Mahlzeit, die Diskussion zum HLP 458 Herrenkrug aufgreifend und dem Querverweis zum dort erwähnten Buch Rote Plätze folgend hier ein möglicherweise spannendes Thema. Unter Flugplatz Stendal finden sich der Hinweis das am östlichen Stadtrand von Magdeburg ein Hubschrauberflugplatz geplant oder in Bau war. Der Grund soll die "Überfüllung" des Flugplatzes Stendal mit Hubschraubereinheiten gewesen sein.
Die Magdeburger unter euch werden besser recherchieren können um in erhalten gebliebenen Archiven hierzu Unterlagen ausfindig zu machen. Denn ich kann mir vorstellen das damals irgendwo bei den deutschen Dienststellen etwas hängengeblieben ist. Bei Interesse kann ich meinerseits noch einen längeren Text über die sowjetische Geschichte zum Flugplatz Stendal posten der mir mal zur Verfügung gestellt wurde vor einiger Zeit.
Das ist auch gut. Könnte zum besseren Verständnis beitragen.
Was Archivmaterial betrifft, da ist es in MD so eine Sache. Selbst alle Unterlagen aus der unmittelbaren Nachwendezeit (Übernahme von Objekten durch Bundesvermögensamt sind nach Abwicklung wieder geschreddert worden.) Ich konnte vor der Aktion noch einiges als Kopie bekommen, aber zum HLP war nichts dabei. Ob es im Magdeburger Verwaltungsarchiv im Stadtarchiv noch was zum geplanten Hubschrauberlandeplatz gibt ist auf jeden Fall eine Anfrage wert. Magado
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Die Sache mit der Hubschrauberbasis hatte ich auch irgendwo gelesen. Leider habe ich jetzt spontan die Quelle verdrängt. (Ich arbeite aber dran) Seiner Zeit sollte hier in MD eine solche Basis im Rahmen einer Umstrukturierung der Verteidigungsdoktrien entstehen. Wenn ich mich recht erinnere wurde dann doch aus irgendwelchen Gründen Mahlwinkel der Vorzug gegeben. Als Magdeburger könnte ich mich aber auch nicht erinnern hier im Großraum von regelmäßig starten und landenden Hubschraubern in Größenordnungen gehört zu haben. spusu
ZitatGepostet von MAGADO-2 Ich konnte vor der Aktion noch einiges als Kopie bekommen, aber zum HLP war nichts dabei.
Hier liegt ein Mißverständnis vor. Ich sprach von einem Flugplatz, nicht von einem Hubschrauberlandeplatz. Ich meine einen Hubschrauberflugplatz mit ständiger Basierung und nicht einem Hubschrauberlandeplatz der mal angeflogen wurde. In Rote Plätze ist von einem Hubschrauberflugplatz und nicht von einem Hubschrauberlandeplatz zu lesen. Die Formulierung dort kann man so verstehen das real nichts gebaut sondern es nur geplant wurde. Für eine konkrete Recherche sind hierbei Übergabeunterlagen vermutlich nicht zielführend. Ich denke eher pauschal "Planungsunterlagen". Da die Sowjets so zum Ende hin nicht einfach einen Zaun ziehen konnten sondern ihren Wunsch formulieren mußten sollten also bei irgendeiner Behörde in Magdeburg Schreiben eingegangen sein. Vorstellbar wäre auch das Amt wo die Liegenschaftspläne lagern. Da steht doch bestimmt wem dieses oder jenes Flugstück gehört und wann ein Besitzerwechsel erfolgte? Damit könnte man einen Zeitpunkt und das konkrete Gelände bestimmen.
@spusu, bitte nicht falsch verstehen, es gab keine reale Stationierung. Folglich konnten auch keine Hubschrauber in Größendordnungen beobachtet werden. Zu der von Dir wiedergegebenen Begründung Mahlwinkel. Das kann so nicht sein denn es gab da über die Jahre kaum Veränderungen in der Stationierungsgeschichte mit Hubschraubereinheiten. Der Zusammenhang scheint eher zu Stendal zu betehen.
Zitat1952 wurde in den Wäldern nahe Mahlwinkel ein Militärflugplatz gebaut und von 1957 bis 1994 waren hier Truppen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland stationiert. An den Flugplatz angrenzend entstand ab 1968 eine Kaserne in der über den gesamten Zeitraum hinweg je ein Artillerie- und ein Mot-Schützenregiment stationiert war. Der Flugplatz selbst beherbergte 1989 das 337. Kampfhubschrauberregiment mit 60 Mi-8 und Mi-24, die 290. Drohnenstaffel mit Tupolew M-143 und die 296. Hubschrauberstaffel mit Mi-2, Mi-6, Mi-8 und Mi-24. Der Abflug der letzten Hubschrauber erfolgte am 24. Mai 1994.
