Frau Marlene Gutschmidt wohnt heute in Schwaneberg und war 9 Jahre alt in Gr. Ottersleben
11.4.45 Als die Ami’s kamen gab es Feindalarm. Meine Mutter kam angelaufen aus Ottersleben auf unser Grundstück und rief uns Kinder aufgeregt: „Los-rein ins Haus!“ Kurze Zeit später kreisten auch schon kleine Aufklärungsflugzeuge über uns ganz tief, die schossen auch zwischen die Häuser und auch auf Kinder. Ich stand mit meiner Schwester noch auf den Stufen vor unserer Haustür, als ein Flugzeug seitlich abtauchte und auf uns schoss. Die Geschosse bohrten sich aber noch vor unseren Füssen vor der unteren Stufe in die Bodenplatten auf unseren Hof. Als die Ami’s auf Ottersleben rückten, bei uns ganz in der Nähe, der Jungsschule hatten sie sich dann auf dem Schulhof niedergelassen. Von dort aus durchsuchten sie auch unsere Häuser. Es wurden z.T. auch unsere Häuser beschossen. Ausgangssperre! Wir wohnten dann längere Zeit im Keller. Straßensperren waren überall in Ottersleben. Die nützten nicht’s. Die amerikanischen Panzer fuhren drum rum. Die Ami’s hatten auf dem Sportplatz auch Scheinwerfer aufgebaut und nachts wurden mit ihnen der Ort und die Straßen, kreuz und quer abgeleuchtet. Reinschrift Teddy
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Ich erinnere mich an einen Bericht von einem amerikanischen Stoßtrupp. Leider hab ich den irgendwie verdaddelt. Darin beschreibt der Soldat das sie in Ottersleben eindrangen ohne vernünftiges Kartenmaterial. Im Keller einer Ottersleber Schule trafen sie auf den völlig überaschten Volkssturm. Mit einer Schulkarte und einem etwas korpulenten Volkssturmmann als Kugelfang und Pfadfinder ging nun die Eroberung der Stadt weiter. Vielleicht kennt diesen Bericht auch ein anderes Mitglied und kann das Original einstellen.