Hallo Spusu, wir liegen doch betreffs Halbe/Busse mit unseren Ansichten garnicht soweit auseinander. Aus Gehorsam haben auch andere Generäle/Feldmarschälle die ihnen unterstellten Soldaten/Offiziere geopfert. Das mache ich Busse garnicht zum Vorwurf. Was mich vielmehr stört, dass er sich mit als einer der Ersten aus dem Staube macht. Gerade weil es zuletzt mehr oder weniger drunter und drüber ging, was die Befehlsgebung/Nachrichtenlage betraf. Hier hätte nach meiner Meinung seine ordnende Hand spürbar werden müssen, um den letzten Ausbruchsversuch entsprend vorzubereiten, anstatt sich mit den letzten Panzern davon zu machen. Der Schwabe würde sagen, dass hat ein Geschmäckle. Busse war doch klar, dass rasch deutsche Infantrie nachrücken musste, um die geschlagene Bresche durch die Panzer solang es ging,offen zu halten. Dererlei erschließt sich mir leider nicht. Beschäftige mich ja auch mit dem Thema Kessel von Halbe und habe unter anderem Zeitzeugenberichte gelesen. Allerdings ist mir nicht aufgefallen, dass die ZZ andere Einheiten als die eigene als feige bezeichnet haben. Sicherlich war die Versuchung groß, erst einmal den eigenen Arsch aus der Schußlinie zu bringen und vereinzelt mußte ich zur Kenntnis nehmen, dass dadurch Verwundete im Stich gelassen wurden oder Kameraden zusehen mußten, wie sie klar kamen. Allerdings war dies, so denke ich, auch der Auflösung jeglicher Befehlsgewalt im Endstadium des Kessels geschuldet, analog der Geschehnisse von Stalingrad. Das Desaster in Halbe, wo Wehrmachtsangehörige gegen Wehrmachtsangehörige kämpften, ist auch darauf zurück zuführen, das sich die hohen Offiziersgrade sträubten, voran zu gehen bzw. einen Plan entwickelen, um durch diese Nadelöhr zu kommen. MfG Wirbelwind
Hallo wirbelwind, völlig richtig, da auch ich umfangreiches Material zum Kessel von Halbe durchstudiere, komme ich zu dem Schluss, dass Busse schon lange noch im Kessel völlig die Kontrolle über seine Truppen und die Massen an Flüchtlingen verloren hatte. Währe es anders gewesen dann hätte er in mitten seiner Einheiten befehlen können. Doch die Tatsachen sprechen für sich. Ganz forn, um auch im ersten Schwung raus zu sein, hatte er überhaupt keine Ahnung mehr, was sich hinter ihm an Dramatik abspielte. Als führender General hat er den Kopf verloren und damit versagt. Eigenartigerweise habe ich von Busse bisher auch keinen sachlichen Bericht zu den Zuständen oder als Rechtfertigung finden können. Wenn es einen solchen doch geben sollte, dann würde ich den auch unbedingt lesen wollen. Magado
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Hallo Magado, von Busse selbst existiert ein Bericht ,,Die letzte Schlacht der 9. Armee", veröffentlicht in Wehrwissenschaftliche Rundschau, Heft 4, 1955. Leider fehlen mir die letzten Seiten davon. Was ich aber daraus entnehmen konnte, zeugte nicht von Selbstkritik oder die ehrliche Darstellung seines Verhaltens. Warum auch. Solch eine moralische Größe besass Busse nicht. Vielmehr wurde die Schuld an dem Desaster anderen in die Schuhe geschoben. Die 12. Armee unter Wenck bekommt da auch ihr Fett weg. Sie sollte nach Meinung von Busse nach Osten angreifen und nicht nach Nordosten Richtung Beelitz, wie es dann tatsächlich geschah. Na ja.Natürlich mußte Busse erwähnen, dass ja am 24.04.45 es einem Panzerkeil gelang den Kessel bei halbe zu Durchbrechen, ohne auf begleitende Infantrie zu warten. Der Kessel wurde natürlich schnell wieder geschlossen.An den Namen des Kommandeurs dieses Keils bzw. der Name der Truppe, die ihre Kameraden im Stich lies, war ihm entfallen.Denke mal, dass war die Blaupause für sein Handeln. Nochmal, dass hast du ja auch erkannt. Busse war nicht in der Lage, die ihm unterstellten Truppen im Kessel richtig zu führen. Dafür mag es auch objektive Gründe geben. Nur in ähnlich gelagerten Fällen gelang es den Kommandierenden Generälen doch auch, die Masse der Truppe aus dem Kessel zuführen, ohne das alles im Chaos endete und die Führung sich nicht als erste aus dem Staub machte, nachdem nochmals alles auf eine Karte gesetzt wurde. Übrigens am Rande. War Wenck nicht eine zeitlang Stabschef bei Busse, als die Heeresgruppe Mitte noch in Rußland stand? MfG Wirbelwind
Hallo wirbelwind, an dem Berichtfragment bin ich sehr interessiert. Hab nicht gewußt dass es ihn gibt. Ist es möglich, den auf privater E-Mail als Kopie---Scan zuzusende? Nur so von interesse! Magado
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Hier noch Angaber zur 1. Polnischen Armee 2.-9.Mai 1945 im Raum östlich der Elbe bis Ende des Abzuges. Aus dem Kriegstagebuch der 1. Belorussischen Front, Militärarchiv Podolsk. Übersetzung 1jg-2
2.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee, kleine Deckungsgruppendes Gegners zerschlagend, bewegen sich weiter in westlicher Richtung und erreichten zum Ende des Tages die Linie:
2.PPD – Siversdorf, Groß Derschau (4km Nord-östlich Rinow) 6.PPD – Rinow und Wald 2km südlich 4.PPD – mit den Hauptkräften auf der Linie Spatz, Hohen Nauen, die Vorausabteilung erreichte das Ostufer der Havel im Gebiet Strodene 3.PPD – zweite Staffel der Armee, konzentrierte sich zum Ende des Tages im Gebiet Dreetz 1. Kavallerie Brigade – konzentriert sich nach dem Marsch im Gebeit Rinow und im Wald 1km Süd-östlich
3.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee, Feuerwiderstand des Gegners überwindend, forcierten am 3.5.45 die Havel und führten zum Ende des Tages mit der 6. und 4.PPD Kämpfe zur Säuberung des Ostufers der Elbe auf der Linie: 6.PPD – östlicher Rand Sandau, Wulkau, Schönfeld 4.PPD – ausgeschlossen Schönfeld, Nord-Ost Rand Scharlibbe, Malitz 2.PPD – konzentriert sich im Raum Siversdorf, Groß Gerschau 3.PPD – konzentriert sich im Raum Preetz und im Wald Süd-östlich Seit dem 3.5.34 um 21.00Uhr befinden sich die 2. und 3.PPD auf dem Marsch in einen neuen Konzentrierungsraum 1.KaBr – konzentriert sich im Raum Rinow und im Wald Süd-östlich
4.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee beendeten am 4.5.45 die Säuberung des Gebietes von versprengten Gruppen des Gegners im eigenen Streifen und bewegten sich in westlicher Richtung, um 15.00Uhr erreichten sie das Ostufer der Elbe.
