Noch was zu dem Bild mit dem Dirlewanger-Soldaten. Ich konnte recherchieren dass sich der damalige Kommandeur, SS-Brigadeführer Fritz Schmedes (vormals Kommandeur der 4. SS-Polizeidivision), der die 36. SS-Division März/April 45 übernommen hatte, sich mit seinem Stab bei Tangermünde in US Gefangenschaft begab. Es gibt zwar einige Bilder von ihm im Internet, ich konnte aber auf den Bildern keinen entsprechenden Soldaten finden. Aber vielleicht bei genauerer Durchsicht. Schmedes selber dürfte eine Uniform mit den Abzeichen eines Brigadeführers getragen haben.
Noch eine Ergänzung zum Beitrag #341. Zu dieser KG sollte auch die PzJAbt. 18 aus Burg stossen lt. Befehl vom 12.04.45. Kam aber nicht an, sondern wurde in Uelzen eingesetzt. Der vorgesehene Führer dieser KG, Sturmbannführer H. Macher, scheint diese auch nicht übernommen zu haben. MfG Rüdiger
Voschti 06.05.2019 Im Sandauer Kirchturm informiert eine Ausstellung über den Beschuss der Stadt im April 1945 sowie den geplanten Wiederaufbau. Von Ingo Freihorst › Sandau l Wie kein anderer Ort in der Umgebung hatte die Stadt Sandau besonders unter den Kämpfen der letzten Kriegstage zu leiden. Des Kriegsendes wird am 8. Mai um 17 Uhr mit einer Kranzniederlegung am polnischen Ehrenmal gedacht. Schuld am tagelangen Beschuss der Elbestadt waren fanatische Nazis gewesen: Die Amerikaner schickten, bevor sie losschlugen, immer Parlamentäre. Im Sandauer Wald war allerdings die als besonders fanatisch bekannte Waffen-SS verschanzt, welche die Parlamentäte unter Feuer nahm und einen von ihnen tötete. Parlamentär wurde erschossen Das hatte der inzwischen verstorbene Havelberger Pfarrer Hanns-Joachim Fincke kurz nach dem Krieg von einem Verwundeten erfahren. Zudem wurden bereits gehisste weiße Fahnen in der Stadt wieder eingezogen, wofür der Stadtkommandant unter Androhung der Todesstrafe sorgte.Er war es auch, der die angebotene Kapitulation ablehnte. Die ersten Schüsse fallen am 13. April 1945 um 13 Uhr auf das bislang unversehrte Städtchen. Es sind amerikanische Panzer am anderen Elbufer, welche das Feuer eröffnen. Die Geschosse schlagen auf dem Fährdamm ein, der Fährmann setzt rasch nach Sandau über. Danach werden die beiden Mühlen unter Beschuss genommen. Zuerst nahm Artillerie die Kirche ins Visier Am 14. April, einem Sonnabend, schießt um 9.30 Uhr erstmals die Artillerie auf Sandau, das Kirchturmdach zersplittert. Anderntag um 11 Uhr geht der Beschuss weiter, der Turm verliert seinen Helm. Das Rathaus liegt am 16. April unter Beschuss, vier Häuser werden zerstört. Am 17. April ist die Steinstraße dran, am 18. April folgt das gesamte Stadtzentrum mit Stein-, Schleusen- und Stavenstraße. Am letzten „Führergeburtstag“, dem 20. April, sind Büsche und Rosen schwarz von Flugasche. Tiere krepieren qualvoll, denn die Panzersperren verhindern ihr Entkommen. Überall liegen umgestürzte Bäume und Strommasten umher. Die Sandauer flüchten in die Feldmark oder zu Verwandten in umliegende Orte. Motorspritze erhielt Volltreffer Otto Bierfreud, Wolfgang Bohn, August Cunow, Karl Draht, Willi Herkt, Manfred Herm, Max Kuckenburg, Georg Neumann, Adolf Piehl, Adolf Plank, Max Siebert, Heinrich Schmücker, Karl-Richard Schneider und Richard Wegener