Für eine grobe Übersicht über die Entstehungsgeschichte der Neuen Preußischen Armee habe ich versucht eine Übersicht zu schaffen. Die Administratoren sollte entscheiden, ob ein eigenes Thema zur preußischen Armee sinnvoll wäre (wo man dann halt mal schnell nachgucken kann zu allgemeineren Sachverhalten oder Besonderheiten, wie sie in der Magdeburger Garnisonsgeschichte nicht an geeigneter Stelle untergebracht werden können). Ich hätte gerne eine Tabelle gemacht - weiß aber nicht wie das in diese Software funktioniert und als Bilddatei wollte ich es nicht, um (Text-)Kopien zu ermöglichen.
Hier also die Aufzählung in chronologischer Folge.
Zur Geschichte der Truppenteile der preußischen Armee bis zur Errichtung des deutschen Kaiserreiches, d. h. Stand 1869, ist folgende Übersicht hoffentlich nützlich. Hierbei handelt es sich ausschließlich um den nach Zeiträumen gruppierten Ursprung der bestehenden Truppenteile der sogenannten Neuen Preußischen Armee. 1. Aus dem Bestand der Alten Preußischen Armee bis 1806 1.1. Infanterie - Grenadier-Regimenter Nr. 1 – 7 1.2. Kavallerie - Regiment Gardes du Corps - Kürassier-Regimenter Nr. 1 – 5 - Dragoner-Regiment Nr. 1 - 1. und 2. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1 und Nr. 2 - Ulanen-Regimenter Nr. 1 und Nr. 2 1.3. Artillerie - Feld- und Festungs-Artillerie-Regiment Nr. 1 2. Zur Zeit der napoleonischen Herrschaft 1807 – Juni 1813 (Waffenstillstand) entstanden in Preußen 2.1. Infanterie - 1. Garde-Regiment zu Fuß - Garde-Jäger-Bataillon - Grenadier-Regimenter Nr. 8 – 11 - Infanterie-Regimenter Nr. 25 und Nr. 26 - Jäger-Bataillone Nr. 1, 2, 5, 6 - Div. Landwehr-Bataillone 2.2. Kavallerie - Kürassier-Regiment Nr. 6 - Dragoner-Regimenter Nr. 2 und Nr. 3 - Husaren-Regimenter Nr. 3 – 6 - Ulanen-Regimenter Nr. 3 und Nr. 6 2.3. Artillerie - Feld- und Festungs-Regimenter Nr. 2 und Nr. 6 3. Vom 4. Juni 1813 bis zum Ende des Krieges 1814 entstanden in Preußen 3.1. Infanterie - 2. Garde-Regiment zu Fuß - Infanterie-Regimenter Nr. 12 -24, Nr. 28 und Nr.29 - Großteil der Landwehr-Bataillone 3.2. Kavallerie - Husaren-Regimenter Nr. 10 und Nr. 11 4. Vom Ende des Krieges 1814 bis zum Kriegsende 1815 entstanden 4.1. Infanterie - Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 - Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 - Garde-Schützen-Bataillon - Infanterie-Regimenter Nr. 27, Nr. 30 und Nr. 31 - Jäger-Bataillone Nr. 3 und Nr. 4 - Div. Landwehr-Bataillone 4.2. Kavallerie - Garde-Kürassier-Regiment - 1. Garde-Dragoner-Regiment - Garde-Husaren-Regiment - Dragoner-Regiment Nr. 4 - Husaren-Regimenter Nr. 7, 8, 9 und 12 - Ulanen-Regimenter Nr. 4, 5, 7, und 8 5. Ab Kriegsende 1815 bis Ende 1859 formierten sich 5.1. Infanterie - Garde-Füsilier-Regiment - Infanterie-Regiment Nr. 32 - Füsilier-Regimenter Nr. 33 – 40 - Jäger-Bataillone Nr. 7 und Nr. 8 - Div. Landwehr-Bataillone 5.2. Kavallerie - 1. und 2. Garde-Ulanen-Regiment - Die 1860 und 1867 wieder aufgelösten Landwehr-Kavallerie-Regimenter 5.3. Artillerie - Garde Feld- und Festungs-Artillerie-Regiment - Feld- und Festungs-Artillerie-Regimenter Nr. 3, 4, 5, 7 und 8 5.4. Pioniere - Garde-Pionier-Bataillon - Pionier-Bataillone Nr. 1 – 8 5.5. Train - Garde-Train-Bataillon - Train-Bataillone Nr. 1 – 8 6. Im Jahr 1860 wurden aufgestellt 6.1. Infanterie - 3. und 4. Garde-Regiment zu Fuß - 3. und. 4. Garde-Grenadier-Regiment - Infanterie-Regimenter Nr. 41 – 72 6.2. Kavallerie - 2. Garde-Dragoner-Regiment - 3. Garde-Ulanen-Regiment - Dragoner-Regimenter Nr. 5 – 8 - Ulanen-Regimenter Nr. 9 – 12 7. 1864 werden einige Truppenteile aus bestehenden Einheiten herausgelöst und selbständig gemacht - Festungs-Artillerie-Regimenter Nr. 1, 3, 4, 7 und 8 8. Dto. 1865 - Garde-Festungs-Artillerie-Regiment - Festungs-Artillerie-Regimenter Nr. 2, 5 und 6 9. 1866 wurden gebildet 9.1. Infanterie - Infanterie-Regimenter Nr. 74 – 79, 81 – 85, 87 und 88 - Füsilier-Regimenter Nr. 73, 80 und 86 9.2. Kavallerie - Dragoner-Regimenter Nr. 9 – 16 - Husaren-Regimenter Nr. 13 – 16 9.3. Artillerie - Feld-Artillerie-Regimenter Nr. 9 – 11 9.4. Pioniere - Pionier-Bataillone Nr. 9 – 11 9.5. Train - Train-Bataillone Nr. 9 – 11 10. 1867 wurden formiert - Die Landwehr-Regimenter der Regimenter Nr. 41 – 72, 74 – 79, 81 – 85, 87, 88 sowie die Reserve-Bataillone Nr. 73, 80 und 86 11. 