Die Freikorpsbewegung, Vorläufige Reichswehr und das Übergangsheer stellen drei Hauptabschnitte bis zum Reichsheer, von Ende 1918 bis zum 1. Januar 1921 dar.
Am 9. November 1918 war der Erste Weltkrieg mit der Waffenstillstandserklärung schon offiziell zu Ende. Bei der Demobilmachung der alten kaiserlichen Armee und danach sind fließende Übergänge zur neuen Reichs-wehr festzustellen. Unter der Führung des Abwicklungsamtes des früheren IV. Armeekorps in Magdeburg fand in 25 Abwicklungsstellen der jeweiligen Heimatgarnisonen der Regimenter und selbständigen Bataillo-ne/Abteilungen die Demobilmachung statt. Gleichzeitig entstanden aus Resten der von der Front heimgekehrten Feldtruppenverbände eine Anzahl von Freikorps und Garde-Korpsin Form von Freiwilligenverbänden. Diese Freiwilligenverbände wurden zur allgemeinen Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zum Schutz militärischer Anlagen und zur Niederwerfung von Unruhen während der revolutionären Ereignisse geschaffen. Es sollten Truppenteile sein, die bereits in Hinblick auf die künftige Reichswehr verwendungsfähig waren. Die Entwicklung in dieser Zeit führte zwangsläufig auch zur illegalen Aufstellung solcher Verbände, die allgemein als Zeitfreiwilligenverbände genannt werden. Die militärische Lage in Deutschland war aus diesem Grunde teilweise sehr unübersichtlich, wie auch die gesamte politische Situation sehr ungefestigt war. Nur mit Mühe konnten die Provinz –und Landesverwaltungen die sich auf militärischem Gebiet vollziehenden Wandlungen unter Kontrolle halten. Der Oberpräsident der Provinz Sachsen, gleichzeitig Reichskommissar und Militärbefehlshaber der Provinz, hatte in einer Verordnung vom 22. März 1920 die sofortige Auflösung der Zeitfreiwilligenverbände angeordnet und diese beim Kommando der Reichwehrbrigade 4, Generalmajor von Roeder, eingefordert. Bei Zuwiderhandlungen wurde mit hohen Strafen gedroht. Im Bereich des Generalkommandos des IV. Armeekorps Magdeburg kam es im Verhältnis zu anderen Ar-meekorps nur zu geringen Aufstellungen von Freikorps-Verbänden. Es entstand aus demobilisierten Resten der Magdeburger Infanterie-Regimenter Nr. 26 und 66 das Freiwilligen-Regiment „Magdeburg“ mit den Bataillonen I-III, am 16.April 1919. Zum Schutz der Ostgrenze wurden Freiwillige der entlassenen Fußartilleristen vom Januar bis März zur Bildung einer Freiwilligenbatterie Encke 1, mit schweren Feldhaubitzen zusammen-gestellt. Sie fanden in Schlesien einen kurzen Einsatz. Ferner entstand das Freiwilligen-Bataillon Anhalt am 23. März 1919 aus dem anhaltischen Infanterie-Regiment 93 Dessau. Sie waren die ersten Nachkriegsformationen die aus magdeburgischen und anhaltischen Infanterie-Regimentern und aus der Fußartillerie hervorgegangen sind. Sie wurden in das freiwillige Landesschützenkorps (Roeder), neben anderen Formationen, integriert. Dieses von Generalmajor v. Roeder am 3. Januar 1919 in Zossen außerhalb des Magdeburger IV. Armeekorps-Bereiches gebildete und nach ihm benannten Freiwilligen-Landesschützenkorps kam im Januar 1919 in Berlin, im Februar in Bremen und im Ruhrgebiet zum Einsatz, bis schließlich ein weiterer Einsatz des Korps im Mai 1919 nach Magdeburg führte und es dann in der Elbestadt verblieb.
Überblick der Entwicklung von der Freikorpsbewegung zum Reichsheer
Ende 1918 bis Mai/Juni 1919
Freikorpsbewegung und Freiwilligenverbände, Aufbau weder von der Regierung noch vom Preußischen Kriegsministerium betrieben, unsystematisches und teilweise längeres Bestehen.
6. Mai 1919
Der Reichstag beschloss das Gesetz zur Bildung einer vorläufigen Reichswehr, das Reichswehrgesetz. Das Gesetz sah keine bestimmte Stärke vor. Man überließ dies den Ausführungsbestimmungen des Reichswehrministers.
Mai/Juni 1919 bis 30. September 1919
Bestand der vorläufigen Reichswehr. Im August ergingen die Befehle zur Umbildung der Vorläufigen Reichswehr in das Übergangsheer zum 1. Oktober 1919.
30. September 1919
Die Verbände und Dienststellen des alten kaiserlichen Heeres waren aufgelöst. Übergang der Befugnisse an neu geschaffene Kommandobehörden der Vorläufigen Reichswehr
1. Oktober 1919 bis 31. Dezember 1920
Infolge der Herabminderung der Heeresstärke wird das Übergangsheer neu aufgestellt. Wegen umgebildeter Verbände erfolgt die Organisation in drei Entwicklungsphasen.
Erste Entwicklungsphase
Reduzierung der Truppen von 250000 auf 200000 Mann. 1. Oktober 1919 bis 5. März 1920 (durch Kapp-Putsch bis Mai/Juni 1920 verzögert).
Zweite Entwicklungsphase
„200000-Mann-Heer“, Mai/Juni bis 30. September 1920.
Dritte Entwicklungsphase
Letzte Umbildung zum „100000-Mann-Heer“, 1. Oktober bis 31. Dezember 1920
31. Juli 1920
Erlass des Reichspräsidenten zur Bildung des Reichsheeres. Es erhält am 1. Oktober 1920 seine spätere Gliederung.
1. Januar 1921
Bestehen des Reichsheeres als „100000-Mann-Heer“
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Am 15. August 1918 wurde auch ihm der Titel Königlich Preußischer Kommerzienrat in Anerkennung seiner Verdienste um die Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft während der Kriegszeit verliehen. In Magdeburg erlebte er den Zusammenbruch des Kaiserreiches und schied am 13.12.1918 aus dem Militärdienst aus.
melde mich für das Wochenende ab nach Haldensleben(Althaldensleben) zu den Feierlichkeiten 966-2016 1050 Jahre Haldensleben. Schaue ab und zu mal iins Forum. Werde entweder am Samstag oder Sonntag mal bei Ostherr vorsprechen (lange nichts mehr von Ihm gehört).