Sehr geehrter Herr Uwe Steinhoff, die Fachgruppe Militär- u. Garnisonsgeschichte Magdeburg im KHV MD e.V. forscht über das Schicksal Lothar von Wulffen aus Pietzpuhl bei Burg. Vor einigen Jahren hatte Hanno v. Wulffen bereits eine Suchanfrage gestartet, ohne Erfolg. Wir denken, dass der Suchansatz unkorekt war. Bisher glaubte man, dass Lothar v. Wulffen am 1.12.1945 im NKWD-Speziallager 1, Mühlberg im Lagerlazarett verstarb. Nach neuerlichen Zeitzeugenaussagen von Reinhold Neumann aus Hohenwarthe, dessen Onkel mit Lothar v. Wulffen im Lager zusammen traf und er im Frühjahr 1946 heim kehrte, ergeben sich nun neue Suchansätze. Die Suche in den Totenlisten sollte sich vom Mai 1945 bis Juli 1946 erstrecken. Außerdem ist damit zu rechnen, dass die Schreibweise Lothar v. Wulffen unkorekt in der Liste zu finden ist. Sollten Sie fündig werden, dann bitte ich um einen Scan der betreffenden Seite als Beleg, dass er tatsächlich im Lager verstarb. In Pietzpuhl gibt es nach wie vor das Gerücht, dass Lothar v. Wulffen im Schlosspark 1945 durch russ. Offiziere erschossen worden sei., was bisher auch nicht nachgewiesen werden konnte. Für die freundliche Unterstützung bedanke ich mich.
Helmut Menzel
Antwort 7.8.2015
Uwe Steinhoff Gedenkstätte Mühlberg
Sehr geehrter Herr Menzel,
vielen Dank für ihre Anfrage. Das Totenbuch für das Lager Mühlberg liegt zwar in gedruckter Form vor. Es enthält aber exakt dieselben Angaben wie die Bronzetäfelchen in der Gedenkstätte im Lager Mühlberg, die Sie auch auf unserer Internetseite einsehen können. Deswegen kann ich Ihnen jetzt schon sagen, dass Lothar von Wulffen dort nicht drin stehen wird. Das Totenbuch (bzw. die Bronzetäfelchen) wurde nach den sowjetischen Sterbelisten erstellt.
Ich habe auch einmal nach Varianten einer Falschschreibung gesucht, bin aber nicht fündig geworden.
Folgende Hinweise kann ich Ihnen noch geben: 1. Sie könnten noch einmal anfragen bei der Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V. Dort befindet sich sämtliches Archivmaterial zum Lager Mühlberg, soweit vorhanden: Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V. Angelika Stamm Schulplatz 2 04931 Mühlberg Telefon (035342) 87487 Telefax (035342) 87488 E-Mail: lager-muehlberg@t-online.de 2. Fragen Sie bitte einmal bei der Dokumentationsstelle Dresden an. Dort werden Unterlagen über sämtliche NKWD-Lager gesammelt. Die Adresse ist: Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Frau Ute Lange Dülferstraße 1 01069 Dresden Deutschland Oder per Email: ute.lange@stsg.smwk.sachsen.de Oder per Fax unter: (+49) (0)351 469 55 41 3. Die Umstände der Verhaftung: Laut Hanno von Wulffen (Stern-Artikel) geschah die Verhaftung noch im Mai 1945. Das Lager Mühlberg wurde aber erst September 1945 eingerichtet. Natürlich sind auch diese früh Festgenommenen zum Teil noch im Lager Mühlberg gelandet. Dann müssen sie aber zwischendurch noch woanders gewesen sein. Das könnte dann Weesow (Vorläufer von Sachsenhausen), Ketschendorf, Hohenschönhausen, Bautzen oder Frankfurt/Oder gewesen sein. Von dort gingen allerdings zu dieser frühen Zeit (1945) nur aus Bautzen Transporte nach Mühlberg. Mit Zwischenaufenthalt in einem "GPU-Keller" wäre natürlich ab Juli 1945 auch der Weg über Moritzplatz Magdeburg bzw. Roter Ochse Halle möglich. Von dort gab es jeweils Transporte nach Mühlberg. Das NKWD Speziallager Torgau wurde auch erst im September 1945 eröffnet. 