starben direkt beim elftätigen Artilleriebeschuss oder kurz danach an ihren Verletzungen. Allein sechs der Genannten fielen am 17. April beim Löschen – ihre Motorspritze erhält einen Volltreffer. Mit vorgehaltener Pistole waren sie zum sinnlosen Löschen gezwungen worden. Das 18. Regiment der 6. polnischen Panzerdivision erreicht am Morgen des 4. Mai die Elbe südlich von Sandau. Östlich davon stößt das 16. Regiment jedoch auf starken Widerstand. Erobert wird Sandau schließlich mit Hilfe sowjetischer Verbände der 212. Division des 80. Korps der 61. Armee, welche aus Havelberg kommend vorstoßen. Zwischen Sandau und Schönfeld ist nun „feindfreies Gebiet“. Bunker bot nur Schutz gegen Granatsplitter Im Buch „Das Wissen der Region“ schreibt Pfarrer Hartwig Janus über den Beschuss. Er stützt sich dabei auf zwei Zeitzeugen: Ernst Busse und Rosel Warnstedt mussten den fast völligen Untergang ihrer Stadt miterleben. „Am Montag, 16. April, begann dann der Artilleriebeschuss ohne Pause, aber richtig“, erinnert sich der Senior. Die Familie hatte sich im Garten einen Bunker aus Weidepfählen und Erde gebaut, er bot zwar Schutz gegen Granatsplitter – bei einem Volltreffer aber wären alle tot gewesen. Als der ganze Ort brennt, müssen auch Busses flüchten – doch Panzersperren verhindern die Durchfahrt des Fuhrwerks. Ein Ausweg findet sich schließlich am Schloss, doch auch hier blockieren umgestürzte Lichtmasten und Bäume die Wege. Durch den Jederitzer Wald führt die nächtliche Flucht bis nach Kuhlhausen. Von dort blickt der damals 12 Jahre alte Ernst Busse in Richtung Sandau: „Am Horizont – alles blutrot!“
gefunden in der Volksstimme vom 6.Mai 2019. Ob die Ausstellung noch besteht kann ich nicht sagen.
…..und nochmal die Voschti diesmal aktueller vom 19.11.2019 In vielen Orten gedachten die Einwohner am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt. Von Ingo Freihorst › Elbe-Havel-Land l Was nationalistischer Fanatismus bewirken kann, machte Erika Kügler in Wulkau in ihrem Rückblick zum Kriegsende deutlich. Damit es den Wulkauern nicht wie den Sandauern ergeht – die Elbestadt wurde von den Amerikanern im April 1945 fast komplett zerstört – hatte ihr Vater Walter Bathe ein großes weißes Laken aus dem Kirchturm gehängt. Ein strammer Nazi aus dem Ort wollte ihn daraufhin erschießen – auf solche Taten stand die Todesstrafe. Walter Bathe entgegnete dem Fanatiker: „Nur zu! Bin ich im Krieg nicht gefallen, magst du mich jetzt ruhig erschießen!“ Dieser moralische Appell rettete ihm und seinen jungen Helfern Joachim Tuchow und Martin Jahn das Leben. Zu jenem Zeitpunkt deutete sich bereits das baldige Kriegsende an, das faschistische Großdeutschland war auf einen nur noch schmalen Landstreifen zusammengeschrumpft... Drei Wulkauer bei Beschuss getötet Zuvor waren bereits drei Wulkauer Zivilisten durch Kriegshandlungen getötet worden. Beim amerikanischen Beschuss starben am 19. April 1945 die Mutter von Karl-Heinz Liermann und ein Herr Winter durch Granatsplitter sowie ein aus Berlin evakuiertes Kind, welches durch einen umstürzenden Baum erschlagen wurde. Pfarrer Hartwig Janus erinnerte zudem an den Kriegsausbruch vor 80 Jahren – am 1. September 1939 hatte die Wehrmacht Polen