So wie andere Frontstädte auch gab in Magdeburg der gleichgeschaltete Faberverlag in der Bahnhofstrasse eine "Frontzeitung der Magdeburger" heraus. Es erschienen wohl nur wenige Ausgaben in nicht all zu großer Auflage. Hat jemand zufällig so eine Frontzeitung? Wenn ja würde ich mich riesig freuen wenn er oder auch sie mir eine Kopie davon ziehen könnte.
Nr.1 Druck und Verlag: Faber – Verlag Magdeburg, Bahnhofstraße 17 13. April 1945
Empfindliche amerikanische Verluste vor Magdeburg
F ü h r e r h a up t q u a r t i e r, 13. April.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Stärkere feindliche Angriffe nördlich der Mur, im Wiener Wald und östlich St. Völten führten zu Einbrüchen, die abgeriegelt wurden. In W i e n dauern die s c h w e r e n S t r a ß e n k ä m p f e an. Im Donau- March- Winkel und an der March verhinderten unsere Divisionen Durchbruchversuche stärkerer feindlicher Infanteriekräfte. Oestlich der oberen Waap und vor Breslau blieben zahlreiche sowjetische Vorstöße erfolglos. Von der Front bis zur Pommerschen Bucht werden keine Kampfhandlungen von Bedeutung gemeldet. Der Gegner setzt in S c h l e s i e n und an der unteren Oder seine A n g r i f f s v o r b e r e i t u n g e n fort. Schlachtflieger bekämpfen Bereitstellungen mit guter Wirkung und fügen dem feindlichen Nachschub in den Kampfräumen Breslau und Wien empfindliche Verluste zu. In der westlichen Weichselniederung und in Samland scheiterten wiederholt schwächere Angriffe der Sowjets. Marinekampffähren versenkten vor der Küste der Frischen Nehrung ein sowjetisches Schnellboot. Zur Sicherung von Seetransporter in der Ostsee eingesetzte Einheiten der Kriegsmarine schossen aus angreifenden feindlichen Kampf- und Torpedofliegerverbänden zehn Flugzeuge ab. Zwischen E m s u n d W e s e r waren Fallschirmjäger die bis in den Raum um Friesogthe vorgedrungenen b r i t i s c h e n K r ä f t e in schwungvollem Angriff weit nach Südwesten z u r ü c k. Eine Kampfgruppe der Kriegsmarine, aus Freiwilligen des Unterseebootsstützpunktes Wilhelmshaven zusammengestellt, vernichteten im nordwestdeutschen Kampfraum innerhalb von drei Tagen elf feindliche Panzer. Bei Wittenberge an der Elbe liegen Aufklärungskräfte im Kampfe mit unserer Brückenkopfbesatzung auf dem Westufer. Weiter südlich drangen die A m e r i k a n e r g e g e n M a g d e b u r g vor, erlitten jedoch bei w i e d e r h o l t e n A n g r i f f e n auf die Stadt e m p f i n d l i c h e V e r l u s t e. Im Ruhrgebiet und im Bergischen Land warf der Feind neue Divisionen in die Schlacht. Trotzdem wird dem Gegner, der in diesen Kämpfen 50 Panzer verlor, der erstrebte Durchbruch wiederum versagt. Der S c h w e r p u n k t d e r K a m p f h a n d l u n g e n lag gestern im m i t t e l d e u t s c h e n R a u m. Während unsere Sperrverbände an den Zugängen zum Harz Teile von zwei amerikanischen Armeen fesseln, trieb der Gegner zwischen den Südostausläufern des Harzes und der Saale einen starken Keil nach Osten vor. Seine Angriffsspitzen erreichten unter Verlust zahlreicher Panzer die L i n i e E i s l e b e n, W e i ß e n f e l s, J e n a, W e i m a r f i e l, nach hartem Kampf in Feindeshand. Auch die zwischen Lichtenfels und (Haftfurt)? gegen den oberen Main vorgehenden Amerikaner konnten weiter Boden gewinnen und durch den Fluß nach schweren Kämpfen bei (Haftfurt)? Und südlich davon überschreiten. In I t a l i e n dehnte der Gegner seinen G r o ß a n g r i f f südwestlich des Tomaccio- Sees