Die Landwehrregimenter gehörten niemals zur Garnison MD. Aber sie wurden immer wieder mal einderufen. So auch nach MD. Blieben aber nie länger als 1-2 Monate. So konnte es sein, dass auch Landwehr Bataillone aus Schlesien usw mal kurz hier waren. Einen wirklichen Überblick gibt es da nicht!!! Der oben abgebildete Uniformrock ist so ein rätselhaftes Beispiel. Keiner der in MD in Garnison liegenden Einheiten trug soetwas. Magado
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Da ich ein LW Regt 32 in MD nicht finden kann, las ich mir die Karte noch mal durch und stellte fest, dass der gute Mann aus MD war, aber die Nachricht aus Naumburg abschickte. Somit scheint es klarer zu sein, das Rgt wurde in Naumburg mobil gemacht.
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Gute Frage, habe inzw. herumgefragt und erfahren, dass ein solches Regiment ganz kurz in MD war. Also Post nach Naumburg. Aber wo die da untergebracht waren???? Es gibt keine Berichte. Andererseits könnte es sich auch um eine Mobilmachungsübung gehandelt haben, denn Kriegerisch war zu der Zeit wohl noch nichts los. Außerdem wurde die Landwehr nie in die späteren Kriegseinsätze direkt einbezogen. Was die für Aufgaben erfüllten ist auch unklar.... Magado
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Landwehr ist ein Begriff aus dem Wehrwesen, der je nach Gebiet unterschiedliche Bedeutungen annehmen kann.
Deutschland
Die Landwehr war neben dem Stehenden Heer ein Teil der Streitkräfte. In einzelnen Ländern gab es zeitweise dafür auch den Begriff Landmiliz oder Landsturm. Ab 1813 verband sich in einigen deutschen Staaten, wie Preußen, Hannover, Hessen und anderen, mit der Errichtung der Landwehr die erstmalige Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. In anderen Staaten blieb die Aufstellung der Landwehr jedoch damals noch gleichbedeutend mit der Einziehung von Freiwilligen (Landsturm und Freikorps, freiwillige Jäger) oder irregulären Milizverbänden.
Preußen
In Preußen wurde die Landwehr nach Scharnhorsts Entwurf am 17. März 1813 eingeführt. In ihr dienten alle wehrpflichtigen Männer im Alter von 17 bis 40 Jahren, die nicht zu den regulären Einheiten eingezogen wurden oder als Freiwillige Jäger dienten. Je nach Bevölkerungsdichte wurde für jedes Gebiet eine jeweils festgelegte Anzahl an Wehrpflichtigen festgelegt. Fanden sich nicht genug Freiwillige, wurde die fehlende Anzahl an Wehrmännern durch Los bestimmt. Obwohl die Landwehreinheiten in der Zeit der Freiheitskriege nur zu Kriegszeiten ausgehoben wurden, waren sie den regulären Militäreinheiten gleichgestellt. Die Ausrüstung und Bewaffnung der Landwehrinfanterie war in den Anfängen 1813 bis 1815 ziemlich mangelhaft, häufig wurden auch nur Piken und Äxte als Waffen geführt, und viele Soldaten hatten keine Schuhe. Die Landwehrkavallerie war bis 1816 grundsätzlich mit Lanzen ausgerüstet. Die zahlreichen Infanterie- und Kavallerieregimenter der preußischen Landwehr wurden damals nach den Herkunftsprovinzen nummeriert. Die Abzeichenfarben an Kragen und Ärmeln des Uniformrockes, der einreihig geknöpften dunkelblauen Litewka, sowie der Kopfbedeckung, richteten sich ebenfalls nach der Provinz, und waren die folgenden: Gelb: Schlesien Weiß: Pommern Schwarz: Westpreußen Mohnrot: Ostpreußen, Kurmark, Neumark Hellblau: Elbprovinz/Magdeburg Grün: Westfalen Krapprot: Rheinprovinzen (erst etwa ab Juni 1815) Die Achselklappen gaben bei den preußischen Landwehr-Infanterieregimentern durch ihre Farbe das jeweilige Bataillon wieder (I. Weiß, II. Rot, III. Gelb) und trugen zudem häufig die Nummer des Regimentes. In der preußischen Landwehr dienten, wie auch im Lützowschen Freikorps und der Deutsch-Russischen Legion, ab 1813 einige berühmte Dichter der deutschen Romantik, wie etwa Theodor Körner, Ernst Moritz Arndt, Joseph von Eichendorff und Wilhelm Smets. Nachdem in den Unruhen von 1848/1849 die republikanische Linke große Hoffnungen auf die Landwehr setzte und sogar eine Demokratisierung der Landwehr anstrebte, wurde die Landwehr 1858 im Zuge einer Reform des Militärs geschwächt, was zum Preußischen Verfassungskonflikt führte.