überfallen. Zu Hitlers Ausspruch „seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“ meinte der Pfarrer, dass man solches heute als „Fake-News“ bezeichnen würde. Denn die Wehrmacht hatte ab 4.37 Uhr bereits die völlig wehrlose polnische Stadt Wielun bombardiert – wobei 1200 Menschen starben. Ein unheimliches Gefühl Heutzutage habe er immer ein unangenehmes Gefühl, wenn in den Medien die Leistungen der Waffentechnik gelobt werden. Anders als im Ersten Weltkrieg gab es 1945 kein Entrinnen für die Deutschen mehr. Das deutsche Volk bleibt in der Verantwortung, wer von einem reinen Deutschland träumt, ist auf einem Irrweg. Nationalisten und Antisemiten hatten bereits 1933 geholfen, die Nazis an die Macht zu bringen. Mit dem Jerichower Heinz Mangelsdorf, welcher in Hohengöhren aufgewachsen war, gab es hier beim Gedenkweg am Sonnabend sogar noch einen Zeitzeugen. Zum Kriegsende war er zehn Jahre alt, er berichtete, dass beim Beschuss von Hohengöhren Anfang Mai 1945 eine vierköpfige Familie ums Leben kam. Die Granaten schlugen an dem Abend im Ort ein, der Beschuss dauerte bis in den frühen Morgen. Heinz Mangelsdorf hatte mit seiner Familie währenddessen im Keller Schutz gesucht. Am Morgen kamen die russischen Panzer angerollt, die Soldaten wuschen sich im Ort und tanzten. Pfarrer Johannes Seidenberg erinnerte zuvor bei der Andacht in der Kirche daran, dass auf der Welt noch immer Unrecht und Gewalt existieren. Die Menschen sehnen sich jedoch nach Frieden und Gerechtigkeit. Seinen Segensspruch sprach er zuerst auf Hebräisch – dort heißt Frieden „Shalom“. Draußen am Gedenkstein für die 68 getöteten Soldaten und Zivilisten aus dem Ort –darunter auch 14 vom Damm – verlas Arno Habermann die Namen der Opfer. Von der SS erschossen Die hier begrabenen Wehrmachtssoldaten waren nicht alle in Kampfhandlungen gefallen: Mindestens zwei von ihnen wurden per Genickschüsse von der SS getötet, ist in einer von Heinz Mangelsdorf verfassten Broschüre zu lesen. Viele Soldaten wollten hier nur noch die nahe Elbe erreichen und zu den Amerikanern flüchten – dafür drohte ihnen die Todesstrafe. Auch in Hohengöhren wollte jemand die weiße Fahne am Kirchturm hissen, war aber von der SS dabei beschossen worden. Zweite Station des Gedenkweges war das Soldatengrab im Wald an der Straße zum Damm, welches von Brigitte Jarchow seit vielen Jahren gepflegt wird. Die drei Toten hier gehörten mit zu den über 600 Wehrmachtssoldaten, welche bei den Kämpfen in der Region noch in den letzten Stunden des Krieges starben. Der Kriegsopfer gedachte man am Volkstrauertag auch in Neuermark-Lübars, wozu in der Kirche eine Andacht stattfand. Hier sind sieben Soldaten begraben, die Gräber pflegt Hans-Werner Poggensee.
und nochmal zu unserem "Freund" in Art.319+320 Hier meine Theorie: es handelt sich um eine britischen Kradmelder (dafür spricht Helm, Brille und Schuhe bitte mal Googlen:britische Melderuniform 2. Weltkrieg.... Bilder)der "dienstlich" bei den Amerikanern zu tun hatte und sich am "Spektakel" beteiligte einschließlich Souvenirmitnahme und Abreagieren. Leider sind die Bilder geschützt also seht selber.
Die Voschti berichtete, man glaubt es kaum, doch über das Kriegsende vor 75 Jahren. Nur eben nicht in MD!
