Die Zitadelle Die Zitadelle Magdeburg war ein zentraler Bestandteil der Festung Magdeburg. Die Zitadelle befand sich auf einer Insel in der Elbe, dem heutigen Stadtteil Werder.
Aus der Geschichte Nach den schweren Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg verlor Magdeburg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts seine Selbständigkeit. 1666 erfolgte die Stationierung einer brandenburgischen Garnison in der Stadt. Der sich in Cleve aufhaltende brandenburgische Kurfürst befahl daraufhin am 12. Juni 1666, die beschädigten Festungswerke der Stadt wieder instandzusetzen. Zugleich wurde die Frage nach dem möglichen Standort einer Zitadelle aufgeworfen. Bereits am 23. Juni 1666 befahl der Kurfürst, die Zitadelle auf der Elbseite der Stadt zu errichten. Hintergrund hierzu war, dass die dortigen Festungsanlagen entlang des Elbufers nur verhältnismäßig schwach ausgebaut waren. Die Vernichtung der Stadt im Jahre 1631 war durch einen Angriff auf dieser Seite erfolgt. Unabhängig hiervon dürfte auch die brandenburgische Strategie für einen Bau an dieser Stelle gesprochen haben. Aus brandenburgischer Sicht war insbesondere die Sicherung des Elbübergangs erforderlich. Magdeburg war die einzige Elbquerung zwischen Hamburg und Wittenberg. Aus Westen kommende Truppen sollten an einer Querung der Elbe in brandenburgisches Kernland hinein gehindert werden. Die Stadt Magdeburg war für diesen Zweck notfalls verzichtbar. Mit der Zitadelle direkt an der Elbquerung waren die brandenburgischen Truppen mit auch nur geringer Personalstärke in der Lage, den Elbübergang zu halten.
Bastion Kronprinz der Zitadelle Offizier-Wohnhaus
Quelle: Text aus Wiki
[ Editiert von Administrator hadischa am 08.04.13 19:20 ]
[ Editiert von Administrator hadischa am 08.04.13 19:21 ]
Wunderbare Aufnahmen besonder 1 und 2 Deutlich erkennbar an beiden Toren die alten Umlenkrollen für die Zugbrücken obwohl sich die Brücken schon lange nicht mehr bewegen ließen (weil feste Brücken). Aufnahme 1 zeigt das westliche feindseitige Tor und Aufnahme 2 ist dann das nördliche feindseitige Tor (korigiert mich wenn ich falsch liege) Nur der Name Reutertor sagt mir gar nichts. Denn es handelt sich ja nicht um den BM Reuter sondern sicherlich um den ehemaligen Häftling Fritz Reuter (1810-1876). War mir nicht bekannt das man nach ihm ein Festungstor benannt hat nur weil er hier mal gebrummt hat. Obwohl? Gab es da nicht das Buch "Ut mine Festungstid" von ihm? Das war aber so glaube ich in Plattdeutsch geschrieben so das man es in MD wohl garnicht richtig lesen und verstehen konnte. spusu
[ Editiert von Spurensucher MD am 20.11.12 20:46 ]
Die Zitadelle Magdeburg entwickelte sich zu einem wichtigen und gefürchteten Gefängnis in Preußen. So wurden Straftäter zu schweren Erd- und Steinbrucharbeiten in der Festung herangezogen. Die extrem harten Arbeitsbedingungen, die mangelhafte Ernährung und die schlechten hygienischen Zustände führten zu einer sehr hohen Sterblichkeitsrate unter den Gefangenen. Gefangene wurden vor Arbeitskarren gespannt und lebten auf engem Raum in dunklen Kasematten auf selten gewechseltem Stroh. Auch der Vollzug der von Gerichten verhängten Strafen wie Auspeitschungen, die Setzung von Brandzeichen, Erschießungen, Strangulationen und Vierteilungen fanden in der Zitadelle statt. In der Zitadelle verbüßten jedoch auch höher gestellte Personen Haftstrafen, wobei zum Teil erheblich günstigere Haftbedingungen bestanden und zum Teil Diener mitgebracht werden konnten.
