Hallo zwei Dokumente, die die "Hans Beimler" Wettkämpfe betreffen. Die Teilnehmerkarte von vorn und von hinten und die Urkunde für die teilnahme. |addpics|29p-d-2560.jpg,29p-e-7be2.jpg,29p-f-b4ed.jpg,29p-g-2f48.jpg|/addpics|
Leider gibt es kaum persönliche Bilder zur Vormilitärischen Ausbildung in der Schulzeit. Auch ich hab damals noch nicht daran gedacht, das soetwas mal interessant sein könnte....
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Was allerdings den Wehrkundeunterricht betrifft, der kam erst später an die Schulen. Ich hatte Glück, dieser Kelch ging an mir vorüber. Allerdings, das GST-Lager blieb mir nicht erspart. Wir mußten nach Schirgiswalde/Sachsen mit Offiziersschülern aus der Hochschule Zittau/Löbau. Unser Sportlehrer mimte den Hundertschaftskommandeur. Schiessen mit KK-MPi, Geländeausbildung, Härtemarsch usw. Na ja, Wehrertüchtigungslager ließ grüßen. MfG Rüdiger
Zum Thema Wehrkundeunterricht kann ich vielleicht etwas klugschietern. Ich war in der "glücklichen Lage" im Schuljahr 77/78 als letzter Jahrgang an den Beimler- Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen um dann als erster Jahrgang "Wehrkunde" als Unterrichtsfach erteilt zu bekommen. Während die Beimler- Wettkämpfe eine Mischung aus Klassenfahrt und Sportfest waren und auch recht beliebt waren entpuppte sich Wehrkunde in den ersten beiden Jahren als chaotische Lachnummer. Ich erinnere mich das es im Vorfeld zu massiven Elternprotesten kam, ja sogar Elternversammlungen speziell zu diesem Thema endeten mit tumultartigen Szenen. Wenn ich mich recht erinnere wurde das Fach einmal im Monat gegeben meist durch einen Offizier der NVA. Leider war auch ihm nicht so richtig klar was er uns da nun erzählen sollte. Das erste Jahr endete mit einem "Spezialistelehrgang" (O-Ton!!) für alle Offiziersanwärter. Bei uns war das nur einer. Der Rest also fast alle hatten in der Zeit ganztägig Wehrkundeunterricht, über mehrere Tage!! Bekleidung und Ausrüstung war noch nicht als Klassensatz vorhanden. Hier lernten wir aber so wichtige Dinge wie das Herstellen einer Filzhutmaske oder wie ich in einen westdeutschen Einkaufsbeutel ein Loch schneide ein Tempotaschentuch einklebe und mir das Ding über den Kopf stülpe um vor einem ABC Angriff geschützt zu sein. Ich gebe zu wir haben es damals nicht recht ernst genommen. Selbst dem Lehrkörper fehlte wohl der Glauben an die Sache. An Komik nicht zu überbieten war dann aber die Stelle als wir mit diesen Dingern auf dem Kopf marschieren sollten mit Marschgesang!!!
Mitglied der GST war ich selbstverständlich auch; Sektion Seesport natürlich, als Marinefreiwilliger SaZ. Die Ausbildung dazu fand vorwiegend in der Schifferschule in Schönebeck/ Frohse statt. Kutterrudern, Segeln, Knotenbahn, Seemannschaft, Kleiderschwimmen und auch Wanderfahrten vom Niegripper See bis nach Brandenburg waren aktiver Teil der Ausbildung, die dann in eine Abschlußprüfung gipfelten. Diese wurde dann bei Bestehen mit einem hübschen Abzeichen honoriert. Also ich denke gern daran zurück. Weniger schön war dann als Bestandteil der Berufsausbildung die vormilitärische Ausbildung in einem Lager am Arendsee. Schanzen, Kriechen und alle 5 Minuten Gasmaske auf, waren nicht so mein Ding.
Die Ausrichtung und Arbeit der GST und in der GST ist auch sehr Zeitabhängig. Aus die Brieftaubenzüchter waren mal eine Sektion der GST bis sie zu den Kleingärtnern kamen. Auch die Wichtung vorm. Ausbildung und Sektionsarbeit war in den verschiedenen Zeitabschnitten sehr unterschiedlich. Auch war die Bereitschaft der Betriebe den Wehrsport (als Sektionsarbeit) zu unterstützen im laufe der Jahre immer geringer. An der vorm. Arbeit kahmen sie nicht vorbei überließen es aber oft kompl. der Berufsausbildung als BBS und Lehrwerkstatt.