Sandau war eine Trümmerwüste Voschti 19.04.2020 Von Ingo Freihorst › Sandau l Vor und nach dem Geläut erklangen vom Kirchturm Trompetentöne, vorgetragen vom Pfarrer Hartwig Janus. Das Signal aus der „Sandauer Kirchturmmusik“ wurde dabei verfremdet vorgetragen.„Ich habe es sozusagen auf den Kopf gestellt, so wie damals auch unsere Stadt auf den Kopf gestellt wurde“, erklärt der Pfarrer. Er hatte in dem Buch „Das Wissen der Region“ ebenfalls über die dramatischen Tage berichtet, als Zeitzeugen befragte er dazu Rosel Warnstadt und Ernst Busse. Bis heute nicht genau geklärt sind die Ursachen, welche damals zur fast völligen Zerstörung der Stadt führten. So hatte der einstige Havelberger Pfarrer Hanns-Joachim Fincke kurz nach dem Krieg von einem Verwundeten erfahren, dass die im Sandauer Wald verschanzte Waffen-SS einen amerikanischen Parlamentär erschossen hatte. Zudem wurden in der Stadt bereits gehisste weiße Fahnen auf Befehl des Stadtkommandanten wieder eingeholt. Auf deren Hissen stand die Todesstrafe. Zuerst nahm Artillerie die Stadtkirche ins Visier Ernst Busse erinnerte sich noch an die Anfänge: Am 13. April 1945 um 13 Uhr schießen amerikanische Panzer vom anderen Elbufer auf das bislang unversehrte Städtchen. Er war gerade am Deich, hatte die deutschen Soldaten mit Mittagessen versorgt. Die Geschosse schlagen auf dem Fährdamm ein, der Fährmann setzt rasch nach Sandau über und das Fahrzeug an Land. Danach werden die beiden Mühlen unter Beschuss genommen. Am 14. April, einem Sonnabend, schießt um 9.30 Uhr erstmals die auf der anderen Elbseite zwischen Lindtorf und Iden im Halbkreis aufgestellte Artillerie auf Sandau, das Kirchturmdach zersplittert. Anderntags um 11 Uhr geht der Beschuss weiter, der Turm verliert seinen Helm. Das Rathaus liegt am 16. April unter Beschuss, vier Häuser werden zerstört. Am 17. April ist die Steinstraße dran, am 18. April folgt das gesamte Stadtzentrum mit Stein-, Schleusen- und Stavenstraße. Tiere krepieren qualvoll, denn die Panzersperren verhindern deren Entkommen aus der brennenden Stadt. Überall liegen umgestürzte Bäume und Strommasten umher. Die Sandauer flüchten in die Feldmark oder zu Verwandten in umliegende Orte. Am letzten „Führergeburtstag“, dem 20. April 1945, sind Büsche und Rosen schwarz von Flugasche. Otto Bierfreud, Wolfgang Bohn, August Cunow, Karl Draht, Willi Herkt, Manfred Herm, Max Kuckenburg, Georg Neumann, Adolf Piehl, Adolf Plank, Max Siebert, Heinrich Schmücker, Karl-Richard Schneider und Richard Wegener starben direkt beim elftätigen Artilleriebeschuss oder kurz danach an ihren Verletzungen. Allein sechs der Genannten fielen am 17. April beim Löschen – ihre Motorspritze erhält einen Volltreffer. Mit vorgehaltener Pistole waren sie zu den sinnlosen Löscharbeiten gezwungen worden. Horizont ist blutrot Als Sandau flächendeckend brennt, flüchtet auch die Familie von Ernst Busse – doch Panzersperren verhindern die Durchfahrt des Fuhrwerks. Ein Ausweg findet sich schließlich am Schloss, aber auch hier blockieren umgestürzte Lichtmasten und Bäume die Wege. Durch den Jederitzer Wald führt die wilde nächtliche Flucht bis nach Kuhlhausen. Von dort blickt der damals 12 Jahre alte Ernst Busse in Richtung Sandau: „Am Horizont – alles blutrot!“ Nach dem Beschuss setzten die Amis ihre Jeeps mit kleinen Fähren über. Später ersetzte eine Pontonbrücke die zerschossene Fähre. Das 18. Regiment der 6. polnischen Panzerdivision erreicht am Morgen des 4. Mai die Elbe südlich von Sandau. Östlich davon stößt das 16. Regiment jedoch auf starken Widerstand. Erobert wird Sandau schließlich mit Hilfe sowjetischer Verbände der 212. Division des 80. Korps der 61. Armee, welche aus Havelberg kommend vorstoßen. Zwischen Sandau und Schönfeld ist nun „feindfreies Gebiet“. Der Abtransport der Trümmer dauerte bis in die 1950er Jahre. Der Genthiner Stadtplaner Gerhard Schmidt vermaß auf Anordnung des Landkreises