1868 wurden die Festungs-Artillerie-Abteilungen Nr. 9 – 11 aufgebaut 12. In die Preußische Armee vollständig eingegliedert wurden 1867 Truppenteile des Norddeutschen Bundes: - das Oldenburgische Infanterie-Regiment als Infanterie-Regiment Nr. 91 - das Oldenburgische Reiter-Regiment als Dragoner-Regiment Nr. 19 - die Oldenburgische Artillerie (2 Batterien) dem Hannoverschen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 10 als 2. 6pfd. und 2. 4pfd. Fuß-Batterie 13. Folgende Truppenteile (Kontingente) wurden 1867 in bestehende preußische Truppen eingegliedert: - des Fürstentums Waldeck zum Füsilier-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 83 - des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen zum 1. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 71 - des Fürstentums Lippe-Detmold zum Füsilier-Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 55 - des Fürstentums Lippe-Schaumburg zum Jäger-Bataillon Nr. 7 - der Freien und Hansestadt Bremen zum 1. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 75 - der Freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck zum Infanterie-Regiment Nr. 76 14. Eigene Truppenkörper mit preußischem Offizierskorps bestanden in - Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin (mit eigener Verwaltung) - Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz (mit eigener Verwaltung) - Großherzogtum Sachsen-Weimar - Herzogtum Anhalt - Herzogtum Sachsen-Meiningen - Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha - Herzogtum Sachsen-Altenburg - Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt - Fürstentum Reuß jüngere Linie - Fürstentum Reuß ältere Linie 15. Selbständige Truppenteile hatten - das Königreich Sachsen - das Großherzogtum Hessen - das Herzogtum Braunschweig (mit preußischer Verwaltung)
k.A. (Hugo)
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Zur Geschichte einiger Regimenter bis zum Abschluss der preußischen Heeresreform von 1860 und den Preußisch-Österreichischen sowie Preußisch-Dänischen Kriegen
Da in Magdeburg hauptsächlich Infanterie garnisoniert war, sollen diese Einheiten Vorrang haben.
Zunächst zur Uniform.
Zum ersten Mal 1631 erwähnt, ist die Grundfarbe der preußischen Uniformröcke blau. Sogar als Farbton wurde „Preußischblau“ bekannt. Um 1865 unterschied sich die Infanterieuniform im preußischen Heer zunächst zwischen den Garde– und den Linien-Regimentern.
Die Fußtruppen, einschließlich der Jäger, Schützen, Pioniere und der unberittenen Mannschaften der Fuß-Artillerie, hatten dunkelgrau-melierte Tuchhosen mit ponceaurotem Vorstoß in den Seitennähten. Die Hosen der Sommeruniformen waren aus weißem Leinen bzw. grauem Drillich.
Die Jacken waren aus blauem Tuch gefertigt. Sie hatten vorne herunter und an den Taschenleisten ebenfalls einen ponceauroten Vorstoß und in der gleichen Farbe den Kragen und die Ärmelaufschläge. Die Schulterklappen (Achsel-) waren von unterschiedlicher Farbe. Knöpfe waren weiß oder gelb, die Knöpfe der Schulterklappen waren mit der arabischen Kompanienummer versehen.
Die Feldmützen hatten dunkelblaues Grundtuch mit ponceaurotem Besatz und Vorstoß.
Der Mantel war von dunkelblauem Tuch, ebensolchem Umschlagkragen mit beidseitiger ponceauroten Patte.
Der Helm war aus schwarzem Leder, die Farbe des Beschlags richtete sich nach der Farbe der Uniformknöpfe. Die Schuppenketten waren gelb. Die preußischen Stammeinheiten hatten einen Adler, der auf den Flügeln ein Bandeau mit der Aufschrift „Mit Gott für König und Vaterland“ trug. An der rechten Helmseite befand sich (seit 1812) die preußische Kokarde. Als Besonderheit waren zu beachten:
Staatsangehörige der außerpreußischen Staaten des norddeutschen Bundes, die in preußischen Truppenteilen dienten (in den Infanterie-Regimentern Nr. 93-96), die Mannschaften und Offiziere der oldenburgischen Truppenteile im stehenden Heer und die Offiziere der Infanterie-Regimenter Nr. 93-96 trugen neben der preußischen Kokarde (rechts) eine zweite Kokarde in den jeweiligen Landesfarben auf der linken Helmseite. An der Mütze wurde die Landeskokarde über der preußischen angebracht. Die Mannschaften der Infanterie-Regimenter Nr. 93-96 trugen an der Kopfbedeckung lediglich die Landeskokarde.
