Kasernenneubauten in Magdeburg (Nationalsozialistische Militärarchitektur)
In der Phase des Neuaufbau des deutschen Heeres (der Wehrmacht) war der Bestand der vorhandenen Magdeburger Kasernen nicht ausreichend. Neue Kasernen mussten geschaffen werden, um die neuaufgestellten Truppen bzw. die noch aufzustellenden Einheiten unterzubringen. Die neuerbauten Kasernen in Magdeburg vor dem zweiten Weltkrieg repräsentieren gleichzeitig einen völlig neuen Kasernentyp, als auch die Aufrüstung und Kriegsvorbereitung des nationalsozialistischen Deutschlands. Diese kasernen können als zeittypische, normative Einheitsbauten betrachtet werden, die trotzdem unterschiedliche Erscheinungsbilder hervorbrachten. Pünktliche Fertigstellung, höchste Nutzbarkeit und Funktionalität und notwendige (Kriegsvorbereitung) Sparsamkeit bestimmten die umfangreiche Kasernenproduktion. Ein entscheidender Unterschied zu früheren Kasernenbauten besteht in der Anordnung der Flure in den Mannschaftshäusern; diese lagen nicht mehr seitlich, sondern wurden als Mittelflure ausgelegt an denen rechts und links die Soldatenstuben und sanitäre Einrichtungen lagen. Zwecks guter Sonneneinstrahlung für beide Seiten wurde eine strenge Nord-Süd-Ausrichtung eingehalten. Betrachtet man die Lageausrichtung der vor dem zweiten Weltkrieg erbauten Kasernen fällt dieser Fakt auf. Auf freien Flächen wurden in Magdeburg erbaut; die Hindenburg-Kaserne in unmittelbarer Nachbarschaft zur Anger-Kaserne, die Adolf-Hitler-Kaserne und das Standortlazarett noch Am großen Stadtmarsch (später General-Ludendorff-Straße/ Breitscheidstraße), die Luitpold-Kaserne und die General-von-Hippel-Kaserne ebenfalls in diesem Bereich. In Prester entstand die sogenannte Flak-Kaserne, in Friedensweiler der Komplex des Fliegerhorstes.
Textquelle: Magdeburger Kasernen
[ Editiert von Administrator hadischa am 11.04.12 16:10 ]