Zitat von mieze im Beitrag #11Der Trümmerhaufen ist die nach 1945 schon abgerissene Artillerie-Kaserne in der Am Charlottentor/Turmschanzenstraße. Im Hintergrund sind die heute noch vorhandenen Pferdeställe erkennbar.
Bin in den 70-gern zwar öfter in der Gegend gewesen, an die Trümmerhaufen kann ich mich nicht erinnern.
Wenn nicht anders bezeichnet, sind die gezeigten Bilder mein Eigentum. Eine nicht komerzielle Nutzung meiner Bilder ist grundsätzlich erlaubt.
Zu den Fotos #11 Die Aufnahmen wurden im Oktober 1999 angefertigt. Der Trümmerhaufen war vorher bestimmt bewachsen und ist dadurch nicht aufgefallen. Im April 2000 war von dem Trümmerhaufen nichts mehr zu sehen - nur noch Mutterboden. Stand eigentlich im Text schon daneben! - oder kann keiner meine "Klaue" entziffern?
Nach meinem Kenntnisstand sind die beschädigten Kasernen, da sich ein Wiederaufbau nicht lohnte nach dem Krieg zur Gewinnung von Ziegelsteinen abgerissen. Da es sich um zum Teil hochwertige Klinkersteine handelte, sind diese nicht zermahlen und zu Großblockbausteinen umgearbeitet worden. Das geschah auch in anderen Fällen, wie z.B. ca. 1957 am Stadttheater in dessen Bausubstanz sich ebenfalls höherwertige Ziegelsteine fanden. Diese wurden abgeputzt und zu Stapeln zum Abtransport aufgeschichtet (ich habe dort selbst noch im NAW - Nationales Aufbauwerk - mitgemacht). Minderwertiger Trümmerschutt wurde am "BoBi"-Platz (Boleslaw-Bierut-Platz) oder auch in der Nachtweide gesammelt und mit der Feldbahn in Loren transportiert, um später neue Baustoffe daraus zu gewinnen. Nicht verwertbarer Schutt wurde z.B. am Kavalier Scharnhorst, aber auch an der Herrenkrugstr. verfüllt (Elbauenpark Westseite, alter sowj. Fahrschulplatz).
Ich bitte zu bedenken, das Gelände war seit 1945 sowjetisches Armeegelände, und damit russisches Eigentum - Zutritt nur mit Genehmigung. Da konnte nicht "jeder" Hand anlegen - auch wenn es nur um Steine putzen ging.
Die Steine wurden nicht von "Irgendjemand" für privatenZwecke geholt, sondern von sowjetischen Armeeangehörigen geborgen und dann zum Bau von Panzerhallen verwendet. Das war bei den innerstädtische Enttrümmerungsarbeiten anders, aber auch nicht im Rahmen von Selbstversorgung möglich.
In den Jahren 1963 bis 66 bin ich fast täglich mit dem Fahrrad genau um diese Ecke, Am Charlottentor - Turmschanzenstr., zu meinem Lehrbetrieb in Neustadt gefahren. Auf der rechteckigen Fläche, Bild #25, von hell in dunkler übergehend, lag ein größerer Mauersteinhaufen ca. 3m - 4m hoch, die Länge kann zu dem Bild passen. Natürlich waren es die Überreste des Gebäudes.