Diese Seite kennen zwar die meisten aber immer wieder gern benutzt http://www.mgfa.de/html/standorte_index....768273abec0b4ad Für Magdeburg habe ich hier keine Hubschrauber gefunden wohl aber für Mahlwinkel 296. (Selbständige) Hubschrauberstaffel 3. Stoß Armee Mai 1992 abgezogen 337. (Selbständiges) Kampfhubschrauberregiment 20. Armee 24.05.1994 abgezogen Auf Grund der Unterstellung würde ich sagen die 296.ist die „Magdeburger Staffel“ Unter Magdeburg fand ich noch den Flugplatz Cochstedt hier saßen auch Hubschrauber. spusu
Aus meiner Sicht stehen hier mehrere Fehlinformationen.
Der Flugplatz Borstel (heute: Stendal-Borstel) wurde vor der Wende nicht für Flugzeuge genutzt, es gab keine ständige Stationierung von Flugzeugen. Anstelle dessen waren dort Hubschrauber stationiert. Bei maps.google sieht man die Reste der Unmengen an Stellflächen für Hubschrauber im südöstlichen Bereich noch. Und es waren natürlich Hubschrauber da, stationiert war dort das 179. Kampfhubschrauberregiment.
Wikipedia würde ich als Belegquelle bei unseren Themen nicht verwenden wollen. Die Datenbank des MGFA ist in vielen Fällen grob fehlerhaft.
ZitatGepostet von Magdus Der Flugplatz Borstel (heute: Stendal-Borstel) wurde vor der Wende nicht für Flugzeuge genutzt, es gab keine ständige Stationierung von Flugzeugen. Anstelle dessen waren dort Hubschrauber stationiert. Bei maps.google sieht man die Reste der Unmengen an Stellflächen für Hubschrauber im südöstlichen Bereich noch. Und es waren natürlich Hubschrauber da, stationiert war dort das 179. Kampfhubschrauberregiment.
Deine Angaben sind nicht zutreffend. Es gab in der DDR kein 179. Kampfhubschrauberregiment. Wikipedia formuliert hierzu, schon zuvor von mir zitiert:
ZitatAuch waren hier von 1958 bis 1971 Aufklärungs- und Zieldarstellerverbände mit zweistrahligen Il-28R, Jak-27R und Jak-25RW stationiert.
In Rote Plätze kann man dazu nachlesen das es sich hierbei um das 931. Selbstständige Garde-Aufklärungsfliegerregiment handelte.
ZitatDie dauerhafte Basierung von zwei Hubschrauberregimentern an einem Standort machte vor dem Gegner verwundbar. Händeringend suchte die sowjetische Führung nach Lösungen. Eine davon war der Neubau einer Hubschrauberbasis am östlichen Stadtrand von Magdeburg in Randlage einer bereits vorhandenen Kaserne, wenigstens eine Hubschrauberstaffel des neuen Regiments sollte dort basiert werden. Wenigstens eine Staffel des neuen Regiments sollte dort Unterschlupf finden. Die Baupläne waren bereits erstellt, aber Glasnost und Perestrojka waren zu weit fortgeschritten und die DDR-Führung genehmigte keines dieser Vorhaben!
Gibt es am östlichen Stadtrand eigentlichen eine alten Flugplatz den man hätte reaktivieren können?
178 und 440. - für den typo bitte ich um Entschuldigung.
Aber wir sollten zunächst Missverständnisse ausräumen: Ich hatte Dich so verstanden, dass in Borstel gar keine Hubschrauber seien. War die Aussage von Dir so gemeint? Bleibst Du dabei?
ZitatGepostet von MAGADO-2 Ob es im Magdeburger Verwaltungsarchiv im Stadtarchiv noch was zum geplanten Hubschrauberlandeplatz gibt ist auf jeden Fall eine Anfrage wert. Magado
Warst Du da jetzt schon? Die Frage ist auch ob Cracau von der Verwaltung her zur Stadt oder in den Bezirk Magdeburg gehörte.
Hallo Giant, es geht also um die angedachte Verlegung eines dieser Regimenter - analog Prenzlau?
Hallo Magado-2, frage mal bitte im Stadtarchiv, ob die Akten des "Mitarbeiter-1" überliefert sind. Wenn, dann dort.
BTW: Ich würde die Planungsangabe "Magdeburg" weit fassen wollen: Kolja nahm es nicht so sehr ernst mit deutschen Verwaltungsgrenzen. Typisches Beispiel ist ja der TÜP, der sowjetischerseits Polygon Magdeburg sich nannte.