Mein Name ist Michael Garke und ich bin im Moment mit Forschungsarbeiten in Vorbereitung für unser 1100jähriges Stadtjubiläum 2027 beschäftigt.
Als Stadt- und Gästeführer bringe ich seit 2017 den Nordhäusern und unseren Gästen die Stadtgeschichte näher.
Besonders unsere "Sieben Wunder von Nordhausen" habe ich wieder aufleben lassen.
Neben dem Rathaus, dem Roland, dem "Theodosiusstein" , diverse Wasser-Hebetechnik für die Wasserversorgung der Stadt zählte dazu eine Große Feldschlange mit dem Namen "Der Lindwurm".
Diese wurde durch den bekannten Nürnberger Stückgießer Andres Pegnitzer im Jahr 1519 gegossen und war offensichtlich so hervorragend gearbeitet und verziert, dass sie nicht nur der ganze Stolz der Nordhäuser Bürger war, sondern auch in diversen historischen Dokumenten erwähnt wird.
Leider wurde sie von dem preußischen Rittmeister Kovácz am 03. Mai 1760 beschlagnahmt und mit den weiteren 8 Kanonen der Stadt "entführt".
In dem sich bis zum 19. Oktober 1790 hinziehenden Schriftverkehr vom Nordhäuser Stadtrat mit Berlin wird zuletzt mitgeteilt:"... das die im Laufe des siebenjährigen Krieges abgeführten Kanonen nach Magdeburg verbracht und dort - wie auch andere fremde Kanonen - eingeschmolzen wurden sind!"
Ufff ... das war ne lange Einleitung ... aber noch die Kurzfassung ! :o)
In diesem Zusammenhang habe ich also die Frage:
1.
Gab es um 1790 in Magdeburg eine "Schmelze", die in der Lage war, auch größere Mengen von Rohren umzugießen ??
Als Festung war da doch bestimmt mehr vorhanden als eine "Dorfschmiede" !
Leider komme ich an die im Archiv Magdeburg liegenden Dokumente nicht online ran ... mit der Signatur Rep. 10 A 134 und Rep. I S 270 liegen dort Unterlagen der Schmelzerbrüderschaft vor.
Hat vielleicht schon jemand im Forum diese Unterlagen gesichtet und kann mir einen Tip geben, ob dazu relevante Informationen enthalten sind !?
Vielleicht gibt es auch andere Quellen, die mir weiter helfen können, die Spur unseres "Lindwurms" zu verfolgen.
Auf der Suche nach dem Rittmeister Kovácz habe ich den Hinweis bekommen, dass in der "Magdeburger privilegierten Zeitung" von 1760 in 3 verschiedenen Ausgaben dazu Hinweise enthalten sind.
Ich möchte natürlich den Weg verfolgen und habe dazu schon im Geheimen Staatsarchiv in Berlin Dahlem den gesamten Jahrgang 1760 der Raporte von Generalleutnant von Hülsen an den König Friedrich II. (Der Alte Fritz) durchsucht ... leider nur mit mäßigem Erfolg.
ABER ... die Zeitungsausschnitte würden die Anwesenheit vom Rittmeister in Magdeburg bestätigen !
2.
Frage: hat vielleicht schon jemand diese Zeitungen in Digital und kann mir weiter helfen ?
Ich hätte auch die korrekten Daten vorliegen.... zwecks einfachem suchen.
Über die Einquartierung der preussischen Offiziere gibt es im Archiv ebenfalls einige Signaturen ... aber leider auch noch nicht digitalisiert ... ich müsste also extra ins schöne Magdeburg kommen .
Würde ich ja machen ... wenn ich wüsste das was dabei rauskommt ??!
Hat eventuell auch da schon jemand im Forum reingeschaut und Infos ?
Signaturen : Rep. A I T 129 und Rep. A I UV 65
Es geht um die Einquartierung in der Altstadt und Lebensmittellieferungen
Nach diesem laaangen Geschichtsausflug würde ich mich sehr freuen, wenn ich zu diesem Thema eventuell kompetente Infos bekommen könnte!
Ach ja ... Ziel der ganzen Geschichte soll es sein, den "Lindwurm" als Denkmal für das fehlende siebente Wunder wieder auferstehen zu lassen ....
Vielen Dank für Eure Bemühungen !
Bäs boole
M.
Schade ... wollte noch ein paar Presse-Links zur besseren Info dranhängen ... darf ich nicht ..:o(
Hallo Roland, Dein Vorhaben ist sehr wichtig!!! Leider haben wir hier noch keine Einsicht in die genannten Archivakten getan. Wir würden uns hier über mehr Info freuen, da es auch die MD Garnisonszeit weiter erhellen kann. Gruß H. Menzel (Admin)
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Ich kenne mich für die Zeit 1760 in MD gut aus. Eine solche Gießhütte innerhalb der Festung ist mir nicht bekannt. Aber die Militärs verbrachten solche Stücke an andere Orte zur Schmelze. Wo, ist mir auch nicht bekannt. Dafür war einzig allein der Militärfiskus zuständig, nie die Stadt. In MD gab es nur kleine Kunstgießereien. Die Geschützrohre können durchaus in die Festung MD verbracht worden sein, aber hier wurden sie ganz sicher nicht eingeschmolzen. Es kann sein, das man hier daraus zunächst Hackmetall daraus machte.....
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