Aus einer weiteren Quelle (Stammliste aller Regimenter und Corps von 1796) folgt noch eine Ergänzung. Interessant ist sie wohl wegen des dem Regiment verliehenen Wappens.
Teil III der Geschichte des Kürassier-Regimentes 7: Das Regiment im 1. Schlesischen Krieg 1740 - 1742 als PDF im Anhang. Sollte Interesse bestehen, kann ic auch Teil I und II als PDF anhängen. Gruß virago
virago
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Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
hallo virago, eine tolle Ausarbeitung. Hast Du mal versucht Deine Kenntnisse zum Kürassier-Regiment zusammenzufassen und zu veröffentlichen? Ich denke da erst einmal u.a. an die Altmarkblätter, die regelmäßig in der Altmark-Zeitung erscheinen.
@Magado-2: Kurz und knapp: ich. @Arthur00 : Nein habe ich noch nicht. Im Moment kämpfe ich mich schon eine geraume Zeit durch den 2. Schlesischen Krieg und die Rolle des Regiments. Bevor ich an eine Veröffentlichung denke, möchte ich die Geschichte bis 1806 "verarbeitet" haben ...
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
es ist sehr schön, wenn man noch Leute kennenlernt, die Interesse an der Altpreußischen Armee haben. Gerade dieses Thema ist aus meiner Erfahrung schwierig und oft kann man einzelne Sachverhalte erst verstehen, wenn man sich mehrmals mit dem gleichen Thema beschäftigt. Dazu kommt die die schwierige Frage von Quellen usw. Ich habe deine Ausarbeitung mit großem Interesse gelesen.
Da ich mich auch seit einigen Jahrzehnten mit dem Thema der Heeresverfassung in Deutschland, aber speziell in Preußen beschäftige, seien mir einige Anmerkungen und Ergänzungen gestattet, die dir möglicherweise so nicht bekannt sind.
Anmerkungen zu Teil III: Im Winter 1741/42 stand das Regiment Bredow in folgenden Winterquartieren: Stab und Komp. Oberst Cosel, Plettenberg und La Roche in Neumarkt; Leibkomp. und Komp Röhl in Bunzlow; Komp. Grollmann und Diersberg in Lüben; Komp. Leopold in Parchwitz; Komp. Cosell und Asseburg in Hainau (Heynow)
zu 3.2. Das Regiment Bredow traf gemeinsam mit dem Regiment Prinz Wilhelm am 16.04.1742 im Lager bei Mollwitz ein. Am 20. bezog die Armee das Lager. Ab 05.05. begann die Einzelausbildung der gesamten Reiterei.
zu 3.3 M.E. nach haben die militärischen Aspekte Vorrang vor den politischen Aspekten für den Rückzug.
zu 3.3.1 Erbprinz von Dessau war zu dieser Zeit nicht Dietrich, sondern Leopold Maximilian v. Anhalt-Dessau (Priesdorf 215)
zu 3.4 den plm (pour le mérite) für Chotusitz erhielten der Rittmeister Arnold v. Diersberg (Nr.156) und der Stabsrittmeister Karl Ludwig Pfeifer (Nr. 151)
Zu Chotusitz einige Details Regiment Bredow betreffend:
Vorab: Ich halte die Schlacht deswegen für interessant, weil die vom König für den Kampf gegebene Ordre in wichtigen Punkten seiner Instruktion vom 17.03. widerspricht und seltsame taktische Prinzipien beinhaltet, die später radikal geändert wurden.: So sollte z.B. die Kavallerie beim Angriff 50 Schritt vor dem Einbruch Feuer geben und die gegnerische Attacke stehenden Fußes erwarten und ebenfalls bei 50 Schritt auf den Gegner feuern.
