Ich hab da mal ein Thema wo ich aus eigener Erfahrung reden kann. Was geschah wenn Angehörige der sowjetischen Garnison, aus was für Gründen auch immer auf dem Territorium der DDR verstarben? Gleich nach dem Krieg wurden sowjetische Militärangehörige oder zumindest ein Teil auf deutschem Boden bestattet. Irgendwann muß man diese Verfahrensweise jedoch geändert haben. So wie es international üblich ist wurde nun der Leichnam in einem luftdicht verschlossenen Sarg aus Zinkblech in sein Heimatland gebracht, um dann dort beerdigt zu werden. So weit das international übliche Prozedere. Aber diese Streitmacht war ja in der DDR stationiert. Wo bekommt man hier solche Särge. Das staatliche Bestattungsunternehmen welches üblicherweise mit solchen Aufgaben betraut war fand einen Weg. So wie der Tischler den Holzsarg herstellte so muß doch ein Klempner einen Sarg aus Zinkblech bauen können und den auch noch luftdicht verschließen können. Kann er! Das Ergebnis sah dann folgendermaßen aus: Bestatter liefert Holzsarg vom Tischler an Klempner. Der baut Blechsarg in den Holzsarg (aus Stabilisationsgründen) ein und bringt den Sarg in die Kaserne. Hier wird der Verstorbene von Millitärangehörigen in den Sarg gelegt. Ein Foto für die Angehörigen wird gemacht. Nun lötet (!) Klempner Blechsarg zu. Holzdeckel wird geschlossen und alles zusammen wird in eine große Transportkiste gestellt und auf Eisenbahntransport in die Heimat geschickt. So wurde das Verfahren beibehalten bis die Rote Armee Deutschland verließ. Mit einer Ausnahme: Aus mir nicht bekannten Gründen wurde irgendwann nicht mehr in die Kaserne gefahren sondern der Sarg wurde in der Klempnerwerkstatt zu gelötet(!). Ein Unwirtliches Bild: zwischen Ablußrohren, Kloschüsseln und Badewannen steht ein Sarg umringt von sowjetischen Soldaten und Offizieren und einer im Blaumann lötet den Sargdeckel an das Unterteil. Der Handwerker hatte jedoch zu keinem Zeitpunkt Kontakt mit dem Verstorbenen da der in seiner Paradeuniform von Armeeangehörigen zuvor in der Kaserne eingesargt wurde. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, wo denn diese Werkstatt sich befand? Nicht irgendwo in der Pampa sondern direkt in Magdeburgs Innenstadt am Hasselbachplatz. Mit allem was dazu gehört, also auch Publikumsverkehr. Niemand hat uns damals vergattert oder durch Unterschrift zur Geheimhaltung verpflichtet. Bis heute für mich ein Rätsel. spusu
[ Editiert von Spurensucher MD am 25.04.12 21:47 ]
[ Editiert von Spurensucher MD am 25.04.12 21:50 ]
In Stadtfeld befand sich der Neue Militärkirchhof (Friedhof). Hier wurden noch bis Anfang der 70erJ. Bestattungen gepflegt und durchgeführt, auf einem kleinen Rest. Es waren sowjetische Militärangehörige. Bis dann auf diesem Teil eine Schule gebaut wurde. Genaueres muss ich suchen. Habe da einiges von Herrn Böttger der sich um die Friedhofgeschichte verdient gemacht hat, aber nicht mehr selbst veröffentlichen konnte (t).
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Hallo allen, die Einsargungen in den Kasernen habe ich selbst nicht mehr erlebt, das war vor meiner Zeit und ich kenne das nur vom hören sagen aber als in der Werkstatt zugelötet wurde war ich oft anwesend. Die Verstobenen waren aber nicht nur Millitärangehörige aus der Garnison MD auch das gesamte Umland (Hillersleben, Altengrabow...) war vertreten. Man erzählte sich hinter vorgehaltener Hand das es auf dem Gebiet der DDR nur wenige Firmen gab die diesen Job machten. spusu
Ein Freund aus dem russischen Forum berichtete mir, dass er während seiner Dienstzeit in einem Holzverarbeitenden Betrieb in der Altprester Strasse. Siehe Bild aus heutiger Zeit. Weiß jemand, was das zu DDR-Zeiten für ein Betrieb war und gibt es eventuell Bilder aus der Zeit? Bild entfernt (keine Rechte)
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Na ja Prester ist nicht meine Gegend zu DDR-Zeiten gewesen, desshalb kann ich da nicht so helfen. Aber vielleicht hilft ein LB aus 1992Bild entfernt (keine Rechte)