Ich möchte an dieser Stelle ein Lehrgangsmaterial einstellen, welches insbesondere den Einsatz der Flakartillerie im Heimatkriegsgebiet betrifft. Ich denke, dass man daraus viel Honig saugen kann und einen Erkenntnisgewinn erzielt. Es handelt sich um insgesamt 39 Blatt, die ich in acht Teilen zusammengefasst habe. Eine Seite fehlt im Original, deshalb Nummerierung bis 40.
Hallo Magado, zum Zielen der Infanteriegeschütze kann man nach meiner Meinung nicht viel an dieser Stelle schreiben. Es vollzog sich im ganz normalen artilleristischen Rahmen. Die Entwicklung des Infanteriegeschützes ergab sich für die Reichswehr aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges. Allerdings folgten andere Staaten diesem Weg zunächst nicht. Eine Ausnahme war sowjetische Infanteriegeschütz 76-27, als Beutegeschütz erhielt es bei der Wehrmacht die Bezeichnung 7,62 cm Infanteriekanonenhaubitze 290(r) oder 7,62 cm IKH 290(r). Das le IG war eine Entwicklung von Rheinmetall, die 1929 in die Fertigung übernommen wurde. Es wurde zunächst nur für den Pferdezug gefertigt, erkennbar an den Holzspeichenrädern. Ab 1937 lief die Fertigung des Geschützes mit Stahlfelgen und Luftreifen an, um den Bedingungen des Motorzuges besser zu entsprechen. Eine Variante mit kleineren Stahlscheibenrädern folgte 1939. Sie war für die Luftlandetruppen bestimmt. Eine weitere Spezialausführung des le IG war das Gebirgsgeschütz 7,5 cm le Geb IG 18 (ab 1937), das in 10 Teillasten sogar für den Mannschaftstransport geeignet war. Das 7,5 cm le IG 18 war mit einer Kastenlafette ausgestattet. Eine firmeninterne Weiterentwicklung von Rheinmetall war das 7,5 cm le IG L/13 mit Schutzschild und Rohrspreizlafette, das jedoch lediglich in den Truppenversuch, aber nicht in die Serienfertigung ging. Der Einsatz des 7,5 cm le IG 18 erfolgte vorrangig im indirekten Schießen zur Infanterieunterstützung (Bunkerbekämpfung, Minenfelder zerstören bzw. Gassen schießen u.ä.). Im direkten Schießen wurden Infanterieangriffe abgewehrt - für eigene Angriffshandlungen wurde das 7,5 cm Sturmgeschütz verwendet, für die Panzerbekämpfung das 7,5 cm IG 42 aA von Krupp bzw. 7,5 cm IG (glatt) mit deutlich erweitertem Seitenrichtbereich (60 Grad) verwendet. Für den Grabenkampf wurden in zunehmendem Maß Granatwerfer eingesetzt, die leichter und billiger waren. Gruß Hugo