Nachdem ich das Feuerwehrmuseum in Schauenstein besucht habe stellte ich fest dass dieses Thema im Forum kaum befüllt ist. Zum Titel, Feuerschutzpolizei war von 1938 bis 1945 die offizielle Bezeichnung für die Feuerwehr, als ein der Polizei untergeordnetes staatliches Organ im Deutschen Reich. Feuerlöschpolizei gab es in Preußen als Bezeichnung für die Berufsfeuerwehren, allerdings nur von 1933 bis 1938, dann hieß es einheitlich Feuerschutzpolizei. Hier mal Bilder der Ausstattung: Motorspritze, Baujahr ab 1929 Bild entfernt (keine Rechte) Einheitsspritze aus dem Jahr 1943 Bild entfernt (keine Rechte) Großgerät, LF15, Löschgruppenfahrzeug, Besatzung 8 Mann plus Gruppenführer Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurden auch die Feuerwehren von der „Gleichstellung“ betroffen. Das preußische "Gesetz über das Feuerlöschwesen" vom 15. Dezember 1933 unterstellte die Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren der Ortspolizeiverwaltung und den Polizeiaufsichtsbehörden. Die Feuerwehren wurden allgemein in Feuerlöschpolizei umbenannt und Dienstgrade, wie bei der der Polizei eingeführt. Obwohl vom Gesetz die Bezeichnung "Feuerlöschpolizei" nicht vorgeschrieben wurde, ist sie aber als Bezeichnung für die Feuerwehren verwendet worden. In einem Erlass des Reichsministeriums des Innern vom 12. 1. 1936 wurden die übrigen deutschen Länder aufgefordert, die Feuerwehren in die örtlichen Polizeibehörden einzugliedern. 1937 wurde daran gedacht, die Freiwilligen Feuerwehren als "Feuerwehrstürme" in die SA zu übernehmen. Nachdem dieser Plan verworfen war, wurden sie am 23. November 1938 mit dem für das gesamte Reich gültigen "Gesetz über das Feuerlöschwesen" als technische Polizeitruppe der Zuständigkeit des Reichsministers des Innern unterstellt. Damit waren sie der Befehlsgewalt des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei unterstellt. Die die Berufsfeuerwehren erhielten die Bezeichnung "Feuerschutzpolizei" (FSchP). Die freiwilligen Feuerwehren wurden Hilfstruppen der Ordnungspolizei. Ihre Bezeichnung "Freiwillige Feuerwehr" blieb aber erhalten. Äußerlich sichtbares Zeichen des politischen Wandels war der Wechsel der Fahrzeuganstriche vom Rot zum Tannengrün der Polizei sowie die Verwendung der Hoheitsabzeichen der Ordnungspolizei an Fahrzeugen und Uniformen. Auch in Magdeburg ist die Feuerwehr eine wichtige Einrichtung in der Stadt. Bereits seit 1874 gibt es die städtische Berufsfeuerwehr mit der Zentrale an der Kölner Straße, Ecke Brandenburger Straße und mit inzwischen ebenso gut ausgerüsteten Feuerwachen in den verschiedenen Stadtteilen. Im Zuge der Kriegsvorbereitung wird zunächst der Luftschutz in die Aufgabenstellung der Feuerwehr einbezogen und Ende 1938 die städtische Verantwortung aufgehoben. Konsequenterweise ist der Krankentransport aus den polizeilichen Aufgaben herausgenommen und auf das Rote Kreuz übertragen. Doch zunächst verpflichtet das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. 12. 1933 die Stadt zur Sicherung der Aufgaben der Feuerwehr und dazu, auf Anforderung unentgeltliche Hilfe für alle Gemeinden zu leisten, die im Umkreis von 7,5 km von der Stadtgrenze liegen. Bald mischt sich der Staat in verstärktem Maße in die städtischen Angelegenheiten ein. Für die Feuerwehr bedeutet das zum Beispiel die Vereinheitlichung der Ausrüstung. Für die Freiwillige Feuerwehr Prester und für die Magdeburger Berufsfeuerwehr wird in diesem Zusammenhang am 4. 6. 1934 die Beschaffung von 190 Stahlhelmen angeordnet. Doch ein anderes Ereignis berührt die Aufgaben der Magdeburger Feuerwehr in weit stärkerem Umfang. Das vermutet niemand auf den ersten Blick. Am 25. 