Nur linker Flügel: Die preußischen Vorposten standen auf der Linie Südausgang Chotusitz-Südspitze Zirkwitzer Teich. Nur das Regiment z. Fuß Schwerin war zur Sicherung südlich des Dorfes vorgeschoben. Die Österreichische Armee überschritt bei Tagesanbruch die "Brslenka" bei Czaslau und war nur noch ca. 2 km entfernt. Daher war Eile bei der Schlachtaufstellung geboten. Der König war mit dem anderen Teil des Heeres erst im Anmarsch. (dabei Magdeburger Grenadiere 5/20) Die Preußen lagerten unter dem Erbprinzen bei Chrudim, getrennt durch die "Brslenka", in 2 Teillagern bei Sehuschitz und Rohosetz. Regiment Bredow lagerte mit dem I. und II. Treffen des linken Kavallerie-Flügels bei Sehuschitz. Als die Armee das Lager verließ befanden sich die Regimenter Bredow und Prinz Wilhelm im Nachtrab der Marschkolonne. Der Marsch ging über sumpfige Wiesen. Zum schnelleren Aufmarsch mussten jeweils beide Teffen der Infanterie und der Kavallerie rechts abbrechen und einen Parallelmarsch Richtung Chotusitz durchführen. Vor Chotusitz ging die Infanterie mit der Hauptmasse durchs Dorf. Die beiden Dragoner-Regimenter des II. Treffens Bayreuth (nur ein Bataillon) und Werdeck passierten ebenfalls den Ort. Die Kürassier-Regimenter des I. Treffens, in der Reihenfolge Bredow, Alt-Waldow und Prinz Wilhelm fädelten sich östlich von Chotusitz auf einem schmalen Damm ein und gingen an den morastigen Ufern des Baches weiter Richtung Süden. Das Regiment Bredow überquerte mittels der südlich von Chotusitz gelegenen Holzbrücke den Bach und warf sich in Echellons auf die auf der nahen Hochfläche entwickelten österreichischen Dragoner-Regimenter Althann und d´Ollone. Alt-Waldow und Prinz Wilhelm waren während dieser Zeit oberhalb der Brücke über eine Furt gegangen und kamen so in die rechte Flanke des II. Treffens der feindlichen Kavallerie. Sie brachen durch die dort befindlichen Regimenter Hohen-Ems-Kürassiere und Batthayannyi-Dragoner bis zum I. Treffen durch und vereinigten sich hier mit dem Regiment Bredow. Die 3 dezimierten Regimenter zogen sich auf die mittlerweile aufmarschierte Infanterie zurück. Leider wurden sie dabei für Feinde gehalten und beschossen so dass weitere Verluste eintraten. Die beiden Dragoner-Regimenter waren beim Passieren des Dorfes auseinandergekommen und konnten sich südlich Chotusitz nicht voll entwickeln. Sie wurden von der überlegenen gegnerischen Reiterei zurück in das Dorf geworfen. Sowohl preußische als auch österreichische Kavallerie verschwand meistenteils im Handgemenge begriffen vom Schlachtfeld. Der Infanterie-Kampf begann auf diesem linken Flügel.
Ich habe aus der Masse der Ausarbeitung nur einige wenige Punkte herausgenommen. Für Fragen und ergänzende Mitteilungen, z.B. bietet sich hierfür für o.g. Zeitraum die Rangliste des Regiments pro Februar 1742 oder Anderes an, stehe ich dir gerne zur Verfügung.
vielen Dank für die Ergänzungen, insbesondere Chotusitz betreffend. Als Quelle nutze ich in erster Linie "Die Kriege Friedrichs des Großen" von der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabs von 1890, ergänzend den Priesdorf und einiges an Sekundärliteratur. Diese Menge macht die Sache - wie du wohl selber weisst - nicht immer einfach (zumal Zeit auch ein wichtiger Faktor ist). An ergänzendem Material, insbesondere alles was die Informationen zum Regiment "personalisiert" bin ich natürlich sehr interessiert. Die Schwäche der "Kriege" ist ja eben das solche Informationen wenig enthalten sind - liegt ja auch in der Natur der Sache. Könntest du mir die Rangliste zukommen lassen? Wäre eine gute Ergänzung zum Thema ...
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
Geschichte des Königl. Preuß. Kürassier-Regiments Nr. 7
Teil IV:Das Regiment im 2. Schlesischen Krieg 1744/45 Prag und Hohenfriedeberg
Inhaltsverzeichnis 1 Friedenszeit 3 1.1 Kriegsvorbereitungen 3 1.2 Das Regiment zu Pferde Bredow (KR-7) 5 2 Das Jahr 1744 – Feldzug in Böhmen 7 2.1 Mobilmachung und Marsch nach Prag 7 2.2 Die Belagerung Prags 9 2.3 Marsch nach Süden und Rückzug 9 3 Der Winter 1744/45 11 3.1 Die Wiederergänzung des Heeres 12 4 Schlacht von Hohenfriedberg 12 4.1 Frühjahr 1745 12 4.2 Die Schlacht 13 4.3 Betrachtungen 15