bis in den Raum südwestlich Immola aus. Ueberlegene Kräfte griffen den ganzen tag unter ungewöhnlich starkem Materialeinsatz an und konnten den Santerno nordwestlich Lugo, nach s c h w e r e n , für sie besonders b l u t i g e n K ä m p f e n überschreiten. Seit Beginn des Großangriffes vernichteten unsere Truppen 40 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. In der Adria wehrten zur Geleitsicherung und zum Schutz der norddalmatinischen Küste eingesetzte Fischkutter der Kriegsmarine erfolglose Angriffe feindlicher Schnellboote ab. Ein Artillerie- Schnellboot wurde versenkt und ein weiteres durch Volltreffer schwer beschädigt. An der W e s t a l p e n f r o n wurden mehrere Angriffe bis zu Regimentsstärke zerschlagen und z a h l r e i c h e G e f a n g e n e eingebracht. Bei der Abwehr starker Bandenangriffe an der Sherminfront erlitt der Gegner hohe Verluste und verlor 14 Panzer. Nordwestlich Esseck gelang dem Feind die Bildung mehrerer Brückenköpfe auf dem Südufer der Drau, die durch sofort angesetzte Gegenstöße abgeriegelt wurden. Am gestrigen Tage wurde das Reichsgebiet hauptsächlich von anglo- amerikanischen Jägern angeflogen. Schwächere Kampfverbände warfen Bomben im westdeutschen Raum. In der Nacht griffen britische Kampfflugzeuge die Reichshauptstadt an.
Königsberg fiel durch Feigheit Der gestrige Wehrmachtsbericht F ü h r e r h a u p t q u a r t i e r, 12. April.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich des W i e n e r Waldes s c h e i t e r t e n Angriffe der Bolschewisten. In W i e n dauerten die e r b i t t e r t e n K ä m p f e am Donaukanal an. Vier feindliche Kanonenboote wurden auf der Donau in Brand geschossen. Im Donau- Maas- Dreieck erzwang der Gegner eine Ausweitung seines Brückenkopfes nach Nordwesten. Oestlich der oberen Drau schlugen unsere Verbände zahlreiche Angriffe ab. An der Süd- und Westfront von B r e s l a u setzten die Sowjets ihre Durchbruchversuche mit starker Luftwaffenunterstützung fort. Oertliche Einbrüche wurden in harten Kämpfen abgeriegelt. Die Festung K ö n i g s b e r g wurde nach mehrtägigen starken Angriffen durch den Festungskommandanten, General der Infanterie L a s c h, den Bolschewisten ü b e r g e b e n. Trotzdem leisteten Teile der pflichttreuen Besatzung, in mehreren Kampfgruppen aufgesplittert, den Bolschewisten noch erbitterter Widerstand. General der Infanterie Lasch wurde wegen feiger Uebergabe an denn Feind z u m T o d e d u r c h d e n S t r a n g v e r u r t e i l t. Seine Sippe wird haftbar gemacht. An der Samland- Front wurden wiederholt feindliche Vorstöße unter hohen Verlusten abgewiesen. Bei der Abwehr britischer Luftangriffe gegen ein eigenes Geleit vor der westnorwegischen Küste brachten unsere Jagdflieger sechs Flugzeuge zum Absturz Zahlreiche gegen unsere Wehrverteidigung geführte Angriffe scheiterten. Zwischen der Aller und dem Harz setzte der Feind seine Angriffe auf breiter Front fort. Während die Masse seiner Kräfte vor dem V e r t e i d i g u n g r i n g u m B r a u n s c h w e i g liegen blieb, stießen schwächere Abteilungen beiderseits der Stadt weiter nach Osten vor. Truppen des Heeres und Flakartillerie der Luftwaffe fügten dem Gegner hohe blutige Verluste zu und v e r n i c h t e t e n allein im Raum Braunschweig ü b e r 100 P a n z e r. Die Kämpfe im R u h r g e b i e t und im Bergischen Land hielten auch gestern in unverminderter Härte an. Von Norden drückten die Amerikaner unsere Divisionen im