10. 1934 wird eine staatliche „Pflichtgemeinschaft der Braunkohlenindustrie“ gegründet. Das Gründungskapital beträgt 100 Mio. RM. Die Errichtung einer Braunkohlen-Benzin-AG ist vorgesehen. Das verspricht Arbeitsplätze und lässt die entsprechenden Alarmglocken im Rathaus laut schrillen. Magdeburg bemüht sich früh, diese arbeitsplatzschaffende Investition an den Standort Magdeburg zu bringen - und hat Erfolg. Nunmehr muss die Stadt hinnehmen, dass erhebliche Kosten für die Zusatzausstattung der Feuerwehr mit Geräten und Hilfsmitteln für die Anwendung von Löschschaum entstehen. Allerdings ist auch vorher die Feuerwehr nicht untätig. Immer wieder kommt es in der Stadt zu Bränden und schnelle Hilfe tut not. In der Nacht des 8. 3. 1935 gilt der Einsatz einem Wohnungsbrand am Alten Markt 23. Am 14. 5. 1935 gibt es einen Großeinsatz. Zuerst brennt der Dachstuhl des Hauses Kaiser-Wilhelm-Platz 10 völlig aus. Kurz darauf brennt es im Industriegelände. In der Dachpappenfabrik hat sich ein Teerbehälter entzündet. Die Flammen greifen auf das Gebäude über, dessen gesamter Dachstuhl vernichtet wird. Der Abend bringt noch einen Kellerbrand in der Kasernenstraße. Ein großes Risiko birgt der Brand einer Tankstelle in der Altstadt. Am 31. 12. 1935 berichtet der Generalanzeiger, dass am Vortag in der Tankstelle an der Ulrichskirche ein Brand ausgebrochen war, den die alarmierte Feuerwehr allerdings innerhalb von 10 Minuten löschen und so schlimmeres verhüten konnte. Das "Wärterhaus" war völlig zerstört.
Am 18. 2. 1936 brennt es gleich zweimal. Zuerst muss die Feuerwehr zu einer Getreidereinigungsanlage, die nach einer Staubexplosion im Speicher der Firma Hermann Schulze & Co. an der Magistratsstrecke, Bleckenburgstraße, in Brand geraten war. Dann geht es in die Porsestraße 17, dort war ebenfalls Feuer ausgebrochen. Bei der Fahrt zur Brandstelle verunglückt ein Feuerwehrmann und wird mit einem Unterschenkelbruch ins Krankenhaus Sudenburg eingeliefert. Ein schwieriger Fall, denn die stationäre Behandlung dauert 70 Tage. Dass in Magdeburg die landwirtschaftliche Vergangenheit der eingemeindeten Stadtteile noch gar nicht so lange zurückliegt und entsprechende Betriebe immer noch existieren, zeigt sich am 28. 7. 1936. Bei einem nächtlichen Brand in der Feldstraße (Buckau) wird eine Scheune Opfer der Flammen. Zwei Feuerwehrleute werden durch herabfallende Dachziegel verletzt. Das vorhandene Vieh kann bedauerlicherweise nur zum Teil gerettet werden. Am 7. 12. 1936 brennt auf dem Grundstück Alt Fermersleben 30 ein Scheunengebäude mit gepresstem Stroh und Holz. Am 9. 11. 1936 brach in der Waagestraße 10b ein Feuer aus, welches von der Feuerwehr unter schwierigen Bedingungen gelöscht werden konnte. Da das Haus inmitten der engen Altstadt liegt, war die Gefahr des Übergreifens des Feuers auf andere Gebäude groß. Der Magdeburger General-Anzeiger berichtet am 28. 11. 1936, dass am Vortag in der Arndtstraße 5 gegen 18 Uhr ein Großfeuer ausgebrochen ist. Zahlreiche Menschen müssen von der Feuerwehr gerettet werden. Die Feuerwehr bringt mit 2 Löschzügen das Feuer nach Stunden unter Kontrolle. [Das Gebäude gehört der Synagogengemeinde und beherbergt das Israelitische Altersheim. Der Brand war von einem Passanten in einer Erdgeschosswohnung bemerkt und gemeldet worden.] Im Jahresbericht 1936 der Feuerlöschpolizei Magdeburg ist ausgeführt: Wohnungsbrand. Starke Verqualmung der Obergeschosse. Menschenrettung von 5 Personen über Motorleiter und Treppenhaus. Einsatz von schwerem Gasschutzgerät. 