Er war ein Sohn von Georg von Kleist (1640–1720) und Anne Ernestine von Zastrow (1658–1725) aus dem Hause Wusterhausen. Schon mit 14 Jahren kam von Kleist zur Armee. Er wurde dem Regiment (Grumbkow) zugeordnet und zog 1703 in den spanischen Erbfolgekrieg. Dort war er an den Schlachten von Höchstädt (1703) und Schellenberg (1704) teil. Er war 1708 bei der Belagerung von Lille (Ryssel) dabei. Dort wurde er am Fuß derart schwer verwundet, dass man diesen schon amputieren wollte. 1709 war er schon in der Schlacht von Malplaquet wieder dabei und 1710 bei der Belagerung von Douay, dort wurde er an der Schulter verletzt. Inzwischen war er bis zum Leutnant aufgestiegen. Mit Genehmigung des preußischen Königs ging er nun in pfälzische Dienste im Regiment Zobel. Dort wurde er Generaladjutant des General von Zobel. 1712 wurde er zum Major befördert. Nach dem Frieden von Utrecht wurde die pfälzische Armee reduziert und auch Kleist entlassen (er sollte bleiben können falls er zum Katholizismus konvertieren würde, tat dieses aber nicht). So kam er wieder auf das Gut Kowalk. 1716 kam er wieder zur preußischen Armee und kam in das Regiment „Schwendy zu Fuß“. 1724 wurde er preußischer Major im Regiment „Markgraf Ludwig zu Fuß“, ferner wurde er mit dem Orden De la Générosité ausgezeichnet. 1729 wurde er einer Gruppe von zwölf preußischen Offizieren zugeordnet, die im Auftrag des Königs der Armee von Genua gegen Aufständische in Korsika helfen sollte. Nach seiner Rückkehr erstattet er dem König Bericht, den dieser wohlwollend zur Kenntnis nimmt. 1738 wird er Oberstleutnant und 1739 Kommandeur des Regiments „Röder zu Fuß“. Mit diesem Regiment zieht er in den ersten Schlesischen Krieg. Am 13. Mai 1741 wird er Oberst und am 17. Mai 1742 kämpft er in der Schlacht bei Chotusitz. 1742 wurde er von König Friedrich II. mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet[1]. 1745 kämpft er unter dem Kommando von Lehwald in der Grafschaft Glatz gegen die königlich ungarischen Österreicher. Er kämpfte in Habelschwerdt, Hohenfriedberg und Soor. Am 1. Dezember 1745 wurde er zum Generalmajor ernannt und am 1. Mai 1747 übernahm er das Regiment „Anhalt-Dessau zu Fuß“. 1756 wurde er zum Generalleutnant ernannt. In der Schlacht bei Lobositz kommandierte er eine Brigade im Zentrum so kühn, das er nach der Schlacht dafür dem den schwarzen Adlerorden ausgezeichnet wurde. Alle sein Hauptleute erhielten den Pour le Mérite. Allerdings hatte er auch einen Schuss in die Wade erhalten und nicht versorgen lassen. Er begab sich nach Dresden um sich dort zu kurieren. Dort starb er 13. Januar 1757 an Komplikationen.
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Wie in der Unterschrift zum Bild festgehalten, hieß unser guter Kleist Franz Ulrich v. Kleist. Es gab nämlich noch einen anderen Ulrich von Kleist - später, aber auch nicht ganz unbedeutend:
Bild entfernt (keine Rechte)
Auch sein drittältester Sohn, geboren 1730 war ein Ulrich von Kleist. Allerdings ein Christian Leopold Ulrich.
Der von MAGADO ausgegrabenen Biografie ist noch hinzuzusetzen, dass Franz Ulrich von Kleist auf seinem Gut Protzen, 1 Meile (7,5 km) von Ruppin, in einer Gruft beigesetzt wurde.
Da aber Franz Ulrich von Kleist nicht nur ein Soldat des Alten Fritz, sondern nebenbei auch noch ein Familienvater war, lasse ich hier die Ergänzung des Lebenslaufes folgen. Sie stammt aus: Carl Friedrich Pauli, Leben großer Helden des gegenwärtigen Krieges, erschienen im Jahr 1761.
Durch reinen Zufall bin ich in einem Buch von 1764 auf eine Stelle gestoßen, die sich mit den Vornamen preußischer Helden befasst. Ich will sie hier einstellen. Wenn es damals zeitnah schon solche Probleme gab, wie muss uns das heute quälen.