Abschnitt beiderseits Bochum, das nach heldenhaftem Kampf verloren ging, weiter gegen die Ruhr zurück. In Essen dauern schwere Straßenkämpfe an. Unter gleichzeitigem Druck gegen den Südharz nahmen die K ä m p f e i m T h ü r i n g e r W a l d ihren Fortgang. Hier konnte der Gegner nach Osten Raum gewinnen. Konzentrische Angriffe gegen E r f u r t wurden von der Besatzung blutig zurückgeschlagen. Das Vordringen der feindlichen Panzer- und Infanterieverbände zwischen dem Thüringer Wald und dem Main wird durch zahlreiche im Rücken des Gegners kämpfende Abteilungen stark verzögert. In der Festung L o b u r g behaupten sich unsere Grenadiere gegen starke Angriffe. Südöstlich W ü r z b u g trat der Gegner mit zusammengefassten Kräften zum Angriff an. Hier wie auch in den Nordausläufern des Schwarzwaldes sind heftige Kämpfe mit den in unser Hauptkampffeld eingebrochenen Gegner entbrannt. Deutsche Jäger schossen gestern in Luftkämpfen über der Westfront 17 anglo- amerikanische Flugzeuge ab. Vom 1. bis 11. April verloren die Anglo- Amerikaner nach bisherigen Meldungen 386 Panzer und über 50 Panzerspähwagen. Aus dem feindlichen Nachschubverkehr zwischen Themse und Schelde versenkte ein Kleinst- Unterseeboot einen Vollbeladenen Tanker von 1000 BRT. Oertliche Angriffe an der Westalpenfront und ligurischen Küstenabschnitt brachen in unserem Abwehrfeuer zusammen. In Nordost- Kroatien lebte die Kampftätigkeit wieder auf. Anglo- amerikanische Terrorverbände griffen am Tage Süd- und Mitteldeutschland an. Personenverluste und Gebäudeschäden entstanden besonders in München, Nürnberg und Regensburg. In der Nacht war die Reichshauptstadt das Ziel feindlicher Bomber.
Im Süden und Nordabschnitt der Westfront schlugen unsere Truppen zahlreiche Vorstöße des Feindes ab. In der Mitte und im rheinisch- westfälischen Industriegebiet verschärfte sich die Lage durch neue schwere Angriffe der Engländer und Amerikaner. Ihren Hauptangriff führten die Nordamerikaner beiderseits des H a r z e s. Die Verteidiger von Braunschweig fesselten die Masse der feindlichen Stoßverbände und schossen zahlreiche Panzer ab. An der Stadt vorbei trieb der Gegner seine V o r a u s a b t e i l u n g e n b i s i n d e n R a u m s ü d l i c h M a g d e b u g vor. Am Westrand des Harzes und im Massiv des Thüringer Waldes lief sich der feindliche Angriff fest. Südlich des Thüringer Waldes verlagerte sich das Ringen in den Raum um Loburg. In den Harzbergen und im Steigerwald wurde der Feind nach anfänglichen Bodengewinnen aufgehalten. In den Trümmern der bis zum letzten Atemzug verteidigten Stadt Bochum scheiterte ein Stoß von Norden. Zwischen Steigerwald und den Nordausläufern des Harzes brachen zahlreiche Angriffe zusammen. Im Norden der Westfront festigten unsere Truppen durch Gegenstoß unserer neuen Widerstandslinien. In den Niederlanden und zwischen Ems und Weser, südlich Bremen und an der unteren Aller warfen sie vorgedrungene feindliche Panzerverbände nach Süden zurück. Nördlich der Donau kamen die Sowjets einige Kilometer vorwärts. In Wien wird um jeden Kilometer Boden verbissen weitergekämpft. Die übrigen Kämpfe an der O s t f r o n t werden dadurch begrenzt. Die Verteidiger von Bremen vereitelten sowjetische Durchbruchversuche und riegelten geringfügige Einbrüche ab. Sowjetische Angriffe auf Samland scheiterten. In Königsberg leiste trotz schmählicher Kapitulation des Festungskommandanten die pflichtbewussten Verteidiger der Besatzung weiter Widerstand.