1 Friedenszeit Bereits beim Abschluss des Friedensvertrages von Berlin (28. Juli 1742) war wohl den beteiligten Parteien klar, dass dieser Frieden nur eine kurze Dauer haben würde. „Mitten in den Wirren des österreichischen Erbfolgekrieges zwischen Österreich und Preußen geschlossen, genügte dieser Frieden wohl augenblicklichen Wünschen und Bedürfnissen der vertragsschließenden Mächte, löste jedoch nicht die tiefer liegenden Fragen ihrer politischen Gegnerschaft.“1 Einerseits fühlte sich Friedrich II. von seinen Verbündeten im Stich gelassen (Sachsen untätig, „mattes Handeln und politische Zweideutigkeit“ der Franzosen), andererseits befürchtete der König den Kriegseintritt Russlands auf Seiten Österreichs. Hinzu kamen das englische Drängen zum Friedenschluss und akuter Geldmangel2. Allerdings hielt Friedrich einen neuen Krieg in 4 bis 5 Jahren für unvermeidlich, solange Böhmen im Besitz Österreichs bleiben würde. Zudem war Oberschlesien bei Österreichs verblieben, ebenso wie Königgrätz und Pardubitz (Pardubice), was eine ständige Bedrohung der neuen schlesischen Besitztümer Preußens darstellte. 1.1 Kriegsvorbereitungen Friedrich II., überzeugt von einer kurzen Dauer des Friedens, war bestrebt, alles was er im 1. Schlesischen Krieg als mangelhaft erkannt hatte, zu ändern. Das fand 1743 seinen Niederschlag in neuen Reglements für die Infanterie und die Kavallerie (01. Juni 1743). Das Kavalleriereglement unterschied sich von seinem Vorgänger von 1727 vor allem durch die Einführung des Galopps als Bewegungsart, sowie „durch den kühnen Reitergeist, den es durchweht“3. Konsequent wurden hier die Festlegungen der „Instruktion für die Kavallerie für den Fall der Bataille“ vom 17. März 1742 umgesetzt. Einige Auszüge aus dem Reglement sollen das belegen. Im „Teil V, XIX. Titul Ordres, wie die Armee mit dem Fein bataillieren soll“ heißt es : „Alle Esquadrones sollen, sobald sie avanciren den Feind zu attaquiren mit aufgenommenem Gewehr und fliegenden Estandarden gegen den Feind marschiren, und die Trompeters sollen Marche blasen, daher kein Commandeur von einer Esquadron bey Ehre und Reputation sich unterstehen soll zu schießen, sondern die Esquadrons sollen den Feind mit den Degen in der Faust attaquiren ...“ 4 „Bey der Attaque vom Feinde müssen die Officiers allezeit dahin trachten, daß sie zum ersten attaqiren und sich nicht attaqiren lassen ...“5
„Wann der Feind attaquirt wird, so solches geschehen wie es in den Evolutiones vorgeschrieben ist, nemlich erstlich in einem starcken Trabe und zuletzt im vollem Galop, jedoch wohl geschlossen.“6 Gleichlautende Bestimmungen finden sich im Reglement für die Dragoner, die damit – wenngleich formell noch nicht zur Kavallerie gehörend – aus ihrer Rolle als „berittene Infanterie“ befreit und zu echten Kavalleristen wurden. Neben der Einführung der neuen Reglements wurde die Armee weiter vergrößert. Es wurden aufgestellte: • 9 Feldbataillone Infanterie • 20 Schwadronen Husaren • 7 Garnisonsbataillone Die Schwäche der preußischen Armee – sie verfügte über zu wenig „leichte Truppen“ für den Kleinkrieg – wurde mit der Aufstellung der Husaren weiter entgegengewirkt, konnte aber auch damit nicht vollständig kompensiert werden. 1.2 Das Regiment zu Pferde Bredow (KR-7) Das neue Reglement brachte für das Regiment Bredow eine weitere Änderung – die Regimentsfarben änderten sich. Statt „rot-silber gewürfelt“ trugen unsere Kürassiere nunmehr Besatze und Borten gelb-silbern gestreift. Genauso wurden nunmehr Degentaschen und Schabracken in gelb statt in rot geführt.
Im Priessdorff findet sich ein Brief Friedrich II. an den General Bredow: „Mein lieber Generallieutenant von Bredow, Ich habe Euer Schreiben vom 29. voriges nebst der Maßliste Eures unterhabenden Regiments erhalten und aus solcher soviel ersehen, daß das Regiment sehr schön sein mu, dahero Ich Euch deshalb vor alle gehabte Attention obligiret bin. Hiernebst aber muß Ich Euch noch eröffnen, wie Mir das Regiment am besten gefallen wird, wann Ich sehen werde, daß die Leute von solchem lauter Bärthe haben. Dahero selbige soviel es nur möglich ist, die Bärthe stehen lassen müssen. Sonst will ich, daß Ihre den Major von Cosel Eures Regiments sogleich hierher nach Potsdam schicken sollet, um daß so wegen der Cavallerie eingeführt worden ist, hier bei dem exercieren der Garde du Corps zu sehen. Ich bin Euer wohl affectionierter König Friedrich Potsdam, 3.May 1743“7 Bredow genoss also das Vertrauen seines Königs und erfüllte seine Aufgaben zu dessen Zufriedenheit. Im Brief werden Methoden der Ausbildung deutlich: das neue Reglement wurde zuerst in den Berliner bzw. Potsdamer Regimentern eingeführt. Von den