Carl Friedrich Freiherr von Jena, damals Major und Kommandeur des technischen Lehrstabes der Sturmartillerieschule Burg erinnerte sich: „Mitte April 1945 wurde die Sturmartillerieschule in Burg aufgelöst und die Kampfgruppe Burg unter Major Alfred Müller, dem bisherigen Kommandeur der Schule, gebildet. Die nicht mehr einsatzfähigen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften unter Führung des Kommandeurs des technischen Lehrstabes, Major Carl Friedrich Freiherr von Jena, sollten auf den Truppenübungsplatz Rokitzan, ca. 15 km ostwärts Pilsen, verlegt werden und dort eine neue Sturmartillerieschule aufbauen. Das gesamte Gerät und die Werkstatteinrichtungen wurden auf zwei Eisenbahntransportzüge verladen. Das Stabspersonal unter Major von Jena fuhr im Landmarsch über Dresden und Pilsen nach Rokitzan. Dort angekommen, wurde der Truppenübungsplatz gerade aufgelöst und nach Rücksprache mit dem OKH sollte der Stab in die „Festung Alpen“ verlegt werden. Über Furth im Wald ging es zunächst nach Stallwang, ca. 20 km nördlich Straubing (19.April 1945). Die Transportzüge waren am 20.April 1945 immerhin bis Jungbunzlau, ca. 50 km nordostwärts Prag gekommen und endeten Ende April 1945 in Budweis. Die Teile im Landmarsch fuhren über Straubing – Landau – Eggenfelden – Braunau zunächst nach Mattighofen (25.April 1945). Dann durch den Tauerntunnel bzw. über den Katschberg nach Spittal an der Drau und dann weiter nach Millstadt, wo die Sturmartillerie ein Erholungsheim besaß. Die wertvollen Einsatzakten aus Burg wurden nach Heiligenblut transportiert und gingen dort nach dem Kriegsende verloren. Die verbliebenen ca. 500 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wurden erst 10 Tage nach Kriegsende von den aus Italien heraufkommenden Engländern gefangen genommen und kamen auf eine große Wiese bei Molzbiehl. Als sogenannten „Entwaffnete Deutsche“ wurden sie von den Österreichern getrennt, Mitte Juni nach Mallnitz am Tauerntunnel transportiert und an die Amerikaner übergeben. Von dort ging es mit der Bahn bis Gundelfingen, ca. 20 km südostwärts von Heidenheim an der Brenz. Am 29.Juni wurden die dann noch verbliebenen ca. 300 Mann in Aalen in Württemberg entlassen.“
Aus: Der Sturmartillerist, Zeitschrift der „Gemeinschaft der Sturmartillerie e.V.“, 44. Jahrgang, Heft 110, Juli 1995, S. 2568
....und schließlich noch dies aus dem LdW Alfred Müller trat 1935 in das Artillerie-Regiment 7 ein, am 1. April 1937 wurde er im Infanterie-Regiment 74 zum Leutnant befördert. Am 1. November 1938 wurde er Regiments-Adjutant im Infanterie-Regiment 74. Nach Teilnahme am Polenfeldzug meldete er sich freiwillig zur Sturmartillerie und wurde Chef der Sturmgeschütz-Batterie 666, die er ab Juni 1941 in Rußland führte. Als Oberleutnant wurde er im November 1941 zum Artillerie-Lehr-Regiment 2 nach Jüterbog versetzt und hier Ausbilder. Am 1. April 1942 zum Hauptmann befördert, wurde er im Winter 1942/43 Kommandeur der Sturmgeschütz-Lehr-Batterie 901, die er im Raum Werchneje vor Stalingrad führte. Für seine Führungsleistungen wurde er am 20. Februar 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 11. Februar 1943 wurde er in den Stab der Sturmgeschütz-Ersatz-Abteilung 200 versetzt und am 28. März 1943 Kommandeur der Sturmgeschütz-Abteilung 191. Am 1. November 1943 zum Major befördert, wurde er am 15. Dezember 1943 für die Erfolge seiner Abteilung während der 5. Kubanschlacht mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Anschließend führte er seine Abteilung bei den Endkämpfen auf der Krim und ab Juni 1944 im Warthegau. Hier wurde er am 12. August 1944 Kommandeur der Sturmgeschütz-Schule Burg. Als Oberstleutnant hatte er die Aufgabe, aus Einheiten seiner Schule die Kampfgruppe "Burg" zu bilden und an der Elbe einzusetzen. Am 20. April 1945 wurde die Kampfgruppe zur Division "Ferdinand von Schill" aufgestockt und Alfred Müller neuer Divisionskommandeur. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft.
Ab den 50er Jahren diente er in der Bundeswehr, aus der er als Brigadegeneral in Pension ging.