1 Rohr. Bei dem Brande Arndtstraße 5 wurden 2 Frauen über Motorleiter 1 und 2 weitere erwachsene Personen sowie 2 Kinder über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht. Mehr war zu diesem Brand einer bedeutsamen Einrichtung der Magdeburger Synagogengemeinde nicht zu ermitteln. Nicht selten entstehen Brände in Gewerbebetrieben. Am 2. 12. 1936 brennt es in einer Tischlereiwerkstatt, Braunehirschstraße 1. Es bleibt zum Glück bei einem, wenn auch erheblichen Sachschaden. Dass nicht nur Gebäuden Gefahren durch Feuer drohen, zeigt sich, als am 5. 12. 1936 kurz nach 15 Uhr ein Lieferwagen in der Augustastraße brennt. Auch in diesem Falle hilft die Feuerwehr, wie bei vielen anderen Gelegenheiten. So beispielsweise im März 1942, als es infolge plötzlichen Tauwetters zu Überschwemmungen in der Agneten- und Sieverstorstraße kommt und Keller ausgepumpt werden müssen. Tragisch sind immer wieder die Fälle, bei denen Menschen zu Schaden, oder noch schlimmer, ums Leben kommen. Auch in solchen Fällen ist die uneigennützige und professionelle Hilfe der Feuerwehr unverzichtbar. Am 1. 7. 1934 wurde auf dem Siedlungsgelände Sohlener Straße ein Mann beim Brunnenbau verschüttet. Obwohl 200 Helfer 20 Stunden lang die Bergung versuchen, kann das Opfer nur noch tot geborgen werden. Auch beim Sturz eines zweijährigen Jungen aus einem Fenster des 2. Stocks kommt am 7. 8. 1936 in der Hartstraße jede Hilfe zu spät. So segensreich Strom und Gas im Alltag sind, so schlimm sind die Folgen des unsachgemäßen Umgangs oder die immer wieder auftretender Unglücksfälle. Und immer wieder ist die Feuerwehr gefragt. Am Mittag des 12. 1. 1935 wird Familie Fiedler mit dem 18-jährigen Sohn in Magdeburg-Südost, Blumenstraße 7, tot in der Wohnung aufgefunden. Es handelt sich um eine Vergiftung durch Leuchtgas (ursprünglich diente Gas ausschließlich Beleuchtungszwecken. Die vielseitige Verwendung des Gases im Haushalt zu Zwecken des Heizens, des Kochens, ja der Beheizung von Bügeleisen, entwickelte sich erst verhältnismäßig spät. Der Begriff Leuchtgas erwies sich als sehr zählebig). Nach den Feststellungen der Polizei, die den Fall als Unglück einstuft, trat der Tod bereits am Morgen ein. Ein Stromschlag, den eine Haushälterin am 22. 2. 1935 in der Großen Schulstraße in einer Waschküche erhält, ist ebenfalls tödlich. Und auch der Umgang geschulter Mitarbeiter bietet keine volle Sicherheit. Im Umspannwerk Diesdorf der Esag (Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG) gibt es am 25. 5. 1935 einen tödlichen Unfall. Die Folge ist, dass es im gesamten Stadtgebiet für fast eine Stunde keinen Strom gibt. Es ist bei der Feuerwehr nicht anders, als bei allen anderen Ämtern der Stadt oder auch beim Oberbürgermeister privat: Das Leben kostet Geld. Und nicht immer reicht das Vorhandene, um alle Wünsche zu erfüllen. Ja selbst gesetzliche Pflichten -und städtische Satzungen sind ja Gesetze- werden manchmal nicht so erfüllt, wie sie das eigentlich sollten. Die durch Ortsstatut bereits seit langem geforderten Benzinabscheider konnten wegen fehlender Geldmittel auf den Höfen der Feuerwehrdepots bisher nicht eingebaut werden. Nunmehr bewilligen die Ratsherren am 17. 1. 1935 die Mittelfreigabe für die Feuerwachen Kölner Straße, Sudenburg und Buckau. Bei anderen Kosten kann nicht gewartet werden, bis die verfügbaren Mittel für ihre Deckung vorhanden sind. Großbrände wie • in der Holzhandlung Pasemann, Rogätzer Straße, im Oktober 1938 (1 800 cbm), • auf der Kokshalde der Großgaserei (13 268 cbm), • im Sägewerk Rogätzer Straße, • im „Hofjäger“ u. a. haben im IV. Quartal 1938 zu Mehrkosten für Wasser in Höhe von 5 670 RM für Löschwasser und 2 080 RM für Betriebswasser (Schlauchwäsche) geführt. Da müssen 7 750 RM nachbewilligt werden. Für die Feuerwehr ist es erfreulich, wenn sich eine ausreichende Zahl von Interessenten als Nachwuchs melden. Zeitbedingt nennen sich die jungen Feuerwehrleute HJ-Feuerwehrscharen. Am 12. 