Bekannter Insasse war Werner Siemens. Siemens war 1840 wegen der verbotenen Beteiligung als Sekundant an einem Duell Gefangener auf der Zitadelle. Ihm gelang während der Haft die galvanische Vergoldung und Versilberung von Metallen. Als er bereits nach einem Monat begnadigt wurde, erbat er eine Haftverlängerung, um seine Studien fortsetzen zu können. 1754 wurde Friedrich von der Trenck auf der Zitadelle inhaftiert. Trenck versuchte einen unterirdischen Stollen zu graben, um so zu fliehen. Er wurde daraufhin in das ebenfalls zur Festung Magdeburg gehörende Fort Berge verlegt. 1788 erwirkte der Magdeburger Domherr Graf Friedrich Wilhelm von Wartensleben bei Friedrich Wilhelm II. für seinen Sohn Hermann lebenslange Verwahrung in der Zitadelle. Der Sohn hatte gegen den Willen seines Vaters 1786 die aus Halle (Saale) stammende Handwerkstochter Johanna Rosina Hartung geheiratet und mit ihr auch bereits zwei Kinder. Nach 20 Monaten gelangte der junge Familienvater aufgrund einer mütterlichen Erbschaft, gegen den Widerstand des Vaters, in Freiheit. Weitere bekannte Häftlinge waren der Revolutionär Gustav Adolph Schlöffel (1848 für 6 Monate), von 1823 bis 1829 der Demokrat Dietrich Wilhelm Landfermann, der Dichter Fritz Reuter, der Priester Eduard Michelis, der polnische Marshall Józef Piłsudski, Gerhard Cornelius Walrave, einer der Erbauer der Festung Magdeburg und der Offizier Armand Baron Léon von Ardenne. Häufig diente die Zitadelle auch als Kriegsgefangenenlager. So wurden 286 Schweden, die 1715 bei Stralsund in preußische Hände gefallen waren, hier interniert. Während des Siebenjährigen Kriegs waren Österreicher, Franzosen und Russen auf der Zitadelle gefangen. Der spätere Unternehmer und Erfinder Hermann Gruson wurde am 13. März 1821 als Sohn des Premierleutnants Louis Abraham Gruson in der Magdeburger Zitadelle geboren.
Nach vorliegender Drucksache DS 0238/12 „Planung Neubau Elbbrücken“ wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung zur Verkehrsanlage für die Variante V7 (Pfeilerbrücke) fortgesetzt. Dabei musste ich feststellen, dass die Gründung des westlichen Brückenwiderlagers der Zollbrücke auf Fundamenten und den noch vorhandenen Festungsanlagen der Zitadelle geschehen wird. Anbei eine Übersicht der geplanten V7 Variante die deutlich die Überlagerung zeigt. Irgendwo hatte ich mal ein Foto von den noch zu erkennenden Zitadellen-Resten - kann es derzeit nicht finden. Ich denke mal nicht, dass diese erhalten werden sollen.
Ist denn an dieser Stelle mit historisch bedeutsamen Funden zu rechnen?
ZitatGepostet von hadischa [[File:f34t306p9440n1.jpg|none|fullsize]]
Nach meinem Wissen, diese beiden Objekte der ehemaligen Festung.
hadischa, genau diesen Blickwinkel meine ich... Schade dass dies verschwinden wird - aber in der Vergangenheit war es eh kaum zu sehen hinter all dem Gestrüpp. Ob sich an dieser Stelle noch Anlagen unter der Erde befinden, werden wir dann spätestens beim Baustart sehen.
Oh, ich sehe gerade, dass dieses Bild schon am Anfang des Beitrages steht - habs übersehen.
[ Editiert von Rothensee am 28.06.13 22:50 ]
Rothensee
hat folgende Dateien an diesen Beitrag angehängt
Wir sollten beim Baustart mit der Kamera dabei sein. Den Bau begleiten so gut es geht. Diese Bastion der ehemaligen Festung wird kaum wahrgenommen, schade eigentlich, hier verbirgt sich-in der ehemaligen Festung-große Geschichte.
Ich auch, ich hab es im Archiv bei mir wie blöd gesucht.
[ Editiert von Administrator hadischa am 28.06.13 22:52 ]