August~ 1941 Rohr von "Dora" wird in Hillersleben auf einer Prüflafette aufgebaut
10.09.1941 erster Schuß auf Betonwand in Hillersleben
11.09.1941 zweiter Schuß gegen 60cm Gußplatte
20.09.1941 dritter Schuß gegen 60cm Schmiedeplatte
Spätherbst 1941 Verlegung nach Rügenwalde, Aufbau des gesamten Geschützes auf der richtigen Lafette
Versuche " schwerer Gustav " auf der HVA :
08./09.08.1942 Rohr von "Schwerer Gustav 2" wird in Hillersleben in Prüflafette angeschossen.
Februar 1943 "Schwerer Gustav 2" wird zu seiner Schwester nach Rügenwalde verlegt und zum ersten Mal vollständig aufgebaut.
Anfang 1945 :
Beide Geschütze liegen immer noch zerlegt in Rügenwalde, werden dann aber behelfsmäßig auf Waggons verladen und strandeten nach einigen Irrfahrten u.a. bei Chemnitz und Grafenwöhr.
Frühjahr 1950 Letzte Geschützreste von Grafenwöhr der Verschrottung zugeführt.
Aus: Deutsche Eisenbahn Geschütze – Rohr-Artillerie auf Schienen (Spezialausgabe von 2001) Von Gerhard Taube
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Die Sache mit den Schulterklappen ist sehr interessant. Sieht nicht fabrikmäßig gefertigt aus, sondern aufgestickt. Waren die offiziell? Zu dem Bildern der Dora, 2010 gab es in Grafenwöhr eine Sonderausstellung zur Geschichte des Truppenübungsplatzes. Anbei noch ein Bild des dort gesprengten Geschützes.
Das Dora-Geschütz fand sich dann noch mal 22.06.1949 in der US Armeezeitung Stars & Stripes, und zwar bezüglich der erst jetzt (also 1949!!) durchgeführten endgültigen Beseitigung der riesigen Trümmer.
Und der Text dazu:
Stars & Stripes 22.06.1949
HEIDELBERG, July 21 (Special) — A 140-ton German siege gun, with tubes 90 feet long, is being "demilitarized" near Grafenwöhr by workers who are slicing up the giant weapon with cutting torches. The "Big Bertha" of World War II is expected to yield 6,000,000 pounds »f scrap steel, according to estimates of the engineer and logistics divisions, EUCOM. Each of the barrels of the gun has a three-foot bore — large enough for a man to crawl inside. The wall of each tube is six inches thick. The complete gun made up a 23-car train, and required a company of 200 soldiers to service and operate it. Even under favorable conditions it took 48 hours to get the gun into position for firing from two parallel tracks. The Germans are known to have had four of these long-range weapons. One was captured by the British and two by the Russians. The fourth, at Grafenwöhr, was used in the siege of Sevastopol. Each of the shells used in the gun weighed more than four tons, was 16 feet long, and contained 3,000 pounds of powder. The gun bad a range of about 30 miles.
Magado, ich habe den Text nicht übersetzt, da er nur zur Verdeutlichung der Bilder dient. Im Militärmuseum Dresden habe ich folgende Bilder gemacht - Dresden präsentiert einmalige Ausstellungsstücke gekonnt lieblos, soll ja auch mehr ein Anti-Militär-Museum sein -:
Das Seelenrohr oder auch die Rohrseele bezeichnet den Teil eines Kanonenrohres, der das Geschoss während des Schusses führt. Der Innendurchmesser des Seelenrohres entspricht dem Kaliber der Kanone.
Die ersten Kanonenrohre waren aus einem Stück gegossen und wurden nach dem Guss auf das entsprechende Kaliber ausgebohrt. Mit steigendem Geschossgewicht und zunehmender Stärke der Treibladung wurden die Rohre immer stärker belastet. Zunächst verstärkte man das Kanonenrohr, indem man bei der Herstellung außen glühende Metallringe über das Rohrende legte, in dem später die Treibladung abbrennen sollte. Diese zogen sich beim Erkalten zusammen und gaben somit dem Rohr eine Vorspannung nach innen.