anderen Regimentern zukommandierte Offiziere – wie eben der im Brief erwähnte Cosel – wohnten der Ausbildung bei und erhielten so das Rüstzeug, um die neuen Vorschriften in den eigenen Regimentern einzuführen. An selber Stelle findet sich ein weiterer Brief des Königs an Bredow. Am 30.05.1744 – also unmittelbar vor Beginn des 2. Schlesischen Krieges – schreibt Friedrich: „… es ist Mir lieb, zu vernehmen gewesen, daß Euer unterhabenes Regiment in den Cantonier Quartieren in und bei Tangermünde guth einmarschieret ist. Seyd also nur recht fleißig, beym Exercieren, um das Regiment in allen Stücken in Ordre zu setzen, wie es meine Ordres und Intentionen erfordern.“8 Warum der König das Regiment „in und bey Tangemünde“ ansiedelt entzieht sich meiner Kenntnis, schließlich war bereits seit 1727 Salzwedel Sitz des Regimentsstabes. 2 Das Jahr 1744 – Feldzug in Böhmen 2.1 Mobilmachung und Marsch nach Prag Auf Drängen Frankreichs, der zugesicherten Neutralität Russlands und Schwedens, sowie den in Punkt 1 dargelegten Überlegungen, sicherte Friedrich II. seinen Verbündeten den Wiedereintritt Preußens in den österreichischen Erbfolgekrieg für Mitte August 1744 zu. Bereits am 04.03.1744 befahl der König den Regimentern, den Troß instand zu setzen und den Ankauf von Pferden vorzubereiten um auf Befehl binnen 14 Tagen marschbereit zu sein. Ab 01.07.1744 wurden die Beurlaubten einberufen und die Regimenter hatten ab diesem Zeitpunkt innerhalb von 24 Stunden marschbereit zu sein. Bereits vom 24. Juli an hatte die Chefs und Kommandeure die Marschbereitschaft ihrer Truppenteile gemeldet. Ab dem 29. Juli erhielten die Regimenter ihre Marschbefehle. Interessant sind die genauen Festlegungen über den Troß und die Verpflegungssätze, die getroffen wurden. Unter anderem wurde den Offizieren die Mitführung von 2 Montierungsröcken, 1 Bett, 2 Hüten, 1 Überrock, Wäsche für 14 bis 20 Tage, „nach Belieben“ 2 Teetassen gestattet. Silberzeug war streng verboten. Im Marschbefehl wurde angeordnet, dass die Regimenter nur die vorgeschriebene Anzahl an „Soldatenweibern“ mitzunehmen hätten. Offizieren war es bei Kassation (Entlassung) verboten, ihre Frauen mitzunehmen.9 Für den Marsch nach Prag wurde die Armee in 3 Heeressäulen gegliedert: 1. der König, Truppen aus Berlin und westlich davon stationierte Truppenteile Marsch über Torgau, Meißen, Pirna, Peterswalde, Lobositz, Budin, Prag 33 Bataillone, 36 Grenadierkompanien, 2 Jägerkompanien, 91 Schwadronen, 2 Schwadronen Feldjäger 27.366 Mann Infanterie, 12437 Reiter
Für den Marsch durch Sachsen wurden 4 Unterabteilungen gebildet:
Generalleutnant von Kalckstein 12 Bataillone, 11 Grenadierkompanien, 66 Schwadronen
Generalleutnant von Wreech mit folgenden Truppenteilen: Infanterie-Regiment Anhalt (Halle) Infanterie-Regiment Herzberg (Magdeburg) Infanterie-Regiment Marwitz (Halberstadt) Leibregiment Kürassiere (Schönebeck) Kürassierregiment Stille (Aschersleben) Kürassierregiment Bredow (Salzwedel) Leibkarabiniers (Rathenow)
Generalmajor von Bonin 2 Bataillone, 8 Grenadierkompanien zur Begleitung der schweren Artillerie, des Schießvorrats und der Bäckerei 2. Erbprinz Leopold von Anhalt-Dessau Marsch über Peitz, Zittau, Lindenau, Brandeis, Prag 16 Bataillone,18 Grenadierkompanien, 20 Schwadronen 13.127 Mann Infanterie, 3.057 Reiter 3. Generalfeldmarschall von Schwerin Marsch über Braunau, Königgrätz, Pardubitz, Kolin, Prag 12 Bataillone, 16 Grenadierkompanien, 40 Schwadronen 10.173 Mann Infanterie, 5.683 Reiter Die Gesamtstärke des nach Böhmen ausrückenden Heeres betrug 50.666 Mann Infanterie, 21.177 Reiter, 182 Feldgeschütze und 56 Belagerungsgeschütze. Zum Schutz Schlesiens und zur Bedrohung Mährens wurde eine Abteilung unter dem General der Infanterie von der Marwitz gebildet (18 Bataillone, 24 Grenadierkompanien, 30 Schwadronen). Sachsen wurde vom preußischen Aufmarsch überrascht. Offiziell neutral, schwankend zwischen den großen Nachbarn, musste es den Durchmarsch genehmigen. Seine 30.000 Mann starke Armee befand sich in den Garnisonen, an Widerstand war nicht zu denken. Am 10.August erklärte Preußen Österreich den Krieg, ab dem 12. überschritten preußische Truppen die sächsische Grenze. Zwischen dem 23. und 25. August betraten preußische Soldaten böhmischen Boden. Böhmen war nur mit wenigen österreichischen Regimentern besetzt. So kam es erst am 29.08. zu einem ersten Gefecht. Oberst von Ziethen mit seinem Husarenregiment und den Husarenregimentern Bronikowski und Rüesch zerschlug bei Muncifan (?) eine feindliche Husarenabteilung. Am 06. September kam es bei Beraun zu einem weiteren Gefecht. Preußische Infanterie wies hier den Angriff österreichischer Kavallerie ab. Der König eilte mit 3 Infanterie-, 3 Kürassier- und 3 Husaren- Regimenternzu Hilfe– insgesamt etwa 12.000 Mann, unter ihnen unser Regiment Bredow. Als der König auf dem Gefechtsfeld eintraf hatten sich die Österreicher aber bereits zurück gezogen. Die Hauptkräfte der preußischen Armee hatten inzwischen Prag erreicht und begannen nach dem Eintreffen der Belagerungsgeschütze am 10.09.1744 mit der Belagerung Prags. 