6. 1942 genehmigt der Oberbürgermeister den Kauf von 60 Uniformen für diese junge Truppe. Um Feuerwehrleute für ihren Beruf fit zu machen, bedarf es einer gezielten Ausbildung. Neben den unumgänglich notwendigen Gesetzeskenntnissen (vorbeugender Brandschutz) ist es die umfangreich eingesetzte Technik, die sicher beherrscht werden muss; es sind umfangreiche Anforderungen hinsichtlich Erster Hilfe und Rettungsmaßnahmen zu erfüllen, feuerlösch-chemisches und brandphysikalisches Wissen ist gefragt, Statik, Konstruktion, Werkstoffkunde - Anforderungen der vielfältigsten Art sind zu erfüllen. Dazu kommt das körperliche Training, denn Feuerwehrarbeit ist Schwerstarbeit, zum Teil unter extremen Bedingungen. Natürlich muss nicht jeder Feuerwehrmann alles wissen und können, aber es ist dennoch viel, was von ihm verlangt wird. Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik hat auch im Feuerwehrwesen neue Anforderungen wachsen lassen und am 6. 5. 1935 weiß Stadtverwaltungsrat Bucksch mitzuteilen: Es soll in Magdeburg eine Provinzialfeuerwehrschule errichtet werden. Der Provinzialverband sucht zu diesem Bau Gelände. Die Stadtgemeinde Magdeburg ist an dieser Angelegenheit stark interessiert. Es wird vorgeschlagen, daß das Gelände an der Reichspräsidentenstraße (gegenüber von Stadt Loburg) unentgeltlich und ohne Anliegerbeiträge zur Verfügung gestellt wird. Der Provinzialverband hat jedoch das großzügige Angebot der Stadt Magdeburg nicht angenommen. Er hat in Heyrothsberge den Hof des Gutsbesitzers Loburg erworben, um die Feuerwehrschule dort einzurichten. Da, wo sie auch heute noch besteht.
Wiedermal interessanter Beitrag von Dir, Hugo! mit der Feuerwehr im 3. reich und speziell in Magdeburg habe ich mich als ,,Zugereister" bisher sehr wenig beschäftigt. Daher kam Dein Bericht sehr zupass. Hjnter der zu gründenden,,Braunkohle-Benzin-AG" vermute ich mal die BRABAG. Sicherlich 1934 eine folgenrichtige Investition der Stadt für mehr Arbeitsplätze, die sich dann leider ab 1943 als folgenreich für die Stadt erweisen sollte. Denke gerade 1944, als die Bomberoffensive der Allierten gegen die synthetische Benzinerzeugung im 3. Reich lief, bekam das Magdeburg deutlich zu spüren, insbesondere auch die Feuerwehrleute. MfG Wirbelwind
Hallo Wirbelwind, natürlich stimmt Deine Vermutung, dass die Braunkohle-Benzin-AG mit BRABAG abgekürzt wurde. Auch die (negativen) Folgen dieser ursprünglich positiv eingestuften Investition treffen den Kern der Angelegenheit. Allerdings sind dafür nicht die technischen Innovationen zur Braunkohlenveredlung verantwortlich, sondern die verantwortungslose Politik des Naziregimes. Im Übrigen sind natürlich die Magdeburger Feuerwehrleute in eine Reihe zu stellen mit allen Feuerwehrleuten auf der Welt, die uneigennützig sogar Gesundheit und Leben für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Die Magdeburger Beispiele sind ja nur Mosaiksteine und sollen Lokalkolorit vermitteln. Danke für Deinen Kommentar Hugo
Tolle Fotos! Und natürlich ist der Kommentar von Hugo vollkommen richtig: die Fahrzeuge waren im 3. Reich dunkelgrün. Um sich bei eingeschalteter Tarnbeleuchtung orientieren zu können, gab es Markierungen am Bordstein (zumindest vereinzelt).