4. Wissen Sie, aus welcher Original-Quelle eigentlich das überall genannte Sterbedatum 1.12.1945 stammt? Es steht an verschiedenen Stellen, aber jeweils ohne Beleg. 5. Literatur: Ich finde die Verhaftung L. von Wulffens erwähnt in: Rüdiger Fikentscher, Boje Schmuhl, Konrad Breitenborn: Die Bodenreform in Sachsen-Anhalt: Durchführung, Zeitzeugen, Folgen : Tagung in Stendal am 21. und 22. November 1997. Stekovics, 1999, S. 104. Seine Enteignung wird erwähnt in einem zeitgenössischen Bodenreformbericht (antiquarisch erhältlich): Theodor Häbich: Deutsche Latifundien: Bericht und Mahnung. W. Kohlhammer, 1947, S.92 Ich kann per Internet den Volltext nicht einsehen, vermute aber, dass dort nicht viel mehr als der Name und die enteignete Fläche in Hektar steht. 6. Eine allgemeine Bemerkung: Gerade für 1945 wissen wir, dass die vorhandenen Unterlagen zum Speziallager Mühlberg unvollständig sind. Nahezu alle heutigen Unterlagen basieren auf den sowjetischen Transport- und Sterbelisten, die nach 1948 noch einmal abgeschrieben wurden. Einige Zeiträume fehlen dabei ganz. Die damals heimlich geführte Statistik der deutschen Lagerselbstverwaltung konnte nicht aus dem Lager gebracht werden und ist verloren. Uns ist eine Reihe von undokumentierten Schicksalen bekannt, die nur von Zeitzeugen überliefert wurden. 7. Falls Sie weitere Informationen über NKWD-Verhaftungen in der Gegend haben, würden wir gerne davon erfahren (bzw. diese gegebenenfalls auf unserer Internetseite dokumentieren). Für Ihre Bemühungen um von Wulffen möchte ich Ihnen sehr danken. Ganz unabhängig von einer politischen Bewertung der damaligen Zeit und der Personen finde ich es unglaublich, dass wir in Deutschland nicht einmal wissen, wo die Abgeordneten geblieben sind, und dass das offizielle Stellen auch gar nicht zu interessieren scheint. Die sind halt "weg". Von den sonstigen einfachen Menschen gar nicht zu reden. Mit freundlichen Grüßen Uwe Steinhoff
Einige der hier genannten Dokumente sind bereits in die Doku eingearbeitet.
Helmut Menzel
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Amtsgericht Überlingen Überlingen, den 25.II.55 Aktenzeichen Aufgebotsverfahren zum UR II 13/ 54 Zwecke der Todeserklärung des kriegsvermißten Gutsbesitzers Lothar von Wullfen
Beschluß.
1. Der(die) kriegsvermißte Lothar von Wulffen geboren am 15.11.1873 in: Pietzpuhl Krs. Jerichow I wird für tot erklärt. 2. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31.12.49 festgestellt. 3. Das Verfahren ist gebühren frei; Auslagen werden nicht erhoben. Gründe: Der in Überlingen, Mühlweg 2 wohnhafte Dajo von Wulffen hat beantragt, seinen kriegsvermißten Vater Für tot zu erklären. Er trägt zur Begründung vor, der vermisste sei in Pietzpuhl von den Russen bei deren kommen gefangengenommen worden und dann in das Zuchthaus Torgau verbracht worden. Nachrichten sind keine von ihm eingegangen. Lediglich der ihn behandelnde Arzt Dr. Birk in Burg bei Magdeburg( Anmerkung Menzel, Dr. Walter Birk, Bruchstraße 31 in Burg-Praxis) habe dem Pietzpuhler Revierförster Karl Höcher mitgeteilt, der Vermisste sei am 9.März1946 verstorben.
