Durch die geographische Lage des gebietes war die Aufstellung des Landsturmes zur Verteidigung der Heimat unbedingt erforderlich, da die französischen truppen ständig Überfälle auf unser Gebiet durchführten. Vier Hauptaufgaben fielen dem Landsturm der Jerichowschen Kreisen zu: 1. Die Bewachung der Elbe durch Infanterie und Kavallerie. 2. Wachdienst bei den Belagerungstruppen vor Magdeburg, besonders Wachen bei den Lärmstangen. 3. Patrouillendienst in der Altmark 4. Verteidigung der Ortschaften bei Ausfällen der Feinde aus Magdeburg. Der Organisationsplan des Landsturmes für den Kreis Burg (Jerichow I), der vom Obersten v. Knebel unterzeichnet wurde, teilte sich in 4 Abschnitte: I. Verteidigung der Übergangsstellen an der Elbe. II. Eine 2. „Devensionslinie wurde gebildet, um beim Rückzuge die Havel – Übergänge zu sichern. III. Landsturmeinheiten sollen im „Rücken des Feindes“ den Partisanenkrieg führen. IV. Über den Einsatz der „mobilen Kolonnen“. Dieser Plan wurde am 10. Juli 1813 mit dem Ziesarschen und dem des II. Jerischowschen Kreises abgestimmt. Schwerpunkte des II. Kreises waren: Lärmstangen = Signalstangen zur Alarmierung des Landsturmes beim Nahen des Feindes. Diese Stangen mußten von den Gemeinden auf Höhen aufgestellt werden So kostete z. B. Groß - Salza (Krs. Schönebeck) eine Lärmstange 40 Taler. „Es war ein Gerüst mit langen Stangen, die mit Stroh umwickelt waren, das mit Teer oder Pech getränkt war“. I. Sicherung des Überganges über den Plauer Kanal bei Parey II. Sicherung der erbnauten Elbbrücke bei Ferchland III. Ständige Patrouillen der Landsturmreiterei in der Altmark, zur Unterszützung der wenigen Landwehrreiter des Oberstleutnant v. d. Marwitz. Der Landsturm der Prignitz wurde zur Unterstützung des II. Jericowschen Kreises herangezogen; dagegen der des Ziesarschen Kreises für den Kreis Jerichow I, Wie die Verteidigungsmaßnahmen an der Elbe durchgeführt wurden, zeigten die Verschanzungen bei Niegripp. So hieß es: „Bei Niegripp, wo die Verschanzung angelegt wird auf 250 Mann und 3 Kanonen, die dieser Tage zustande kommt (wird den 23. dato fertig). Bei Hohenwarthe wird der Weg von der Fähre ins Dorf geführt, bei der Fährstelle mit einem tiefen Graben versehen, das Anlanden zu verhindern; das obenstehende Haus wird mit Schießscharten versehen, dann führt noch 600 Schritt davon ab ein Fußsteig in die Höhe, dieser wird mit 30 Pallisaden versehen und währe ohngefähr mit 25 Mann zu besetzen. (An der Hohenwarthe steht noch eine kleine Fähre und 3 Kähne, sie sind von Kosaken besetzt). Bei Gerwisch … sind schon Verteidigungsanstalten durch verschiedene unsererseits angelegte Redouten getroffen.“ Wild berichtet weiter; “Die Elbe sei an der ganzen Grenze des Kreises (Jerichow I – Ho.) rechts vom Lager (Blockadetruppen vor Magdeburg – größtenteils kiurmärkische Landwehr – Ho.) von Schartau bis Königsborn und linkerhand von Pechau bis Randau mit Landsturmreiterrei besetzt, sodaß niemand herüber könne, des sich nicht ausweise.“ (71) Hinzu kam noch die Gestellung der Wachposten bei den Lärmstangen. Die Bewachung war notwendig geworden, da im April 1813 viel blinder Alarm oder Gerüchte verbreitet wurden, daß der Feind im Anmarsch sei.
19. Mai 1813 500 Landsturmmänner des Kreises Burg waren vom 19. mai bis 3. Juni 1813 vom russischen General v. Woronzow zum Dienst in den Schanzen vor Magdeburg eingesetzt. Aus Erich Hobusch 1950 Der Landsturm 1813
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.