Interessant ist, das die Abstände zu den nachgewiesenen Siedlungen aus korolingischer Zeit, sprich auch Kastelle ziemlich gleich sind. Was ist daraus zu schlussfolgern? Der wichtige Elbübergang, Furt, wurde besonders gesichert durch Karl d. Gr. um 805.
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Biederitz und Pechau geben einen direkten Bezug zum Hauptkastell auf dem Domplatz ab. Dazwischen befand sich die Furt an der Elbe (Klus) mit Wegen Richtung Osten!
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Pechau ist ein typisches Elbdorf, das 1998 sein 1050-jähriges Jubiläum feierte. Das Pechauer Gründungsdatum führt man auf einen Hoftag Ottos I. zurück, auf dem das Bistum Brandenburg am 1. Oktober 948 (nach anderen Deutungen 965) gegründet wurde. In der Gründungsurkunde des Bistums wurde Pechau als "Pechovi" (möglicherweise von "pek" – urslawisch für "sorgen") namentlich erstmals erwähnt. Die slawische Burg Pechau selbst ist nachweislich noch älter; das ostelbische Gebiet ist seit mehreren tausend Jahren besiedelt. In der römischen Kaiserzeit (1.–4. Jahrhundert) lebten hier semnonisch-swebische Stämme der Germanen. Im Jahre 5 wurden die Semnonen, die sich selbst für den ältesten und edelsten der Swebenstämme hielten, erstmals in antiken Quellen genannt. Nach der großen europäischen Völkerwanderung (4. bis 6. Jahrhundert) rückten die Wilzen, ein Stamm der Elbslawen, im 6. und 7. Jahrhundert nach. Die Sweben gelangten bis nach Galizien. Nach erfolglosen Versuchen des Frankenkönigs Karls der Großen, der 780 in den Sachsenkriegen (Eingliederung des Herzogtums Sachsen in das Frankenreich, 772–804) von Westen bis zur Elbe vorstieß, gelang es Anfang des 10. Jahrhunderts den deutschen Herrschern Heinrich I. (der Sachse) und seinem Sohn Otto I. (der Große) im ostelbischen Gebiet Fuß zu fassen. Das politische Zentrum des Reiches verlagerte sich vom Rhein-Main zum Gebiet zwischen Harz und Elbe. Otto I. sicherte die Grenze zu den Elbslawen, unterwarf und christianisierte sie. Magdeburg (Magadoburg, gegründet 805 als fränkisches Kastell und Sitz eines fränkischen Grafen zur Überwachung des fränkisch-slawischen Handels an der Elbe) sollte unter Otto I. neben Rom und Aachen zu einem der Regierungszentren des Reiches ausgebaut werden. 937 gründet König Otto I. den Moritz- oder St. Mauritiuskloster Magdeburg. Als 962/968 aus dem Stift das Erzbistum Magdeburg entstand, wurden die Erzbischöfe Herren der Stadt und des Umlandes. Seit 921 ist der Gau Morzane (das Land "am Sumpfsee - dem damaligen Fiener See", zwischen Elbe, Stremme, Havel, Ihle und Nuthe) Teil der Nordmark des Deutschen Reiches. Ab 937 war der gesamte Gau dem Moritzstift in Magdeburg zinspflichtig. Das dazugehörige Alt-Pechau war eine Insel in der Elbe an der Grenze zu Magdeburg und dem Herzogtum Sachsen sowie der nächstgelegene Burgward auf der slawischen Elbseite. Die schriftlich überlieferte Geschichte des Gebiets begann. Slawenzeit Der Ursprung des Alten Dorfes Pechau wird auf eine Ringburg der Morzanen zurückgeführt, die zu den 11 Burgbezirken des gleichnamigen slawischen Gaus gehörte. Die Morzanen waren eine der vier Stammesgruppen der nordslawischen Wilzen, die in 95 Burgbezirken siedelten. Die Burg war etwa 125 × 200 m groß. Ihre Besiedlung ist für den Ausgang des 8. bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts nachweisbar. Sie befand sich auf einem noch heute sichtbaren Hügel am östlichen Ende der Breiten Straße des heutigen Dorfs. Bis zum 12. Jahrhundert verlief um die Insel des Burghügels ein Hauptarm der Elbe. Alt-Pechau war durch eine Brücke mit dem ostelbischen Ufer in Richtung der heutigen Brücke über den Umflutkanal verbunden. 923 und 924 zerstörten Ungarn und verbündete Slawen das benachbarte Magdeburg. Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass sich daran auch einige Pechauer beteiligt haben könnten. Die Elbe war die Grenze zwischen Slawengebiet beziehungsweise der Nordmark zum Herzogtum Sachsen des 919 vom ersten deutschen König Heinrich I. (als Nachfolger des ostfränkisch-deutschen Königs Konrad I.) gegründeten Deutschen Reiches und ab 962, mit der Krönung Ottos I. (Königskrönung 936) in Rom zum römischen Kaiser, des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die slawischen Stämme zwischen Elbe, Saale und Oder wurden 928 Heinrich I. tributpflichtig. 965 schenkte Otto I. dem Moritzstift in Magdeburg seinen Besitz in Pechau. Otto II. bestätigt 973 diese Schenkungen. Ende des 10. Jahrhunderts schlossen sich die Wilzen im Bund der Liutizen ("die Grimmigen") zusammen. Durch den Slawenaufstand 983 wurde die deutsche Kolonisation der ostelbischen "heidnischen" Slawengebiete bis zur Oder noch einmal für rund einhundertfünfzig Jahre zurückgedrängt. Die Elbe bei Magdeburg wurde erneut zum Grenzland. Der Burgward Pechau blieb jedoch ein wichtiger deutscher Stützpunkt im Kampf gegen Slawen. 1007 griff der polnische Fürst Boleslaw I. Chrobry (der Kühne und erster polnischer König) beim Versuch der Eroberung des Slawengebiets zwischen Oder und Elbe die Burg Pechau an. Der Gau Morzane wird verwüstet. Es wird angenommen, dass dabei der Palisadenwall der Burg zerstört wurde und danach Alt-Pechau in der Bedeutungslosigkeit versank. Zur Zeit Friedrichs I. (genannt Barbarossa) gewannen die Deutschen in der Auseinandersetzung um die ostelbischen Gebiete unter Albrecht dem Bären, Markgraf der Nordmark, endgültig die Oberhand. 1139 übergab das Kloster Berge dem Bischof von Brandenburg 100 Hufen Land, wobei das Dorf Pechau eingerechnet wurde. Alt-Pechau existierte zum Ende des 12. Jahrhunderts nicht mehr.
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Es ist ja durchaus möglich, das die Palisadengesicherte slawische Siedlung incorporiert wurde und in das Sicherungssystem des wichtigen Elbübergangs einbezogen wurde, jedenfalls für eine gewisse Zeit unter Carl d. Gr. und kurz danach.....
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