Das Gerät Karl lief unter der Bezeichnung „Gerät 040/041 Nr. I – VII“ hierbei stand die 040 für das 60 cm Rohr und die 041 für das 54 cm Rohr. Gebaut wurde der Mörser bei Rheimetall Borsig.
Nr. I , II, VI und VII hatten einen Bezinmotor MB 503 A mit einer Reichweite von 42 km bei einer Geschwindigkeit von 6 Km/h bzw. 10 km/h.
Nr. III, IV und V hatten einen Dieselmotor MB 507 C mit einer Reichweite von 60 Km.
Bei einem Tankinhalt von 1.200 Litern kann man sich leicht den Verbrauch ausrechnen !!!!!!
Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten resultieren aus den unterschiedlichen Laufwerken. Nr. I und II hatten 8 Laufrollen mit Gummi und konnten 10 km/h erreichen, die anderen Mörser hatten ein Laufwerk mit 11 Stahllaufrollen.
Der 60 cm Mörser hatte eine Bedienmannschaft von 19 Mann, einen Offizier und 18 kanoniere. Die max. Feuergeschwindigkeit lag bei einen Schuß in 10 Minuten.
Die hauptsächlich verwendete Munition war die schwere Betongranate, das Geschoss hatte eine länge von 2,511 Meter und ein Gewicht von 2.170 Kg. Gefüllt war sie mit 270 Kg hochexplosiven Sprenstoff.. Die Reichweite lag je nach Ladung zwischen 2840 m und 4320 m und die Geschwindigkeit lag bei 220 m/s. (muss ein fürchterlicher Heuler gewesen sein).
Ab 1942 kam dann die leichte Betongranate 040 mit einem Gewicht von 1700 Kg, gefüllt mit 220 Kg Sprengstoff. Das Geschoss hatte eine Vo von 283 m/s und eine Reichweite je nach Ladung, von 4260 meter bis 6640 meter. Die Betongranaten konnten über 2,5 Meter starken armierten Beton durchschlagen und explodierten dann im inneren.
Die Namen:
Nr. I Rex Nr. II Eva Nr. III ??? Nr. IV Thor Nr. V Loki Nr. VI Ziu Nr. VII Fenrir
Die Munition für den Mörser war getrennt, es gab eine schwere Betongranate, eine leichte Betongranate und eine Sprenggranate und dazu die entsprechende Treibladung in etwa eines“halbierten Ölfasses“ als Kartusche. Die Kartusche für den 60 cm hatte eine Treibladung von 350 Kg. Dafür gab es einen Munitionsschlepper auf Fahrgestell Panzer IV; Ausführungen D, E und F mit elektirschen Wippkran, gebaut bei Rheinmetall-Borsig.
Verbleib:
VII - Fenrir: vermutlich 1945 in Hillersleben von Amerikanern erbeutet...
Anschießlafette in Hillersleben 1939 :
Betongranate 60cm für " Karl " :
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Auf dem B-Platz standen sehr viele unterschiedliche Beschussanlagen aus Beton...und auch einer der zwei größten Beschusstürme auf dem Gelände. Auf dem B-Platz wurde das 60cm Geschütz und das 54cm Geschütz beschossen.
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Auszug aus US After Action Report, übersetzt vom Bundessprachamt...