Kokardenfarben:
Preußen schwarz und weiß
Königreich Sachsen grün-weiß (ebenso die sächsischen Herzogtümer)
Großherzogtum Sachsen grün-schwarz-gelb
Mecklenburg rot-blau-gelb
Hessen weiß-rot
Oldenburg blau-rot
Braunschweig hellblau-gelb
Lippe-Detmold rot-gelb
Lippe-Bückeburg rot-blau-weiß
Anhalt dunkelgrün
Schwarzburg hellblau-weiß
Waldeck und Reuß schwarz-rot-gelb
Hamburg weiß mit rotem Kreuz
Lübeck und Bremen rot-weiß
Die Farben des Norddeutschen Bundes waren schwarz-weiß-rot.
Tornister waren aus braunem Kalbfell. Weiße lederne Tragriemen und Säbelkoppel waren für die 1. Und 2. Bataillone vorgeschrieben. Schwarze Tragriemen und Säbelkoppel hatten die Füsilier-Bataillone in den Infanterie-Regimentern (ebenso alle Bataillone der Füsilier-Regimenter).
Als Waffen wurden allgemein das Zündnadelgewehr mit Bajonett, bei den Füsilieren das sogenannte Füsiliergewehr mit Haubajonett getragen. Die Säbel waren teils gerade, teils leicht gebogen.
Besonderheiten der Uniform bei der Linien-Infanterie
(Linieninfanterie sind alle Fußtruppen des stehenden Heeres mit Ausnahme der Garde-Einheiten)
Der Kragen der Uniformjacke (Waffenrock) waren vorne abgerundet. Knöpfe waren gelb. Durch die Farben der Achselklappen und die darauf befindlichen Regimentsnummern bzw. Namenszüge ließen sich die Regimenter identifizieren. Dazu kam gegebenenfalls der farbige Pattenvorstoß. Beim 4. Armee-Korps, zu welchem die Magdeburger Einheiten gehören, waren die Achselklappen ponceaurot und hatten keinen Pattenvorstoß. Die Regimentsnummer bzw. der Namenszug war bei den Magdeburger Einheiten aus gelber Schnur.
Die Bleche am Tornistertragriemen waren ohne Verzierung. Bei den Offizieren trägt die Parade-Satteldecke in den hinteren Ecken den gekrönten geschlungenen Namenszug F. W. R. in Gold.
Der Helm hatte gelben Beschlag und an der rechten Seite die preußische Kokarde. Auf der Brust des Helm-Adlers befanden sich die Buchstaben F. R. Die Helme hatten keine Haarbüsche.
Für die Magdeburger Regimenter der Neuen Preußischen Armee gibt es bereits Themen. Diese sollte man nutzen, zumindest auch, wenn es neue Ekenntnisse gibt. Was nicht zu Magdeburg gehört gerne hier.
Ich habe den Beitrag von @Hugo ins 26er Thema verschoben.
Hier noch der Anfang meines nächsten geplanten Beitrages. Er kann - ich weiß nicht wohin - verschoben werden.
Heute folgt die Fortsetzung der Geschichte Magdeburger Regimenter im 19. Jahrhundert. Nach 26 folgt selbstverständlich 27.
2. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 27
Auch hier wieder eine Unklarheit bezüglich des Stiftungsdatums. C. M. v. Witzleben nennt 1865 das Datum 11. März 1815 in seiner Festschrift „Die ersten 50 Jahre des 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27“. Ein Jahr später benennt v. Zychlinsky inseiner Veröffentlichung über den Anteil des 2. Magd. Inf.-Regts. Nr. 27 an dem Gefecht von Münchengrätz und der Schlacht bei Königgrätz das Jahr 1808 als Stiftungsjahr.
Das Regiment gehört zum 4. Armee-Korps, 7. Division, 14. Infanterie-Brigade. Sein Stab sowie das 1. und 2. Bataillon sind in Magdeburg garnisoniert, das Füsilier-Bataillon in Burg.
