Gruppenpreis I ist übrigens der Nettopreis und Gruppenpreis II ist der Preis einschließlich Steuern.
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Gruß Peter
Hugo
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Diese Blätter wurden für das Ministerium Speer angefertigt. Sie bildeten die Grundlage für die Eisen- und Metallkontigentierung. Außerdem waren mit Fertigungsstundenbedarf und Durchlaufzeit Grundlagen für die Berechnung des Arbeitskräftebedarfs (oder die Erhöhung der täglichen Arbeitszeit) und für mögliche Auslieferungstermine vorhanden.
Ich möchte abschließend etwas zur Einsatzplanung der Flaktürme bemerken. Sie waren nicht zur Bekämpfung der Bomberpulks gedacht. Das hatte sich inzwischen herausgestellt, dass zur erfolgreichen Bekämpfung der großen Bomberpulks eine Geschützdichte erforderlich wäre, die praktisch nicht zu verwirklichen war. Also ging es darum, besonders wichtige Zentren (Berlin: Regierungsviertel, Wien: Stadtzentrum mit Stefansdom, Hamburg: Hafen) so zu schützen, dass feindliche Fliegerkräfte von einem Überflug abgehalten würden. Das erforderte eine genaue Planung der Geschützstandorte. Die jeweils 3 geplanten Geschütztürme wurden in einem Dreieck aufgestellt und so ausgerichtet, dass ein vollständiger Überdeckungsgrad erreicht wurde. Da man auf freie oder leicht freizumachende Bauplätze angewiesen war und für die Baustofftransporte Bahnhofs- und Flussnähe wichtig waren (Transportkapazitäten!), war das schon schwierig. Die Materialtransporte erfolgten von der Anlieferungsstelle zur Baustelle mit Straßenbahnen oder schnell verlegten Feldbahnen. Wichtig war weiterhin die Bestimmung der jeweiligen Turmhöhen, da die Höhe der Bebauung im Schussfeld zu berücksichtigen war (es sollten weder vom Stefansdom in Wien, noch vom Hamburger Michel die Kirchturmspitzen zu Bruch gehen). Ich füge eine solche Planungsskizze an.
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Selbstverständlich waren auch die Bauplätze für die Leittürme an bestimmte Bedingungen gebunden und für die Logistik musste auch gesorgt sein. Die Munitionstransporte durften für die Umgebung keine zusätzliche Gefahr mit sich bringen. Dann war zu berücksichtigen, dass die Besatzungen in den Türmen versorgt werden mussten (es waren etwa 170 Mann pro Turm) und es kam hinzu, dass in den Türmen öffentliche Luftschutzräume (deren Benutzer mussten sich selbst versorgen), Krankenstationen und wichtige Rüstungsfirmen ihre Bleibe gefunden hatten. Lagerräume für wichtige Kulturgüter oder Archivalien existierten und eine Vielzahl technischer Einrichtungen war unterzubringen. Die Türme waren autark, d.h. sie hatten eigene Strom- und Wasserversorgung. Die Be- und Entlüftung war ohne äußere Energiezufuhr geregelt, allerdings war mit einem Gaskrieg nicht gerechnet. Notfalls sollten Gasmasken helfen.
Hier noch ein Bild von einem in einer provisorischen Bodenstellung eingesetzten 12,8cm-Flakzwilling.
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Übrigens kam die Bezeichnung Flakzwilling daher, dass auf eine Lafette eine zweite identische Flak gesetzt war. Was einfach klingt, war technisch verzwickt umzusetzen und wird durch die lange Entwicklungsdauer von der Soloausführung bis zum Zwilling dokumentiert.
