Das neue Buch ist für Ende Dezember geplant und in Arbeit. Kann aber auch erst im Januar erscheinen....? Wird sehr umfangreich, mit sehr viel Bildmaterial. Es wird die umfangreichste Dokumentation die jemals über die Zitadelle publiziert wurde.
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Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Es erschienen bisher immer wieder kleinere Veröffetlichungen zur Magdeburger Zitadelle. Die Autoren Helmut Menzel und Wolfgang Brüning hatten es sich nun zur Aufgabe gemacht, erstmalig eine zusammenhängende Dokumentation herauszugeben. Wolfgang Brüning hatte jahrelang entsprechendes Material zusammengetragen und zeitlich geordnet. Diese Sammlung fand nun, ergänzt durch Sammlungen von Helmut Menzel und Textpassagen von Peter Baumann, den Weg in die vorliegende Publikation. Für den Beginn und die Vorarbeiten zur Errichtung der Zitadelle lagen umfangreiche zeitgenössische Beschreibungen, Beschwerdeschreiben der Stadt an die Militärs und dem Großen Kurfürsten und Plandokumente vor. Dann brachen aber die offiziellen Informationen in den Archiven ab. Leider boten die bisher genutzten Archivalien nur ein sehr lückenhaftes Material. Man nahm stets an, dass die Franzosen nach der Einnahme Magdeburgs im Jahre 1806 die meisten Papiere vernichtet hatten. Dennoch war noch genügend Aktenmaterial zur Festung Magdeburg im Preußischen Geheimen Staatsarchiv Berlin,1924 dann im Preußischen Heeresarchiv, vorhanden. 1937 kamen die Unterlagen in das neue Heeresarchiv nach Potsdam. Beim Bombenangriff im April 1945 wurde dieses Archiv vernichtet und damit auch Akten der Festung Magdeburg. Es gelang den Autoren trotzdem anhand einzelner hiesiger Dokumente und Festungspläne die Veränderungen und Ergänzungen der Zitadelle bis zu ihrer Beseitigung zu skizzieren. Glücklicherweise ist eine fotografische Bestandsaufnahme der Zitadelle von 1921 im Brandenburgischen Landesarchiv und die Fotodokumentation bei der Beseitigung dieses Festungswerkes 1927 und eine Bauakteaus den 1920/30er Jahren im Stadtarchiv Magdeburg erhalten geblieben und stand zur Auswertung zur Verfügung. Komplettiert wird die nun vorliegende Dokumentation auch durch Ereignisse in der Zitadelle durch Munitionsexplosionen und Schadensfeuer, durch die militärische Besatzung jener Epochen, darunter auch die Magdeburger Kadettenkompanie zu Beginn des 18. Jahrhunderts und durch die zahlreichen Gefangenen in der Zitadelle. Die Freimachung des Zitadellengeländes 1927 für eine neue städtische Bebauung, bereits in Planung aber nie realisiert, schließt diese Arbeit mit Blick auf den neuen Brückenzug auf dem Areal ab.
Das Buch im A5 Format / Hardcover ist komplett in Farbe umfassend illustriert und umfasst 360 Seiten. Herausgeber ist der Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. Erhältlich ist diese Arbeit im Magdeburger Buchhandel und auch direkt beim Autor Helmut Menzel, In der Alten Kaserne 27 A in 39288 Burg / unter Tel: 03921 729830 oder unter magdeburg.magado@gmail.com. Preis 30,00 €.
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Die Lieferung verzögert sich. Die Druckerei hatte sie schon am 13.12. abgeschickt, Lieferung kam nie über HDL an. Ich hab reklamiert und die Druckerei bemüht sich um Nachlieferung als Ersatz.