2.2 Die Belagerung Prags Der Ausbau der Infanteriestellungen des Belagerungrings und die Stellungen für die in 4 Batterien gegliederte Belagerungsartillerie wurden bis zum 12.09.1744 fertig gestellt und die Beschießung der Stadt begann. Bereits am 16. September war Prag sturmreif geschossen und wurde übergeben. Naturgemäß wurden die Kämpfe durch Infanterie und Artillerie geführt. Die Kavallerie übernahm Sicherung und Aufklärung. 2.3 Marsch nach Süden und Rückzug Da Franzosen und Bayern (der Kaiser) wiederum nicht handelten und die österreichische Hauptarmee unter dem Prinzen Karl von Lothringen nicht nachdrücklich am Marsch nach Böhmen hinderten, sah sich Friedrich II. auf sich allein gestellt. Er fasste den Plan Böhmen durch die Einnahme von Tabor, Frauenberg und Budweis zu sichern und im Anschluss die österreichische Armee in offener Feldschlacht zu schlagen. Nach der Eroberung Prags verließ die Preußen das Glück. Friedrich II. rechnete nach der erfolgreichen Belagerung Prags nicht mit dem Kriegseintritt Sachsens auf Seiten der Österreicher. Jedoch erhielt der sächsische Feldmarschall Johann Adolf zu Sachsen-Weißenfels bereits am 18. September den Befehl, mit 20.000 Mann „sächsischer Hülfstruppen“ nach Eger zu marschieren. Sachsen stellte sich damit auf die Seite Österreichs. Auch nach Erhalt der Nachricht vom Fall Prags blieb der sächsischen Hof bei seinem Entschluss . Friedrich II. änderte seinen Plan auch nach diesen Nachrichten nicht. Um den Gegner mit möglichst starken Kräften in offener Feldschlacht entgegen treten zu können, wurde Prag mit völlig unzureichender Besatzung versehen (6 Bataillone Infanterie, „Abgezweigte“ aller Feldartillerie-Regimenter, 80 Pioniere und einige hundert Husaren).10 Am 19. September begann die preußische Armee in 3 Kolonnen den geplanten Vorstoß nach Süden und war zunächst erfolgreich: am 23.09. fiel Tabor, am 30.09. Budweis und am 01.10. Frauenberg in preußische Hände. Trotz dieses Raumgewinns verschlechterte sich die Lage der Preußen. Die zahlenmäßig unterlegenen Österreicher ließen sich nicht auf eine offene Feldschlacht ein, stattdessen nutzten sie ihre überlegenen leichten Truppen und störten die empfindlich überdehnten Nachschublinien der Preussen. Diese Handlungen waren so effektiv, dass sich der Zustand der preußischen Armee ständig verschlechterte. Hunger und Krankheiten dezimierte die Truppen, eine steigende Zahl von Desertionen kam hinzu. Friedrich II. blieb beim Entschluss,die Österreicher zur Feldschlacht zu zwingen und folgte dem „Phantom der österreichischen Armee“, die immer wieder auswich. Prinz Karl nutzte diesen Umstand und überfiel am 09. Oktober bei Moldauthein einen Transport mit 80.000 Brotrationen und zersprengte ihn. Friedrich gab daraufhin Budweis auf und zog sich nach Tabor zurück. Auch hier erwartete er mehrere Tage das österreichische Hauptheer, ohne das diese sich blicken liessen. Mitte Oktober wird der Zustand der Truppen prekär. „Inzwischen hatte sich der Zustand des preußischen Heeres wesentlich verschlechtert.Während Anfang Oktober die Zahl der Fahnenflüchtigen noch gering gewesen war, begann die Mannschaft von dem Augenblicke an, wo der Rückzug angetreten wurde, in großer Zahl zu entweichen. Gegen die Mitte des Monats kamen bei den Österreichern täglich 50 bis 60 Überläufer an, später vermehrte sich diese Zahl. … Der Soldat war meist auf sein Brot angewiesen, oft konnte sogar nur Mehl verabreicht werden. Die Erkrankungen nahmen infolge der mangelhafte Ernährung stark zu, namentlich trat die Ruhr in bedenklichem Maße auf. … Als es aber klar wurde, daß der Rückzug angetreten werden müsse, wurden die Folgen bedenklich.