Die Panzerartillerie blieb meist Batterieweise (6 Geschütze) zusammen und feuerte auf Anordnung konzentriert auf ein Ziel. Bei Bedarf stand ein Artilleriebataillon mit 155 mm Haubitzen zur Verfügung. Zu diesen Kräften kamen noch Nachschubeinheiten, Sanitätskräfte und Eingreifreserven. Vor jedem Angriff belegten die US – Angriffstruppen die Zielgebiete mit Artillerietrommelfeuer, um den Gegner zu schwächen und zu demoralisieren. Oberste Priorität hatte die Schonung der eigenen Soldaten. Verluste sollten so gering als möglich sein. Die Operation ist bis zum Abend abgeschlossen. Die Amerikaner zählen ungefähr 150 Tote, drei Panzer konnten Richtung Rockenthin entkommen. Im Wald zwischen Seebenau und Rockenthin zeugen zwei Soldatengräber von diesen Kämpfen. Dort sind die deutschen Soldaten Franz Fath, geb. 1. Januar 1921 und Klaus Baron, geb. 19. November 1926 beerdigt. Die beiden Toten wurden zwölf Tage nach den Kämpfen vom 21. April 1945 von Edgar Bußmann gefunden. Auf dem Friedhof in Rockenthin ist ein deutscher Offizier beerdigt, der im April 1945 in der Nähe des Dorfes gefallen ist. Auf dem Friedhof in Wistedt wurden 5 Gefallene beigesetzt. Im Bombecker Forst bleiben einige Sturmgeschütze und anderes Kriegsgerät zurück, in den Wäldern und auf den Wegen bis Bergen finden sich Fahrzeuge bis zum Panzer.
In der Geschichte der 5. US-PD wird dieses Gefacht folgendermaßen beschrieben. --- Der Angriffsbefehl für den Vorstoß nach Norden kam am 21. April. Die A- und C-Kompanien des Kampfkommandos R unter der Führung von Oberstleutnant Hamberg sollten das Waldgebiet westlich Salzwedel von deutschen Streitkräften säubern. Währenddessen die B-Kompanien unter Oberstleutnant Boyer nach Lüchow vorstoßen und dort den Rest des Kampfkommandos erwarten sollten. Die Säuberung der Wälder war für die Stoßgruppe Hamberg keine leichte Aufgabe. Feindliche Panzer- und Infanteriekräfte in dem Gebiet waren verstärkt durch jene Deutschen, die am Morgen wegen des CCA-Vormarsches auf der linken Flanke des Kampfkommandos R in genau diese Wälder getrieben worden waren. Eine unserer Panzergrenadier-Kompanien stieß von Seeben bis zu einer Bahnlinie vor. Vom südlichen Waldrand schlugen die anderen nach Norden los. Die 95. Panzer-Artillerie zerschmetterte die in die Falle gegangenen feindlichen Truppen und deren Material. Acht 8,8 mm Geschütze, neun Nebelwerfer und eine Anzahl MG-Nester wurden vernichtet. Gegen 21.00 Uhr, als das Kampfkommando R für die Nacht Biwak bezog, hatte es neun langläufige 75 mm Geschütze aufgespürt und zerstört. Die Geschütze waren auf tschechischen Selbstfahrlafetten montiert. Ebenso wurden drei gepanzerte Fahrzeuge, ein Kübelwagen und ein dutzend Lastwagen zerstört. ----
Einen kleinen Überblick über die deutschen Verluste gibt der Kampfabschlussbericht der 5. US-PD für April 1945 (aufgeführt sind nur die Toten, Gefangenen und die Kampftechnik, die von der 5. US-PD registriert wurden).
16. April: 100 tote Deutsche 1712 Gefangene 17. April: 10 tote Deutsche 315 Gefangene 18. April: 35 tote Deutsche 181 Gefangene 19. April: 200 tote Deutsche 102 Gefangene 20. April: 51 tote Deutsche 327 Gefangene 21. April: 159 tote Deutsche 650 Gefangene 22. April: 100 tote Deutsche 527 Gefangene 23. April: 1025 Gefangene
Bei den Toten (ob die Zahlen zutreffen, oder an einigen Tagen geschätzt sind, ist nicht bekannt) und Gefangenen dürfte es sich überwiegend um Angehörige der PD „ Clausewitz“ und der Kampfgruppe IV handeln.
An erbeuteten gepanzerten Fahrzeugen sind in diesem Zeitraum von der 5. US-PD aufgeführt: Panzer IV 32 Panther 3 Tiger 1 Sturmgeschütze 39 Schützenpanzer 49 Bergepanzer 1 7,5 Geschütze auf Kettenfahrwerk 8 Hinzu kommen Nebelwerfer, Flakgeschütze, LKW, Anhänger, Kübelwagen usw., und die Meldungen der 102. US-ID, der 84. US-ID und der 11. Kavallerie.
Das Ende der PD „Clausewitz“ Fast zur selben Zeit versammelt General Karl Decker seine Offiziere im Wald von Ehra - Lessien, zur letzten Lagebesprechung. Eingefunden haben sich General Unrein, sein Stabschef Oberst Kühlein, Major Scharnhorst und Oberleutnant Brand. Der General hat nur wenige Befehle zu geben, die Marschrichtung ist Süden. Abmarsch ist gegen Mitternacht. Gegen 01.00 Uhr des 21. April erreicht die Kolonne die Straße von Gifhorn nach Brome (B 248), auf der pausenlos der Nachschub der Amerikaner rollt. Die deutschen Panzer eröffnen das Feuer und zersprengen eine Kolonne, es werden erste Gefangene gemacht, die man auf einen LKW lädt und bis in den Elm mitführt. Insgesamt werden bis zum Abend des 21. April 30 amerikanische Soldaten von Deckers Truppe gefangen genommen. General Decker befiehlt mit voller Beleuchtung zu fahren, wodurch man die amerikanischen Streckenposten täuschen kann und zeitweise sogar in amerikanischen Kolonnen mitfährt. In einigen Orten werden Sicherungsposten überrumpelt und gefangen genommen. Ziel ist die Brücke bei Fallersleben über den Mittellandkanal, sie ist die einzige unzerstörte, deren Tragfähigkeit auch für Panzer ausgelegt ist. Natürlich wissen das auch die Amerikaner und haben sich vorbereitet. Man weiß, dass sich die Reste der Panzerdivision „Clausewitz“ auf dem Weg zu dieser Brücke befinden und hat einen Panzerriegel mit starker Panzerabwehr aufgebaut. Seit dem 17. April gibt es keinen amerikanischen G 2 (Feindlage-) Bericht, in dem nicht über die Division „Clausewitz“ berichtet wird, auf einen Überraschungsmoment können die Deutschen also nicht hoffen. Was den Amerikanern nicht bekannt ist, ist die vermutliche Ausrüstung von zwei „Panther“ Panzern mit Nachtsichtgeräten, und über genau diese beiden „Panther“ verfügt General Decker noch. Für den Verlauf des Gefechts an der Kanalbrücke ist weiterhin entscheidend, dass diese beiden Panzer an der richtigen Stelle in der Kolonne fahren und sich zur rechten Zeit am richtigen Ort befinden. Das Gelände beiderseits der Straße vor der Brücke war für Panzerfahrzeuge ungeeignet, die Fahrzeuge konnten nicht ins Gelände ausweichen. Die Aufklärungskompanie war voraus gefahren und hatte die amerikanischen Pak Stellungen zu beiden Seiten der Brücke erkannt und gemeldet. Die amerikanische Batterie zögerte bei dem Auftauchen der Kolonne mit der Feuereröffnung, erst als der erste Panzer die Brücke bis auf 200 m erreicht hat, eröffnen die Geschütze das Feuer. Der Panzer wurde zusammen geschossen und blieb auf der Straße liegen. Gleichzeitig feuerte man Gefechtsfeldbeleuchtung um die deutschen Fahrzeuge besser erkennen zu können, zwei weitere deutsche Panzer wurden getroffen. Etwa 300 m vor den amerikanischen Pak Geschützen mündet ein Feldweg auf die B 248, die beiden „Panther“ Panzer mit den Nachtsichtgeräten befanden sich gerade an diesem Weg,. Durch die amerikanische Gefechtsfeldbeleuchtung erkannten sie diesen, scherten rechts aus und bezogen dort Feuerstellung. Das Schicksal der amerikanischen Pak Geschütze war besiegelt. Ein Geschütz nach dem anderen wurde durch die Granaten der Panzerkanonen ausgeschaltet. Es gibt keine gesicherten Beweise, dass die „Panther“ wirklich mit Nachtsichtgeräten ausgestattet waren und ob sie von einem, für die großflächige Ausleuchtung des Geländes notwendigen Scheinwerferfahrzeug begleitet wurden, oder die Zielerkennung mit den auf den Panzern montierten Infrarot-Scheinwerfern erfolgte. Allein die zielsichere Feuerführung bei Dunkelheit, untermauert die Vermutung des Vorhandenseins solcher Nachtkampftechnik. Ohne das gezielte Feuer dieser Panzer hätte kein deutsches Fahrzeug die Brücke überqueren können. In den amerikanischen Berichten finden sich keine Hinweise auf diesbezügliche Ausrüstungen in den aufgefundenen Fahrzeugen. Der Übergang über die Brücke war freigeschossen. Die abgeschossenen Panzer werden beiseitegeschoben und der Rest der Kolonne passierte ungehindert die Brücke. Erst in Fallersleben stieß die Kolonne auf weiteren Widerstand, weitere Panzer, SPW und LKW gingen verloren. Der letzte Tigerpanzer fährt auf eine Mine und bleibt bewegungsunfähig liegen. Die Kolonne wurde in mehrere Gruppen zersprengt. General Decker erreichte mit seinem Befehlswagen im Morgengrauen das Waldgelände 2 km nördlich von Wendhausen, dort ließ er unterziehen. Im Laufe des Vormittags kamen dort noch zwei LKW an. Auf dem einen saßen etwa 12 deutsche Soldaten, der andere war mit den amerikanischen Gefangenen besetzt. Major von Benningsen hatte die Stadt mit dem Rest seiner Panzer in südwestlicher Richtung verlassen, einige SPW folgten. Noch vor Sonnenaufgang erreichte von Benningsen Destedt am Rande des Elm. General Martin Unrein hatte den kürzesten Weg zum Elm gefunden, er befand sich mit einigen VW Kübel und SPW der Pioniere ab 6.30 Uhr südöstlich Abbenrode. Oberleutnant Hans Kempe, der Kommandeur der Werkstatt und Versorgungskompanie erreicht den Elm mit dem Rest seiner Fahrzeuge bei Königslutter. Damit war für die Division „Clausewitz“ der unsinnige Befehl erfüllt, das Kampfgebiet der 11. Armee war erreicht. Die Division “Clausewitz“ war nach 18 Tagen zerschlagen. Zurück blieben Soldatengräber und Kriegsschrott entlang der Marschwege und an den Kampfstätten. Diese 18 Tage waren der PD „Clausewitz“ vergönnt, weil sich zwischen der zur Elbe strebenden 9. US-Armee und den nach Norden einschwenkenden Briten eine große Lücke gebildet hatte, in der die Kampfgruppen sich sammeln und einige Tage operieren konnten. Am 21. April erging an alle deutschen Einheiten und versprengten Soldaten in Altmark und Wendland der Befehl, sich auf Schleichwegen zum Brückenkopf Dömitz durchzuschlagen, wobei die Brücke bei Dömitz bereits am 20. April gegen 17 Uhr von Jagdbombern zerstört worden war. Am 23. April stehen die amerikanischen Truppen vor dem Brückenkopf bei Dömitz, der sich noch bis zum 26. April halten kann. Dömitz wird am 2. Mai von amerikanischen Soldaten besetzt. Einzelne Gruppen und Fahrzeugbesatzungen der Kampfgruppe IV und der PD „Clausewitz“, die nicht in den Kampfgruppen eingegliedert waren (Noch nicht vollständig aufgestellte Teile der Division befanden sich im Raum Lauenburg), gelangen bis in den Raum Dömitz, Hagenow und weiter nach Norden. Ebenso versprengte Gruppen aus dem Kessel im Klötzer Wald und von der Kampfgruppe III.