Als Garnisonen in zeitlicher Reihenfolge sind bekannt:
1816-1817 Stab, 2. Bat. Frankfurt a. O., 1. Bat. Soldin, Füs.-Bat. Königsberg in der Neumark
1817-1818 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Torgau
1819-1821 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Burg
1821-1830 Magdeburg
1830-1837 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Wittenberg
1837-1844 Magdeburg
1844-1851 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Wittenberg
1851-1854 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Wittenberg
1854-1858 Magdeburg
1858-1860 Stab, 1. Bat. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Wittenberg
1860-1865 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Halberstadt
1. Okt. 1865 – Juni 1866 Stab, 2. und Füs.-Bat. Halle, 1. Bat. Magdeburg
1866-1867 Stab, 1. Bat. Magdeburg, 2. Bat. Burg, Füs.-Bat. Halberstadt
1867 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Halberstadt
1868 wie oben genannt
Abkommandierungen erfolgten:
1830 Kabinettsorder zur Sicherung der niederländischen Grenze: Stab, 1. Bat. in und um Aachen; 2. Bat. Zwischen Aachen und Geilenkirchen; Füs.-Bat. Von Geilenkirchen bis Heinsberg
Dez. 1830 bis Juni 1831: Kabinettsorder: Stab., 1. Bat. Jülich; 2. Bat. (bis Dez. 1831) Köln; Füs.-Bat. Jülich und Düren
Dez. 1831 bis Juli 1832 Stab und Füs.-Bat. Hamm und Umgebung; 1. Bat. Lippstadt, Wiedenbrück und Umgebung, 2. Bat. Warendorf und Umgebung
März 1848 Kabinettsorder: Stab, 1. Bat. Neuwied, Engers; 2. Bat. Linz, Unkel; Füs.-Bat. Remagen
April 1848 zum Truppenkorps an der Nahe und Saar abgestellt, mit Kabinettsorder in Fraulautern, Saarwellingen, Kreuznach und Umgebung. Das Füs.-Bat. setzt Abteilungen zur Verhinderung von Wald– und Wildfrevel ein
Juni 1848 Füs.-Bat. Bonn
Sept. 1848 Füs.-Bat. Köln, 1. Bat. Saarbrücken; 2. Bat. Braunfels im Einsatz gegen Bauernunruhen
Juni-Sept. 1848 Kreis Wetzlar und 1. Bat. anschließend Mainz; 2. Bat. Koblenz; Stab, 1. Bat. und Füs.-Bat. im Korps der mobilen deutschen Reichstruppen zur Aufrechterhaltung der Ruhe im nördlichen Baden bei Heidelberg und Mannheim. Abteilungen in Weinheim und Bruchsal.
Nov. 1848 Stab, 1. und Füs.-Bat. in Rheinhessen, Worms und Umgebung, dann Bonn, Aachen, Bernkastel und Trier.
1849 Stab, 1. Bat. bis Juni Aachen; 2. Bat. zum Observationskorps auf dem Hunsrück und an der Mosel. Kabinettsorder: in Kastellaun, Wittlich, Trier; Füs.-Bat. Trier. 2. Bat. zur holländischen Grenze zur Unterdrückung des Schmuggels.
Sept. 1849 bis Nov. 1850 Besetzung des Großherzogtums Baden mit wechselnden Standorten; später Füs.-Bat. Nach Hohenzollern.
Dez. 1850 bis Jan. 1851 Kabinettsorder: an der königlich-sächsischen Grenze: Stab, 1. Bat. Belgern, 2. Bat. Schilda, Füs.-Bat. Halle, später Stab, 1. Bat. Torgau und Weißenfels, 2. Bat. Zeitz, Füs.-Bat. Dessau
Das Regiment trägt panceaurote Achselklappen.
Ursprünge und Bildung des Regiments:
Die Allerhöchste Kabinettsorder, gegeben in Wien am 31. März 1815 befahl die Formierung des 27. Infanterie-Regiments aus den Ausländischen Jäger-Bataillonen von Reiche, dem Hellwigschen Infanteriekorps und dem Reserve-Bataillon des Elb-Infanterie-Regiments.
Das Reichesche Jäger-Bataillon war infolge Allerhöchster Kabinettsorder vom 10. März 1813, welche dem Major v. Reiche die Erlaubnis erteilte, ein freiwilliges Jäger-Bataillon zu schaffen, bis zum Waffenstillstand gebildet worden. Die Formation der Hellwigschen Infanterie existierte seit dem 21. Mai 1813 und hatte maximal die Stärke von drei Kompanien.
Das Elb-Reserve-Bataillon war im Januar 1814 aus 14 Offizieren und 300 Mann des 1. Westphälischen Infanterie-Regiments (1808 errichtet), welches in Danzig kapituliert hatte, dann aber in preußische Dienste trat, zusammengestellt. Dieses Bataillon bildete den Stamm zum 2. Bataillon, das Reichsche Bataillon bildete die 9. und 10., das Hellwigsche Korps die 11. und 12. Kompanie. Das 1. Bataillon wurde vom schlesischen Ersatz-Bataillon Nr. 1 gestellt.
1817 erhielt das Regiment den Namen 27. Infanterie-Regiment (2. Magdeburgisches), durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 10. März 1823 verlor es den Provinzialnamen, seit dem 4. Juli 1860 trug es die Bezeichnung 2. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 27.
Abgegeben wurden vom Regiment 1859: Offiziere und Mannschaften zur Formation des 27. Landwehrstamm-Regiments, aus dem dann das 4. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 67 wurde. Am 5. November 1866 schließlich wurden die 12., 13. und 14. Kompanie abgegeben, welche den Stamm des 3. Hannöverschen Infanterie-Regiments Nr. 79 bildeten.