“11 Am 22.Oktober vereinigten sich die Österreicher mit dem sächsischen Hilfskorps (die 20.000 Mann unter dem Feldmarschall Johann Adolf zu Sachsen-Weißenfels). Die Verbündeten waren nunmehr dem preußischen Heer um 10.000 Mann überlegen und bezogen bei Beneschau ein durch Teiche, Bäche und Sümpfe geschütztes Lager – 10 Kilometer von der preußischen Armee entfernt. Friedrich entschloss sich am 24.10. – nach Aufklärung – zum Angriff. Die preußischen Truppen erreichten am Abend das Lager der Verbündeten. Beide Seiten standen sich die ganze Nacht gefechtsbereit gegenüber. Bei Tagesanbruch erkannte Friedrich II., dass ein Angriff keine Aussicht auf Erfolg hatte. Die Preußen zogen ab, gingen Anfang November über die Elbe zurück, hinter der sie Winterquartiere beziehen wollten. Preußens König sah den Feldzug als beendet an. Die Österreicher aber schienen anderer Meinung zu sein. Am 19. November forcierten sie die Elbe und zwangen die Preußen, Böhmen zu räumen. Am selben Tag wurde der Rückzugsbefehl durch Friedrich II. erteilt, auch Einsiedel erhielt den Befehl, Prag zu räumen. Anfang Dezember erreichte die preußische Armee Schlesien. Die preußische Armee kam in einem unglaublichen Zustand in Schlesien an. „30.000 Mann – darunter auch Offiziere – waren fahnenflüchtig geworden. Seuchen und Krankheiten hatten bedeutende Lücken in die Reihen der Bataillone gerissen. Die Verluste an Kriegsmaterial, an Pferden und Waffen, Bekleidung, Proviantwagen usw. hatten einen Wert von mehreren Millionen Talern.“12 3 Der Winter 1744/45 Nach dem desaströsen Ausgang des Feldzuges und der Ankunft der Truppen in Schlesien, wurde der Bezug der Winterquartiere vorbereitet. Während 4 Infanterieregimenter, sämtliche Grenadier-bataillone und Husarenregimenter die „Grenzpostierung“ von Schmiedeberg bis Silberberg stellten, wurden die anderen Infanterieregimenter in den Festungen und „nahe dem Gebirge“ untergebracht. Der Kavallerie wurde unmittelbar an der Oder konzentriert, bis auf 5 Regimenter (darunter Bredow), die östlich der Oder die Husarenstandorte zu belegen hatten.13 Der König reiste nach Berlin ab und übertrugAnfang Dezemberden Oberbefehl über die Truppen in Niederschlesien an den Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau (dem „Alten Dessauer“),in Oberschlesien an dessen Sohn, dem Erbprinzen Leopold. General Marwitz, mit der Sicherung Oberschlesiens beauftragt, war durch die überlegenen leichten Truppen des Feindes gelähmt worden und deshalb während des Feldzuges untätig geblieben. Nach dem Rückzug der preußischen Armee aus Böhmen, gingen die leichten österreichischen Truppen zum Angriff über und brachen Anfang Dezember in die Grafschaft Glatz und in Oberschlesien ein. Anfang Dezember folgten unter dem Oberbefehl des Marschalls Traun 13 Bataillone und 7 Kavallerieregimenter und rückten ebenfalls in Oberschlesien ein. Die leichten Truppen – insbesondere das ungarische Aufgebot – führten Streifzüge bis Niederschlesien (gelegentlich bis vor die Tore Breslaus) und gefährdeten die Versorgung der preußischen Truppen in Schlesien. Der Einsatz einer größeren Heeresabteilung gegen Traun führte zum Rückzug der Österreicher, sie waren zu schwach um sich zur Schlacht zu stellen. Der rechts der Oder gelegene Teil Oberschlesiens blieb in der Hand der leichten österreichischen Truppen. Die ungünstige militärische Entwicklung war nicht das einzige Problem des preußischen Königs. Am 8. Januar 1745 schlossen England, Österreich, Holland und Sachsen eine „Quadrupelallianz“ mit dem Ziel, Frankreich und Preußen zu zerschlagen. Am 20. Januar verstarb Kaiser Karl VII., sein Sohn und Nachfolger, Kurfürst Maximilian Josef von Bayern, beendete am 22. April den Krieg mit Österreich. Frankreich zog daraufhin seine Truppen hinter den Rhein zurück und konzentrierte sich auf die Eroberung der Niederlanden. Hinzu kamen ökonomische und innenpolitische Probleme. Der Etat wurde 1744 um 4,5 Millionen Taler überzogen, es gelang nicht Anleihen aufzunehmen. Die Geldnot ging soweit, dass Emden England zum Kauf angeboten wurde und Frankreich um Subsidien gebeten wurde. Der dringendste Geldbedarf wurde durch eine Zwangsanleihe in Preußen und die Einschmelzung der königlichen Silbergeräte gedeckt. Dringend wurde an der Ergänzung des Heeres gearbeitet. 50 Offiziere waren zur Werbung in nichtpreußische Gebiete entsandt worden. Am 31.12. erließ Friedrich II.sogar einen Generalpardon „vor die ausgetretenen Deserteurs und Enrollirten“, denen nicht nur Straffreiheit sondern auch ein Handgeld von 6 Talern zugesichert wurde.
