemeinsam mit Dr. Kubetzky aus Braunschweig und Zeitzeugen aus Hillersleben konnten wir folgendes zusammentragen: Nachdem der Zug in Farsleben befreit wurde, wurden die Insassen erst in Farsleben versorgt,dort starben auch schon einige. Sie wurden auf dem dortigen Friedhof beigesetzt,die Gräber sind gut erhalten und gepflegt. Im Anschluss wurden die Menschen nach Hillersleben gebracht. Auch dort starben noch viele an den Folgen von Hunger und Krankheit. Die ersten 16 Toten wurden im Gleidsreieck beigesetzt, alle die danach starben wurden im Splittergaben gegenüber der Schule in einem Park bestattet. Auf den Gräbern standen Holztafeln mit Namen und Daten der dort liegenden, sie wurden auch noch bis ca. 1953 regelmässig von der Hillersleber Dorfbevölkerung gepflegt. Die Gräber im Park wurden später glatt gemacht,die Russen errichteten dort einen Sportplatz. Es gab aber vermehrt Anfragen von Angehörigen die die Gräber besuchen wollten, das ging dann natürlich nicht mehr. Anfang der 60èr wurde dann im Rat des Kreises beschlossen eine Gedenkstätte zu errichten um Angehörigen einen Ort bes Besuches zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurden die Gebeine der Toten im Gleisdreieck exumiert, dafür gibt es auch noch Augenzeugen. Sie wurden in eine Holzkiste verpackt, geplant war das sie im Krematorium Magdeburg verbrannt werden sollten. Ob das wirklich so geschah ist nicht ganz klar, leider konnte in die Akten des Krematoriums keine Einsicht genommen werden. Im Ortsteil Hillersleben Siedlung wurde dann ein Gedenkstein errichtet, ob sich die Gebeine,eine Urne oder gar nichts darunter befindet ist aber nicht bekannt. Es wurde aber so getan als ob sich alle Verstorbenen, auch die dann unter dem Sportplatz befindlichen, unter diesem Genkstein lägen. Erst nach dem Abzug der Roten Armee konnte mithilfe der 1945 notierten Liegepläne festgestellt werden welche Juden wo begraben liegen. Die jüdische Gemeinde errichtet dann auf dem Gelände des ehemaligen russischen Sportplatzes den jüdischen Friedhof, der auch noch ab und zu von Angehörigen und Nachfahren besucht wird. Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen? Ansonsten einfach nochmal nachfragen!!!
Super Beitrag danke dafür. Wenn ich das also richtig verstehe sind meine Infos gar nicht so falsch. Es hat also tatsächlich, wie auch immer geartete Bestattungen im Gleisdreieck/ Russensee gegeben. Die sind natürlich heute beim besten Willen nicht mehr auffindbar. Eine letzte Frage vielleicht noch warum wurde eigentlich der Russensee angelegt? Als Erholungsobjekt ? Spusu
Ja,genau damals war halt da noch kein See. Den haben die Russen dann erst in den 70ér Jahren angelegt, zur Erholung für die Armeeangehörigen. Es gibt bei Youtube auch ein Video vom Neptunfest dort. Kam aber auch vor das die da mit nem Panzer vormittags reingefahren sind und den gewaschen haben und am Nachmittag am anderen Ufer wieder die Kinder gebadet haben....
Weil hier eben über das Thema "Juden in Hillersleben" gesprochen wird, was wird eigentlich aus dem Buch von Hans J. Tische -Zugfahrt nach Nirgendwo- ? Weiß da jemand mehr?
das sollte schon letzten Oktober fertig sein,er war aber das ganze jahr krank und ist nicht wirklich vorangekommen. Aber es soll wohl dieses Jahr fertig werden, hoffe ich jedenfalls mal.