Bei der Teilnahme an Feldzügen müssen die Ursprungsbestandteile des Infanterie-Regiments Nr. 27 zunächst getrennt betrachtet werden.
Das frühere 1. Westphälische Infanterie-Regiment (später: 2. Bataillon in Nr. 27) kämpfte 1809 bei Dodendorf (gegen Schill), dabei werden alle drei Bataillone mit großen Verlusten durch das 2. Brandenburgische Husaren-Regiment (aufpeppende Bezeichnung für das Schillsche Freikorps) gesprengt und verlieren ihre Fahnen; 14 Offiziere und 400 Mann geraten in Gefangenschaft. Die Formation beteiligt sich am Zug gegen die schwarze Schar des Herzogs von Braunschweig und Kämpfen bei Leipzig und Etzdorf. Weitere Einsätze bei Oelper und Delmenhorst. 1810 erfolgt der Einsatz bei der Bewachung der Elb– und Wesermündung. 1810 folgen der Feldzug in Russland und die Belagerung von Riga. Kämpfe bei Eckau und Rosenberg. 1813 verliert es bei der Verteidigung von Danzig 16 Offizieren und 488 Mann.
Das Stiftungsdatum ist etwas unklar. In einer 1863 als Manuskript gedruckten Festschrift von v. Normann (zum 50jährigen Stiftungsfest) wird der 5. Juli 1813 genannt. Fritsch bezeichnet 1867 Mitte März 1813 als Datum („der Antheil des 1. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 26 an der Campagne gegen Oesterreich 1866“)
Das Regiment ist eingegliedert in das 4. Armee-Korps; die 7. Division; die 13. Infanterie-Brigade und hat seinen Standort in Magdeburg.
Als Garnisonen in zeitlicher Reihenfolge sind bekannt:
12. Dezember 1815 bis 15. Februar 1816 Halberstadt
16. Februar 1816 bis 17. April 1816 Stab, 1., 2. Bat. Halberstadt
Füs.-Bat. Magdeburg
18. April 1816 bis 9. September 1830 Stab, 1., 2. Bat. Magdeburg
18. April 1816 bis 1. Juni 1817 Füs.-Bat. Halberstadt
1. Juni 1817 bis 25. Dezember 1818 Füs.-Bat. Halle
28. Dezember 1818 bis 7. Oktober 1820 Füs.-Bat. Magdeburg
7. Oktober 1820 bis 1. August 1829 Füs.-Bat. Wittenberg
1. August 1829 bis 9. September 1830 das Regiment Magdeburg
Juni 1832 bis 26. September 1837 Magdeburg
26. September 1837 bis März 1848 Stab, 1., 2. Bat. Magdeburg Füs.-Bat. Wittenberg
Februar 1851 bis Herbst 1853 Magdeburg
Herbst 1853 bis Herbst 1857 Stab, 1., Füs.-Bat. Magdeburg 2. Bat. Wittenberg
Herbst 1857 2. Bat. Magdeburg
Abkommandierungen erfolgten:
September/Oktober 1815 Vervins
Okt. 1830 bis Dezember 1831 Aachen, Melmedy, Eschweiler
Dezember 1831 bis Juni 1832 Dortmund, Bochum, Recklinghausen
März 1848 bis Juni 1849 Rheinprovinz, Pfalz, Köln, Bonn, Koblenz, Kreuznach, Trier, Mannheim, Worms
April bis Oktober 1850 1. Bat. Konstanz
Juni bis September 1. Bat. Donaueschingen 2. Bat. Hüfingen im Schwarzwald
Dezember 1850 bis Februar 1851 Stab, 1., 2. Bat. Erfurt Füs.-Bat. Neuhaldensleben
Rekrutierungsbezirk:
Landwehrbezirke Stendal und Burg des 1. Magdeburgischen Landwehr-Regiments Nr. 26
Kreise Stendal, Osterburg, Salzwedel, Jerichow i. und II., Reserve-Landwehr-Bat. (Magdeburg) Nr. 36
Stadt und Kreis Magdeburg
Kreis Wanzleben
Das Regiment trägt panceaurote Achselklappen.
Mitte März 1813 hatte Oberstleutnant v. Reuß die Genehmigung den Stamm zu einem Fremdenbataillon zu bilden. Zu diesem Stamm stieß am 3. Mai 1813 das „russisch-deutsche Bataillon“ in Berlin. Damit wurde die Formation des „Ausländer-Regiments“ beendet. Bis zum 25. Juni 1813 gelang die Bildung eines 2. Bataillons „Ausländer-Bataillon“ in der Neumark. Weil zu erwarten war, dass ein 3. Bataillon zustande kommt, wurde durch Allerhöchste Kabinettsordre vom 5. Juli 1813 befohlen, diese Bataillone unter der Bezeichnung „Elb-Regiment“ dem Befehl des Oberstleutnant v. Reuß zu unterstellen. Das Füsilier-Bataillon bildete sich im August 1813 in Greifenberg aus Freiwilligen, die aus preußischer Gefangenschaft kamen.