3.1 Die Wiederergänzung des Heeres Das durch den König gewährte „Generalpardon“ zeigte Wirkung, denn viele Soldaten meldeten sich bei ihren Regimentern, die vorher „aus Erschöpfung oder augenblicklicher Unlust“14 desertiert waren. Neben der Ergänzung durch Kantonisten (40 pro Regiment) ließ Friedrich II. 2.700 kriegsgefangene Österreicher in die Armee eingliedern. Die Gesamtheit der Maßnahmen war erfolgreich. Auch der „Große Generalstab“ im ausgehenden 19. Jahrhundert verfügte nicht über genaue Zahlen und schätzt, daß an der Sollstärke des preußischen Heeres im März 1745 8.000 Infanteristen und 1.100 Reiter fehlten.15 Neben den menschlichen Verlusten galt es auch die Verluste an Pferden auszugleichen. Die Kavallerieregimenter hatten relativ geringe Verluste an Pferden erlitten. Bei den Husarenregimentern waren die Fehlbestände höher. Bereits im Dezember wurden Maßnahmen ergriffen, um diese auszugleichen. Nicht unerheblich war im Frühjahr 1745 auch der Krankenstand. Ende März wurden in Schlesien 8.500 erkrankte Infanteristen und 1.100 Reiter festgestellt. Im selben Monat waren 7 Offiziere, 51 Unteroffiziere und 820 Mannschaften verstorben.16 Ein weiterer Punkt war die Hebung der Moral der Truppen. Es steht im starken Widerspruch zur Theorie der nur durch „Stock und Brutalität“ aufrecht gehaltenen Disziplin der preußischen Truppen, dass die derartig gebeutelten Truppen zu Disziplin und Kampfkraft zurück fanden. 4 Schlacht von Hohenfriedberg 4.1 Frühjahr 1745 Ende April verfügte der österreichische Oberbefehlshaber über etwa 70.000 Mann, die sächsischen Truppen hatten eine Stärke von 19.000 Mann. Prinz Karl plante, über Trautenau-Liebau-Landeshut in Schlesien einzudringen und die preußische Armee zu schlagen oder von ihren Verbindungen in die Mark Brandenburg abzuschneiden. Am 23. Mai traten die Österreicher den Marsch an und erreichten am 03. Juni die schlesische Ebene. Friedrich II., von einem in preußische Dienste getretenen ungarischen Offizier über die Pläne des Gegners unterrichtet, zog Ende April seine Armee bei Neiße zusammen. Am 30. April hatte sich die Hauptmacht des preußischen Heeres mit 41 Bataillonen, 71 Reiter- und 10 Husarenschwadronen zwischen Frankenstein und Neiße versammelt. Weitere Heeresabteilungen übernahmen die Sicherung der Flanken bzw. des rückwärtigen Raumes oder dienten als Vorhut.17 Der König hatte diese Aufstellung gewählt, um dem Gegner „mit geschlossener Masse auf den Hals zu fallen, sobald er aus dem Gebirge in die Ebenen trat“.18 Gleichzeitig wurde vom Fürsten Leopold ein Korps – bestehend aus 6 Infanterie-Regimentern, 8 zusätzlichen Grenadierkompanien sowie 2 Kürassier- und 4 Dragoner-Regimentern19 - bei Magdeburg gebildet um im Bedarfsfall Operationen gegen Sachsen führen zu können. Beim Einmarsch österreichischer und sächsischer Truppen wollte Friedrich II. die bis dahin gewahrte sächsische Neutralität nicht mehr beachten. Am 19. Mai wurde die zu erwartende Marschrichtung der österreichisch-sächsischen Truppen klar und Friedrich begann seine Truppen bei Frankenstein zusammen zu ziehen. Im Zuge dieser Bewegungen kam es zu 2 erwähnenswerten Gefechten bei Bratsch20 und Landeshut21 am 22. Mai, die beide mit Erfolgen für die preußischen Truppen endeten. Den Österreichern hingegen gelang es in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai die in Bau befindliche Festung Cosel im Handstreich zu nehmen. Dabei fielen 5 Offiziere und 97 Mann der Besatzung, 3 Offiziere 583 Mann gerieten in Kriegsgefangenschaft, 27 Geschütze gingen verloren.22 Die österreichischen und sächsischen Truppen vereinigten sich am 29. Mai bei Landeshut, blieben aber zunächst untätig. Das ließ den Preußen mehr Zeit zu Gegenmaßnahmen als erwartet. Am 27. Mai bezog die preußische Armee das Lager bei Frankenstein. Friedrich II. verfügte nunmehr über 42.000 Mann Infanterie, 14.500 Reiter und 2.300 Husaren. Hinzu kamen 54 Geschütze. Auf die Nachricht hin, dass die Österreicher die Grenze überschritten hätten, verlegte die Armee am 30. Mai in ein Lager zwischen Obergräditz und Reichenbach, am 01. Juni eines bei Schweidnitz. Im Verlauf des 2. und 3. Juni schließlich zogen die Verbündeten aus den Grenzgebirgen in die schlesische Ebene. Friedrich entschloss sich zum Angriff. 4.2 Die Schlacht Die Preußen rückten in einem Nachtmarsch näher an den Feind heran. Zur Täuschung blieben die Zelte im Lager aufgebaut und es wurden Wachtfeuer unterhalten. Die List gelang und die Preußen standen 02.00 Uhr morgens vor den feindlichen Lagern. Um 04.00 Uhr begann der Angriff. Um Raum zur Entfaltung zu gewinnen, musste zunächst das sächsische Heer geschlagen werden, dass den linken Flügel der Verbündeten einnahm. In der „Ordre de Bataille“ der preußischen Armee fällt auf, das die Salzwedeler Kürassiere in der Schlacht nicht von ihrem Chef geführt wurde. General Bredow erhielt den Befehl über eine Brigade (bestehend aus den Kürassier-Regimentern Gendarmes und Buddenbrock und Teilen des Garde du Corps) am rechten preußischen Flügel, während sein Regiment am linken Flügel unter General Rochow eingesetzt wurde. Wie bereits vorher erwähnt, waren solche Trennungen von Chef und zugehörigem Regiment nicht ungewöhnlich. Aus dem Bestand der Chefs der Regimenter wurden die Kommandeure der zu bildenden Brigaden und Flügel ausgewählt. Generalfeldmarschall Buddenbrock, dessen Regiment in der Schlacht Bredow unterstand, befehligte den rechten Kavallerieflügel, Rochow war als Führer einer Brigade (mit den Regimentern Bredow, Prinz Friedrich und seinem eigenen Regiment) am linken Kavallerieflügel eingesetzt.