Wie absurd die Planungen des OKW zu diesem Zeitpunkt sind, zeigt der Befehl des OKW / WF Stab vom 23. April an das AOK 12 (Armee Wenk): Der Angriff des XXXIX. Panzerkorps ist einzustellen und das Korps auf das Ostufer der Elbe zurückzuführen. Späterer Einsatz an der Berliner Front, je nach Entwicklung der Lage.
Die Kommandeure der versprengten Teile stellten ihren Soldaten frei, sich zu ergeben oder zur Elbe durchzuschlagen. General Unrein setzte sich zunächst mit seinem VW Kübel in Richtung Elbe ab. Es gelingt ihm bei Fallersleben den Mittellandkanal unbemerkt zu überqueren und Richtung Osten zu fahren, als der Tank leer war, organisierte er sich ein Fahrrad und kam noch bis Roxförde - Wannefeld, wo er und Major Thoma von einer Aufklärungspatrouille des 134. IR (35. Infanterie-Division, Generalmajor Paul W. Baade) unter Hauptmann Mike Waseline am 24. April in Zivilkleidung gefangen genommen werden.
Anmerkung: Am gleichen Tag wird durch Leutnant Darrel Droslem und Sergeant A. Rohleder vom CIC Corps der 35. US-ID in Magdeburg der SS Generalmajor Heinz Jost festgenommen.
General Karl Decker befand sich am 21. April mit zwei Lastwagen, einem Spähpanzer, wenigen Soldaten und 30 gefangenen Amerikanern im Wald am Buchenberg. Das Gelände war von amerikanischen Soldaten umstellt, die damit begannen, es zu durchkämmen. Die Gefangenen wurden entlassen und die letzten Soldaten der PD „Clausewitz“ haben sich abgesetzt. General Karl Decker verabschiedet sich zuvor von ihnen und hat sich am 21. April 1945 erschossen. Seine Leiche wurde wenige Tage später vom Wendhausener Förster gefunden. Er hinterließ eine Frau und zwei kleine Töchter. Karl Decker wurde auf dem Friedhof in Wendhausen beigesetzt.
Über das Ende im Elm berichtet der Obergefreite Albert Vollmert.: --- Am östlichen Stadtrand konnten wir noch einen schwerverwundeten Grenadier vom Grenadierbataillon Feldherrnhalle mit Bauchschuss mitnehmen, der aber kurz darauf auf dem Lastwagen verstarb. In der Nähe von Helmstedt mussten wir bei Tagesanbruch wieder in Deckung gehen, um nicht durch Jabos entdeckt zu werden. Dies geschah in der Nähe der Ruine Langeleben am Elm. Wir suchten nach einer günstigen Stelle für unseren Panther und stellten von einer erhöhten Lichtung fest, dass die Hügel von einem kompletten amerikanischen Panzerbataillon umstellt waren. Kurz danach setzte starker Artilleriebeschuss ein, in das auch die amerikanischen Panzer und 2-cm Flak eingriffen, die auf Lastwagen montiert waren. Der Beschuss dauerte etwa eine Stunde an. Danach sahen wir, dass auch der Wald von amerikanischer Infanterie durchkämmt wurde. In dieser aussichtslosen Lage gab Stabsfeldwebel Hermann den Befehl zur Auflösung. und beide Besatzungen, also 10 Soldaten, gingen wortlos davon, um sich der Gefangenschaft zu entziehen. Ich schloss mich Unteroffizier Bernd Rickers an, der Fahrer bei Hermann gewesen war. Wir beschlossen nach Westen ins Sauerland zu marschieren, um zu versuchen, in meine Heimat Plettenberg zu kommen. Die anderen gingen in Richtung Mecklenburg, Brandenburg und Thüringen, alle mit dem Wunsch nach Hause zu kommen. ---- Anmerkung: Beide sind ein ganzes Stück gekommen, wurden aber dann doch von den Amerikanern aufgegriffen und kamen in verschiedene Auffanglager. In Sennelager meldeten sie sich als Landwirte und gehörten mit zu den ersten, die entlassen wurden.
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Im G-2 Tageslage Bericht Nr. 170 vom 20. – 21. April 1945 der 102. US-ID steht: ---- C. XIII. Korps „Heimatfront“: Das Waldgebiet Klötze, Gebiet Y 3350 wurde im Laufe des Tages vom Feind gesäubert, obwohl angenommen wird, dass kleine, nicht organisierte feindliche Gruppen verblieben sind. Allerdings wurde deren Ausrüstung zerstört. Unvollständigen Zählungen zufolge wurde in dem kleinen Waldgebiet südwestlich von Klötze bei Y 2951 folgende Ausrüstung des Feindes zerstört: 29 Halbkettenfahrzeuge, 1 Panzer (Mk V), 4 Stck. Munition-LKW ¼ t, 1 Munitionswagen 2,5 t und zahlreiche weitere Fahrzeuge. Aus den jüngsten Auflistungen geht hervor, dass es 260 Kriegsgefangene gab, wobei noch immer Versprengte eintreffen. Die Kriegsgefangenen gaben an, dass die Zahl der Gefallenen sehr hoch sei. Die Kämpfe im Gebiet des 407. Infanterie-Regiments sollen sehr beweglich und hart gewesen sein. Um etwa 23.00 Uhr des 20. April überquerte eine „Einsatzgruppe“ bestehend aus Panzern, Halbkettenfahrzeugen und LKW mit Infanteristen die Hauptversorgungsstraße zwischen Ehra (Y 0746) und Lessien (Y 0546). Unsere Truppen in diesem Gebiet meldeten, dass eine Reihe Panzer, Halbkettenfahrzeuge und LKW (einem unbestätigten Bericht zufolge 10 LKW) außer Gefecht gesetzt wurden. Die feindlichen Truppen setzten ihren Weg nach Süden fort und wurden um 04.30 Uhr des 21. April bei Fallersleben (Y 0329) - Sandcamp (Y 0530) – Hesslingen (Y 0830) gestellt. Schwere Gefechte folgten, ein Panzer und 6 bis 9 Halbkettenfahrzeuge wurden zerstört. Kriegsgefangene berichteten, dass diese Einheit den Auftrag hatte, Braunschweig (X 9010), zurückzuerobern. Am Ende dieses Zeitraums war diese Einheit zerstreut in kleine, unorganisierte Gruppen, die unsere Truppen aufstöberten. Die Nachschubstrecke von Ehra nach Voitze war um 21.16 Uhr wieder als gesichert gemeldet. Von dem 407. Infanterie-Regiment wurden während der Periode 207 Kriegsgefangene gemacht. ---- Zusammenfassung Kriegsgefangenen-Verhörreport: Es wurden insgesamt 265 Kriegsgefangene, inklusive 2 Offiziere, im Divisionsgefangenenlager eingeliefert. Es konnten zwei Divisionseinheiten durch Gefangene identifiziert werden. Das Bataillon „Feldherrnhalle“ und die Division „Clausewitz“, dies ist die Einheit, welche im Hinterland der Division agierte.
Die Reste des XXXIX. Panzerkorps verlegen befehlsgemäß an das Ostufer der Elbe und geraten noch in die Abwehrkämpfe mit den anstürmenden Russen. Vom 22. bis zum 25. April wird der Brückenkopf Dömitz befehlsgemäß geräumt. Der aufgeriebene Korpsstab kann schnell wieder formiert werden. Neuer Kommandeur wird Generalleutnant Arnd. Das XXXIX. Panzerkorps bekommt von der 12. Armee den Auftrag die Elbelinie von Bleckede bis Havelberg zu sichern. Diese Aufgabe umfasst den Zeitabschnitt 26. bis 30. April 1945.
Als Kräfte stehen dazu zur Verfügung: Reste der Panzerdivision „Clausewitz“ Divisionsreserve Hamburg Division Meyer 84. Infanterie-Division als Korpsreserve
Die Division „Schlageter“ wurde der Armee Blumentritt unterstellt, gehörte nicht mehr dem XXXIX. Panzerkorps an.
Das Infanterie-Regiment „Winter“, mit 3 Bataillonen, welches vom 1. Mai ab die Elbefront mit zwei Bataillonen von Scharlitz – Klietz – Hohengöhren – Schönhausen - Fischbeck besetzt hielt, hatte den ausdrücklichen Befehl erhalten nicht zu kämpfen, nur zu beobachten, und sich abgesetzt zurückzuhalten. Der Regiments-Gefechtsstand befand sich in Wust. Dort lag auch das 3. Bataillon als Reserve. Das Infanterie-Regiment „Winter“ war der 309. Infanterie-Division (Generalmajor Voigtsberger) unterstellt. Durch strikte Einhaltung dieses Befehls ist es in der Zeit bis zum Übergang über die Elbe zu keinen Gefechten mit den Amerikanern in diesem Abschnitt gekommen. Die amerikanischen Patrouillen konnten die Elbe ungehindert überschreiten und bis Havelberg und Rathenow aufklären.
