Es gibt da wieder etwas neues zu berichten. Siehe blau eingefärbt...
Die weiteren Kampfhandlungen des Combat Command B der 2nd Armored Division in der Elbeoperation - Brückenkopf Westerhüsen am 13. April 1945:
Am 13. April 1945 schickte das 1st Battalion des 41st Armored Infantry Regiments der 2nd Armored Division eine Patrouille aus, um festzustellen, ob eine Brücke über den alten Elbarm bei Pechau noch intakt sei. Etwa 1 km westlich der Pechauer Brücke traf die Patrouille auf einen deutschen Vorpo¬sten von sechs Mann. Hier kam die Gruppe im unübersichtlichen Gelände nicht wei¬ter und kehrte wieder um. Die Patrouille wurde von ihrem Commander sofort wieder nach vorn geschickt, aber auch dieses Mal kam sie an der selben Stelle nicht weiter, was bei dem Gelände und der Dunkelheit durchaus verständlich war. Als gegen 5.30 Uhr zu dämmern begann, stellten die Engineers der 2nd AD auf beiden Ufern der Elbe Rauchtöpfe ober- und unterhalb der Brückenstelle auf, um dadurch eine Beobachtung zu verhindern. In der Nacht war der gezielte deutsche Artilleriebeschuss noch verhalten. Gegen 6.00 Uhr verstärkte er sich, so dass fünf Flöße zerstört wurden. Auch Flöße, die zusammengebaut am Ufer lagen, wurden getroffen. So war man gezwungen, die Brückenbauarbeiten etwa eine Stunde zu unterbrechen. Die amerikanische Artillerie antwortete mit Gegenschlägen von der Westseite der Elbe aus, die aber keinen Erfolg zeigten, denn der deutsche Beschuss ließ nicht nach. Das deutsche Artilleriefeuer wurde offensichtlich von gut getarnten Beobachtern geführt, die von amerikanischer Seite nicht ausgemacht werden konnten. Auch die deutschen Artilleriestellungen konnten nicht geortet werden, da über den Elbniederungen zu dieser Zeit Dunst und Nebel den Einsatz von Luftbeobachtern der Piper Cubs von der Divisions Artillery nicht möglich machte. Um 9.30 Uhr erhielten das 1st und 3rd Bn des 41st AIR den Angriffsbe¬fehl. Das 1st Bn 41st AIR sollte die Brücke bei Pechau mit der Company A sichern; das 3rd Bn mit den Co G und I sollte das Dorf Randau besetzen. Lt Colonel Finnel schickte die C Company nach Norden auf den Weg, der von der Fährstelle Westerhüsen ausgeht. Sie sollte den Damm überqueren und dann nach Osten in Richtung Pechau einschwenken. Die A Company erhielt den Befehl, den Damm nach Osten zu überqueren und dann von Süden durch den Wald direkt auf Pechau vorzugehen. Die B Company blieb vor¬erst in Reserve. Um 11.00 Uhr brach die C Company nach Norden auf, bis sie nach einem reichli¬chen Kilometer den Damm überquerte. Nachdem sie eine Strecke wei¬ter vorgegangen war, geriet sie in schweres Feuer, das sie zum Rückzug zwang. Sie zog sich hinter den Damm zurück und baute hier eine Stellung auf. Sie konnte die deutschen Stellungen nicht ausmachen. Die A Company, verstärkt durch zwei Platoons der B Company, griff wie geplant nach Osten an, schwenkte nach Norden ein und ging ohne einen Schuss abzufeuern auf ihr Ziel vor. Kurz vor der Pechauer Brücke über die Alte Elbe kam es zu einem Feuergefecht, bei dem 30 Deutsche gefangen und sechs getötet wurden. Die Ame¬rikaner verloren drei Mann. Die Brücke wurde unversehrt angetroffen. Ein Platoon der Co A überquerte die Brücke und errichtete einen kleinen weiteren Brückenkopf, während die amerikanische Artillerie rund um Pechau Sperrfeuer schoss. Kurz nachdem die Co A ihren Brückenkopf bei Pechau errichtet hatte, lie¬fen etwa 40 Deutsche die Straße von Pechau zur Brücke herunter. Sie wollten si¬cher ihre Kameraden auf dem Südufer der Alten Elbe unterstützen. Sie wussten of¬fensichtlich nicht, dass die Amerikaner bereits über die Brücke gegangen waren. So liefen sie in einen Hinterhalt und wurden mit Verlusten zurückgeschlagen. Während das eine Platoon der Co B die A Company an der Pechauer Brücke verstärkte, schwenkte das andere Platoon nach Westen