Verantwortung der Stunde Getreu dem Rufe der Pflicht, die jedem Deutschen auferlegt ist, wurde nach den schweren Schlägen durch feindliche Terrorangriffe in wochenlanger harter Arbeit immer wieder darum gerungen, alle Schwierigkeiten zu überwinden, die ein Weiterarbeiten an dem alten Arbeitsplatz unterbinden wollten. Betriebsleitung und Gefolgschaft sind stolz und froh, dass es ihnen geglückt ist, gerade in einer Stunde, in der das Erscheinen einer Zeitung dringendstes Gebot ist, alle Voraussetzungen dafür geschaffen zu haben. Die Freude darüber ist ihnen der beste Dank für die aufgewendete Arbeit. So geht heute in ernstesten Tagen von alter bekannter Stätte ein n e u e s B l a t t a u s, das vom Beginn an nur als Z w i s c h e n s p i e l u n d U e b e r g a n g zu g l ü c k l i c h e r Z e i t gedacht ist, das aber auch während dieser kurzen Zeit selbst in seinem Namen den Stolz und die Erinnerung wieder klingen lassen will an die Zeit, in der von Magdeburg ernsteste Bewährung gefordert wurde, als es unmittelbar selbst in die Kriegsfront einbezogen wurde. Gerade in Tagen wie diesen ist es notwendig, dass jeder über die wichtigsten Ereignisse des Tages und des großen Weltgeschehens unterrichtet wird. Dieser Ausgabe allein widmet sich unsere „F r o n t z e i t u n g d e r M a g d e b u r g e r“, weil nur eine solche Beschränkung aus Notwendigstes den Aufwand und die Arbeit rechtfertigt. Die Magdeburger Bevölkerung soll durch die „Frontzeitung“ in Verbindung bleiben mit der Gesamtheit des Volkes. Sie soll über alles unterrichtet werden, was die Amts- und Dienststellen Magdeburgs der Bevölkerung zu sagen haben. Sie soll schließlich durch die Zeitung ständig erinnert werden an den Ernst der Tage, in denen wir stehen. Wie es uns gelingen wird, die ständige Fühlung mit der Leserschaft herzustellen und aufrechtzuerhalten, ist im Augenblick noch nicht zu sagen. Es werden aber trotz aller Schwierigkeiten immer wieder Mittel und Wege dazu gesucht und gefunden werden. So stellen wir unsere Arbeit unter das große Wort Fichtes, dass heute mehr denn je Verpflichtung für jeden Deutschen ist:
Und handeln sollst du so. als hinge Von dir und dein Tun allein Das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung wäre dein.
Verlag und Schriftleitung.
Franklin D. Roosevelt gestorben Nachfolger Harry Truman – „Wir werden den Krieg mit aller Energie fortsetzen“
Zehn Wochen nach der Vollendung seines 63. Lebensjahres ist der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Franklin Delano Roosevelt, gestorben, wie verlautet: an den Folgen einer Gehirnblutung. Roosevelt, der einer altholländischen, vor rund 300 Jahren in Amerika eingewanderten Familie entstammt, ist der typische Vertreter einer politischen Führerschicht, die P o l i t i k u m der G e s c h ä f t e w i l l e n treibt. Daraus ergeben sich die starken Verbindungen des verstorbenen Präsidenten an die jüdische Hochfinanz Amerikas, daraus erklären sich die offenkundigen Widersprüche in seiner politischen Entwicklung, daraus erklärt sich schließlich auch dir letzte Wendung in seiner politischen Haltung, die zur ausgesprochen imperialistischen Haltung führte. Roosevelt hat die übliche Laufbahn des amerikanischen Politikers durchlaufen mit dem Unterschied freilich. Dass er außerordentlich schnell in wichtige Aemter gelangte und wichtige Posten bekleidete, ohne zuvor als Politiker hervorgetreten zu sein. An diesem schnellen Aufstieg hat einen erheblichen Anteil seine Verbindung mit seiner Cousine A n n a G l e a n o n Roosevelt, die sicher die aktivste Persönlichkeit