Vom 1. Mai bis zum 7. Mai werden die Reste des XXXIX. Panzerkorps an der Havelfront im Raum Brandenburg / Havel – Plaue – Pritzerbe – Rathenow - Havelberg gegen die Russen eingesetzt. Der Stab des Panzerkorps quartiert sich am 1. Mai in Sydow ein. Die Versorgung bereitete keine Probleme. Munition kam aus dem Raum südlich Genthin und für Lebensmittel und andere Versorgungsgüter hatte das Korps mehrere 800 t Kähne bereitstehen, die noch für längere Zeit ausreichten. Parallel zu den anderen Einheiten der 12. Armee zog sich auch das XXXIX. Panzerkorps Richtung Elbe zurück. Nach Panzerangriff der Russen auf Havelberg zog sich das Korps am 4. Mai auf die Linie Molkenberg – Rehberg – Kamern – Wulkau – Elbe zurück.
Generalleutnant Arnd schreibt in seinem Bericht in amerikanischer Gefangenschaft: ---- In dieser Frontlinie erhielt das XXXIX. Panzerkorps den Befehl in der Nacht vom 4. zum 5. Mai über den großen Brückenkopf zurückgehend sich vom Feind zu lösen und bei Fischbeck zum Übergang bei Tangermünde zu sammeln. Gleichzeitig erhielt der Korpsstab den Auftrag den Übergang für alle auf Tangermünde angesetzten Truppen zu leiten. Mit dem 5. Mai früh begann auf einem Brückensteg an der zerstörten Straßenbrücke Tangermünde der sorgfältig gesteuerte Übergang der Truppen. Als Durchschnitt wurde je Stunde 1 000 Mann erreicht, so dass bei Tangermünde etwa 49 000 Mann am 7. Mai 1945 mittags übergegangen waren. Mit den beiden anderen Übergängen im Norden und Süden mit dem an anderen Stellen vorgenommenen Verwundetenabschub sind in dieser Zeit etwa 85 000 Mann Übergegangen. -----
War es kurz vor Ende der Kämpfe in Europa noch notwendig, Soldaten sinnlos in ein aussichtsloses Unternehmen und den sicheren Tod zu schicken? Ich meine nein! Clausewitz schreibt: Wie hoch auch der Wert des Mutes und der Standhaftigkeit im Krieg angeschlagen werden muss, so gibt es doch einen Punkt, über den hinaus das Verharren im Krieg nur eine verzweiflungsvolle Torheit genannt und also von keiner Kritik gebilligt werden kann.
Zur Erinnerung! Clausewitz schreibt in seinem Werk „Vom Kriege„: ---- Der Krieg ist nichts Anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. ---- Ist der Frieden nichts Anderes, als die Fortsetzung des Krieges, der Kriegspolitik, mit anderen Mitteln?
Boitzenhagen Auch der kleine Ort Boitzenhagen bei Brome, wurde in die Geschehnisse um die Panzer-Division „Clausewitz“ verwickelt. Der Ort war am 11. April von amerikanischen Truppen erreicht worden, aber nicht mit Besatzungstruppen belegt, obwohl der Nachschub zeitweise durch das Dorf rollte. Am 16. April tauchte überraschend eine deutsche Panzereinheit im Dorf auf und bezog Quartier. Mehrere amerikanische LKW wurden abgefangen und die Straße zwischen Voitze und Brome gesperrt. Die bei den Überfällen gemachten Gefangenen mussten von der Dorfbevölkerung versorgt werden. Am Abend schlagen erste amerikanische Granaten im Dorf ein, die Deutschen haben erste Verluste und es breitet sich Unruhe aus. In der Nacht rückt die deutsche Einheit ab, dabei wird ein deutscher Soldat von einem Panzer überrollt. Er und ein Leutnant, welcher vor der Schule von einem Granatsplitter getroffen wurde, werden auf dem Friedhof beigesetzt. Der Morgen des 17. April ist fast gespenstisch ruhig. Nachmittags gegen 15.00 Uhr kamen zwei amerikanische Jeeps in das Dorf und schauten sich um. Die amerikanischen Soldaten verließen Boitzenhagen wieder und man nahm an, dass nun wieder Ruhe einkehren wird. Allerdings hatten die Offiziere und Soldaten der Aufklärungsgruppe auch die geplünderten amerikanischen LKWs gesehen und werden sich ihre Meinung gebildet haben. Die Bauern machten sich gerade daran, die Kühe zu melken, als die ersten Granaten einschlugen. Wer es noch schaffte, rannte in die Keller und Bunker, die man sich zum Schutz gegen Luftangriffe gebaut hatte. Die amerikanischen Batterien standen bei Ehra, Zasenbeck und Ohrdorf. Boitzenhagen wird zweimal intensiv beschossen und dauerte bis 09.00 Uhr des 18. April. Unmittelbar nach dem Ende des Beschusses, rückten die Amerikaner wieder ein und leisteten sofort erste Hilfe für die Verletzten und brachten die Schwerverletzten in ein Lazarett. 15 Zivilisten verloren durch diesen Beschuss ihr Leben, darunter zehn Frauen. Ein Grabstein mit ihren Namen erinnert an diesen schrecklichen Tag. Am 21. April wird der Wald rund um Boitzenhagen von den Amerikanern in Brand geschossen, um die in den Wäldern vermuteten deutschen Soldaten zur Aufgabe zu zwingen. Durch dieses große Feuer wurden etwa 1500 Hektar Wald vernichtet.
In der amerikanischen Gefangenschaft schreibt Martin Unrein in seinem Bericht über diesen Abschnitt: --- Am 15. April gegen 17.00 Uhr trat die Panzer-Gruppe nunmehr unter Führung eines Majors, der die Panzer-Gruppe um 14.00 Uhr für den am Morgen verwundeten Hauptmann übernommen hatte, über Bodenteich-Schmölau-Reddigau zum Stoß nach Süden an. Dem Führer wurde über den weiteren Weg freie Hand gelassen, jedoch als erstes Ziel der Raum 15 km westlich Gardelegen befohlen. Der Funkbetrieb sollte auf das Notwendigste beschränkt bleiben. An Betriebsstoff wurde etwa 1 VS (Versorgungs-Satz), an Verpflegung etwa für 3 Tage mitgegeben, später sollte die Truppe Verpflegung aus dem Lande requirieren. Am 16. April mittags meldete die Panzer-Gruppe sowohl durch Funk wie durch Ordonanz-Offizier im Volkswagen, dass sie am Morgen die Straße Gifhorn-Salzwedel (2,5 km nordostwärts Brome) erreicht und diese gesperrt habe. Erfolge: Vernichtung einzelner feindlicher Spähwagen und LKW. Weitere Absicht sei, bei Einbruch der Dunkelheit den Vorstoß fortzusetzen, um den Weser-Elbe-Kanal zwischen Buchhorst – Calvörde zu überschreiten. Zweites Ziel der Panzer-Gruppe voraussichtlich das Waldgelände 10 km südwestlich Calvörde. Der zurückgekommene Ordonanz-Offizier nahm am Abend des 16. April zehn weitere Panzer und Sturmgeschütze, einige SPW und eine Pionier-Kompanie, sowie VS Betriebsstoff mit. Die zweite kleine Kampfgruppe erreichte gegen 24.00 Uhr die erste Kampfgruppe in Gegend Brome. Am 17. April meldete die Kampfgruppe durch Funk, dass das Überschreiten des Weser-Elbe-Kanals nicht gelungen sei und sie wegen Feindberührung nur wenig vorwärts kommen könne. Am 18. April sollte die 3. Kampfgruppe antreten und zwar: etwa 12 Panzer und Sturmgeschütze, 1 Kompanie der Aufklärungs-Abteilung, 2 Panzer-Grenadier-Bataillone, 2 leichte Flak-Abteilungen, anstatt Artillerie eine schwere Flak-Abteilung, Teile der Divisions-Nachrichten-Abteilung, Divisionsstab, Korpsstab. Die Versammlung musste im Raum Bonese-Dähre-Henningen-Darendorf stattfinden, da britische Truppen am 17. April ihre Sicherungslinie westlich der Straße Uelzen-Wittingen, in die allgemeine Linie Uelzen-Emmern-Schmölau vorgerückt hatten. Am 18. April waren die 2 Panzer-Grenadier-Bataillone, nach Ablösung während der Nacht, in Gegend südlich Uelzen auf dem Marsch in ihre Versammlungsräume. Die britischen Truppen griffen jedoch zur selben Zeit aus Gegend Lehmke auf Schlieckau an, durchbrachen die schwachen eigenen Sicherungslinien der dort eingesetzten Infanterie-Division und zwangen bei Schlieckau die 2 im Marsch befindlichen Panzer-Grenadier-Bataillone zum Kampf. Sie fielen, einschließlich 10 dort befindlicher Hetzer für den Vorstoß der 3. Kampfgruppe am 18. April abends aus und sollten am 19. April abends als 4. Kampfgruppe in allgemeiner Richtung Brome-Fallersleben folgen. Ferner wurde infolge des Einbruchs der britischen Truppen in die eigene Sicherungslinie die für die 3. Kampfgruppe zugesagte Artillerie und Flak nicht verfügbar. Wieder drängte das OKW auf sofortiges Antreten der 3. Kampfgruppe, auch ohne Panzer-Grenadier-Bataillone, Artillerie und Flak. Die Kampfgruppe trat unter Führung des Majors von Benningsen (10 – 15 Panzer und Sturmgeschütze, 1/2 Aufklärungs-Abteilung, 1 Pionier-Kompanie, 1/3 Divisions-Nachrichten-Abteilung, Divisions- und Korpsstab) am 18. April gegen 20.00 Uhr aus dem Versammlungsraum an. Erstes Ziel: Forsthaus Malloh im Wald 15 km südlich Wittingen. Vorgesehener Weg: Bonese-Dülseberg-ostwärts Bergmoor-Lindhof-Haselhorst-Ohrdorf Punkt 104 im Wald 15 km südlich Wittingen. Am 19. April gegen 03.00 Uhr war die Verbindung mit den Spitzenpanzern im Wald südlich Bergmoor abgerissen. Der Anfang der Marschkolonne hatte sich daher in