Ein B-17 Bomber bei Niegripp-Schartau im März 1944 abgestürzt
Ein Beitrag von Dirk-Henning Luckhardt aus Möser
Im März 1944 wurde bei Rogätz ein US-Bomber durch ein deutsches Jagdflugzeug in Brand geschossen. Der Zeitzeuge Otto Ackmann beobachtete, wie die achtköpfige Besatzung sich durch Fallschirmabsprung rettete. Sechs Mann landeten auf dem Westufer der EIbe, zwei Mann auf dem Ostufer. Das Flugzeug schlug auf einer Wiese am Ostufer bei Schartau auf. Auf Geheiß der Wehrmacht beräumten Schartauer Bauern mit Pferd und Wagen die Trümmer. Diese wurden an der Schartauer Kirche gelagert, von hier fuhr sie die Wehrmacht ab. März 1944. Die Lage an allen Fronten ist für Deutschland mehr als bedrohlich. Die Lufthoheit über Deutschland ist längst in den Händen der Alliierten. Diese Überlegenheit macht es möglich, dass auch tagsüber Bombenangriffe aus das Reichsgebiet durchgeführt werden. Die 8. US Luftflotte ist in Südengland stationiert und fliegt ununterbrochen Angriffe auf Ziele in Deutschland. Hauptziel dabei ist fast immer die Reichshauptstadt Berlin . Ein Pulk Boeing B-17 " Flying Fortress" ist im Morgengrauen auf einem Flugplatz in Südengland gestartet um Ziele in Deutschland bei einem Tagesangriff zu bombardieren. Starker Jagdschutz mit den schweren Jägern vom Typ P-47 " Thunderboldt" und P-51 " Mustang" geben den Bomberbesatzungen zumindest das Gefühl trügerischer Sicherheit. Doch die deutsche Luftabwehr hat den einfliegenden Verband bereits an der Kanalküste entdeckt und die zuständigen Jägerleitstellen und die Flak Kommandos informiert. Jagflugzeuge der Tagjagd werden nach dem Alarmstart an den Bomberpulk herangeführt. Trotz einsetzender Luftkämpfe und dem "Herausschuss " einzelner Bomber hat der Pulk sein Zielgebiet erreicht. Der Bombenschütze hat jetzt das Kommando über das Flugzeug und leitet den Abwurf der todbringenden Last. Die deutsche Flak macht mit der gefürchteten 8,8 den Besatzungen den Flug zum Höllenritt! Der Flugzeugführer muss sein ganzes Geschick und seine gesamt fliegerische Erfahrung einsetzen, um die Maschine in die für den Bombenabwurf vorgeschriebene Position zu bringen.Nach dem Abwurf wird in der vorgeschriebenen Richtung abgedreht und der Heimatkurs eingeschlagen. Doch das ist an diesem Tage nicht so einfach. Die deutsche Luftwaffe führt einen verbissenen Abwehrkampf. Der qefürchtete Flakgürtel um wichtige Produktionsstätten und Städte ist voll in Aktion und lässt die "Fliegenden Festungen" nicht in Ruhe. Plötzlich passiert das, wovor alle Besatzungen der Bomber sich fürchten. Eine deutsche ME 109 bricht von hinten oben heran und lässt mit ihren Einschüssen den Bomber erzittern. Einschläge im Rumpf und auf der Tragfläche, Panik und Angstschreie der Besatzung, Feuer an Bord. Der Kommandant erteilt Befehle und versucht die Maschine in eine einigermaßen stabile Fluglage zu bringen und befehlt im Flugzeug Ruhe zu bewahren. Als alle Schäden grob erkannt sind, versucht der Kommandant sein bestes zu geben. Doch es sind zu viele Systeme unterbrochen und zerstört. Die Maschine hängt "weidwund geschossen" am Himmel und versucht mit allerletzter Kraft zumindest noch bis zum Ärmelkanal durchzukommen. Der Verband ist längst weit voraus und das Flugzeug bleibt immer weiter zurück. Plötzlich fallen von den 4 Wright-Cyclone Sternmotoren die beiden rechten völlig aus. Die Anzeigeinstrumente spielen verrückt. Kommandant und Co-Pilot treten mit aller Kraft in die Seitenruder und halten die Querruder mit aller Kraft um das entsandene Moment um die Hochachse zu bewältigen. Bevor der Kommandant überhaupt begreift was passiert ist, fangen die anderen Motoren einer nach dem anderen an die Leistung zu verlieren.Die Maschine geht schnell und immer schneller in den Sinkflug über. Die restlichen 2 Motoren geben kaum noch Leistung ab und gehen aus. Dies alles beginnt über der Stadt Burg bei Magdeburg. Die Besatzung springt nun auf Befehl mit dem Fallschirm ab. Die Maschine kippt über die Querachse nach vorne in die Tiefe und schlägt fast senkrecht in die überfluteten Elbwiesen bei Schartau. Die Beastzungsmitglieder können sich alle durch den Fallschirmabsprung retten und landen in Rogätz und Schartau. Alle Besatzungsmitglieder gehen in die Kriegsgefangenschaft. Die Flugzeugteile werden aufgesammelt und in der Kirche zwischengelagert.
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