Der Antragsteller ist nach §16 IIc des Verschollenheitsgesetzes zur Stellung des Antrags berechtigt. Die örtl. und sachl. Zuständigkeit ergibt sich aus den § 14,15 Verschollenheitsgesetz.
Der Antrag ist gemäß Art.2§1 des Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Verschollenheitsgesetzes ist der 9. Juli 1954 erlassen und in der Verschollenheitsliste Nr. 960 vom 30.7.1954 sowie an der Gerichtstafel bekannt gemacht worden. Nach Auskunft der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht -Abwicklungsstelle- in Berlin Wittenau vom 9.4.54 liegen dort weder Verlustmeldungen noch sonstige Aufzeichnungen über den Verbleib des vermissten vor. Die Staatsanwaltschaft Konstanz hat gegen die Durchführung des Verfahrens keine Einwendungen erhoben. Dem Antrag wird stattgegeben und der Vermisste für tot zu erklären, da nach den angegebenen Umständen ernstliche Zweifel an dem Fortleben des Vermissten begründet sind und eine Nachricht über ihn bis zum Aufgebotstermin nicht eingegangen ist. Die Feststellung des Todeszeitpunktes erfolgt nach Art.2§2Abs.III des Verschollenheitsrechtsänderungsgesetzes.
Die Kostenentscheidung beruht auf Art.2§6 desselben Gesetzes.
von Dultzy
Überlingen, den 1.März 1955
Beschluß:
1. Zustellung einer Ausfertigung des Beschlusses an Antragsteller mit dem Anfügen: Die Rechtskraft des Beschlusses tritt in etwa 2 Monaten ein. 2. Veröffentlichung durch: a) Verschollenheitslister, b) Anschlag an der Gerichtstafel 3. vorl. 1.4.1955 (Veröffentl. Anz.)
Geschäftsstelle des Amtsgerichts:
Überlingen, den 5.Juli 1955 Der Todeserklärungsbeschluss ist rechtskräftig
Beschluss:
1.Ausfertigung des Beschlusses mit Rechtskraftbescheinigung an: a) Antragsteller Dajo von Wulffen in Überlingen, Mühlweg 2. b) Amtsgericht Berlin-Schöneberg c) Abwicklungsstelle Berlin-Wittenau (Postfach) d) Notariat Überlingen als Nachlassgericht mit dem Anfügen: Antragsteller ist Dajo von Wulffen in Überlingen, Mühlenweg 2 e) Standesamt Überlingen mit dem Anfügen wie bei d), f) Finanzamt Überlingen mit dem Anfügen wie bei d). (Ziff. 1e) und f) ohne Gründe) g) das Standesamt Berlin-Charlottenburg 5, Kuno-Fischerstraße 8 mit Belegschreiben: In der Anlage übersenden wir eine Ausfertigung des Todeserklärungsbeschlusses mit Rechtskraftbescheinigung zur Eintragung in das Buch für Todeserklärungen.
Personalien des für tot Erklärten
1. Sämtliche Vornamen: Lothar Zusatzname: von Wulffen 2. Beruf: Rittergutbesitzer 3. Letzter militärischer Dienstgrad: -- 4. Familienstand: (led., verh., verw., geschieden.) mit Dorothea geb. von Langen-Steinkeller 5. Staatsangehörigkeit: deutsch 6. Religion: evangelisch 7. Letzter Wohnsitz: Pietzpuhl, Krs. Jerichow 1, Prov. Sachsen-Anhalt 8. Geburtstag und- Ort: 15.11.1873 in Pitzpuhl 9. Standesamt der Geburt: Stegelitz, Krs. Jerichow 1 10 Ort und Datum der Heirat: 6.5.1900 in Wildenow, Krs. Friedeberg/Neumark (bei Ledigen Heirat der Eltern) 11. Standesamt der Heirat: Friedeberg 12. Name und Unterschrift des Antragstellers: Dajo von Wulffen in Überlingen/Bodensee, Mühlweg 2
2. Zur Registrierung
14.Febr.1968
Herr Dajo von Wullfen, Überlingen Alte Owingerstraße 8, beantragt Erteilung von 2 Ausfertigungen des Todeserklärungsbeschlusses vom 25.2.1955 mit Gründen und Rechtskraftbescheinigung.