einen Sackweg verfahren, musste nach Wegeerkundung kehren und fuhr nun, mit einem Panzer an der Spitze, über Lindhof auf Haselhorst. Haselhorst war von amerikanischen Truppen mit Pak besetzt. Der Spitzenpanzer wurde abgeschossen und die Kolonne fuhr in Lindhof dicht auf. Jedoch drehte der hintere Teil der Marschkolonne (dabei Korps-Stab und der Ia der Panzer-Division „Clausewitz“) über Suderwittingen nach Westen ab und erreichte noch am gleichen Vormittag das Marschziel. Der vordere Teil der Marschkolonne wurde von mir in Lindhof (es war inzwischen hell geworden) in den Wald südlich Lindhof abgedreht. Die vermissten Spitzenpanzer griffen, selbständig und ohne mich zu benachrichtigen, Haselhorst an und sammelten nach Wegnahme von Haselhorst wieder selbständig im Wald südlich Bergmoor. Um 08.00 Uhr erschien in der Luft ein amerikanischer Artillerieflieger, der das Feuer von einer mittleren amerikanischen Batterie aus Gegend Bornsen (ostwärts Lindhof) und eine Batterie aus Gegend Ohrdorf (westlich Lindhof) mit großer Genauigkeit auf die in dem kleinen Wald südlich Lindhof in Deckung gefahrene Teil der Marschkolonne lenkte. In kürzester Zeit waren 30 – 40 Mann und viele Fahrzeuge ausgefallen. Die Aufklärung meldete Ohrdorf – Hanum – Jübar feindbesetzt. Ich befahl daher das Staffelweise Erreichen des Waldes nördlich Lindhof. Im Verlauf dieser Bewegung verfuhren sich Teile am Nordausgang Lindhof nach Diesdorf und wurden dort gefangen genommen. Weite Teile und die Masse des Divisions-Stabes wurden noch im Wald südlich von Lindhof von anscheinend aus Hanum vorgehenden amerikanischen Truppen gefangen genommen, so dass der vordere Teil der bisherigen Marschkolonne der 3. Kampfgruppe nur noch gering war. Tagsüber erfolgten noch mehrere Jaboangriffe, die weitere Ausfälle hervorriefen. Am Abend des 19. April setzte der Rest den Vormarsch über Suderwittingen in den Wald 15 km südlich Wittingen fort und traf am 20. April auf den anderen Teil der Kampfgruppe in der Wolskehle, 5 km südostwärts des Forsthauses Malloh. Am 20. April abends mit Einbruch der Dunkelheit wurde der Vormarsch (nunmehr nur noch 10 – 12 Panzer und Sturmgeschütze, geringe Teile der Aufklärungs-Abteilung, einige SPW und etwa 20 LKW, sowie der Rest des Divisions- und Korps-Stabes) unter Führung des Majors von Benningsen mit Ziel „der Elm“ fortgesetzt. Vor Erreichen der Straße Salzwedel-Fallersleben nördlich Ehra wurde mit offenem Licht und Schießverbot gefahren. Kleine amerikanische Kolonnen und Einzelfahrzeuge wurden nicht beachtet. Die Aufklärung meldete, dass die Brücke über den Weser-Elbe-Kanal, nördlich Fallersleben, feindbesetzt und Panzergeräusche in Fallersleben zu hören seien. Erneuter Ansatz der Aufklärung. Gegen 02.00 Uhr trat der Anfang der Marschkolonne erneut aus Gegend 3 km nördlich der Brücke den Vormarsch an. Es entstand an der Brücke ein kurzes Feuergefecht mit Verlusten von 2 eigenen Panzern und einigen PKWs. Am Südostausgang Fallersleben erneuter Feuerkampf und ein weiterer Ausfall von 2 eigenen Panzern. In Mörse verfuhren sich die Spitzenpanzer und erreichten den Elm in Gegend südlich Bornum, wie mir später gemeldet wurde. Ich selbst mit 2 SPW und 3 Volkswagen erreichte gegen 06.30 Uhr den Elm südwärts Abbenrode. Der Rest der Marschkolonne war durch die Kämpfe in Fallersleben zunächst festgehalten und hat erst später die Gegend ostwärts Bornum erreicht. Der Funkbetrieb konnte nicht aufgenommen werden, da ich nur wenige 100 Meter von einer amerikanischen Wetterdienstfunkstelle untergezogen war. Vom Panzer-Korps, dessen Verbleib mir nicht bekannt war, erhielt ich keine Funkbefehle, obwohl besondere Notschlüssel und Notwellen festgelegt waren. Tagsüber mehrfaches Abstreuen des Nordwestteils des Elm durch zwei amerikanische Artillerie-Abteilungen (eine nordostwärts, eine westlich des Elm). Hierbei wurden besonders die Teile ostwärts Bornum gefasst. Auch bei den Teilen südlich Bornum traten erhebliche Verluste ein. Dort waren auch die Panzer nicht mehr fahrbereit, hatten keinen Betriebsstoff und verschiedene Motorschäden, so dass sie im Laufe des Tages gesprengt werden mussten. Gegen 18.00 Uhr sprach ein amerikanischer Lautsprecher aus Gegend Appenrode. Durch ihn wurde ich namentlich aufgefordert zur Übergabe, bis zum Einbruch der Dunkelheit aus dem Wald nach Norden herauszukommen. Insgesamt waren noch 30 Offiziere und etwa 50 – 60 Mann im Elm. Sie wurden in 10 kleine Gruppen aufgeteilt mit dem Befehl, sich nach Osten über die Elbe durchzuschlagen und ostwärts der Elbe bei der 12. Armee wieder zu melden. Ich selbst fuhr im Volkswagen über Punkt 313 Richtung Schoppenstedt, durchfuhr eine amerikanische Postierung bei Oberförsterei Rhode und südlich auf eine amerikanische MG-Sperre. Von dort zu Fuß und mit dem Fahrrad bis zu meiner Gefangenahme am 24. April 1945 durch einen amerikanischen Panzerspähtrupp. Gegen 14.00 Uhr in Roxförde (Letzlinger-Heide). Die alliierte Luftwaffe hat die Aufstellung der Division im Raum Lauenburg und südlich erheblich gestört. Die Bewegungen der Truppe und die Eisenbahntransporte konnten nur nachts durchgeführt werden. Eigene Luftwaffe trat in der Zeit vom 10. bis 21. April überhaupt nicht mehr auf. Die amerikanische Artillerie schoss mit Fliegerbeobachtung, soweit ich es beobachten konnte, am 19. und 21. April genau und wendig, jedoch völlig ungestört. Wetter während des Vorstoßes trocken, verhältnismäßig warm für die Jahreszeit, Sonne. Die amerikanische Heeresgruppe stand nördlich und südlich Magdeburg an der Elbe. Die britische Heeresgruppe war im Vorgehen auf Hamburg, als der Vorstoß für die Panzerdivision Clausewitz befohlen wurde. Die Vernichtung der Ruhr- und Harz- Armee waren mir nicht bekannt. Obwohl von Seiten der Division und des Korps mehrfach auf die mangelhafte Verwendungsfähigkeit der Panzerdivision Clausewitz hingewiesen worden war, bestand das OKW dennoch auf strikter und beschleunigter Durchführung des Vorstoßes, der der großen Lage durch Fesselung von Feindkräften Entlastung bringen sollte. Truppenführung und Truppe handelten befehlsgemäß, da sie bestrebt waren, nach besten Kräften zu einer Entlastung beizutragen.
Gez. Unrein
Generalleutnant
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Verhör-Protokolle deutscher Gefangener In den Protokollen von Gefangenen-Verhören der 29. US-Infanterie-Division vom 20. bis zum 26. April 1945 sind auch einige von Angehörigen der PD „Clausewitz“ und vom XXXIX. Panzerkorps enthalten.
Die 29. US-ID war aus dem Ruhrkessel abgezogen worden und wurde dem XIII. US-Armee-Korps unterstellt. Die Regimenter wurden in großer Eile durch das bereits von den Briten besetzte Gebiet über Minden am 19. April herangeholt. Das 115. und 116. Infanterie-Regiment bezog am 20. April die Bereitstellungsräume von Rosche bis Salzwedel für den Angriff auf das Wendland. Aufgabe war die Unterstützung der 5. US-PD und die Säuberung der ausgedehnten Waldgebiete im Kreis Lüchow-Dannenberg. Das 175. Infanterie-Regiment wurde bei der Säuberung der Waldgebiete um Klötze und Diesdorf eingesetzt.
Nachfolgend einige Beispiele: Hagenau, Kurt (gefangen mit zwei anderen aus derselben Einheit) Feldwebel in der Stabsabteilung der Division Clausewitz Ort der Gefangennahme: Dosebech ? (Anm. Dülseberg?), durch 116. Regiment am 21. April, 11.15 Uhr. Division besteht aus Kg. Major Wollenschlager (Anm. Wallenberg) und Kg. Major Benningsen. Gefangener behauptet, dass KG. Wollenschlager 10 von 12 Panzer verlor. Division hatte den Auftrag, in Richtung Braunschweig durchzustoßen. Der Angriff wurde gestoppt durch unsere Artillerie und Luftwaffe. Keine Verpflegung in den vergangenen 3 Tagen. Divisions-Kommandeur General Unrein. Keine Kenntnis von amerikanischen Gefangenen. (Dieser Satz findet sich in allen Verhör-Protokollen)
Jung, Helmut (gefangen mit 13 anderen von derselben Einheit) Unteroffizier in der 2. Werkstattkompanie – Div. Clausewitz Ort der Gefangennahme: Dülseberg, durch 116. Regiment am 21. April, 11.15 Uhr. Gefangener und 13 Männer seiner Einheit ergaben sich den Amerikanern. Sie hatten bereits auf das Herankommen unserer Truppen gewartet. Ursprüngliche Kompaniestärke betrug 70 Mann. Alle 70 gehörten früher zur 116. Panzerdivision. Die Absicht der Clausewitz-Division war der Durchbruch durch unsere Linien bei Braunschweig.