Am 9. November 1867 wurde die Einrichtung der Landwehr auf das Gebiet des Norddeutschen Bundes, nach § 2 der Reichsverfassung vom 16. April 1871 auf das gesamte Deutsche Reich übertragen. Nach Ableistung der dreijährigen aktiven Dienstzeit im stehenden Heer wurde der Militärpflichtige auf zwei Jahre in die Reserve überführt. Anschließend wurde der Militärpflichtige der Landwehr überwiesen. Es gab zwei Aufgebote: 1. Aufgebot: Die Wehrpflichtigen gehörten ihm fünf Jahre an. 2. Aufgebot: Die Wehrpflichtigen gehörten ihm drei Jahre lang an.
Im 1. Aufgebot waren jährlich zwei Übungen (Manöver) von drei- bzw. einwöchiger Dauer abzuleisten. Das 2. Aufgebot sollte jährlich zu einer Übung einrücken, die gemeinsam mit dem 1. Aufgebot zu absolvieren war. Die Landwehrdienstpflicht endete mit dem 31. März des Kalenderjahres, in dem der Militärpflichtige das 39. Lebensjahr vollendete. (Bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres gehörte der Militärpflichtige, wie überhaupt alle gedienten und ungedienten Wehrfähigen, dem Landsturm an, der jedoch nur im unmittelbaren Krisenfall aufgerufen werden sollte. Übungen waren im Landsturm nicht mehr abzuleisten.) Die Offiziere der Landwehr wurden meist dem Reserve-Offizierkorps (dieses aufgebaut aus den Einjährig-Freiwilligen) entnommen. Während des Ersten Weltkrieges wurden zahlreiche Landwehr- (Landwehr-Infanterie-Brigaden) sowie Landsturmverbände (Landsturm-Infanterie-Regimenter und Landsturm-Bataillone) aktiv aufgestellt und eingesetzt. Durch Artikel 173 des Vertrages von Versailles wurde die Landwehr nach dem Ersten Weltkrieg abgeschafft. Siehe auch: Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)
Deutsches Reich 1933 bis 1945
Durch § 11 des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935 wurde die Landwehr wieder neu geschaffen. Planungen aus dem Jahre 1936 sahen vor, bis 1938 insgesamt 21 Landwehrdivisionen aufzustellen. Sie sollten sich aus Teilnehmern des Ersten Weltkrieges (bis Jahrgang 1900) und hauptsächlich aus den aufgelösten Grenzschutzformationen im Osten des Reiches, die ihre Funktion aufgrund der zunehmenden Stärke der Wehrmacht verloren hatten, zusammensetzen. Die Verbände umfassten größtenteils die Wehrpflichtigen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren (Geburtsjahrgänge 1894–1904). Bei Mobilmachung 1939 wurde am 26. August als einzige Landwehrdivision nur die 14. Landwehr-Division tatsächlich aufgestellt (sie wurde im Dezember 1939 in die 205. Infanterie-Division umgewandelt). Die anderen vorgesehenen Verbände wurden als Infanterie-Divisionen der dritten Welle aufgestellt. Im Krieg wurden diese Divisionen aufgrund ihrer geringen Kampfkraft nur als bodenständige Einheiten verwendet. Vor allem die Ausrüstung war so mangelhaft, dass aufgrund des Fehlens von Uniformen, Schuhwerk, Kochgeschirren und Stahlhelmen ein Großteil der Mannschaften anfangs gezwungen war, den Dienst zivil mit einer entsprechenden Armbinde zu verrichten.