6.PPD – erreichte um 15.00Uhr das Ostufer der Elbe im Bereich Deich 2km westlich Havelberg, Wulkau 2.PPD – löste Teile der 4.PPD ab, erreichte um 20.00Uhr das Ostufer der Elbe im Bereich ausgeschlossen Wulkau, Schönfeld. 4.PPD – übergab einen Teil des eingenommenen Streifens an die 2.PPD, erreichte zum Ende des Tages die Linie ausgeschlossen Schönfeld, 1km östlich Arneburg, Klitz, Neu Wartensleben. 3.PPD – konzentrierte sich im Wald 3km Süd-östlichDretz??? 1.PPD – ging in den Bestand der Armee und konzentrierte sich zum Ende des Tages im Raum Parey (10km Nord-westlich Rathenow) und im Wald südlich. 1. Kavallerie Brigade – konzentriet sich in Rhinow und im Wald Süd-östlich.
5.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee, in den eingenommenen Gebieten am Ostufer der Elbe verbleibend, säuberten am 5.5.45 mit einem Teil der Kräfte den eigenen Streifen von kleinen gegnerischen Gruppen.
Es gab keine Veränderungen in der Lage der Truppen.
Die Armee erhielt die Aufgabe: Bis zum 6.5.45 24.00Uhr die eingenommen Gefechtsabschnitt zu übergeben: ausgeschlossen Havelberg, ausgeschlossen Schönfeld – an die 61. Armee Schönfeld, Klitz - an die 47. Armee
Nach Übergabe der Gefechtsabschnitte haben sich die Truppen der Armee zu konzentrieren im Raum Kremmen, Bernike, ausgeschlossen Nauen, Belken. Stab der Armee in Paren. (Gefechtsanweisung des Stabes der 1.BF Nr.00659/op).
6.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee begannen in der zweiten Tageshälfte mit der Übergabe ihrer Positionen an Truppenteile der 61. und 47. Armee und begannen ihren Marsch in den neuen Konzentrierungsraum.
6. und 2.PPD – übergaben bis 19.30Uhr ihre Positionen an die 212.SD der 61.A, ab 20.00Uhr auf dem Marsch in den Raum Kremmen, Bernike, Velten 4.PPD – wehrte von 1.00 bis 2.00Uhr am 6.5.45 zwei Gegenangriffe in Bataillonsstärke mit Unterstützung durch 3 Panzer und 4-6 SFL aus dem Raum Lübars ab. Ab 20.00Uhr übergab sie ihren Abschnitt an Truppenteile der 47. Armee 1. und 3.PPD und 1. Kavallerie Brigade – ab 20.00Uhr des 6.5.45 auf dem Marsch in den Raum Kremmen, Bernike, ausgeschlossen Nauen, Pausin, Velten.
7.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee, Gefechtspositionen der 4.PPD an Truppenteile der 47. Armee übergebend, absolvierten im Verlaufe des 7.5.45 einen Marsch in den neuen Konzentrierungsraum. Zu Ende des Tages erreichten sie: 1.PPD – Wald 1-3km westlich Germendorf 3.PPD – Marwitz 1. Kavallrie Brigade – Zausin (Pausin?) 6., 2., 4.PPD – auf einer großen rast in 6.PPD - ??? 25km westlich Nauen 2.PPD – Wald 3km Süd-östlich Retzow 4.PPD – Wald 9km westlich Nauen Ab 23.00Uhr des 7.5.45 setzten sie ihren Marsch in den neuen Konzentrierungsraum fort.
8.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee waren am 8.5.45 auf dem Marsch in die neuen Konzentrierungsräume und befanden sich gegen 20.00Uhr in den Räumen
9.5.45 1. Polnische Armee Die Truppen der Armee befanden sich am 9.5.45 teilweise auf dem Marsch in die neuen Konzentrierungsräume, die anderen Verbände stellten die Ordnung bei Personal und Technik her.
6.PPD – konzentriert sich gegen 20.00Uhr in Zedendorf (12km Nord-östlich Oranienburg 2.PPD – konzentriert sich nach einem Nachtmarsch um 4.00Uhr im Raum Schmachtenhagen 4.PPD – konzentriert sich gegen 4.00Uhr im Raum Zülsdorf (12km Süd-östlich Oranienburg
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