Im Ravelin, dem ehemaligen Offiziersgarten, gegenüber der Kaserne Mark wurde am 13. Juni 1926 das Denkmal zu Ehren aller gefallenen 26er (1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 26 „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“) eingeweiht. Bereits 1924 hatten die Vorarbeiten nach dem Regimentstage begonnen. Offizier- und Mannschaftsvereine des aktiven Reserve- und Landwehr-Regiments, sowie der Klub der letzten 26er und der Brigadeverein ehe-maliger 26er und 66er schlossen sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Die schwere wirtschaftliche Lage brachte es mit sich, dass die Vorarbeiten für das Denkmal nur langsam voran gingen. Auch in der Platzfrage ergaben sich Schwierigkeiten. Von der Stadt Magdeburg wurde der Arbeitsgemeinschaft der südliche Eingang des Nordfriedhofes als Standort angeboten. Hier sollte in absehbarer Zeit ein Volkspark entstehen. An dieser Stelle hätte das Denk-mal mit seinen ruhigen ernsten Formen einen würdigen Rahmen gefunden. Doch die Verhandlungen hierzu wurden abgebrochen, weil man sich nicht über die äußere Form des Denkmals einigen konnte. Den Bemü-hungen des 1. Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Major a.D. von Gaza war es zu danken, dass der Mili-tärfiskus einen Teil des Ravelin-Gartens für das Denkmal zur Verfügung stellte. Somit war man in der Wahl der Denkmalform von der Stadt unabhängig. Einstimmig wurde der von Major von Gaza vorgelegte Entwurf angenommen. Die Bauleitung übernahm Major von Gaza selbst, während sich die Kameraden verschiedener Vereine, die sich der Arbeitsgemeinschaft angeschlossen hatten, in ihrer Freizeit an den Fundamentsarbeiten beteiligten. Auch die Traditionskompanie half. Es erschien fast unmöglich, in der kurzen Zeit von fast zwei Jahren, die Summe von 30.000 Mark aufzubrin-gen. Nur durch eifrige Sammeltätigkeit wurde es möglich. Die Kameraden des aktiven Vereins der ehemali-gen 26er brauchten allein dem Denkmalfond 1.500 Mark. Nach Beendigung der Vorarbeiten fand am 24. Mai 1925 die Grundsteinlegung statt. Das Denkmal selbst sollte eine „Nachbildung“ einer altgermanischen Grabstätte sein. In einem Rechteck, das von einer mit 8 Säulen gekrönten Mauer umgeben war, befand sich ein Sarkophag, dessen Vorderseite einen Löwen trug. Dieser hatte die linke Vordertatze auf ein unter ihm liegendes Schwert gesetzt und sich gegen einen Feind aufgerichtet, der ihm dieses Schwert zu entreißen drohte. Dieses Denkmal war zu Ehren und zum Gedenken von mehr als 8.000 Toten errichtet. Da es unmöglich war, alle Namen auf dem Denkmal selbst zu verewigen, schrieb man auf die wuchtigen Säulen die Namen aller Schlachten und Gefechte, in denen die drei Regimenter gekämpft hatten. Vier Säulen berichteten von den Kämpfen des aktiven Regiments. Die Inschriften der nächsten drei Säulen führten zu den Kriegsschauplät-zen, auf denen das Reserve-Regiment gekämpft und geblutet hatte. Die achte Säule kündete von den lan-gen, schweren Stellungskämpfen des Landwehr-Regiments. Um aber das Denkmal mit den Gefallenen in einen noch engeren Zusammenhang zu bringen, wurden Gefal-lenenlisten angefertigt. Diese Listen wurden Kompanieweise geordnet und trugen von jedem Gefallen Vor- und Zunamen, Dienstgrad, letzten Zivilberuf, letzten Wohnort, Tag der Einberufung zum Regiment, Tag und Ort der Verwundung und den Todestag. Am 11. April 1926 fand eine kleine Feier auf dem Denkmalplatz statt, bei der die in eine Bleikapsel eingelöte-ten Gefallenlisten in den Denkmalsockel eingemauert wurden. So entstand eine Weihestätte, die im Grün des Ravelin-Gartens und den Bäumen der Hohepfortestraße ein-gebettet war. In der Zwischenzeit hatte die Arbeitsgemeinschaft durch von Ausschüssen und Kommissionen die würdige Enthüllung des Denkmals vorbereitet. Der 2. Vorsitzende, Kamerad Asmus, war mit der Bildung des Festaus-schusses beauftragt. Er hatte die Feier vorzubereiten und den Verkehr mit den Behörden zu regeln. Ein zwei-ter Ausschuss hatte für die Bekanntmachung der Feier und Benachrichtigung der Angehörigen der 8.000 Gefallenen zu sorgen. Zur Verschönerung des Weihetages hatte sich das Reichswehrministerium bereit er-klärt, die alten Regimentsfahnen zur Verfügung zu stellen, da die Reichswehr selbst keine Fahnen besaß. Am Sonnabend, den 12. Juni 1926, fanden im Hofjäger- und Hohenzollernpark die Vorfeiern statt. Der über-aus starke Besuch legte von der Treue der 26er an ihre alten Regimenter und an die gefallenen Kameraden ab. Dieser überwältigen Empfindung gab der Kamerad Asmus in seiner Begrüßungsrede zum Ausdruck. Mit Stolz hob er hervor, dass trotz der großen Nöte der Nachkriegszeit die Mittel zum Bau des Denkmals aufge-bracht werden konnten. In den kernigen Worten ermahnte General Grautoff zur Einigkeit und zur weiteren Pflege der Kameradschaft. Weitere Ansprachen folgten während der Veranstaltungen. Ein Meer von Fahnen grüßte die 26er am Sonntagmorgen, den 13. Juni, aus den Häusern der Haupt- und Nebenstraßen. Eine große Menschenmenge füllte die Straßen und Magdeburg zeigte seinem ältesten Re-giment die tiefe Verbundenheit. Gegen 10 Uhr begann der Anmarsch der 26er Vereine und der Vereine des Kreiskriegerverbandes Magde-burg zum Domplatz an dessen Ostseite eine Kanzel aufgebaut war. Auf Stahlreihen vor der Kanzel hatten die Damen und älteren Kameraden Platz genommen. In einem großen Viereck standen die Bataillone und Vereine, während der ganze Domplatz von einer viele tausend Menschen zählende Menge umsäumt war.
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Das andere Denkmal wurde bereits am 24.08.1872 enthüllt und wurde lt. Rgts-Geschichte wwie folgt beschrieben:
Das Denkmal Auf einem hohen Unterbau von unbehauenen Steinen, an dessen Vorderseite die Namen „Beaumont“, „Sedan“, „Paris“, „Epinay“ und „Belfort“ angebracht sind, ruht ein vierkantiger, etwa 6 Fuß hoher weißer Sandsteinblock, dessen Stirnseite in vergoldeten Lettern die Wittmungsinschrift trägt:
„Das Offizier-Korps des 1. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 26 seinen im Kriege gegen Frankreich 1870/71 gefallenen und gestorbenen Kameraden zu ehrendem Gedächtnis“
In die drei anderen Seiten des Steines sind Tafeln von schwarzem Marmor eingelassen, auf denen ebenfalls mit vergoldeten Buchstaben die Namen sämtlicher gefallenen und gestorbenen Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, bataillons- und kompagnieweise geordnet sind. Die Spitze des Ganzen bildet ein Bronzeadler mit ausgebreiteten Flügeln.