Den Verlauf der Schlacht entnehme ich dem „Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte“ (erschienen beim Militärverlag der DDR 1985): „Um Raum zur Entfaltung zu gewinnen, mußten die Preußen zuerst den linken (sächsischen) Flügel des Gegners schlagen. Im Morgengrauen passierten sie in einem schwierigen Flankenmarsch die Front der lagernden Österreicher und griffen nach 04.00 Uhr überraschend mit dem rechten Flügel an. In dem heftigen Kampf erzielte namentlich die preußische Artillerie große Wirkung. Gegen 07.30 Uhr hatten die Preußen die sich tapfer wehrenden Sachsen zurückgeworfen und von den Österreichern getrennt. Inzwischen war der preußische linke Flügel eingeschwenkt und stieß gegen 08.30 Uhr, unterstützt von einigen Bataillonen des rechten Flügels, frontal gegen die österreichische Infanterielinie zwischen Günthersdorf und Thomaswaldau vor. Die beiden Dörfer wurden gestürmt. Auch die Kavallerie des linken Flügels blieb nach erbittertem Gefecht über die österreichische Reiterei erfolgreich. Obwohl an beiden Flanken bedroht, leistete die österreichische Infanterie erbitterten Widerstand; einzelne preußische Regimenter verloren bis zur Hälfte ihres Bestands. Erst die Attacke eines preußischen Dragoner-Regiments, durch die 20 allerdings schon erschütterte Bataillone zersprengt wurden, entschied gegen 09.00 Uhr die Schlacht.“23 Bei dem erwähnten Dragoner-Regiment handelt es sich um das Regiment Bayreuth, dass aus 10 Schwadronen bestehend (ca. 1.500 Mann stark) zu spät um am Reiterkampf des linken Flügels teilnehmen zu können auf dem Schlachtfeld erschien und nun durch eine Lücke der preußischen Infanterie gegen die Österreicher vorging. Dieser Angriff führte zum Zusammenbruch von 20 österreichischen Linienbataillonen. Bayreuth machte 2500 Gefangene, erbeutete 66 Fahnen. Die eigenen Verluste betrugen 94 Mann. 4.3 Betrachtungen Die nicht klar geregelte Frage des Oberbefehls beim verbündeten Heer wirkte sich negativ aus. Die sächsischen und österreichischen Heeresteile wurden einzeln geschlagen, ein Zusammenwirken fand nicht statt. Die hohe Beweglichkeit und Standhaftigkeit der preußischen Armee gepaart mit der Entschlossenheit des Königs und den selbständig handelnden Offizieren, führten zum vollständigen Sieg. Der Gegner wurde aus Schlesien vertrieben. Die Kavallerie zeigte – im Gegensatz zu Mollwitz – beeindruckende Leistungen. Auch Bredow als Brigadeführer und sein Regiment hatten sich bewährt. Die preußische Armee hatte Verluste in Höhe von insgesamt 183 Offizieren (35 tot) und 4.554 Mannschaften (866 tot).24 Beim Kürassier-Regiment 7 wurden 5 Offiziere und 38 Mannschaften verwundet, 9 Mann fielen. Namentlich erfasst wurden nur die Offiziere, verwundet wurden: Rittmeister Pfeiffer, sowie die Leutnants v. Duethe, v. Beerfelde, v. Wobeser, v. Uttenhoff Zu den im Ergebnis der Schlacht beförderten Offizieren gehörten auch 2 Offiziere der Kürassier-Regimentes von Bredow: Johann Carl von Cosel wurde zum Oberst und Christoph Friedrich von Plettenberg (im Parolebefehl vom 20.07.1745 „Plettenburg“ genannt) zum Oberstleutnant befördert. Der Vater des hier aufgeführten Johann Carl von Cosel, - Hans Caspar - diente zwischen 1690 bis 1722 bereits in unserem Regiment, wurde 1727 Chef des Dragoner-Regiments Nr. 6 und schied 1734 als Generalleutnant aus der Armee aus. Auch sein ältester Bruder – Wilhelm Andreas - diente als Major im Regiment.
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Keine Rechte
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)