ab, um dem deutschen Stütz¬punkt in den Rücken zu fallen, der die C Company aufgehalten hatte. Die Deutschen erlitten Verluste und zogen sich hier zurück. Bevor das 3rd Bn des 41st AIR seinen Angriff auf Randau begann, schickte Lt Colonel Anderson zwei Patrouillen, je eine von der G und H Company vor, um aufzuklären. Sie er¬reichten Randau ohne Widerstand und konnten melden, dass der Ort feindfrei sei. Daraufhin schickte Anderson vorerst die I Company nach Randau, der dann die beiden anderen Companien einzeln nach Randau folgten. Gegen Mittag war der Ort durch die Co I gesäubert, wobei etwa 250 Gefangene gemacht wurden. Die Co G entwickelte sich nach links, die Co H rechts von Randau, während die Co I im Ort Stellung bezog. Als die Engineers am frühen Nachmittag mit ihrem Brückenbau an der Elbe noch etwa 8 m bis zum östlichen Ufer zu verlegen hatten, traf ein schwerer Artillerieschlag die Brückenstelle. In kurzer Zeit wurde die östliche Sektion der Brücke zerstört. Drei weitere Flöße erhielten Treffer sowie auch solche, die am westlichen Ufer zum Einbau bereit lagen. Ein Bugsierboot, das benutzt wurde, die Pontons in Position zu bringen, wurde getroffen und sank. Eine Granate traf ein amerikanisches Flageschütz im Uferbereich und töte¬te die Mannschaft. Die Arbeiten wurden für etwa 30 Minuten unterbrochen. Aber als danach ein Versuch ge¬macht wurde, die eingetretenen Schäden zu beseitigen, traf ein erneuter Artillerie¬schlag die Brückenstelle und die weitere Umgebung. Das zweite Bugsierboot, es waren nur zwei vorhanden, wurde ebenfalls zerstört, sowie weitere Brückenteile und Engineer -Technik. Die Leitstelle, die diesen Beschuss führte, musste einen völligen Einblick auf die Brückenstelle besessen haben, denn selbst als ein einzelner Mann sich zur Brücke begab, um den Schaden festzustellen, wurde mit 22 Granaten reagiert, Er wurde aber dabei nicht verletzt. Nachdem so ein großer Teil der verfügbaren Engineer -Technik zerstört war, erteilte General Hinds an Colonel Correl, dem verantwortlichen Engineer-Officer der Divisi¬on, den Befehl, den Brückenbau einzustellen. Sofort wurde die noch intakte Tech¬nik von der Brückenstelle abgezogen, um sie vor weiterer Beschädigung zu schüt¬zen, zumal der Beschuss weiter anhielt. Etwa zur gleichen Zeit erhielt Lt Colonel Finnel die Nachricht, dass Oberst Disney, der Commander der Einheiten im Brückenkopf, verwundet und er mit der Füh¬rung beauftragt worden war. Zu dieser Zeit tauchten in Pechau fünf deutsche Sturmgeschütze mit aufgesessener Infanterie auf, die den Brückenkopf angriffen. Hierbei handelte es sich um einen Gegenangriff des 1. Grenadier Bataillons Langmaier vom Grenadier Regiments 2 "Scharnhorst". Dar Angriff auf Pechau wurde unter Hauptmann Rieger geführt. Unterstützt wurde dieser Angriff durch Sturmgeschütze der Sturmgeschütz Brigade 1170 aus Burg, deren Sammelpunkt in Gommern lag. Da auch östlich von Gommern Artillerie und Flak in Stellung lag, so ist zu vermuten, das von Gommern aus die amerikanische Spurbahnbrücke artilleristisch zerstört wurde. Die Frage, wo sich der deutsche Artilleriebeobachter befunden habe könnte, kann an der Geographie erklärt werden. Westerhüsen und Salbke können ausgeschlossen werden, da zu diesem Zeitpunkt diese Ortsteile Magdeburgs bereits gründlich gesäubert wurden. Dagegen war der ostelbische Ort Prester komplett in deutscher Hand der Kampfgruppe Adolf Raegener. Vom alten Turm oder Kirchturm Prester aus, hatte ein Artilleriebeobachter einen geradlinig freien Blick bis zur Pontonbrückenstelle. So konnten von Prester aus die einzelnen Koordinatenwerte zur Artillerie bei Gommern ungestört durchgegeben werden. Das auch die 2nd AD diese Annahme faforisierte, geht aus nachstehendem Bericht der IX USAAF hervor. Dort wird ausdrücklich ein Jagdfliegerangriff auf den Ort Prester erwähnt.