Die Vorsitzenden der Grundorganisationen waren da oft sehr gefordert die Interessen des Wehrsports (Amateurfunk, Schießsport, Motorsport ect.) gegenüber den Betrieben zu vertreten. Es ging da um Räumlichkeiten, mater. Mittel usw.
Ich kann da so einiges aus meiner Zeit in der GST, immerhin 15 Jahre davon ca 11 Jahre als ehrenamtl. Funktionär.
Ich habe einmal recherchiert von wo, wem oder wann die vormilitärische Ausbildung ihren Ausgang genommen hat. Offenbar fand das erst mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges, jedenfalls in Deutschland, statt. Der General von Grävenitz hat dazu theoretische Überlegungen im Jahr 1914 formuliert. Diese wurden auch von der Kaiserlichen Regierung aufgegriffen und umgesetzt. Ob es in Magdeburg entsprechende Initiativen gegeben hat, konnte ich leider nicht feststellen. In den westlichen preußischen Provinzen gab es allerdings erheblichen Zuspruch. Dieser fand aber konkreten Wiederhall nur bei den höheren Lehranstalten. Auf dem Land, im Handwerk und im Arbeitermilieu war das Interesse nicht besonders groß. Trotzdem gab es 1915 eine Dienstvorschrift zur Ausbildung von "Jugend-Kompagnien". Das war eine Zusammenstellung der entsprechenden Militär-Dienstvorschriften. Weggelassen wurden alle Vorgaben, die sich auf den Dienst mit der Waffe bezogen haben.
War mir so auch nicht bekannt!! Wickipedia weiß zum Thema Jugendkompagnie noch mehr: Vorläufer gab es vor dem Krieg in den Jugendwehren und einige Kompanien gingen auch aus diesen hervor. Vielerorts handelte es sich aber um Neugründungen. Im Sommer 1914 gab es Pläne eine allgemeine „Heeresvorschulpflicht“ für Jugendliche vom vollendeten 13. bis zum 20. Lebensjahr einzuführen. Diese Überlegungen scheiterten an finanziellen, organisatorischen und politischen Hindernissen. Stattdessen kam es zur Bildung sogenannter Jugendkompanien auf freiwilliger Basis. Innerhalb kurzer Zeit entstanden allein in Preußen bis Dezember 1914 7000 solcher Einheiten. Die Zahl der Mitglieder lag bei etwa einer halben Million.[1]
Aus dem kleinen Dorf Müschede im Sauerland wurde berichtet, dass der Einheit 1915 etwa 50 bis 60 Jungen angehörten, die jeden Sonntag hinter einem Spielmannszug ausrückten und im Gelände paramilitärische Übungen absolvierten.[2] Neben den wöchentlichen Übungen schrieb das Kriegsministerium wehrsportliche Wettbewerbe aus, die zwischen den Einheiten auf verschiedenen Ebenen stattfanden.[3]
Teilweise unterstellten die örtlichen Sportvereine ihre Jugendabteilungen den Jugendkompanien, teilweise gründeten die Vereine eigene Jugendkompanien, um Einfluss auf den Übungsbetrieb nehmen zu können. Wie erfolgreich die Kompanien Jugendliche auf Dauer motivieren konnten, hing von den treibenden Kräften vor Ort ab. Wo es in der Sache stark engagierte Personen, ein abwechslungsreiches Programm gab oder wo es gelang die Kompanien als „Ehrendienst“ zu stilisieren, konnte es gelingen, zahlreiche Jugendliche für längere Zeit zu erreichen. Wo sich die Tätigkeit stumpf nach den Vorschriften der Rekrutenausbildung richtete, war dies nicht der Fall.[4]
Insgesamt waren die Jugendkompanien wenig erfolgreich und sie zerfielen zumeist schnell wieder. Nur wenn es materielle Anreize wie zusätzliche Lebensmittel gab, stieg die Beteiligung wieder an. Sowohl einige stellvertretenden Generalkommandos wie auch die Unternehmer standen ihnen eher ablehnend gegenüber, weil ihnen die volle Arbeitskraft der Jugendlichen wichtiger erschien als Geländespiele.[