im Weißen Hause ist. Nach dem üblichen Besuch der Harvard- Universität betrieb Roosevelt noch drei Jahre lang juristische Studien an der Columbia Law School und ließ sich dann 1907 in New York als Rechtsanwalt nieder, ging aber schon drei Jahre später in die Politik. Während des Weltkrieges gehörte er der Inspektion der USA- Streitkräfte in den europäischen Gewässern an. 1920 trat er von dem Regierungsamt zurück und ließ sich als Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von den Demokraten aufstellen, erlitt aber eine Niederlage, Er hat sich dann längere Zeit vom öffentlichen auftreten stark zurückgehalten, errang aber 1928 seinen ersten großen politischen Erfolg, als er zum Gouverneur des Staates New York gewählt wurde. Schon v i e r J a h r e s p ä t e r wurde er auf den wichtigsten Posten Amerikas, auf den d e s P r ä s i d e n t e n, durch eine Wahl berufen, bei der er rund 90 Prozent aller Stimmen auf sich vereinte. D r e i A u f g a b e n stellten sich ihm, als er an die Spitze der USA trat: Die W i e d e r b e l e b u n g der amerikanischen W i r t s c a f t, die B e s e i t u g u n g der B a n k e k r i s e u n d die B e s c h a f f u n g v o n A r b e i t für 15 Millionen Arbeitslose. Die Schwierigkeiten, die sich bei der Lösung dieser innerpolitischen Aufgaben sehr bald ergaben, haben Roosevelt schließlich immer stärker in die Außenpolitik getrieben. So sehen wir ihn während seiner zweiten Präsidentschaft sich außenpolitisch sehr stark betätigen. Seine Versuche, ein Panamerika zu schaffen, scheiterten allerdings am Widerstand der südamerikanischen Staaten. In der gleichen Amtszeit begann Roosevelt auch in der Oeffentlichkeit stärker auf europäische Fragen einzugehen. Er wendete sich schon damals in einer Reihe scharfer Reden gegen die autoritären Staaten. Allerdings waren diese Reden in der Hauptsache wohl bestimmt, in Volke Stimmung für das umfangreiche Aufrüstungsprogramm zu schaffen, das vor allem die Lösung aus den innerpolitischen Schwierigkeiten bringen sollte. Denn wirklichen Kriegsabsichten scheinen Roosevelt in dieser Zeit völlig Ferngelegen zu haben. Er wurde dann aber sehr schnell von der fortschreitenden Entwicklung überrannt, und so ist es auch gekommen, dass er 1940 – in der amerikanischen Geschichte einzig dastehend – zum dritten Male hintereinander zum Präsidenten gewählt wurde, weil er versprach, dass Amerika vom Kriege fernhalten werde, wie es dem Wunsche des weitaus größten Teils des amerikanischen Volkes entsprach. Wir alle haben es selbst erlebt, wie schnell dann diese Versprechen vergessen worden ist und wie bald Roosevelt sich von seinen Hintermännern in den Krieg mit den Achsenmächten treiben ließ. Eine weitere Folge dieser politischen Entwicklung ist die imperialistische Ausdehnung, die die USA dahin brachte, dass sie das britischen Empire völlig unterhöhlte und fast restloser Auflösung nahe brachte, weil hier der amerikanischen Hochfinanz sich die Gelegenheit eines ungeheuren Geschäftes bot. Nach dem plötzlichen Tode Roosevelts wurde in Washington eine sofortige Kabinettssitzung einberufen. Verfassungsgemäß hat der Vizepräsident der USA, H a r r y T r u m a n, das Amt des nordamerikanischen Präsidenten übernommen. Truman ist bereits vereidigt worden. Nach seiner Vereidigung gab Truman folgende Erklärung ab:
Ich werde mich bemühen, mein Amt hier do zu verwalten, wie es nach meiner Ansicht Präsident Roosevelt getan hätte. W i r w e r d e n d e n K r i e g auf beiden Fronten, im europäischen und pazifischen Raum, m i t a l l e r E n e r g i e w e i t e r f ü h r e n.