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Der deutsche Angriff auf Pechau geriet ins Abwehrfeuer der amerikanischen A und B Company. Dabei wurde die deutsche Infanterie verstreut und erlitt Verluste. Die Sturmgeschütze suchten Deckung und begannen die Stellungen der Amerikaner zu beschießen. Unbemerkt erschienen in der rechten Flanke der A Companyund im rückwärtigen Raum Sturmgeschütze. Auch in der linken Flanke wurde ein gepanzertes Fahrzeug gemeldet, das die C Company beschoss. Hierbei handelte es sich ebenfalls um Geschütze der Sturmgeschützbrigade aus Burg, die zusammen mit dem 1. Bataillon des Regiments Langmaier unter Führung von Hauptmann Karl Wilhelm Rieger, von Gommern her die ersten Angriffe gegen den Brückenkopf führten. Da Lt Colonel Finnel seine Flanken durch den deutschen Angriff bedroht sah und er keine Panzerabwehr besaß, entschloss er sich, in seine Ausgangsstellung zurück¬zuziehen. So befahl er den Companien A und B des 41st AIR sich hinter den Elbdamm zurück¬zuziehen, da dieser ein natürliches Panzerhindernis darstellte. Auch das 3rd Bn gab seine nunmehr exponierte Stellung um Randau auf und nahm ebenso seine alte Stellung hinter dem Damm wieder ein. Dabei stellte man fest, dass im Gebiet nörd¬lich Randau bereits etwa sechs oder sieben deutsche Panzerfahrzeuge im Einsatz waren. Gegen 19.00 Uhr war die Operation abgeschlossen. Da es nicht gelungen war» bei Westerhüsen die für eine Verstärkung des Brücken¬kopfes notwendige Brücke zu errichten, wurde auf einer Beratung zwischen dem Commander der 2nd AD, General White, und dem Commander des XIX Corps, General MacLain, entschieden, den Brückenkopf nach Süden in die Gegend von Schönebeck zu verlegen. Nach der Instruktion 36 des CCB wurde dem 3rd Bn des 119th IR befohlen, diese Verlegung vorzunehmen. Dabei sollte das 3rd Bn des 41st AIR die linke Flanke besetzen, das 1st Bn des 41st AIR eine Reservestellung einnehmen. Diese Operation begann am 13. April um 21.00 Uhr.
Luftunterstützungseinsätze der IX USAAF am 13.April 1945
Am 13. April 1945 unterstützte die Ninth Air Force die 2nd Armored Division während ihres Einsatzes bei der Erweiterung des Brückenkopfes Westerhüsen. In der vorangegangenen Schilderung wurden die Probleme der Einheiten und die Zerschlagung der fast fertigen Pontonbrücke durch deuten Artilleriebeschuss dargelegt. Eine Verlegung des Brückenkopes nach Süden in den Bereich Schönebeck war beschlossen. Dazu forderte die 2nd AD Luftunterstützung durch die IX AF an. Nun liegen die Informationen des IX TAC (Tactical Air Command) der IX USAAF für den 13. April vor. 13 P-47Jagdflieger der 513rd FS (Fighter Squadron) der 406th FG (Fighter Group) waren zweimal an diesem Tag im Einsatz, 11.15 bis 11.45 Uhr und 14.25 bis 15.30 Uhr im Raum Halle/Bitterfeld und im Raum Zerbst. 12 P-47 der 509th FS, 505th FG starteten 15.50 Uhr, warfen Bomben auf militärische Ziele und beschossen feindliche Stellungen im Zielgebiet Magdeburg, Autobahnkreuzung/Barleber Chaussee zur Unterstützung der 2nd AD und 30th ID zwischen 17.30 und 18.00 Uhr. Die Rückkehr ist mit 19.28 angegeben. Hier wird auch das Ziel Ort Prester ausdrücklich genannt. (Dazu siehe vorheriger Bericht) 8 P-51 401st FS der 370th FG unterstützten die 2nd AD mit Tiefflugeinsätzen 19.03 bis 19.28 Uhr im Südraum Magdeburg/Brückenkopf-Gebiet. 8 P-51 485th FS der 370th FG unterstützte die 2nd AD im Kampfraum Magdeburg zwischen 15.50 und 17.00 Uhr. 8 P-51 der 402nd FS, 370th FG flog Tieffliegereinsätze im Südraum Magdeburg von 16.58 bis 18.00 Uhr und noch einmal 18.12 bis 19.00 Uhr.
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