Hallo, danke für die Antworten zum 12,8 cm Flakzwillingen. Mit 33 gefertigten 12,8 cm Flakzwillingen hielt sich deren Zahl doch in engen Grenzen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kamen dies fast ausschließlich auf den Flak-Türmen zum Einsatz. Ob im Flak-Gürtel rund um Leuna/ Schkopau ebenfalls Flakzwillinge zum Einsatz kamen, ist mir nicht bekannt. Das Kaliber 12,8 cm schon. MfG Wirbelwind
Durch eine Vielzahl von auf Eisenbahnwagen montierten 12,8cm-Flak (nicht Zwillinge) war trotz der Schäden und der Überlastung des Streckennetzes der Deutschen Reichsbahn noch eine relativ hohe Mobilität dieser Geschütze gewährleistet, so dass auch ein Einsatz im Bereich Leuna/Buna nicht ausgeschlossen ist. Diese Geschütze sollten ja vorrangig für den Objektschutz wichtiger Anlagen genutzt werden - es waren schließlich die stärksten und effektivsten Geschütze, die auf diesem Gebiet je existiert haben. Praktisch waren mit ihnen die Grenzen der Geschützentwicklung, was Flughöhe und -weite der verschossenen Granaten betrifft, erreicht. Eine nennenswerte Weiterentwicklung wurde auch nach Kriegsende nicht mehr betrieben, da die Flughöhe moderner Flugzeuge diese aus dem Wirkungsbereich der Flakwaffe brachten. Ersatz dafür wurde mit den Flugabwehrraketen geschaffen. Das betrifft aber nicht die kleineren Kaliber, die zum Schutz vor tieffliegenden Flugzeugen verwendet wurden. Die 12,8cm-Flak hat ausschließlich gezieltes Feuer gegeben.
Mehr als 33 (es gibt auch noch die Zahl 34) sind es in der Ausführung als Sologeschütz - das war ja nicht die Frage. Die Zahl 33 bezog sich nur auf die Zwillinge. Das Zwillingsgeschütz unterschied sich technisch nicht, hatte aber als Gesamtmaschine andere Abmessungen. So war die Geschützlänge um ca. 6 Meter kürzer, die Breite allerdings das Doppelte (5m statt 2,5m) und die Höhe war ebenfalls geringer als beim Sologeschütz.
Die Anfänge von Luftabwehrraketen gab es nachweislich bei uns 1944/45 bei Wolmirstedt. Aber mehr als Experiment. Da wurden noch von Holzstellagen (Rampen) Raketen in hochfliegende Feindverbände geschossen. Es liegen aber keine Nachweise der Erfolge vor. Das wird wohl mehr Störfeuer gewesen sein.
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Hallo, ob 12,8 cm um Leuna/Schkopau als Eisenbahn-Flak-Artillerie zum Einsatz kam, ist mir nicht bekannt. Stimme aber Hugo zu, dass dies vorstellbar ist. Schwiegervater sprach mal von einem großen Eisenbahngeschütz, dass auf der Strecke zwischen Merseburg und Querfurt pendelte. Er hat es bei Kriegsende in der Nähe bei Bad Lauchstädt gesehen. Zu dieser Zeit befand er sich im Wehrertüchtigungslager. Ob es allerdings das Kaliber 12,8 cm war konnte er weder bestätigen noch verneinen. Die von Magado erwähnten Luftabwehr-Raketen auf Holzstellage hatten wir schon mal kurz am Wickel hier im Forum. Interessante Geschichte. Leider scheint die Faktenlage dazu sehr dürftig zu sein. MfG Wirbelwind
Nach Nowarra waren im Frühjahr 1945 ca. 200 12,8cm-Flak als Eisenbahnflak im Einsatz. Ich bin überzeugt, dass man so ein Ding wirklich als groß bezeichnen kann. Die Flak 10,5 cm war allerdings auch kein Spielzeug!
Hier ein 12,8-Bild in der Eisenbahnvariante.
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Der Gesamteinsatz schwerer Flak (ohne Beutegeschütze) geht aus folgender Tabelle hervor. Die oben genannte Zahl 200 für Eisenbahnflak ist dabei eine davon-Zahl der 570 bzw. 534 eingesetzten Geschütze in Einzellaffette.