Luftschutzbereit bleiben! Kein Nachlassen der Sorgfalt
Wenn in diesen Tagen nicht mehr Sirenen heulen und alarmieren oder entwarnen, dann darf niemand dadurch sich bewegen lassen, in der bisher geübten Sorgfalt irgendwie nachzulassen. Es muß jeder vielmehr daran denken, dass durch den Vorstoß einiger feindlicher Panzer Magdeburg in eine besondere Lage gekommen ist insofern, als die Stadt jetzt ständig von einem kriegerischen Ereignis irgendwelcher Art bedroht werden kann. Das gilt auch für die Luftlage. Jeder muß sich bewusst sein, dass dauernde akute Luftgefahr besteht. Wenn daher seit zwei Tagen die akustischen Warnzeichen nicht mehr gegeben werden, dann bedeutet das nicht, dass irgendwie lässiger gehandelt werden kann. Vielmehr ist ein s t ä n d i g e s l u f t s c h u t z m ä ß i g e s V e r h a l t e n n o t w e d i g. Weiter ist wichtig für alle, zu wissen, dass der S t r e i f e n d i e n s t der Schutzpolizei jetzt v e r s t ä r k t durchgeführt wird, um Ordnung und Sicherheit in der alten Weise zu gewährleisten. Die R e t t u n g s s t e l l e n d e s L u f t s c h u t z e s bleiben wie bisher bestehen.
Jede Stadt wird verteidigt! Der Feind versucht zu bluffen
B e r l i n. An vielen Stellen versucht der Feind, deutsche Orte zur Uebergabe zu veranlassen, indem er zu I r r e f ü h r u n g e n und zu Drohungen greift, die völlig leer sind. Vor allem unternimmt er es häufig, durch Vorgeprellte Panzerspähwagen die Bevölkerung mit der Drohung einzuschüchtern, dass der Ort, falls er nicht sofort übergeben werde, durch angeblich aufgefahrene Panzer oder Artillerie zusammengeschossen werde. Diese Kriegslist des Feindes vermag ebenso wenig wie seine Propagandatricks die Nerven des deutschen Volkes in Verwirrung zu bringen. Der deutsche Widerstandswille bleibt hart. Jedes Dorf und jede Stadt wird mit allen Mitteln verteidigt und gehalten. Keine deutsche Stadt wird zur offenen Stadt erklärt.
Jeder deutsche Mann, der für die Verteidigung eines Ortes verantwortlich ist und der gegen diese selbstverständliche nationale Pflicht verstößt, verliert Ehre und Leben, wie das Beispiel des Königsberger Kommandanten zeigt. Vor allem die Städte sind mit zäher Energie zu halten, denn sie liegen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Sie müssen deshalb ohne Rücksicht auf Versprechungen oder Drohungen der Feinde bis zum äußersten verteidigt und gehalten werden.
Lagemeldung der Kreisleitung
Von der Kreisleitung Magdeburg wird uns mitgeteilt, dass die Kreisleitung der Magdeburger Bevölkerung allstündlich durch Drahtfunk Nachricht über dir jeweilige Lage gibt. Der a u g e n b l i c k l i c h e S t a n d ist dadurch gekennzeichnet, dass bisher nur einige Panzer bis Magdeburg vorgedrungen sind, deren Niederkämpfung durch eingeleitete starke Maßnahmen keine Schwierigkeiten bereitet. Magdeburger, fallt nicht herein auf die vom Gegner verbreiteten Nachrichten! Die wahre Lage wird, wie eben erwähnt, durch die Kreisleitung stündlich bekanntgegeben.
KLV-Kinder-Gepäck abholen!
Die Dienststelle Kinderlandverschickung gibt bekannt, dass das Gepäck der Kinder aus dem KLV- Lagern im Kreise W e r n i g e r o de und Q u e d l i n b u r g aus dem Franke- Jugendheim abgeholt werden kann, in der Leitung bei Herrn L e m m , Werner- Moltke- Straße 80.
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Alle Z e i t u n g s t r ä g e r, die die Gemeinschaftszeitung „Der Mitteldeutsche- Magdeburgische Zeitung“ oder die „Magdeburgische Zeitung“ ausgetragen haben, werden gebeten, sich am Sonnabend, dem 14. April, bis 13 Uhr zum Austragen der „Frontzeitung der Magdeburger“ im F a b e r - V e r l a g, Bahnhofstraße 17, zu melden.