Bin seit langem auch mal wieder hier. Ich habe heut diesen Luftschutzraum mitten in der Altstadt entdeckt. Sogar die provisorischen Deckenstützen aus Balken sind noch drin. Die armen Menschen die hier am 16.Januar saßen waren mittendrin. Ist auch ohne Luftkrieg beklemmend hier mal Platz zu nehmen. Falls der Raum bekannt ist, oder schonmal gepostet wurde bitte ich um Nachsicht. Ansonsten kann ich gern nochmal andere Bilder machen.
Beste Grüße Ackerschnacker
Gast
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So wie ich es sehe, ist das der Bunker im Hauptbahnhof, der noch kurz vor dem Bunkerbaustopp am 18.7.1941 fertiggestellt wurde. Er gehörte mit zu den ersten Bunkern. Die Durchbrüche zu Gebäuden an der Kölner Straße waren vorbereitete Rettungswege, wenn die eigentlichen ZU-/Ausgänge wegen Verschüttung oder Bränden nicht benutzt werden konnten. Die Schreibweise "Köllner Str." stammt sicher von einem Nicht-Magdeburger, denn neben der Kölner Str. und dem Kölner Platz gab es keinen ähnlichen Straßennamen in Magdeburg. Die berühmten Köllnflocken (Markenname für Haferflocken) waren wohl auch kaum als Namensgeber in Frage gekommen. Aber Personal und Nutzer wussten sicher was gemeint war und Fremden war der Name egal, Hauptsache: "Raus!", wenn es brenzlich war und außerhalb keine größere Gefahr bestanden hat (ging ja nur auf Befehl und wurde durch die Luftschutzwarte kontrolliert).
Ach ja: Der Bunker war mit 200 Liege- und 1800 übrigen Plätzen recht gut ausgestattet, ich denke, dass er für 3-4 Personenzüge oder für 2 Truppentransporte Platzkapazitäten hatte.
Das obere Bild ist wohl der ursprüngliche Güter-/Posttunnel zwischen dem Bahnhof der Magdeburg-Leipziger-Eisenbahngesellschaft und dem der Berlin-Magdeburger-Eisenbahngesellschaft, der parallel zum Personentunnel verläuft.
Die Bilder von Ackerschnapper zeigen m.E. ja auch nicht den eigentlichen Bunker, sondern einen Fluchtweg aus dem Bunker.
Auf dem Bahngelände gab es ja noch einen zweiten Bunker "am Güterbahnhof". Mit 30 Liege- und weiteren 270 (Sitz-)Plätzen war er allerdings weit kleiner und möglicherweise nur für Reichsbahnpersonal (?) gedacht. Er kann aber nicht mit Ausgängen zur Kölner Str. in Verbindung gestanden haben.
Es gibt auch noch Magdeburger die nennen die Ernst Reuter Allee Kölnerstr., die aber früher nur bis Otto von G. Str. ging. Und so könnte auch der Bunker am Brückenpfeiler Schleinufer gemeint sein.
Der Luftschutzraum ist unter einem Wohnhaus direkt gegenüber der alten Hauptwache. Neben dem Hotel grüner Baum. Kölner Straße passt. Dürfte sich um die Ernst-Reuter-Allee handeln. So find ich es jedenfalls in meinem 1941er Adressbuch nebst Kölner Platz am Hauptbahnhof.Warum mit doppel LL geschrieben keine Ahnung.
Gruß Ackerschnacker
Gast
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Der Raum selber ist eigenständig mit Ein- und Ausgang. Die jeweiligen Durchbrüche zu den Nachbarhäusern sind zwei oder drei Kellerräume entfernt. Der Luftschutzraum selber hatte nach den Bildern zu urteilen wohl einen Notausgang zur Straße gegenüber der alten Hauptwache hin.
Hallo Ackerschnacker, das ist sehr interessant. Die Örtlichkeit kenne ich. Kommt man da ohne Probleme rein? Eine Skizze und Maße wären hier sehr hilfreich. Könnten wir ja gemeinsam erstellen.
Linse
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Ein sehr gutes Beispiel wie Luftschutzkeller ausgebaut waren und nach so vielen Jahren noch so zu sehen sind Für den Grundriss könnte Einsicht in die Bauakte Brandenburger Str 2 im Stadtarchiv helfen.
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Also ich steh grade auf dem Schlauch!! Schutzraum Brandenburger Strasse 2, Aufschrift im Schutzraum Ausgang /Mauerdurchbruch zu Köllner Strasse 10,12,14
Bild entfernt (keine Rechte)
Laut diesem Plan aus dem Adressbuch 1932 sind alle Nummern ab der Hausnummer 9 auf der Südseite der Köllner Stasse. Wenn also die Brandenburger Strasse auf der Nordseite liegt und das macht sie, müßte also ein Tunnel /Gang/ Abwasserkanal unter der Köllner Strasse existiert haben der genutzt wurde.