Linse
Wenn nicht explizit anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Linse Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Hallo Hugo, da hast Du natürlich vollkommen recht, wenn Du schreibst, dass nicht die technischen Innovationen für die synthetische Benzinherstellung Bomberströme auf Magdeburg zogen, sondern die nationalsozialistiche Machtpolitik, die dann auch ein Teil der Feuerwehrleute mit ihrem Leben bezahlen mussten, weil sie beim Löschen zu Tode kamen. Einige Feuerwehrleute, die in Magdeburg beim Löschen ums Leben kamen, sind bei uns auf dem Friedhof beerdigt. Wir hatten diesen Umstand glaube ich in einem anderen Thread schon am Wickel. MfG Wirbelwind
Grün ist richtig, das von mir gezeigte Fahrzeug war ja auch noch lange Jahre nach dem Krieg weiterhin in Münchberg im Einsatz und zeigt daher wieder die rote Farbe.
Du hast richtig bemerkt, dass vereinzelt weiße Farbe zur Markierung und vor allem zur Orientierung an den Straßenrändern angebracht wurde. Dass aber solche Maßnahmen schon sehr früh einsetzten und bei den Bürgern keinerlei Argwohn verursachten, ist weniger geläufig. Bereits für den 26. 10. 1934 ist in Magdeburg für die Zeit von 21.00 Uhr bis 1.00 Uhr eine Verdunkelungsübung angeordnet. Um auf Gefahrenquellen aufmerksam zu machen, hat sich die Stadt entschieden, an 70 Hauptverkehrspunkten die Bordsteine weiß zu streichen. Eine Pflicht zu dieser Maßnahme besteht zu dieser Zeit natürlich nicht. (Nachzulesen im Stadtarchiv Magdeburg, Rep. 18.4 Bü 241, Dezernentenbesprechung am 27. 9. 1934, Bl. 10)
Nochmal zur Farbe der Feuerwehren: Die exakte Bezeichnung der Farbe lautete: RAL Nr. 840 B 2 - Grün -. Es tauchten allerdings auch noch Fahrzeuge mit einem grauen Anstrich auf.
Ich mache hier noch einmal auf unser Thema Magdeburg im Luftkrieg » Luftschutz in Magdeburg 1938 - 1945 » Verdunklung bei Nacht aufmerksam, welches mit dem neuen Thema Feuerschutzpolizei korrespondiert. Es bleibt also interessant und wurde durch die Funde von USR330Reg erweitert und belebt.
Die Feuerpolizei ist keine Erfindung von 1933-45, sondern wurde bereits 1823 in Bayern diskutiert. Beigefügtes Titelblatt eines Buches möge das veranschaulichen.
Der Helm mit Kamm könnte man auch als Modell "Berlin" bezeichnen. Berlin deshalb, weil die Kollegen der Berlinder Feuerwehr bis in die 90 Jahre des letzten Jahrhunderts diese Form mit Kamm verwendet haben. Ansonsten entsprach die Form der Einsatzhelme denen der Wehrmacht. Diese Form ist, natürlich leicht abgewandelt, bis heute im Einsatz (auch wenn sich natürlich das Material geändert hat).
Linse
Wenn nicht explizit anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Linse Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.