Dlinde, Heinz Unteroffizier in der 1. Kompanie –Panzer-Aufklärungs-Bataillon „Elbe“ Ort der Gefangennahme: Dülseberg, durch 116. Regiment am 21. April, 11.15 Uhr. Einheit war unter Division Clausewitz. Einheit wurde aufgestellt mit 12 Gruppen bei Altengrabow (Gegend Magdeburg) aus dem Ersatz-Aufklärungs-Bataillon (2 Kompanien mit je 45 Mann). 4 gepanzerte Fahrzeuge hatten Dieselmotor, der Rest Benzinmotoren. Nicht genug Sprit. 13. April verließen sie Lauenburg und wurden am 16. April Clausewitz unterstellt. Am 17. April nach Lutenthien? (Anm. Növenthien?). Am 20. April sah der Gefangene das ganze Bataillon ausgebrannt in der Gegend von Diesdorf Y 1067. Gefangener machte Aufklärung nach Wiewohl und Reddigen (Reddigau), von dort zurück bleib er stecken bei Y 1172. Leutnant befahl, dass Fahrzeug zu sprengen. Dann ging die Mannschaft zu viert (Leutnant, Unteroffizier und zwei Gefreite) nach Winkelstedt. Gefangener nahm eine Schlafpille, um Schmerzen von einer alten Verwundung zu vermindern. Als er erwachte, waren alle verschwunden. Ein Zivilist machte ihm den Vorschlag, sich den US-Truppen zu ergeben. Kommandeur des gepanzerten Aufklärungs-Bataillons ist Hauptmann Döring. Gefangener sagt, dass die meisten Männer seiner Einheit desertierten, weil sie kriegsmüde waren.
Richter, Theodor (gefangen mit 10 anderen aus derselben Einheit) Grenadier im 2. Bataillon „Feldherrnhalle“ Ergab sich der Feldpolizei am 22. April. Das Bataillon war ein Ausbildungsbataillon. Wechselte die Stellungen in den letzten zwei Wochen sehr häufig. Kam in diesen Sektor vor 5 Tagen. Das erste Bataillon ist auch hier. Glaubt, dass 3. Bataillon noch in Parchim ist. Sie wurden eingekesselt und unternahmen zwei Ausbruchsversuche, aber beide schlugen fehl. 10 Panzer waren zur Unterstützung zugesagt, aber er hat sie nie gesehen. Gefangener versteckte sich und zog Zivilkleidung an. Weiß nicht, was mit seiner Einheit geschah. Gefangener war mal Angehöriger einer kommunistischen Jugend-Organisation und wurde für 6 Monate in ein Konzentrationslager gesteckt. Bataillons-Kommandeur Oberleutnant Karscher sagte ihnen vor ein paar Tagen, sie sollten als Partisanen kämpfen. Im Bataillon befanden sich viele Fanatiker und viele Rekruten mit nur ein paar Wochen Ausbildung. Durchschnittliche Kompanie-Stärke: 100 Mann, 4 MGs, Gewehre und Panzerfäuste in jeder Kompanie.
Rescha, John (gefangen mit 9 anderen aus derselben Einheit) Stabswachtmeister in der 2. Kp. , Panzer-Aufklärungs-Bataillon „Elbe“. Gefangengenommen durch 116. Regiment am 22. April. Das Aufklärungs-Bataillon „Elbe“ wurde am 10. April in Altengrabow aufgestellt. Ursprüngliche Stärke 75 Mann und 23 gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge. Fuhren nach Lindhof. Kamen vor 4 Tagen dort an. Fahrzeug des Gefangenen zusammen mit einem Panther bildeten die Spitze, strebten von Lindhof nach Süden, als unser Panzerabwehrgeschütz 3 Schuss feuerte und den Panzer in Flammen versetzte. Panzer-Aufklärungs-Fahrzeug des Gefangenen zog sich zurück, musste dann aber aufgegeben werden wegen eines Motorschadens. Die Männer in der Einheit waren nicht über die Lage informiert worden, hörten Gerüchte über Entlastung eines Kessels im Süden. Während des Artillerie-Beschusses und der Angriffe von Jabos wurden praktisch alle Fahrzeuge zerstört.
Zegar, Stephan (gefangen mit 7 anderen aus derselben Einheit) Feldwebel in der 1. Kp. der Kampfgruppe von Benningsen (Major) Gefangengenommen: Növenthien durch 116. Regiment am 22. April. Kam letzte Woche in diesen Sektor mit der Bahn aus Holstein. Kampfgruppe ist gebildet aus Kader der Schule für Panzerkanoniere. Schule wurde vor drei Wochen aufgelöst. Kampfgruppe besteht aus drei Kompanien ungefähr 250 Mann. Die gesamte Einheit ist eingesetzt worden. Kompanien haben Tiger-Panzer und Panther-Panzer und Sturmgeschütze (12 pro Kompanie). Fast alle von denen wurden durch unsere Artillerie und Jagdbomber zerstört. Es stand ausreichend Benzin zur Verfügung. Einheit versuchte den Durchbruch, um Braunschweig zu erreichen. Sie wurden angewiesen, als „Guerillas“ zu kämpfen. Gefangener berichtete, einige ihrer Panzer fuhren bei Bergen in eigene Minen. Niedrige Kampfmoral in der Truppe.
Krass, Heinz (gefangen mit einem von derselben Einheit) Gefreiter in der 2. Kp., Jagdpanzer-Bataillon „Großdeutschland“, (Clausewitz) Gefangengenommen: durch das 116. Regiment am 22. April. Einheit hat sich seit 2 Wochen in diesem Sektor aufgehalten. Bataillon bestand aus 3 Kompanien mit je 10 Sturmgeschützen (7,5 cm). Sie nahmen teil am Durchbruchversuch vor drei Tagen. Mangel an Sprit. Wollten amerikanisches Benzin erbeuten, um den Durchbruch fortzusetzen. Glaubt, die Mehrzahl der Sturmgeschütze wurde abgeschossen. Die meiste Zeit während ihrer Einkesselung wurden sie von Bauern mit Lebensmittel versorgt. Viele junge Burschen in der Einheit. Wenige wollten kämpfen.
Heinecke, Ewald (gefangen mit 12 anderen aus derselben Einheit) Obergefreiter in der Wartungs-Kompanie, Kg. von Benningsen Gefangengenommen in der Gegend Henningen durch 111. Feldartillerie-Bataillon am 23. April. Gefangener wurde im Wald schlafend mit 12 anderen gefasst. Sie wollten über die Elbe entkommen. Gefangener weiß nicht, was geschah und wie viele von seiner Kampfgruppe übriggeblieben sind. Bei der Neuaufstellung hatte die Kampfgruppe ungefähr 550 Mann. Sie kamen von Putlos (Holstein). Personal wurde von der Panzer-Kanoniers-Schule in dem Ort genommen. Es ist möglich, dass Kampfgruppe Benningsen und Kampfgruppe Putlos identische Einheiten sind und das einige Gefangene die Bezeichnungen durcheinander bringen. Es gab ungefähr 10 Panzer aller Typen in jeder Kompanie.
Ernst, Walter (gefangen mit einem aus derselben Einheit) Feldwebel in der Kampfgruppe Seidel Gefangengenommen in Henningen durch das 116. Regiment am 23. April 7.00 Uhr. Auftrag der Kampfgruppe Seidel war, zur Division Clausewitz durchzubrechen und die übriggebliebenen Männer herauszuholen. Einheit stieß auf unsere Streitkräfte, die in diesem Gebiet nicht erwartet wurden. In dem folgenden Gefecht wurde die Kampfgruppe Seidel in verschiedene Richtungen versprengt. Einheit hatte eine Anzahl von Panzern (MK V und VI) und Sturmgeschütze (75 MM) zur Unterstützung. Exakte Stärke ist unbekannt, aber geschätzt 5 Panzer und 4 Sturmgeschütze.
Am 24. April nimmt das 116. Regiment bei Zadrau, einige Angehöriges des Stabs vom XXXIX. Panzer-Korps gefangen. Bezeichnung der Einheit: 140 Arko
Schneider Ernst Hauptmann, 140 Arko, XXXIX. Panzer-Korps Gefangener war Stabsoffizier und verantwortlich für Taktik. Stab wurde erst vor einem Monat von der Ostfront nach hier versetzt. Als sie hier ankamen, konnten sie nicht einmal alle die Verbände finden, die ihnen versprochen worden waren, und es herrschte ein einziges Durcheinander. In den letzten Tagen waren sie von jeder Kommunikation abgeschnitten. Gefechtsstand befand sich im Walde und wurde vollständig durch einkreisende Panzer überrannt. Sah britische Gefangene in der Gegend von Uelzen. Keine Kenntnis von amerikanischen Gefangenen.
Niemann, Ernst Oberstleutnant im Artillerie-Stab 140 Arko Gefangener ist bekennender Anti-Nazi und willens, Informationen zu liefern. Er ist seit 2 Tagen vor seiner Gefangennahme außer Kontakt zu irgendeiner Einheit gewesen. Er sah die aussichtslose Lage in allem und beschloss, sich zu ergeben. Vor ungefähr 10 Tagen übernahm das XXXIX. Panzer-Korps den Befehl über die Panzer-Division Clausewitz und die 84. Infanterie-Division. Panzer-Division hatte zu dem Zeitpunkt keine Panzer und Infanterie-Division nicht ein einziges Infanterie-Regiment. Auftrag des Korps lautete, unsere Magdeburger Spitze abschneiden und bis zum Harz durchstoßen. Aufstellung der Korps-Artillerie (einschließlich Divisions-Artillerie): 2. Nebelwerfer-Lehr-Regiment 7 Batterien mit 150 mm Raketenwerfern 705. Artillerie-Bataillon 3 Batterien mit 105 mm Haubitzen 53. Nebelwerfer-Bataillon 3 Batterien mit 150 mm Raketenwerfern Bataillon „Zechlinsky“ 2 Batterien mit 150 mm Raketenwerfern 55. Flak-Bataillon (verstärkt) 5 Batterien mit 88 mm – Geschützen SS-Batterie (Name unbekannt) 1 Batterie mit 105 mm Geschützen auf Selbstfahrlafetten Zusätzlich hatte die Division Clausewitz ungefähr 50 Sturmgeschütze.