Jerichow II die zerstörte Stadt und erstellte ein Modell für den Wiederaufbau. Doch zu dessen Umsetzung kam es nie: Die Sandauer wollten nicht warten und behalfen sich selbst. Aus Ställen und Scheunen wurden Wohnhäuser, noch heute wohnt manch Sandauer im Garten. Oder am Stadtrand, wie Gerhard Bienemann. Dort, wo im Stadtzentrum sein zerstörtes Elternhaus gestanden hatte, sollte beim Wiederaufbau ein Hotel hin. Also blieb die Familie in der Königsallee. Eine Zeitzeugin war auch Erika Braun, sie hatte das Grauen in einem Gedicht festgehalten. Unter anderem ist darin zu lesen: „Das Schlimmste jedoch, ich hab‘s nie vergessen, wir haben plötzlich kein Haus mehr besessen. Kein Tisch, keinen Stuhl, keinen Schrank voller Tassen, es kam die Armut, wir konnten‘s nicht fassen. Wir wühlten im Schutt, wir wollten was retten, wir fanden nur verkohlte Betten... Versunken ist alles in Asche und Schutt, die schöne Stadt zerstört und kaputt. Wie gerne tät ich sie meinen Nachkommen zeigen, würde sie wie Phönix aus der Asche steigen.“
KRIEGSENDE Denkmal markiert alte slawische Grenze Volksstimme 10.05.2020
Am 8. Mai werden zumeist an sowjetischen Ehrenmalen Kränze abgelegt. Anders in Sandau: Hier gedenkt man polnischer Soldaten. Von Ingo Freihorst ›
Sandau l Soldaten der 1. Polnischen Armee eroberten am 4. Mai 1945 mit Hilfe sowjetischer Verbände die in Trümmern liegende Stadt Sandau. Ihnen zu Ehren wurde am 30. April 1975 ein Denkmal eingeweiht, an welchem auch jetzt zum Tag der Befreiung am 8. Mai traditionell ein Kranz abgelegt wurde. Bürgermeister Henry Wagner erinnerte dabei mit einer Gedenkminute auch der 126 Sandauer, welche beim mehrtägigen Artilleriebeschuss sowie als weitere Kriegsopfer im fast sechs Jahre währenden Zweiten Weltkrieg verstorben waren. Eigentlich sei eine größere Gedenkveranstaltung in der Kirche geplant gewesen, doch wegen der Pandemie musste diese abgesagt werden, so der Bürgermeister. Einen Kranz legte auch Holger Köhne von der Linkspartei zu Füßen des polnischen Soldaten nieder. Mit großem Pomp eingeweiht Mit diesem Denkmal, welches in der DDR zum 30. Jahrestag des Kriegsendes unter großem Pomp eingeweiht worden war, hat es eine ganz besondere Bewandtnis: Der polnische Adler – der Kurica – oben auf der größten der beiden Betonstelen markiert hier an der Elbe zugleich die Grenze des einstigen Siedlungsgebietes der Slawen. Es ist mithin das westlichste Monument mit dem polnischen Staatswappen, hatte Dr. Frank Helzel aus Bad Wildungen bei seinen Forschungen herausgefunden. Noch heute erinnert der Wenddorfteich in Sandau an die Slawen (von den Deutschen auch Wenden genannt), welche auch in der Elb-Havel-Region über mehrere Jahrhunderte siedelten. So kam es nicht von ungefähr, dass die Aufteilung der Zonengrenzen im vom Nazismus befreiten Deutschland den alten Grenzverläufen folgte. Fixiert wurden diese im Zonenprotokoll, welches von den Siegermächten am 12. September 1944 in London verfasst wurde. Mit der Kapitulation der Deutschen trat es automatisch in Kraft, die Westalliierten mussten sich aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg zurückziehen. Der Entwurf der Westgrenze der sowjetischen Zone kam von diesen selbst, bereits am 12. Mai 1944 akzeptierten die Amerikaner diesen Vorschlag. Slawischer Kampf siegreich beendet Über die konkreten Hintergründe dieser Grenzziehung wurde nie offiziell informiert. Jedoch lässt Stalins Aussage in der Siegeserklärung am 9. Mai 1945 tief blicken: „Der Jahrhunderte lange Kampf der slawischen Völker um ihre Existenz und Unabhängigkeit hat mit dem Sieg über die deutschen Okkupanten und die deutsche Tyrannei geendet.