14.Febr. 1968 Eilt
B. 1. Erteilung von 2 Ausfertigungen d. Beschl.v.25.2.1955 AS 25.v. mit Rechtskraftbescheinigung. 2.Kosten (Schreibgeb. 1.- DM bezahlt) 3. Zur Reg.
Ag.-Geschäftsstelle JA.
Anmerkung Magado: Somit decken sich die Angaben meiner ZZ bezüglich NKWD-Lager Mühlberg Die einzige ZZ-Aussage, trotz Eid, dürfte zumindest zweifelhaft sein. Was hat der ZZ tatsächlich vom Fenster sehen können? War es Lothar oder der Gutsinspektor, der von hinten ähnlich aussah, mit ähnlicher Joppe?
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Wie kam Dr. Walter Birk aus Burg an die Info zum Tod Lothar v. Wulffen?
Ganz einfach!
1945 wurde auch er von den Russen einkassiert und nach verschiedenen Stationen war er schließlich auch als Häftling Lagerarzt in Buchenwold. So wird er in Mühlberg den Tod Lothars erlebt haben.... Damit scheidet die Annahme , dass er im Gutspark erschossen worden sei, vollends aus.
Quelle:
Auszug der Ärzteliste
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Edelgart Rasch, Pitzpuhl (Jg.40) Stegelitzer Weg 14 30.7.2016 Bericht zum Kriegsende Pitzpuhl und Wulffen ( Telefoninterview durch H. Menzel)
Die Femd- und Zwangsarbeiter/Arbeiterinnen waren in den ehemaligen Schnitterkasernen untergebracht. Die waren auf dem Feld und auch in der Gärtnerei beschäftigt…Der Lothar v. Wulffen ist nicht im Schlosspark erschossen worden. Das Gerücht ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Der ist bei Torgau im NKWD-Lager Mühlberg verstorben, an Altersschwäche und wohl auch Krankheit. Eine Bekannte von mir, die stammt aus Woltersdorf, deren Opa war mit dem Herrn v. Wulffen im NKWD-Lager. Die Russen hatten Herrn v. Wulffen nach Körbelitz zunächst gebracht, wo auch der Herr Strobel gebracht wurde. Von dort wurden die Gefangenen nach Torgau und ins NKWD-Lager Mühlberg gebracht: Die sollten später noch nach Buchenwald gebracht werden. Aber etwa einen Tag bevor der Transport dorthin abging, verstarb v. Wulffen in Mühlberg. Er wurde von Strobel noch still und heimlich in der Nacht an einer Mauer beerdigt, damit er nicht in einem Massengrab landete (ist wohl deshalb auch nicht im Sterberegister eingetragen…). Der Dajo v. Wulffen hatte es geschafft, nach Übelingen zu gelangen. Wir hatten von ihm später noch aus Übelingen ein Paket bekommen. Dajo war ein Freund meines Vaters. Dajo war durch die russischen verbände über Madel bis nach Pietzpuhl durchgekommen im Mai 1945, nur im Dunkeln, mit voller Bewaffnung, denn er war Offizier der Wehrmacht. Der Wald um Pietzpuhl war zu dieser Zeit voller Russen. Wir wohnten damals im Haus gegenüber dem Kavaliershaus, was heute so zerfallen ist. Als Dajo nach Pietzpuhl kam brannte Licht in dem Haus. Aber da saß ein russischer Offizier drin. Dajo stand auf dem Hof und dachte, oh, bei Walther ist noch Licht und so lief er dem russischen Offizier in die Hände. Zuvor war in Pietzpuhl Werner v. Wulffen durch Verrat verhaftet worden. Der hatte sich im Gut in Zivil, mit Blaumann