Schmidhofer, Walter (gefangen mit 8 anderen aus derselben Einheit) Obergefreiter in der Stabskompanie, Arko, XXXIX. Panzer-Korps Gefangengenommen durch 116. Regiment, am 24. April, südlich von Zadrau um 9.00 Uhr. Gefangener war Kartograf des XXXIX. Panzer-Korps. Als Österreicher und heftiger Anti-Nazi gab er bereitwillig jede Information. Z.B. das Versteck von einem Kasten mit Geheimdokumenten, vergraben beim Dorfe Zadrau. XXXIX. Panzer-Korps bestand aus der Division Clausewitz, 84. Infanterie-Division, und verschiedenen anderen kleineren Kampfgruppen. Nach dem Abzug des XXXIX. Panzer-Korps von der Ostfront ging es in Raststellung bis zum 1. April. Danach wurde es unter das Kommando der 12. Armee gestellt, die sich in der Harzgegend befand. Pläne wurden für einen Durchbruch der 12. Armee (die eine Anzahl neuer Panzer-Divisionen erhalten sollte) in Richtung des Ruhr-Kessels ausgearbeitet, um von dort so viele Einheiten wie möglich herauszuziehen. Der Plan wurde niemals realisiert. Eine weitere Planung fußte auf einem Geheimbefehl, dass die Kampfgruppe Decker (XXXIX. Panzer-Korps nicht den Feind vor Uelzen aufhalten sollte, sondern die amerikanischen Truppen bei Magdeburg im Hinterland abschneiden sollte.
Benche, Paul Gefreiter in der 4. Kompanie, Panzer-Jäger-Abteilung 18 Gefangengenommen am 25. April um 17.00 Uhr durch die Militärpolizei in Salzwedel. Einheit wurde im vergangenen September in Ostpreußen vollständig vernichtet. Neu aktiviert im März bei Brandenburg. Kam in dieses Gebiet vor 14 Tagen. Nahm teil an beiden Durchbruchsversuchen durch unsere Linien am 18. und 19. April mit dem Auftrag, Braunschweig einzunehmen. Versuche wurden verhindert durch unsere Artillerie. Sie wurden zerstreut und verloren den Kontakt. Bataillon hatte 2 Sturmgeschütz-Kompanien und eine Werkstatt-Kompanie. Haben gewöhnlich auch eine Pak-Kompanie, aber die fehlte hier. Üblicherweise 15 Sturmgeschütze pro Kompanie. Ausreichend Treibstoff. Bataillons-Kommandeur: Major Wallenberg. Kompanieführer: Hauptmann Belgrad.
Die doch recht große Anzahl von Vernehmungsprotokollen von Angehörigen der Panzer-Division „Clausewitz“ gibt einen kleinen Einblick in das herrschende Durcheinander und die Unmöglichkeit der gestellten Aufgabe. Zu bedenken ist auch, dass es jedem Gefangenen bei schwerster Strafe verboten war, Aussagen zu machen, die über Name und Dienstgrad hinausgingen. Um die eigene Situation zu verbessern und den Feind wohlwollend zu stimmen, wird manch Gefangener das ausgesagt haben, was der Vernehmer hören wollte. Wobei die Vernehmungsoffiziere recht gerissen und hartnäckig waren.
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Faksimile einer Seite. G-2 Tageslagebericht der 29. US-ID vom 23. April 1945 mit Gefangenen-Verhör-Protokolle und Gefangenen-Liste.
Bericht des Obergefreiten Albert Vollmert, 1. Panzer-Abteilung, Panzer-Brigade 106: Aus der Perspektive des Panzerfahrers erfuhr man allerdings nicht alles Wissenswerte. Wenn nämlich die Besatzung unterm Busch zusammensaß, hatte man als Fahrer immer wieder am Panzer zu tun, und unser damaliger Zugführer, Stabsfeldwebel Herrmann kann nicht mehr befragt werden. Einige wesentliche Punkte jedoch mögen hier aufgezeigt sein.
Aus dem Einsatz im Raum Bonn – Eitorf (Sieg) ging es mit einem Teil der Panzer-Abteilung unter Führung von Oberlt. Auer im Landmarsch über Dillenburg – Laasphe nach Großrhüden (Harz). Nach drei Tagen folgte Verlegung in Richtung Holstein in den Raum Schwarzenbeck (Sachsenwald). Hier wurden wir nochmals mit neuen Panzerkampfwagen versorgt.
16.04.45 Wurde unsere Gruppe nach Lauenburg in Marsch gesetzt, um dort über die Elbe zu setzen und weiter in Richtung Lüneburg zu fahren. 17.04.45 Überstellung zur Panzer-Division „Clausewitz“ als Kampfgruppe II mit mehreren fremden Panzerkompanien; etwa 40 Panzer. 18.04.45 Gelang Durchbruch durch die feindlichen Linien. 19.04.45 Weitermarsch querfeldein durch kleine Dörfer in Richtung Oebisfelde, mit Verlusten. In Bereitstellung untergezogen. 20.04.45 Schwere Artillerie- und Jaboüberfälle. Bis zu 35 Jabos in der Luft. Kampfgruppe etwa zur Hälfte aufgerieben. 21.04.45 Fallersleben ist erreicht. Einer unserer Panzer wird gesprengt, weil Lenk- Bremszylinder leckt. Stadt wird kämpfend durchrollt. Bei Tagesanbruch am Elmer Wald angekommen. In der Nähe der Ortschaft Langeleben haben wir Deckung bezogen. Kurz danach begann der letzte Höllentanz: Schwere Artillerie deckte uns ein. Nach Feuereinstellung suchten wir mit mehreren Spähtrupps eine günstige Schussposition für den noch verbliebenen Panzer. Aber nach einigen hundert Metern belegte uns schon die feindliche Infanterie mit ihren Salven. Dann kam der schwerste Entschluss: Sprengung des Panzers von seinem bewährten Kommandanten, Stfw. Herrmann. Ein letzter Händedruck aller Kameraden untereinander, und die beiden letzten Panzerbesatzungen der stolzen Brigade 106 stehen stumm, grüßen noch einmal und ziehen dann wortlos in alle Himmelsrichtungen – ihre Heimat suchend.
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Abschuss einer Me 262 bei Kusey Nicht direkt im Zusammenhang mit der Vernichtung der Kampfgruppe I im Klötzer Forst, steht der Abschuss eines deutschen Düsenjägers. Im Raum Klötze waren Mitte April hohe amerikanische Stäbe untergezogen. Zum Schutz dieser Stäbe waren im Umfeld neben Panzern und Infanterie auch starke Luftabwehrverbände konzentriert. Neben den Luftabwehrkräften der Divisionen, war im Raum Kusey das 559. Flugabwehr-Bataillon in Stellung gegangen. Dieses vollmotorisierte Bataillon war dem Korps direkt unterstellt. Es gehörte zu den Selbständigen Einheiten der 9. US-Armee. Vom 17. bis zum 21. April wurde das Gebiet fast täglich von deutschen Jagdflugzeugen überflogen. Die deutschen Bodentruppen wurden von ihnen nicht unterstütz, gelegentlich amerikanische Kolonnen beschossen. Seit dem 16. April verzeichnete das 559. Flugabwehr-Bataillon folgende Aktivitäten der deutschen Luftwaffe von zum Teil tieffliegenden Flugzeugen in ihrem Bereich. FW 190, 8 gesichtete Maschinen, Me 109, 9 Maschinen und zwei Me 262. Den Luftabwehrkräften gelangen sechs Abschüsse, darunter eine Me 262. Die „Gelbe 3“ mit der Werknummer 501 221 wurde am 21. April 1945 um 16.45 Uhr von der C Batterie des 559. Flugabwehr-Bataillons abgeschossen. Auf das in Richtung Osten tieffliegenden Flugzeug hat die Batterie 14 Schuss 40 mm und 700 Schuss vom MG- Kaliber 50 abgefeuert. Der Abschuss wurde der Bedienung von Ralph Vito Caputo zuerkannt, wofür sie eine Flasche Scotch Whisky bekam. Der Pilot, Name und Verbleib konnten nicht ermittelt werden, landete die getroffene Maschine zwischen der Straße Klötze-Kusey und dem in diesem Bereich parallel verlaufenden Bahngleis. Bei der Bruchlandung rissen beide Triebwerke ab, sie lagen vor der Bahn. Der Bug mit der Bewaffnung war ebenfalls abgebrochen und lag neben dem Rumpf.
Wilhelm Hartmann berichtet: In der Zeit vom 16. bis 21. April 1945 flogen vereinzelt deutsche Jagdflugzeuge Aufklärung über den Forst, ohne jedoch in die Erdkämpfe einzugreifen. Sie müssen von mecklenburgischen Flugplätzen gekommen sein, denn die altmärkischen Flugplätze Salzwedel, Gardelegen und Stendal waren schon durch amerikanische Truppen eingenommen worden. Am 21. April wurde durch amerikanische Truppenflak eine Me 262 abgeschossen, die auf dem Acker von Dr. Schult Lupitz vor dem Ziß notlandete. Die Landung auf dieser kleinen Fläche zeugt von einer guten fliegerischen Leistung des Piloten. Er hat also bis zum Aufsetzen seiner Maschine gelebt. Der Verbleib des Piloten ist unbekannt geblieben, obwohl viele Bürger glaubten, dass er der unbekannte tote Soldat war, der in der Nähe des Flugzeugs gefunden wurde. Aber das ist nun widerlegt worden. Der tote Soldat, der in der Nähe des Flugzeugs gefunden wurde, gehörte wahrscheinlich zu den Panzersoldaten der Clausewitz-Division. Er konnte aber nicht identifiziert werden.
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Die Maschine war fast nicht beschädigt, sie hatte „weich“ aufgesetzt, was man auch immer darunter, bei einer Landegeschwindigkeit von 200 Stundenkilometer, verstehen mag. Nur die unter den Tragflächen hängenden Turbinen hatten sich losgerissen und waren circa 50 Meter über den Acker geschlittert und dann in den zwei Meter tiefen Gleiseinschnitt zum Stillstand gekommen.