Das Elb-Regiment bestand bis 1815, ehe es 1816 zum 26. Infanterie-Regiment (1. Magdebur–gisches) wurde ; 1823 hieß es nur noch 26. Infanterie-Regiment und erhielt 1860 seinen Namen 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 26.
Abgegeben wurden 1859 Offiziere und Mannschaften zur Formation des 26. Landwehrstamm-Regiments, aus welchem das 3. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 66 hervorging. Die am 5. November 1866 neugebildeten Kompanien Nr. 13, 14 und 15 wurden zur Formation des Infanterie-Regiments Nr. 79 abgegeben und bildeten das spätere 3. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 79.
Aktiv beteiligt waren die 26er an folgenden Feldzügen und Schlachten/Gefechten:
1813 Befreiungskriege (III. Armeekorps, 4. Brigade)
Belagerung von Wittenberg (2. Bat.)
Wittstock (2. Bat.)
Gr. Beeren (2. Bat.)
Hagelsberg (1. Bat.)
Dennewitz (1., 2. Bat. Verluste: 7 Offz., 345 Mannschaften)
Belagerung von Wittenberg (1., 2. Bat.)
Gefecht von Wittenberg und Coswig
Einnahme von Doesberg
Einnahme von Züphten
Sturm auf Arnheim
St. André (Füs.-Bat.)
Feindlicher Überfall von Heerewarden
1814
Belagerung von Deventer (2. Bat.)
Belagerung von Herzogenbusch (1., 2. Bat.)
Belagerung von Antwerpen (das Regiment)
Erstürmung des Dorfes Werloos (1., 2. Bat.)
1815 (II. Armeekorps, 6. Brigade)
Verteidigung von Ligny (Verluste 13 Offiziere, 308 Mannschaften)
Belle-Alliance
Namur (Verluste 15 Offiziere, 405 Mannschaften)
Belagerung von Landrecy
Belagerung von Rocroy
Belagerung von Philippeville (1. und Füs.-Bat.)
Neuthard (1. Bat.)
Belagerung von Givet
1849 in der Pfalz und in Baden
Carlsdorf (Füs.-Bat.)
Ubstadt (1. Und Füs.-Bat.)
Neuthard (1. Bat.)
Michelbach (1. Komp.)
1866 Krieg gegen Österreich (I. Armee, 7. Inf.-Div.)
Münchengrätz
Königgrätz – Kampf um den Swiep-Wald bei Benatek und Maslowed (beteiligt waren 12 Bataillone der 8. Inf.-Div. – 1. Bat. Reg. Nr. 72 und Jäger-Bat. Nr.4 mit 24 Geschützen unter Befehl von Generalleutnant v. Fransecky, das Gefecht zog sich über 5 Stunden gegen fortgesetzte Angriffe von 51 österreichischen Bataillonen und das Feuer von mindestens 120 Geschützen hin. Das Regiment verlor 26 Offiziere, 688 Mannschaften
Auszeichnungen des Regiments
1813 112 Eiserne Kreuze
1849 1 Roter Adlerorden 3. Kl. mit Schwertern
5 Rote Adlerorden 4. Kl. mit Schwertern
1 Roter Adlerorden 4. Kl.
10 Militärehrenzeichen 2. Kl.
1866 1 Orden pour le mérite (Oberst Freiherr von Medem)
18 Rote Adlerorden 4. Kl. mit Schwertern
2 Rote Adlerorden 4. Kl.
2 Königl. Kronenorden 3. Kl. mit Schwertern
11 Königl. Kronenorden 4. Kl. mit Schwertern
7 Militär-Ehrenzeichen 1. Kl.
120 Militär-Ehrenzeichen 2. Kl.
Fahnenverleihungen, weitere Auszeichnungen
Oktober 1815 das Regiment erhält in Vervins 3 Fahnen mit dem Band der Kriegsdenkmünze für 1813/15
18. Januar 1861 den Fahnen des 1. und des Füs.-Bat. wurde das Band des Militär-Ehrenzeichens mit Schwertern für den Feldzug in Baden 1849 verliehen
1867 wurde allen 3 Fahnen das Band des Erinnerungskreuzes mit Schwertern für den Feldzug 1866 verliehen
Beim Siegeseinmarsch der Truppen in Berlin am 20. September 1866 repräsentierte die 1. Kompanie des Regiments das IV. Armeekorps
20. September 1866 Generalleutnant v. Fransecky wurde à la suite des Regiments gestellt
Regiments-Chefs
1832-36 General der Infanterie v. Jagow (kommandierender General des 4. AK)
1849 Carl Anton Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen, Königliche Hoheit, Militärgouverneur der Rheinprovinz und Westphalen
Regimentskommandeure
1813 Oberstleutnant v. Reuß
1816 Oberstleutnant v. Rohr
1832 Oberstleutnant v. Uechtritz
1839 Oberstleutnant v. Pritzelwitz
1843 Oberst Graf v. Schlieffen
1844 Oberst Malotki v. Trzebiatowski
1848 Oberst v. Kusserow
1849 Major Freiherr v. Schenk zu Schweinsberg
1854 Oberst Baron v. Eberstein
1857 Oberst v. Dreßler und Scharfenstein
1861 Oberst v. Kotze
1866 Oberst Freiherr v. Medem
1867 Oberst v. Schmeling
Inf. Reg. Nr.26: Mit Allerhöchster Kabinetts-Ordre vom 12.03.1813 genehmigte der König das Anfang März vom Ol von Reuß , ehemaliger Kommandeur des Füsilier-Bataillons des Leib-Regiments, eingereichte sogenannte Memoire zur Bildung eines Ausländer-Bataillons.