Platz "B"
diente der Erprobung Beton- und panzerbrechender Geschosse, aller Arten von Panzertürmen, Panzerungen und Beton .... (unleserlich) , mißt 600 m x 800 m. Die Hauptanlage ist eine ca. 500 m lange Front, die mit 8,8-cm- bis 60-cm-Geschützen bestückt ist. Die Geschoßfänge sind in einer Entfernung von 150 m parallel zur Abfeuerfront angebracht. Die Abfeuerfront und Geschoßfänge werden von einem 150 - t - Laufkran mit einem Schienenabstand von, 29,3 m und einer maximalen Hebehöhe von 9 m bedient. Die linke Seite des Schießplatzes grenzt an die Haupteisenbahnlinie zwischen Hillersleben- Nord und Hillersleben- Süd. Drei riesige Betonplatten am linken Ende des Schießplatzes und 14 kleinere Platten sind offensichtlich für Eisenbahnartillerieangriffe gebaut. An der Front befinden sich mehrere bemerkenswerte Vorrichtungen zur Befestigung von Halteplatten in verschiedenen Neigungswinkeln. Vermutlich wiegt jedes der beiden . .. (unleserlich) dieser Vorrichtungen etwa 30 t . Sie bestehen aus Hohlstahlgußstücken mit Innenmaßen von 1,8 m x 2,10 m und einer wandstärke von ... (unleserlich). Ein Ende ist rechtwinkelig und das andere in dem gewünschten Plattenneigungswinkel geschnitten; die Platte wird an das schräge Ende gelehnt und das ... (unvollständig) - ende wird gegen die Platte gelehnt und sichert sie. Verbindungs- ... (unleserlich) können verwendet werden; der vordere Abschnitt verfügt über einen kurzen Tunnel zum Auffangen von beim Geschoßaufschlag entstehenden Splittern . Für jeden gewünschten Plattenneigungswinkel wurde ein gesondertes Paar Gußstücke benutzt. Zu den Zielen, die angegriffen worden waren, gehörten u.a. Türme des beim Westwall verwendeten Typs und eine Panzerwanne des 120-t- Panzers der "Maus" - Klasse. Ein reichlicher Vorrat an Panzerplatten wurde hier zur Erprobungszwecke gelagert. An der Schießbahnbasis wurden 43 Panzerwannen des Typs "Königstiger" und 13 nicht identifizierte klei- nere Panzerwannen gelagert . Aus Unterlagen ging hervor , daß in dem Zeitraum von Oktober 1944 bis Februar 1945 63 Panzerwannen aus Dortmund- Hörde und 22 Türme aus Königsgrätz (Tschechoslowakei) geliefert wurden. Nach Kassel wurden im selben Zeitraum 49 Panzerwannen und 34 Türme geliefert. Rechts von den Geschoßfängen auf dem Hauptschießplatz ,befanden sich auf der selben Linie zwei fast fertiggestellte neue Geschoßfänge mit zwei bzw. drei Buchten. Der Geschoßfang mit zwei Buchten war innen mit Granit ausgekleidet. Der Geschoßfang mit drei Buchten war mit einem Zoll starker Panzerplatte ausgeklei - det . Die Geschoßfänge waren etwa 14 m breit, 7 m tief und 4 m hoch und hatten für das ... (unleserlich) abnehmbare Betonbalken mit den Abmessungen 1,15 m im Quadrat x 15,3 m. Für die Geschoßfänge stand ein Laufkran zur Verfügung, mit dem die Betonbalken entfernt werden konnten , um die Platte aufzustellen. Der ca. 60 m entfernte Abfeuerpunkt war planiert und gut dräniert; er war mit einer großen Betonrampe ausgestattet und hatte in der Mitte einen mit Erde aufgefüll- ten Bereich, wo die Geschütze in Stellung gebracht wurden. Bei den bombensicheren Unterständen an diesem Punkt handelte es sich mit Ausnahme eines kleinen Betongebäudes um mit Erde bedeckte aus Baumstämmen gefertigte Räume. Ausgezeichnete Stromleitungen und Fernmeldeverbindungen wurden unter Verwendung unterirdisch verlegten Panzerkabels in jedem Teil des Platzes "B" zur Verfügung gestellt. An jedem Ende des Hauptschießplatzes befand sich ein geräumiger bombensicherer Unterstand aus Beton. Hinter der Schießbahnbasis befanden sich mehrere Munitionslager. Munition wurde über ein Schmalspurgleis zu den Geschützstellungen transportiert. Mehrere Gebäude, darunter ein altes Gasthaus, wurden als Bürogebäude genutzt.
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Auf dem Bild zu sehen ist ein Eisenbahngeschütz, da diese laut US Bericht auf dem B-Platz getestet wurden, liegt es nahe das dieses Bild von diesem Platz stammt...
Quelle : Axis History Forum
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