Wo sind die in der Altmark gefallenen deutschen Soldaten verblieben? Der Leser wird sich fragen, wo die von den Amerikanern geborgenen gefallenen deutschen Soldaten geblieben sind. Die in den Unterlagen genannten Zahlen sind an einigen Tagen recht hoch. In den wenigen bekannten Soldatengräber aus dem April 1945 können sie nicht bestattet worden sein. Vorweggesagt, alle von den Amerikanern geborgenen Gefallenen, ob eigene oder Deutsche, wurden auf zentrale Soldatenfriedhöfe geschafft. Die Gefallenen aus der Altmark wurden auf den Soldatenfriedhöfen in Margraten / Niederlande und Buschkamp, Senne I bei Bielefeld beigesetzt. Die Gräber von Gefallenen welche von der Bevölkerung bestattet wurden, haben die Amerikaner nicht angerührt. Diese Bestattungen, wie z. B. in Winterfeld (8 Gefallene) oder Hanum (6 Gefallene) waren möglich, weil sich die amerikanischen Truppen nicht die Zeit zur Bergung genommen haben, sie wollten zur Elbe, oder haben die Toten, wie in Hanum, Lindhof, Haselhorst, Wistedt u. s. w. nicht geborgen, weil sie in Fahrzeugen lagen bzw. von ihnen nicht gefunden wurden. In einigen Fällen wurden Deutsche mit der Bergung beauftragt, wie im Forst Wismar. Warum haben die Amerikaner auch die deutschen Gefallenen, soweit von ihnen geborgen, bis in die Niederlande verbracht? Wollte man den besiegten Deutschen keinen Ort des Gedenkens für ihre gefallenen Soldaten lassen, oder gibt es einen anderen Grund? Nachdem Deutschland am 11. Dezember 1941 den USA den Krieg erklärt hatte, versprach der damalige Präsident Franklin D. Roosevelt in einer Radioansprache dem Senat und dem amerikanischen Volk, das kein amerikanischer Soldat in deutscher Erde beigesetzt werden würde. Anmerkung: Abgeschossene amerikanische Flieger deren Grablagen in Deutschland bekannt waren, wurden und werden von amerikanischen Bergekommandos exhumiert und auf amerikanische Soldatenfriedhöfe im Ausland, bzw. in die USA umgebettet. Ebenfalls umgebettet wurden die in den deutschen Kriegsgefangenenlagern verstorbenen amerikanischen Soldaten. Im Zuge der beginnenden Aufrüstung und Mobilisierung der Streitkräfte, wurden die War Graves Registration Kompanien (WGR Co.) aufgestellt, oder reaktiviert und für ihre Aufgabe (Bergung von Toten, deren Transport, das Anlegen von Kriegsgräberstätten, die Registrierung und Führen der Begräbnisunterlagen usw.) ausgebildet. Jedes US-Korps bekam eine solche Kompanie zugewiesen. Für das XIII. Korps war es ab November 1944 die 611. War Graves Registration Kompanie (611. WGR Co.), Die 611. WGR Co. wurde am 27. November 1943 im Ausbildungszentrum für Armee-Service-Kräfte in Fort Francis E. Warren, Cheyenne, Wyoming aufgestellt. Kompaniechef wurde Oberleutnant Joseph J. Shomon. Weitere Offiziere waren Leutnant Edwin J. Donavan, Clarence B. Guymon, Norman E. Schreiber, Glen M. Williams, Doyle O. Jemsen und Francis A. Zajicek. Hinzu kamen 11 Unteroffiziersdienstgrade und 113 Mannschaften. Die Aufstellung war bis zum 11. Dezember 1943 abgeschlossen. Nach intensiver Ausbildung wurde die 611. WGR Co. am 2. Mai 1944 per Eisenbahntransport nach Camp Edwards, Massachusetts verlegt. Am 13. Mai 1944 wurde die 611. WGR Co. zusammen mit der 612. auf den Truppentransporter SS „John S. Ericsson“ eingeschifft und erreichte am 25. Mai ohne größere Zwischenfälle Liverpool. Die größte Herausforderung für die Soldaten war das absolute Rauchverbot während der Überfahrt. Von Liverpool ging es per Eisenbahntransport über Notingham – Oxford – Rampisham nach Taunton. Großbritannien glich zu dieser Zeit einem Heerlager, überall waren Stützpunkte mit Baracken und Zeltstädten. Die Vorbereitungen für die Invasion in der Normandie liefen auf Hochtouren. Am 28. Juli 1944 wurde die 611. WGR Co. samt Fuhrpark in Southapton auf das Transportschiff SS „John Steele“ verladen und landete am 30. Juli um 14.30 Uhr auf Utah Baach an. Anmerkung: Nach den ersten Kämpfen der US-Streitkräfte in Nordafrika begannen WGR Kompanien auch die gefallenen deutschen Soldaten zu bergen und auf von ihnen angelegten Soldatenfriedhöfen zu bestatten. Diese Praxis behielten sie bis zum Kriegsende bei. Den Kampfverbänden folgend legt die Kompanie mehrere Soldatenfriedhöfe im Abschnitt des XX. Armee-Korps in Frankreich an. .
Anfang November wird Holland erreicht. Die Kompanie wird nun dem XIII. Armee-Korps unterstellt. Am 6. November 1944 erreicht die 611. WGR Co. Margraten in Holland, wo der Stabszug bis zum 7. Juli 1945 verblieben ist. Auf Befehl der 9. US-Armee beginnt die Kompanie mit der Einrichtung eines Soldatenfriedhofs für die im nördlichen Frontabschnitt gefallenen amerikanischen Soldaten. Am 10. November 1944 wurde der erste amerikanische Soldat mit einem kurzen militärischen Zeremoniell in einem Leinensack auf dem Soldatenfriedhof Margraten begraben. Bis zum Kriegsende werden es 19000 sein. Verantwortlich für diesen Soldatenfriedhof war Leutnant Doyle O Jensen. Von Margraten aus operierten die drei Züge der Kompanie und überführten die Gefallenen von der Front, zuletzt von der Elbe, bis dorthin. Ungewöhnlich ist, dass die Amerikaner unmittelbar neben dem amerikanischen Soldatenfriedhof einen solchen für deutsche Gefallene angelegt haben. Ab dem 13. März 1945 wurden auf diesem Friedhof unter Verantwortung von Leutnant Glen M. Williams deutsche Gefallene beigesetzt. Auf diesem deutschen Militärfriedhof wurden 3000 deutsche Soldaten beigesetzt. Davon stammen 1700 aus dem Gebiet um Arnheim und 1300 wurden zwischen der deutschen Grenze bei Aachen und der Elbe bei Tangermünde geborgen. Aufgabe der WGR Co war die Bergung und Bestattung der gefallenen amerikanischen Soldaten, die Einrichtung von Soldatenfriedhöfen sowie die damit verbundene Verwaltungsarbeit, wie Registration, Führung der Friedhofsbücher und Veranlassung der Benachrichtigung Hinterbliebener. 1946 beschloss das niederländische Verteidigungsministerium alle deutschen Gefallenen, welche verstreut in Holland auf Zivilfriedhöfen oder Feldgräbern beigesetzt worden waren, zu exhumieren und gemeinsam in Einzelgräber auf einem großen Militärfriedhof beizusetzen. Nur so war eine dauerhafte Pflege der Gräber zu gewährleisten. Als Ort für diesen Soldatenfriedhof wurde ein flaches Gelände bei dem Ort Ysselsteyn in der Nähe von Vanry, 20 km nordwestlich der Stadt Venlo, gewählt. Auf dem 30 Hektar umfassenden Gelände fanden 31 538 deutsche Gefallene aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg ihre letzte Ruhestätte. Im vorderen Teil des Friedhofs haben die 85 Toten des Ersten Weltkriegs, welche aus Maastrich überführt wurden, ihre Ruhestätte gefunden. Mit den Umbettungen, durch den niederländischen Gräberdienst wurde am 15. März 1946 begonnen. Unteroffizier Johann Siegel war der erste Gefallene, welcher auf diesem Soldatenfriedhof begraben wurde. Die deutschen Soldatengräber lagen über das ganze Land verstreut, von Maastrich bis zur Insel Ameland. In der Folgezeit wurden auch die 3 000 Gräber der noch in den letzten Kriegsmonaten von der 611. WGR Co. in Margraten beigesetzten deutschen Gefallenen exhumiert und nach Ysselsteyn umgebettet. In mehrjähriger Arbeit hat der niederländische Gräberdienst die Gräber, der oft als unbekannt begrabenen, geöffnet und konnte mittels modernster Erkennungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit dem Volksbund und der Deutschen Dienststelle noch 7 330 Tote identifizieren.