Inf. Reg. Nr.27 Allerhöchste Kabinettsordre vom 31.03.1815 während des Aufenthaltes des Königs in Wien ausgefertigt
Hallo, ich glaube das „Geheimnis“ der so genannten „Magdeburgischen“ Regimenter gelöst zu haben. Das war deshalb möglich, weil ich mir die „Magdeburger“ Regimenter der Reihe nach und im Zusammenhang vorgeknöpft und nicht in einem Gemenge von „Auszügen aus der Geschichte …“, „Hauptaufgaben des X-Regiments in der Garnison“ usw. einzelner Regimenter hin und her geblättert habe. Unter einer Hauptüberschrift „Neue preußische Armee“ sollten nach meiner Meinung vordergründig die Hauptinhalte in zusammengefasster Darstellung ausgewiesen werden, während spezielle Dinge unter dem für jedes Regiment bestehenden Themenkomplex abgehandelt werden können. Natürlich wären da auch eine sachliche und chronologische Ordnung wünschenswert – euer Buch über Gouverneure und Kommandanten ist dafür ja ein schönes Beispiel. Im Forum kann man natürlich nicht erwarten, dass nur komplette Darstellungen eingestellt werden, denn es lebt ja gerade davon, dass eine Vielzahl von Interessenten mit ihrem Fachwissen aus den verschiedenen Themenbereichen Mosaiksteinchen liefern, die irgendwann ein doch abgerundetes Gesamtbild ergeben. Mit den kurz gefassten Regimentsgeschichten Magdeburger Einheiten (dazu gehören natürlich auch das Pionier– und das Train-Bataillon jeweils Nr. 4) hätte man geschichtlich nach hinten, aber auch nach vorn anknüpfen können um z. B. auf das Deutsche Kaiserreich weiterzuführen. Eine Geschichte der neuen preußischen Armee insgesamt wäre wohl nicht anzustreben, aber Querverbindungen gibt es allemal. So habe ich herausgefunden (andere wussten es vielleicht schon lange), dass Magdeburg über das Pionierbataillon eine sehr enge Verbindung zum Garde-Pionier-Bataillon pflegte. Grund war, dass mit dem verstärkten „Telegraphen“-Einsatz die Ingenieurtruppen für den Bereich der „Verkehrstruppen“ verantwortlich gemacht wurden. Allerdings fehlten die dafür erforderlichen Fachkräfte, so dass man versuchte, die Verantwortung für den Telegraphen-Dienst zu konzentrieren. Mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges 1870 wurden das Garde-Pionier-Bataillon und das Pionier-Bataillon Nr. 4 für diese Aufgabe bestimmt und diese koordinierten nun die kriegsbedingte Entwicklung und den gesamten Einsatz der 7 Feld– sowie der 5 Etappen-Telegraphen-Abteilungen. Damit gab es später in Magdeburg genügend Veteranen, die einen Verein ehemaliger Mitglieder der Verkehrstruppen gründen konnten.