gekleidet, aufgehalten. Werners Frau Margarethe war auch mit den Kindern auf dem Rittergut (ein Junge und ein Mädchen), die ist aber noch bevor die Russen kamen zu den Amerikanern geflüchtet, mit den Kindern. Damals saßen wir oft alle zusammen im Luftschutzkeller des Schlosses (Gewölbe). Werner war nach Pietzpugl gekommen um seine Frau und Kinder abzuholen, aber die waren bereits fort. Werner saß bei meiner Großmutter in der Stube, mit Holzpantoffeln an den Füßen und blauem Schlosseranzug. So hab ich ihn gesehen. Als die Russen dann nach Pietzpuhl kamen, wollte Werner seiner Frau hinterher, zu den Amerikanern, aber da ist er in Pietzpuhl verraten worden. Er wurde verhaftet, wo er in Gefangenschaft später verstarb. Auch Dajo ging in Kriegsgefangenschaft. Mit meinem Vater zusammen ist er in der Kolonne bis nach Belzig marschiert. Er hatte sogar noch seine Dienstpistole am Mann. Bei Belzig hatte Dajo in einem Keller seinen älteren Bruder Werner gesehen. Dajo setzte durch, daß er auch noch mit seinem Bruder sprechen konnte. Eigenartiger Weise konnte Dajo auch durchsetzen, daß die Gefangenen zu Trinken bekamen von den Russen, an der Pumpe. In Belzig ist Dajo in den Zug nach Russland verfrachtet worden und mein Vater wurde nach Brandenburg gebracht. Da hatten sich die Wege getrennt. Wie Dajo es geschafft hat, zum Bodensee nach Überlingen zu gelangen, weis ich allerdings nicht. Geraume Zeit nach Kriegsende erhielten wir in Pietzpuhl das Paket aus Überlingen, von Dajo. Als die Russen ins Dorf kamen, gab es keinen Gutsinspektor mehr, der war bereits zur Wehrmacht eingezogen worden. Wir kamen in dessen Wohnung im Schloss. Also kann auch dieser in Pietzpuhl nicht erschossen worden sein. Mein Vater hatte den v. Wulffens öfters gefahren, den er arbeitete auf dem Hof auch als Bulldokfahrer. Meist gingen ihm dann bei der Arbeit ein Ukrainer und ein Pole zur Hand. Der Ukrainer hatte meinem Vater noch das Leben gerettet, denn die Russen wollten ihn erschießen, weil wir in der Wohnung des Gutsinspektors wohnten und weil im Schloss ein Mann einquartiert war, ein Junker, der auch seine Bienenstöcke im Garten aufgestellt hatte. Es stellte sich aber dann heraus, daß das einer von der Waffen-SS war, verkleidet…Der war aber bereits geflüchtet und so nahmen die Russen an, mein Vater währe das. Die Russen stellten meinen Vater auf den Dorfplatz, wo er erschossen werden sollte…Da ist der Ukrainer zum Kommandanten gegangen und klärte das Missverständnis auf. Mein Vater wurde freigelassen. Der Kommandant in Pitzpuhl…hatte zum alten Wulffen gesagt…“Alter Mann soll sitzen...!“ Das bedeutete, Hausarrest für Wulffen. Aber Wulffen durfte im Hof mit seinen drei Dackeln spazieren gehen. Er durfte also im Schloss bleiben. Aber irgendjemand hatte offensichtlich so lange gestichelt, bis der Lothar dann doch weg musste. Das muß so Juli rumgewesen sein. Irgendwie muß das mit der Enteignungswelle zu tun gehabt haben.
Reinschrift Teddy
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