Auf der Kriegsgräberstätte Buschkamp Senne I, bei Bielefeld befinden sich auch die Gräber von Günter Kunz (22 Jahre) und Emil Richter (16 Jahre) die am 21. April bei Bombeck gefallen sind. Bis zum März 1945 bereiteten die Transporte zum Soldatenfriedhof Margraten keine Probleme, sie traten erst mit dem schnellen Vormarsch zur Elbe auf. Da die Gefallenentransporte von der Elbe bis Margraten mindestens zwei Tage beanspruchten, und Transportraum knapp war, legte der 3. Zug unter Leutnant Williams ab dem 13. April 1945 auf halber Strecke bei Bielefeld für die deutschen Gefallenen einen neuen Soldatenfriedhof an. Die gefallenen amerikanischen Soldaten wurden weiterhin nach Margraten gebracht, während man für die deutschen Soldaten bei Buschkamp, Senne I, Bielefeld eine neue Kriegsgräberstätte anlegte. Je nach Bedarf transportierte man die deutschen Gefallenen mit den amerikanischen nach Margraten, oder wenn es sich nur um Deutsche handelte, bis Buschkamp. Für die Beisetzung der deutschen Gefallenen in Margraten war nach dem 13. April Oberleutnant Donavan verantwortlich. Auf der Kriegsgräberstätte Buschkamp wurden in zwei Blocks insgesamt 588 deutsche Soldaten beigesetzt. Durch den verkürzten Anfahrtsweg bewältigten die Transport-LKW die Strecke an einem Tag. Zu dieser Kriegsgräberstätte wurden auch die Gestorbenen aus den Gefangenenlagern, z. B. vom „Goliath“ bei Kalbe-Milde gebracht. Ebenso teilweise aus den Gefangenen-Lazaretten aus Stendal und Gardelegen. Die Identifizierung der Gefallen war und ist aus mehreren Gründen schwierig. Mit dem nahenden Kriegsende lösten sich sowohl die zivilen als auch militärischen Verwaltungen auf. Die Stammrollen nicht weniger Einheiten gingen verloren. In den neu aufgestellten Einheiten und Kampfgruppen, bestehend aus auf den Straßen aufgelesenen, kommandierten und versprengten Soldaten aller Waffengattungen, wurden diese nur unvollständig oder nicht geführt. Wahrscheinlich gab es in diesen „Kampfgruppen“ keine Personal-Verwaltung mehr, welche die Stammrollen hätte führen, oder ordnungsgemäße Eintragungen im Soldbuch vornehmen können. Meldungen an zentrale Erfassungsstellen unterblieben. Teilweise wurden an die einberufenen „Kindersoldaten“ keine Erkennungsmarken oder Soldbücher ausgegeben. Vielen Gefallenen waren bereits vor der Bergung persönliche Dinge und die Erkennungsmarken abgenommen worden. Dadurch war es den Soldaten der WGR Co., in der Altmark die 611., oft nicht möglich die Toten zu identifizieren und ihre Identität (Name, Einheit, Fundort und Todestag, nebst Nr. der Erkennungsmarke) auf dem Beerdigungs-Protokoll einzutragen. Ein weiteres Problem in den amerikanischen Unterlagen ist, dass die Namen der Toten, deren Zugehörigkeit (Einheit, Waffengattung usw.) und der Fundort oft nicht richtig geschrieben wurden. Man hat sich nicht übermäßige Mühe mit den Toten gegeben, wichtig war die schnelle Bestattung der Leichen. Das Gleiche trifft auch für die in den Sammel- und Gefangenenlagern verstorbenen Soldaten zu. Wo z. B. die Toten aus dem Lager auf dem „Goliath“, wo etwa 85 000 deutsche Soldaten unter freiem Himmel kampierten, verblieben sind, ist bis dato nicht geklärt. Es ist aber zu vermuten, dass sie auf einem der beiden von der 611. WGR Co. eingerichteten Friedhöfe beigesetzt wurden. Bild entfernt (keine Rechte) Beerdigungs-Protokoll vom 26. April 1945 für Erich Frischkorn, welcher bei Siemen gefallen ist, durch die 611. WGR Co. auf dem deutschen Soldatenfriedhof Margraten in Holland. Block D, Reihe 6, Grab Nr. 128. In den Gräbern 127 und 129 liegen Soldaten, von denen bei der Beisetzung nur die Eintragungen auf den Erkennungsmarken bekannt sind. Unterzeichnet ist das Protokoll von Oberleutnant Edwin J. Donavan
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5. Panzer-Division Kampfkommando R (CCR): Zielt auf Wittenberge und Werben. M 11. April wird Rohrberg erreicht und am 12. April gegen 18.00 Uhr kommt es vor der Brücke Wittenberge zu einem Gefecht. Ein weiteres Gefecht gab es am 12. April gegen 10.00 Uhr in Winterfeld. Kampfkommando A (CCA): Hatte die Brücke Tangermünde als Ziel. Erreicht am 11. April bei Böckwitz die Altmark, am 12. April Bismark und am 12. April gegen 12.30 Uhr Tangermünde. Es kommt zu heftigen Straßenkämpfen. Kampfkommando B (CCB): Marschiert an Osterburg vorbei in den Raum Sandau. Weil die Kolonne immer wieder auf Gegenwehr stößt, erreicht das CCB die Altmark erst am späten Abend des 11. April bei Gladdenstedt. Am 12. April steht auch das CCB an der Elbe. 30. Infanterie-Division Die 30. Infanterie-Division stößt mit zwei verstärkten Infanterie-Regimentern (117. IR und 120. IR) aus dem Raum Braunschweig in die südliche Altmark vor. Das 117. IR stößt am 13. April von Calvörde kommend über Letzlingen durch die Heide Richtung Lüderitz vor, schwenkt dann nach Süden und erreicht über Tangerhütte am Nachmittag Rogätz. Zu größeren Gefechten kommt es in Angern und Rogätz. Das 120. IR marschiert am selben Tag von Flechtingen kommend über Born Richtung Kolbitz in den Raum Loitsche. Das 125. Aufklärungs-Bataillon (motorisiert) übernimmt den Flankenschutz an der Nordflanke. Die Aufklärer fahren am 13. April südlich an Mieste und Gardelegen vorbei und sichern dann entlang der Bahnlinie Stendal – Magdeburg. Auf ihren Weg finden sie den Flugplatz Sachau und nehmen südlich von Mieste eine Kompanie Fallschirmjäger gefangen. Bild entfernt (keine Rechte)
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Das 11. Panzeraufklärungs-Regiment übernimmt den Flankenschutz zum britischen Sektor auf der Linie Hankensbüttel – Dähre – Salzwedel – Arendsee – Bömenzien. Die Elbe wird in der Nacht zum 15. April bei Bömenzien erreicht. Die 84. Infanterie-Division marschiert aus dem Raum Wittingen über Salzwedel in ihre Zone Arendsee – Seehausen. Die 102. Infanterie-Division marschiert in zwei Regimentskampfgruppen (RCT) in die Altmark ein. Die 406. RCT marschiert auf Osterburg – Sandau und die 405. RCT auf Stendal. Die Angriffsspitze trifft am 13. April bei Breitenfeld und Zichtau auf Widerstand. Am 14. April werden die Widerstandsnester vor Wiepke und Estedt vom 2. Bataillon 405. IR ausgeräumt und am Abend, 19.00 Uhr kapituliert Gardelegen.
F. – W. Schulz
Quellen:
Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtführung im 2. Weltkrieg Bd. 12 Biblio-Verlag Osnabrück 1984
National Archiv Washington, Sammlung Schwerdtfeger G2- Tageslage- und Kampfabschluss-Berichte der 5. US - PD 102. US - ID 84. US - ID 11. Kavallerie-Regiment (G-2 und Kampfabschluss-Bericht) 134. Infanterie-Regiment (Kampfabschluss-Bericht) 611. Quartiermeister Graves Registration Co. (Historischer Bericht) 628. Panzerabwehr-Bataillon (Kampfabschluss-Bericht) 771. Panzerabwehr-Bataillon (Kampfabschluss-Bericht)
Kriegstagebuch der 15. Schottischen Division Kampf- und Tagesberichte der Briten vom April 1945
Wedig Reinhold Die Panzerschlacht von Stadensen Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide Uelzen 1955
Wolfgang Schumann und Olaf Groeler Deutschland im zweiten Weltkrieg Band 6 Akademie-Verlag Berlin 1988
Klaus Voss und Paul Kehlenbeck Letzte Divisionen 1945 AMUN-Verlag Schleusingen 2000
Günter W. Gellermann Die Armee Wenk - Hitlers letzte Hoffnung Bernhard & Graefe 1990
Fritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933 - 1945 Band 2 Bernhard & Graefe Verlag Bonn 1992
Helmut Ritgen Die Schulen der Panzertruppen des Heeres 1918 bis zum Aufbau der Bundeswehr Panzermuseum Munster 1992
Gerhard Förster Militärgeschichtliche Skizzen Carl von Clausewitz Militärverlag der DDR Berlin 1983
Ulrich Saft Krieg in der Heimat - Das bittere Ende zwischen Weser und Elbe Militärbuchverlag Saft Walsrode 1996
Die Kampfhandlungen von Nettelkamp und Stadensen vom 14. April auf den 15. April 1945 und die weiteren Kampfhandlungen bis zur Einnahme der Stadt Uelzen am 18. April 1945 2. und 4. überarbeitete Auflage
Karl-Heinz Schwerdtfeger Kriegsende im Wendland Band I bis VI Books on Demand GmbH, Norderstedt 2010
Volksstimme vom 8. Juli 1995 Hartmann fand den Strahljäger Sein Neffe sucht jetzt den Piloten
Fotos: Privat und National Archiv Washington D C. Sammlungen: Schwerdtfeger: 32 Menzel: 21 Schulz: 53 Schulze: 2
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Wiedermal saubere Recherche und wertvolle Ergänzungen für mich zum Thema ,,PD Clausewitz" / XXXIX. Panzerkorps, MagadoEins ist mir noch nicht so recht klar. Warum haben die Amerikaner bis auf Ausnahmen die Bestattung dt. Gefallener vor Ort nicht gewollt? Alle toten Wehrmachtsangehörige bis in die Nähe von Bielefeld bzw. nach Holland zu karren, war ja nicht üblich. Für die eigenen Soldaten verstehe ich das ja, dass sie nur auf bestimmten Soldatenfriedhöfen ruhen sollen, doch der Gegner? MfG Rüdiger
könnte es sein, daß man es vermeiden wollte, das die Gräber der Toten nach dem Krieg als "Gedenk-/Wallfahrtsorte" genutzt werden konnten??
Übrigens ist bei einer der ober beschriebenen Aktion auch die Stallanlage und Scheune meines Großvaters durch Panzer in Brand geschossen worden. Der Schweinestall wurde nie wieder aufgebaut.
ZitatEins ist mir noch nicht so recht klar. Warum haben die Amerikaner bis auf Ausnahmen die Bestattung dt. Gefallener vor Ort nicht gewollt? Alle toten Wehrmachtsangehörige bis in die Nähe von Bielefeld bzw. nach Holland zu karren, war ja nicht üblich. Für die eigenen Soldaten verstehe ich das ja, dass sie nur auf bestimmten Soldatenfriedhöfen ruhen sollen, doch der Gegner? MfG Rüdiger
Einiges dazu steht ja auch im Text, der von @MAGADO eingestellt wurde. Ob Eigene oder Gegner, man lässt tote Soldaten nicht rumliegen! Wer von der Wehrmacht sollte seine Gefallenen noch würdig bestatten? Eine diesbezügliche Ordnung gab es nicht mehr. Da im Westen schon Gräberfelder existierten wurde das im Verantwortungsbereich der Amerikaner so gehändelt. Damit schaffte man Ordnung, die Toten bekamen eine würdige Stätte, wenn auch erst in den 50er Jahren, das wilde Verscharren entfiel und damit tat man an der Front auch was für die Hygiene. Die Zivilbevölkerung konnte man dazu nicht verpflichten und dt. POW, in der Nähe der Front einzusetzen, bot sich nicht an. Weitaus schlimmer sah es an der Ostfront auf dt. Boden aus, hier aber nicht Thema. Nur meine Gedanken dazu.
Hallo, in unserem Bereich gibt es keinen Ort der Scharlitz heißt, es ist bestimmt Scharlibbe. Gibt es Erkenntnisse, ob im Bereich Wust deutsche Soldaten standrechtlich erschossen wurden? Ein Zeitzeuge hat mir vor vielen Jahre dazu berichtet, leider ist er mir zu früh verstorben. Habe keinen wieder gefunden. Gruß Wüste Gobi
Nun ja, Hadischa, Deine Meinung ist eine Möglichkeit.In anderen Fällen sind deutsche Zivilisten schon zur Beerdigung von Gefallenen der Wehrmacht durch die Amerikaner heran gezogen wurden. Es passt in meinen Augen auch nicht, dass tote deutsche Landser bis nach Holland verbracht wurden. Warum nicht bspw. alle nach Bielefeld? Selbst wenn dt. POWs nicht beerdigen sollten, warum nicht wenigstens bei der Errichtung und Gestaltung der Gräberfelder mithelfen? MfG Rüdiger