“ Die Sowjets hatten ursprünglich auch Wagrien, ein altes slawisches Siedlungsgebiet in Schleswig-Holstein mit eingeschlossen. Doch wollten die Briten Fehmarn nicht herausgeben, da die Insel für sie strategisch wichtig war. Ursprünglich auch Fehmarn einbezogen Die Polen stellten laut dem Internetlexikon Wikipedia mit bis zu etwa 330 000 Soldaten das größte ausländische Kontingent an der Seite der Roten Armee. Unter den Alliierten waren die Polen damit die siebtstärkste Armee. Bereits ab Juli 1941 warben die Sowjets unter kriegsgefangenen Polen für die Aufstellung einer polnischen Armee an ihrer Seite, unter Leitung des polnischen Generals Władisław Anders wurden bis Anfang 1942 vier Divisionen aufgestellt. Doch sah sich der Kreml nicht in der Lage, diese Einheiten entsprechend auszurüsten und zu verpflegen. In Absprache mit den Westalliierten wurden die Polen deshalb im März 1942 in den Nahen Osten verlegt. Dort wurden sie dem britischen Nahostkommando unterstellt und an verschiedenen Kriegsschauplätzen, unter anderem in Italien, eingesetzt. Stalin initiierte Aufstellung Stalin initiierte im März 1943 eine weitere Aufstellung polnischer Verbände. Deren Oberbefehlshaber wurde Zygmunt Berling, der zum Ende jenes Jahres bereits zwölf Infanteriedivisionen befehligte. Im März 1944 entstand daraus die 1. Polnische Armee, der noch zwei weitere folgen sollten. Am 21. Juli 1944 erwuchs daraus nach der Vereinigung mit den Partisaneneinheiten der kommunistischen Untergrundarmee Armia Ludowa die Polnische Volksarmee. Nach ihrer Gründung kam die 1. Polnische Armee – auch Berling-Armee genannt – an verschiedenen deutsch-sowjetischen Kriegsschauplätzen zum Einsatz. Unter anderem wollte deren Soldaten im Spätsommer 1944 die deutsche Umklammerung Warschaus aufbrechen und den aufständischen Hauptstädtern zu Hilfe eilen. Nach einer Gegenoffensive der Wehrmacht scheiterte dieser Versuch jedoch am 23. September. Nach der Einkesselung Berlins durch die 1. Weißrussische und 1. Ukrainische Front wurden Teile der 1. Polnischen Armee aus diesen Kämpfen herausgelöst. An der südlichen Flanke der 61. sowjetischen Armee sowie der Nordflanke der 47. sowjetischen Armee ging es in Richtung Westen weiter. Ziel war die Elbe bei Sandau, wo am Westufer seit dem 12. April die amerikanische 9. Armee Stellung bezogen hatte. Der damalige Oberbefehlshaber der 1. Armee, Stanisław Popławski, berichtet in seiner Autobiografie „Kampfgefährten“ über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Danach wurden seine Soldaten durch die bei Oranienburg-Kremmen operierenden deutschen Einheiten der Gruppe Steiner zwischen dem 27. und 30. April in schwere Kämpfe verwickelt, bevor sie sich danach entlang des Havelländischen Großen Hauptkanals in die Havel-Region vorkämpfen konnten. Am 2. Mai erreichten sie Semlin, wo die Polen laut Ortschronik eine Blutspur hinterließen – und dabei nicht nur Schuldige hinrichtete, berichtete der Rathenower Heimatforscher Hans-Jürgen Wodtke kürzlich in einem Artikel zum Kriegsende in der „BraWo“. Treff mit Amerikanern an Elbe bei Wulkau Am Nachmittag des 3. Mai hatte die ersten Einheit der Polen – laut Befehlshaber war es die 6. Infanterie-Division – die Elbe erreicht und nahm auf Höhe Wulkau erste Kontakte zu den Amerikanern auf. Die deutsche Verteidigungslinie an der Elbe wurde dadurch geteilt. Sandau wurde anderntags mit Hilfe von Rotarmisten befreit. Mit der Festlegung seiner westlichen Zonengrenze folgte Stalin damals auch panslawistischen Ideen. Vor allem im „polnischen Westgedanken“ wurden diese gebündelt. – Bei der Ausarbeitung der „Zonenprotokolle“ waren Polen beteiligt gewesen, sie wollten auch den alten slawischen Kultort Fehmarn haben. Der Panslawismus entstand als Reaktion auf Bestrebungen im 19. Jahrhundert in Preußen, wonach die einzig sinnvolle Expansionsrichtung der Osten sei. Hitler griff das später auf und schrieb in „Mein Kampf“, dass er nur drei Leistungen deutscher Geschichte anerkenne. Darunter „die Erwerbung und Durchdringung des Gebietes östlich der Elbe...“
Im Büchlein Yanks treffen Rote- Begegnung an der Elbe fand ich diesen Artikel: Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)