Zurück zum Anfang. Bei der Verfolgung der Regimentsgeschichten stellte ich fest, dass im Grunde genommen bis zur Roonschen Heeresreform 1859/60 kein in Magdeburg geborenes Regiment existierte. Aber im Zusammenhang mit den Verzweigungen der Regimentsstämme ging mir ein Licht auf: Alle preußischen Regimenter erhielten im Laufe der Zeit außer der Bezeichnung der Waffengattung und einer mehr oder weniger fortlaufenden Nummer einen „Provinzialnamen“. Man versuchte ja mit Einführung der Wehrpflicht Rekruten aus der gleichen Gegend gemeinsam in die entsprechenden Einheiten aufzunehmen. Das führte letztendlich zu einer gewissen „Erbfolge“, wenn in den Familien der Sohn im gleichen Regiment unter der Fahne stand, wie schon sein Vater und Großvater. Um der landschaftlichen Zusammengehörigkeit auch eine äußere Beziehung zu geben, wurden die Provinzialnamen geschaffen – wie unschwer aus den Regimentsbezeichnungen wie Westphälisches, Ostpreußisches, Schlesisches … Regiment Nr. … zu erkennen ist. Für die preußische Provinz Sachsen, die ja erst nach den Befreiungskriegen entstanden ist, war aber der Begriff „Sächsisches .. Regiment“ nicht geeignet, da es ja noch das Königreich Sachsen und die sächsischen Herzogtümer gab. Nach dem Muster der Herzogtümer, die mit „Sachsen-“ und den Namen der Residenzstädte definiert wurden, bildete man eine Regionalbezeichnung unter Verwendung des Namens der Provinzhauptstadt Magdeburg, hier natürlich ohne den Zusatz „Sachsen“. „Magdeburg“ definierte in den Truppenbezeichnungen also nicht den Gründungsort des Regimentsstammes oder den Garnisonsort des Stabes oder des Gros der Truppe, sondern stand synonym für die „Provinz Sachsen“ als Provinzialname für die Einheiten, die in Halle, Erfurt, Weißenfels, Torgau … gebildet oder garnisoniert waren. Für solche Einheiten wie das Magdeburgische Kürassier-Regiment Nr. 7 oder das Magdeburgische Husaren-Regiment Nr. 10 ist das leicht nachzuvollziehen. Etwas verwirrender ist es beim Magdeburgischen Füsilier-Regiment Nr. 36 – aber genau so zutreffend. Man muss bei der Namensgebung also nicht die lokalpatriotisch gefärbte Vermutung zugrunde legen, dass da wo „Magdeburg“ drauf steht auch „Magdeburg“ drin ist. So viel mal zu einem Thema das ich im Forum aufgegriffen hatte. Beste Grüße Peter Baumann (Hugo)
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@ MAGADO-2 - "„Magdeburg“ definierte in den Truppenbezeichnungen also nicht den Gründungsort des Regimentsstammes oder den Garnisonsort des Stabes oder des Gros der Truppe, sondern stand synonym für die „Provinz Sachsen“ als Provinzialname für die Einheiten, die in Halle, Erfurt, Weißenfels, Torgau … gebildet oder garnisoniert waren."
das ist nicht falsch.
Sicherlich lagen hier und da auch Teile, oder auch mal ein ganzes "Magdeburgisches" Regiment in Halle, Erfurt (Magdbg. Füsilier-Reg. Nr. 36), Weißenfels oder Torgau. Aber so pauschal ist es halt falsch.
Die Provinzialnamen sollten die Verbundenheit des Regimentes zu der entspr. Region, in der das Reg. stationiert war, festigen. Da Einheiten oder auch Teile davon, mal verlegt wurden, namen diese ihre Provinzialnamen natürlich mit und wurden nicht wieder geändert.
Die aufgestellten Einheiten des Regierungsbezikes Erfurt (Provinz Sachsen) erhielten den Provinzlnamen "Thüringisches ... Regiment Nr. ...". So z.B.
- 1. Thr. Inf.-Reg. Nr.31 - in Erfurt, dieses verlegte später nach Altona (bei Hamburg) und behielt trotzdem seinen Thr. Namen
- 3. Thr. Inf.-Reg. Nr. 71- Erfurt, Sondershausen
- 1. Thr. Feld Art.-Reg. Nr.19- Erfurt und Teile in Torgau
- 2. Thr. Feld.-Art.-Reg. Nr. 55 - dieses war z. B. in Naumburg aufgestellt und stationiert
- ...
Also, die preußischen, "Thüringischen Regimenter" waren die der sächischen Fürstentümer in Thüringen (diese unterstanden dann ja auch Preußen) [b]und[/b] die Einheiten des Regierungsbezirkes Erfurt der Provinz Sachsen.
So richtig habe ich kein passendes Thema gefunden, denn es ist sehr allgemein und passt irgendwie überall und immer. Weil der Beleg vom Jahr 1848 stammt und aus der Provinz Sachsen, habe ich halt mal die neue preußische Armee genutzt, um darauf aufmerksam zu machen.
Das Thema ist der Mangel bzw. das Fehlen archivalischer Informationen und das daraus folgende Erschwernis unserer Arbeit.
Nun ist ja bekannt, dass in der alten preußischen Armee, in der die Vorderlader noch zur Standard-Ausrüstung gehörten, die "Kerle" ihre Patronen noch selbst herstellen mussten. Diese waren aus Papier und Papier war noch recht kostbar und deshalb knapp. Besonders in kriegerisch lebhaften Zeiten mit großem Munitionsverbrauch traten häufig Mangelerscheinungen auf und wir wissen, dass die findigen Militärs deshalb alles in Amtsstuben vorhandene und beschriebene Papier für die Patronenherstellung requirierten. Da ging so einiges verloren. Die Praxis hätte nach Einführung der Hinterladergewehre (Pistolen und Kanonen natürlich auch) zu Ende gehen können. Da wurde aber die Bürokratie wach und sagte sich: Wenn wir bisher Geld für Patronenpapier gespart haben, so können wir mit dem nicht mehr benötigten Papier Geld machen. Vielleicht kommt daher der Begriff Papiergeld???!!! Man verkaufte nämlich staatlich benutztes Papier meistbietend, wie aus der Magdeburgischen Zeitung zu entnehmen ist:
Wahrscheinlich gab es damals noch keine Shredder. Da haben die "alten Preußen" die Akten eben verpulvert und die "neuen Preußen" haben sie dann versilbert.[grin]