Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland im Jahre 1933 gründete am 24. August 1934 das Reichswirtschaftsministerium unter Umgehung des Versailler Vertrages, die Firma Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH. Ziel des Unternehmens war die Beschaffung, Lagerung und Herstellung von kriegswichtigen Rohstoffen. Ihre Hauptaufgabe bestand zunächst in der Errichtung von 10 geheimen Großtanklagern einschließlich aller logistischen Erfordernisse wie Kesselwagen, Schiffe und Pipelines. Die Lager waren als geschützte und unterirdisch angelegte Großtanklager mit einem jeweiligen Fassungsvermögen zwischen 100.000 und 200.000 Kubikmetern als nationale Kraftstoffreserve für Heer und Luftwaffe geplant. Die Standorte sollten verkehrsgünstig an Bahnstrecken und Wasserstraßen, nicht aber in der Nähe von dichtbesiedelten Ballungsräumen oder Grenzgebieten liegen. Die Tanklager bestanden aus einzelnen, mit Stahlbeton ummantelten Großtanks mit jeweils 3333 Kubikmeter, welche meistens in Zehnergruppen über Pipelines verbunden waren und mindestens zwei Meter unter der Erde lagen. 1936 wurde fast gleichzeitig mit dem Bau der Tanks auf der Grundlage von Standartbauplänen begonnen.
Zu Kriegsbeginn waren die Großtanklager der Wifo zu 80 Prozent gefüllt. Bis Ende 1941 sank der Gesamtbestand auf nur noch 13 Prozent ab. Die Tanklager dienten jedoch nicht nur der bloßen Lagerung von Treibstoffen. In den Lagern wurden auch Aditive beigemischt um die Treibstoffe dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. 1942 beschäftigte die WiFo fast 10.000 Mitarbeiter, für die meist eigene Siedlungen in der Nähe der Tanklager gebaut wurden, und unterhielt an mehreren Standorten eigene Barackenlager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Auch der Transport von Öl- und Chemieprodukten wurde ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld der Wifo. Zu Beginn. Im Jahre 1936 lieh sich die Wifo noch 130 Kesselwagen aus. Im darauffolgenden Jahr wurden schon die ersten eigenen Waggons einsetzte. Im Jahre 1942, dem Zeitpunkt der größten deutschen Machtausdehnung, arbeitete die Wifo mit über 38.000 Bahn-Kesselwagen und 35 Tank-Binnenschiffe. In unserer mitteldeutschen Region, die all die o.g. Kriterien erfüllte endstanden 2 (!) der geplanten 10 Wifo Tanklager. Ein Standortvorteil der sich 11 Jahre später bitter ins Gegenteil verkehrt. Nicht nur wegen der beiden Tanklager. Eines der unterirdischen Tanklager wurde in Derben errichtet. Es hatte ein Fassungsvermögen von 120000 m³ und trug den Tarnnamen „Löwenberg“. Nach dem Krieg, so wiki, wurde das Lager gesprengt. Jedoch hielten die Sowjets bis zu ihrem Abzug aus unserer Region an dem Standort fest und hinterließen hier bis heute ein Sperrgebiet. (darüber ist an anderer Stelle hier im Forum nachzulesen). Ein zweites, größeres unterirdisches Tanklager der Wifo befand sich in Staßfurt Friedrichshall. Es hatte ein Fassungsvermögen 200000 m³, der Deckname war „Bela“. Auch dieses Lager wurde nach Kriegsende gesprengt, so wicki. 1949 wurde dann die Wasserhaltung eingestellt und somit die Schachtanlage sich selbst überlassen.