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
MAGADO hat seinem hervorragenden (was sonst?!) Zitadellenbuch einige Bemerkungen beigefügt, die den Verlust von Archivalien betreffen. Damit nicht der Verdacht aufkommt, dass diese Verluste lediglich auf solche Ursachen wie Kriegszerstörungen oder Kriegsbeute zurückzuführen seien, will ich noch etwas ergänzen. In früheren Zeiten war sowohl die Anfertigung, als auch die Aufbewahrung von schriftlichen Unterlagen kein vordringliches Thema im militärischen Bereich. Das hing einerseits wohl mit einer bei Militärs nicht sehr verbreiteten „Schriftgelahrtheit“ zusammen, zweitens natürlich auch mit dem Zeitaufwand für die Anfertigung von Schriftstücken, der sich nochmals vervielfachte, wenn Abschriften für mehrere Empfänger notwendig wurden und drittens mit der fehlenden Bürokratie, die für Sammeln, Sortieren und Lagern – und natürlich Wiederauffinden – schriftlicher Dokumente zuständig gewesen wäre. Ein bedeutendes Argument für die Nichtaufbewahrung war interessanterweise auch der dafür erforderliche, aber nicht verfügbare Raumbedarf.
Um nicht in Urzeiten zurückzugehen, will ich bei Friedrich II. beginnen. Dieser forderte 1747 für die Bearbeitung seiner Mémoires de Brandenbourg von der Geheimen Kriegskanzlei einen Überblick über die preußische Kriegsgeschichte. Diese verwendete als Quelle dafür aber nicht eigene Urkunden, sondern eine ältere von zweiter Hand angefertigte Ausausarbeitung aus dem Jahr 1729. Grund für dieses eigenartige Vorgehen war, dass der König 1745 als Antwort auf einen Antrag des Geheimen Kriegsrates v. Scharden auf Zuteilung weiterer Archivräume verfügt hatte:
„Gleichwie aber S. K. M. versichert seind, daß bei der Registratur der Geheimen Kriegskanzlei sehr viele Papiere aufgehoben werden, nämlich Konzepte von alten Patenten, längst abgethane Prozeßsachen und Kriegesrechte, Vorschreiben und der gleichen Sachen mehr, welche, wenn sie einmal expediret seind, niemalen weiter angesehen noch gebrauchet werden, Als befehlen Sie gedachten Dero Geheimen Kriegesrath v. Scharden hierdurch allergnädigst, sich besonders die Zeit darzu zu nehmen und eine Separation aller dergleichen Papiere, wie vorermeldet und welche sonsten noch nunmehro keinen Nutzen haben können, mit dem fordersamsten anzustellen, was Königliche General-Ordres an die Armee seind und was Sachen seind, so sonsten meritiren annoch konserviret zu werden, zu asserviren, alles übrige von Papieren, Konzepten und dergleichen aber an den General v. Linger zu Patronpapier zu schicken oder auch dem Befinden nach verbrennen zu lassen.“ Daraufhin bescheinigte am 18. Juni 1745 der Zeugkapitän Krüger, „daß auf S. K. M. Verordnung mir aus der Geheimen Kriegeskanzlei-Registratur behuf der bei der Artillerie zu verfertigenden Flintenpatronen Einhundertundsiebenundvierzig starke Konvolute Papiere von Akten seind verabfolgt worden“ und weiter bis 27. August noch mehrmals über 42, 43, 56, zusammen 288 Pakete alter Armeeakten! Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass über die Aufstellung (Gründung) so vieler Regimenter der alten Armee verlässliche Angaben fehlen.
Die oben geschilderte Archivierungspolitik hat sich später fortgesetzt, wie sich aus den beiden beispielhaft folgenden amtlichen Veröffentlichungen erkennen lässt:
Dass es durchaus eigenständige Aktivitäten auch in militärischen Kreisen gab, die sich jedoch nicht mit langen Submissionsverfahren belasten wollten, beweist das Inserat in einer Fachzeitschrift, dem Miltär-Wochenblatt, aus dem Monat März 1879. Der Inserent machte sich ja nicht lediglich Hoffnungen auf einen positiven Widerhall, sondern verwies auf die ihm erteilten Zeugnisse hoher und höchster Behörden. Das Einstampfen alter Unterlagen war ja der inzwischen ökologischere Weg der Aktenvernichtung, zumal kein deutscher Soldat mehr mit Papierpatronen oder -kartuschen umgehen musste.