1815 war ein Landwehrregiment in MD Diese Uniform gehörte einer Landwehr.... von Magado-2 am 13.02.13
Die Zuweisung des abgebildeten Rockes zur Landwehr ist mutig. Sollten die Rockumschläge blau mit rotem Vorstoß sein spricht allerdings vieles für diese Annahme. Dagegen spricht, dass es meines Wissens kein Linien- oder Landwehrregiment gab welches hellblaue (Elblandwehr) Abzeichen mit silbernen Litzen trug. Weiterhin besteht ein grundsätzlicher Widerspruch zwischen den goldenen Knöpfen und den silbernen Litzen. So etwas gab es nur einmal in der Zeit von 1817 bis 1821 beim Garde-Landwehr-Kavallerie-Regiment und zwar speziell mit blauen Abzeichen bei den Stammeskadronen Thüringen und Cleve (2. Regimentseskadron gleich 4. und 7. Stamm-Eskadron) Allerdings passt der Rock nicht dazu. Er müsste dann vorne 2x8 Knöpfe und rot vorgestoßen sein sowie rot vorgestoßene Ärmel und Rückennähte haben. Eine Möglichkeit bliebe noch den Rock als den eines Depot-Offiziers zu klassifizieren. Die trugen allerdings rote Schoßumschläge und keine Litzen. Da der Rock nur bis 1853 in Gebrauch war kommt auch kein oberer Militärbeamter, die viel später ähnliche Abzeichen zum Waffenrock trugen, in Frage. Auch Train scheidet aus verschiedenen Gründen aus.
Das Aussehen der Passanten wäre noch interessant. Auch müsste geprüft werden ob später eventuell daran "herumgeschnitzt" wurde.
Zum Nachlass des 1850 verstorbenen Sudenburger Stadtrats und Stifters Peter Zincke gehört auch eine "Landwehrstiftung", ausgestattet mit Landbesitz und Vermögen. Zumindest ein Indiz, dass es Mitte des 19. Jahrhunderts in MD eine Landwehr gegeben haben müsste. Zinckes fünf Stiftungen sind leider ein sehr aufwändiges Thema, dass ich bisher nur sehr oberflächlich beackern konnte. Steht aber auch noch auf meiner Agenda...
1821 wurden in Preußen die Bezeichnungen der Landwehrverbände ausschließlich auf Nummern (Regiment/Bataillon) umgestellt. Die ursprüngliche Benennung war die Bezeichnung des Ortes, in welchem der Stab untergebracht war. Im Amts-Blatt der Königl. Preuß. Regierung Nr. 40 vom 6. Oktober 1821 war die Vergleichsliste der Garde-Landwehr- und Landwehrregimenter veröffentlicht. Danach war das Magdeburgische Bataillon das 2. Bataillon des 2. Garde-Landwehrregiments. Das Havelbergsche Bataillon war das 3. Bataillon des 24. Landwehrregiments. Das Stendalsche Bataillon war das 1. Bataillon des 26. Landwehrregiments. Das Burgsche Bataillon war das 2. Bataillon des 26. Landwehrregiments. Das Neuhaldenslebsche Bataillon war das 3. Bataillon des 26. Landwehrregiments. Zum 27. Landwehrregiment gehörten das 1. (Halberstädtsche) Bataillon, das 2. (Mühlhausensche) und das 3. (Erfurthsche) Bataillon.
Ich habe noch etwas anderes. Da sind Landwehrbrigaden genannt, aber auch das Königlich Pionierkorps. Schon dem Oberpräsidenten v. d. Schulenburg fehlte wegen der Eigenarten dieser Truppen etwas der Durchblick. Ich kann aber auch nicht weiterhelfen. Pioniere kommen im Zusammenhang mit Magdeburg zweimal vor - einmal als IV. Pionierabteilung (Magdeburgische) und einmal mit dem Standort Magdeburg die III. (Brandenburgische) Pionierabteilung. Da ich kein Fachmann auf diesem Gebiet bin, stelle ich es einfach mal hier ein.