Alte Magdeburger Kasernen – Pionierkaserne am Ratswaageplatz Diesen Beitrag möchte ich kurz fassen, da das Thema in schöner Weise und sehr vollständig in der Publikation von Jörn Winkelvoss und der Traditionsgemeinschaft Pi 4 abgehandelt ist. Es soll meine kleine Folge nur abrunden, in der ich alle um 1872 in Magdeburg garnisonierten Truppenteile Revue passieren lasse. Das Bataillon hatte damals eine Stärke von 512 Mann, von denen 183 in Bürgerquartieren untergebracht waren. Die Pionierkaserne hatte zwei Stockwerke und beherbergte 329 Mann. Die Stuben dienten zum Wohnen und Schlafen und die Aufstellung der Betten machte ähnliche Probleme wie in der Kaserne Mark – nur dass hier nicht einmal ausreichend Korridore als Ausweichorte zur Verfügung standen. Die Truppen reagierten nach dem Grundsatz: „Dem Pionier ist nichts zu schwer!“ Die beschriebene Latrine lag etwa zehn Schritte vom Gebäude auf dem Hof – alles war sehr eng und primitiv. Die Fäkaliengrube wurde wöchentlich geleert, ebenso die Müll- und Aschengrube, während die Küchenabfälle täglich entsorgt wurden. Der für die Trinkwasserbereitstellung genutzte Brunnen auf dem Hof lag in unmittelbarer Nachbarschaft der Senkgrube und lieferte entsprechend belastetes Wasser. Die vorhandene städtische Wasserleitung wurde ausschließlich zur Deckung des Bedarfes an Nutzwasser in Anspruch genommen. Es ist in diesem Zusammenhang allerdings interessant zu wissen, dass die Zivilbevölkerung das Wasser aus dem städtischen Netz sehr gerne verwendet hat und bei Betriebsstörungen an den (nur stundenweise geöffneten) Kunstpfählen sehr schnell Beschwerden an den Magistrat richteten.
Ich weiß zwar nicht, ob es hier richtig ist, aber trotzdem interessant, daß das PB-4 auch zu diesen Maßnahmen herangezogen wurde. Der Artikel stammt aus dem Jahre 1899 und ist aus der Zeitschrift "Der Burgwart". Interessierte Leser sollten sich evtl. mal die "Vossische Zeitung " vom 3. August näher ansehen. |addpics|po-x-26c8.jpg|/addpics|
Sehr interessanter Artikel. War mir bis heute nicht bekannnt und auch in der Literatur zur Geschichte des MPB nicht erwähnt. Vielen Dank für die Einstellung. MfG
Sicherlich nicht so wichtig, daß es in der Literatur der Bttl.-Geschichte erwähnt werden mußte. Aber ein kleiner, interessanter (bes. für die Salwedeler Ortsgeschichte) Puzzlestein.