In der Liste der Bombenangriffe auf Magdeburg bei wiki steht, dass das Naturkundemuseum am Domplatz beim Luftangriff am 21.01.1944 ausbrannte. Ob es vorher schon mal getroffen wurde entzieht sich auch meiner Kenntnis.
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Ausgebrannt war der Gebäudeteil am Gouvernementsberg. Der 21.1. 1944 als Datum ist wahrscheinlich richtig. Es handelt sich dabei allerdings um einen Zufallstreffer, da das tatsächlich getroffene Gebiet südöstlich am rechten Elbufer liegt. Das war durch heftigen Wind bedingt, der die Zielmarkierungen über die Elbe getrieben hatte. Eine Neuordnung des Angriffs konnte in Folge der starken Flakabwehr und des deutschen Jägereinsatzes nicht erfolgen, so dass Cracau und auch die Pfeifferschen Stiftungen den "Segen" abbekommen haben. Einzeltreffer im Stadtzentrum waren möglich, allerdings ist es in Folge der Hektik des Angriffs nicht zum eigentlich planmäßigen Einsatz von Spreng- und Brandbomben gekommen, wie auch der Treffer in Buckau (Feldstraße 9-13, Buckau R. Wolf AG mit Ausländerlager) bestätigt. Die RAF verlor immerhin ca. 55-60 Flugzeuge, die Angaben schwanken in einzelnen Berichten.
Eine genaue Bestätigung für den Termin zu erhalten dürfte schwer fallen. Der Presse war es offiziell untersagt, Ortsangaben zu den eingetretenen Schäden und deren Umfang zu machen und in den Luftschutzpolizeiberichten, die im Nationalarchiv in Washigton liegen, sind nur die Hauptangriffsziele genannt (sie sind nicht mit den Angriffszielen der RAF identisch, sondern sie wurden nach der tatsächlich betroffenen Gegend benannt).
Ich habe den ausgebrannten Gebäudeteil hier noch einmal markiert.
Da gab es auch keinen Angriff - der wurde vom Wind einfach über die Elbe und südwärts "umgeleitet". Durch die Flakabwehr und den Jägereinsatz wurde dieser Angriff in ein hektisches Bombenabwerfen verwandelt (10% der eingesetzten RAF-Maschinen gingen schließlich verloren) und einzelne oder wenige Bomben landeten in einem verstreuten Gebeit (nordwestlich von Cracau), um den Flugzeugen die hinderliche Bombenlast abzunehmen. Was den oder die Treffer im Naturkundemuseum angeht, werden wir sicher keine Einzelheiten mehr erfahren. Was in Buckau passierte ist im Kriegsschädenbericht der Buckau R. Wolf AG vom 12. 2. 1944 nachzulesen. An welchen Stellen weitere Zufallstreffer zu verzeichnen waren, werden wir wahrscheinlich auch nicht erfahren. In allen Fällen dürfte es nicht nach Luftangriff aussehen, eher nach Artilleriebeschuss einzelner Geschütze.
Auszug aus dem Schadenbericht Buckau R. Wolf vom 12. 2. 1944
Es war einer der schwärzesten Einsätze für die RAF. Was die genaue Zahl der Abschüsse angeht, müsste ich nochmal gucken. Klar waren Nachtjäger und Flak mehr als effektiv und der Wind war extrem stark, doch das waren wie bekannt ist, nicht die alleinigen Gründe für den Fehlschlag. Wäre die komplette Ladung in MD runter gekommen, hätte zwischen Buckauer Bahnhof und Alte Neustadt und von der Elbe bis zur Albert-Vater-Straße nichts mehr gestanden.
Linse
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