Die ersten Kanonenrohre waren Glattrohrkanonen, das heißt die Rohrwandung war innen komplett glatt. Mit dem Übergang von kugelförmigen Geschossen zu den Langgeschossen wurde es notwendig, die Geschosse zur Stabilisierung in eine Drehung um ihre Längsachse, den Drall, zu versetzen. Dazu wurden Züge (Rillen) mit Drall innen in das Seelenrohr eingearbeitet.
Durch häufiges Schießen nutzt sich das Rohr jedoch innen ab, die Felder werden flacher und das Kaliber größer. Solche abgenutzten Rohre bezeichnet man als ausgeschossen. Um nicht jedes Mal die komplette Kanone oder zumindest das ganze Rohr verschrotten zu müssen, ging man dazu über, das Kanonenrohr aus mehreren Teilen aufzubauen. Ein solches Rohr besteht aus :
- einem Bodenstück, in das der Verschluss eingearbeitet ist - dem Seelenrohr, welches das Geschoss führt und in Rotation versetzt sowie - dem Mantelrohr, welches das Seelenrohr umfasst und gegen Durchbiegen abstützt
Quelle : Wikipedia
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Wie im anderen Beitrag schon geschrieben,dieses Stück Seelenrohr im ersten Bild sollte gestohlen werden und wurde deshalb von der Bundeswehr mit Erde bedeckt um sie zu schützen. Dieses Stück hier wurde aber gestohlen. Wozu es genau diente weiss ich aber leider nicht.
Also ich habe nochmal mit einem Feuerwerker gesprochen, er meint aber das dieses grosse Stück nicht vom Seelenrohr ist,sondern eher zum Anschussbock gehörte. Man sieht das es nicht wirklich rund ist,wie ja ein Rohr sein müsste.
Hier aber nochmal eine Skizze vom Aufbau des H-Platze. Quelle: Bericht der amerikanischen Kommission.
Übersetzung :
Retaining wall for sand hill carrying railway and gantry = Stützmauer für Sandhügel Eisenbahn-und ...? shot opening = Schuss Öffnung richochet screen = ??? concrete retaining wall = Beton-Stützmauer Gantry Track = .... Spur 80 cm mounting = 80 cm Montage Platform for long smooth bore guns = Plattform für lange Glattrohrkanonen Sand Butts = Sand-Barriere/Säcke Gantry Tracks and Targets = .... und Ziele Concrete Target Floor = Haupt- Zieletage Field gun firing points = Feldgeschütz Abschussflächen Sketch plan of heavy target butts ( H - Platz ) = Aufrissplan von schweren Betonzielen ( H-Platz )
[ Editiert von Moderator MilitariaMD am 12.06.13 10:51 ]
ZitatAlso ich habe nochmal mit einem Feuerwerker gesprochen, er meint aber das dieses grosse Stück nicht vom Seelenrohr ist,sondern eher zum Anschussbock gehörte. Man sieht das es nicht wirklich rund ist,wie ja ein Rohr sein müsste.
Der Meinung bin ich auch.
Ansonsten hat ja @Militaria die Bedeutung vom Seelenrohr für Geschütze schon beschrieben.
ZitatAlso ich habe nochmal mit einem Feuerwerker gesprochen, er meint aber das dieses grosse Stück nicht vom Seelenrohr ist,sondern eher zum Anschussbock gehörte. Man sieht das es nicht wirklich rund ist,wie ja ein Rohr sein müsste.
Der Meinung bin ich auch.
Ansonsten hat ja @Militaria die Bedeutung vom Seelenrohr für Geschütze schon beschrieben.
Ich hatte gestern auch nochmal mit jemanden über das Relikt gesprochen und es könnte auch von der Wiege sein...
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
ZitatAlso ich habe nochmal mit einem Feuerwerker gesprochen, er meint aber das dieses grosse Stück nicht vom Seelenrohr ist,sondern eher zum Anschussbock gehörte. Man sieht das es nicht wirklich rund ist,wie ja ein Rohr sein müsste.
Der Meinung bin ich auch.
Ansonsten hat ja @Militaria die Bedeutung vom Seelenrohr für Geschütze schon beschrieben.
Ich hatte gestern auch nochmal mit jemanden über das Relikt gesprochen und es könnte auch von der Wiege sein...
Es könnte aber auch Teil einer Mündungsbremse sein, besser, so eine Art "Mündungsschoner".