Zum Thema französische Besatzungstruppen fand ich noch folgendes im "dann färbte sich der Himmel blutrot : ....Am 3.Mai setzten vom westlichen Elbufer französische Offiziere zum Herrenkrugpark über, vor dem Gesellschaftshaus hissen sie die Trikolore. Mit Hilfe französischer Zivilarbeiter werden die dort befindlichen deutschen Soldaten entwaffnet und im Garten der Gaststätte gesammelt....."In den Mittagsstunden des 5.5.erreichen russische Einheiten den Herrenkrug und lösen wohl die Franzosen ab. Das bedeutet also das Teile des Ostufers 3 Tage in französischer Hand war. Aber wer waren diese französischen Offiziere die wohl in Ermangelung eigener Männer auf französische Fremdarbeiter zurückgreifen mußten oder sollten. Oder kämpften diese Franzosen auf amerikanischer Seite und stießen hier auf Fremdarbeiter die irgendwie auf der Ostseite der Elbe waren. Kurzer Hand wurde dann hier eine französische "Kollonie" eingerichtet im Niemandsland. Das französische Besatzungsgebiet lag bekannterweise eher in Süddeutschland. Eine sehr gewagte Theorie, aber eine Möglichkeit. spusu
Dieser Beitrag stammt von A. Heidelmeyer. Er selbst beobachtete dies. Er wußßte damals, als er noch lebte, nicht mehr. Betache mal die Bilder mit der Gefangennahme Dittmars und Pluskat. Da ist ein amerikanischer Geheimdienstmann in französischer Uniform dabei, der Befragungen durchführt. Beim CIC sollen franz Offiz gewesen sein. Das ist einer. Es könnte sein, das die, im Aftrag auf die Ostseite gingen, um dort die Sache zu regeln. Schließlich hatte es ja auch deutscherseits mehrere Versuche gegeben eine Übergabe an die Amerikaner zu organisieren. Daraus wurde dann aber nichts mehr. CIC Angehörige machten damals im Zuge von Verhandlungen solche Aktionen. Leider gibt es aber keine Berichte weiter. Magado
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OK. Da hat der Heidelmeyer uns ein Rätzel hinterlassen. Der Geheimdienst ist natürlich eine Lösungsvariante. Aber die Fragezeichen sind nicht weniger geworden. Was wollten die in Ostelbien? Warum der große Bahnhof mit Tricolore und Kommandant? Es bleibt spannend. spusu
Seit dem 4. Januar 2016 sind die Archivbestände zum Zweiten Weltkrieg in den französischen Archiven vollständig zugänglich, wie das französische Nationalarchiv am 8. Januar auf seiner Website bekannt gab. Ich habe daraufhin eine Anfrage zur französischen Kommandantur in MD an eine deutsche Internetseite gestellt wo Anfragen möglich sind. Nun kam eine Antwort die wenig befriedigend ist. Aber man hat sich dort offensichtlich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt. Dafür mein Dank. Hier die Antwort:
Guten Tag Herr Mrozek. Trotz längerer Suche haben wir zu dieser Frage keine Informationen finden können. Die französische Armee ist in der Tat nie bis Magdeburg vorgedrungen, die Stadt befand sich an der Grenze zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Frontlinie – der Westen der Stadt wurde von der amerikanischen Armee besetzt und der Osten von der sowjetischen, wobei sich die Amerikaner später aus ihrem Teil der Stadt zurückziehen mussten. In der Gegend von Magdeburg existierten dagegen zahlreiche Lager, darunter einer der größten Stalags in Norddeutschland, der Stalag IX A in Altengrabow, in dem viele französische Soldaten interniert waren. Am 4. Mai war der Osten von Magdeburg übrigens eine Art Niemandsland : während die Amerikaner den Westen der Stadt schon am 19. April eingenommen haben, traf die sowjetische Armee in der Stadt erst am 5. Mai ein und in der Zwischenzeit musste auf diesem Gebiet, das seit den schweren Bombardierungen im Januar ohnehin desorganisiert war, ein gewisser Chaos herrschen. Der Stalag in Altengrabow wurde von den Amerikanern Anfang Mai eingenommen (am 3. Mai nach den Angaben, die ich finde), es dauerte aber, bis alle Insassen evakuiert wurden. Man könnte sich vielleicht vorstellen, dass in dieser Lage einige Kriegsgefangene versucht haben könnten, die Initiative zu ergreifen (umso mehr als manche von ihnen Gründe hatten, in der westlichen Zone bleiben zu wollen). Wir könnten vielleicht mehr dazu sagen, wenn wir ein Foto dieses Schreibens sehen könnten. Falls Sie eines haben, können Sie es an unsere Bibliotheksadresse (bibliothek@dhi-paris.fr) schicken. Aber es ist nicht sicher, dass wir dieses Rätsel lösen können. Die Archivbestände zur französischen Besatzungszone in Deutschland befinden sich übrigens im französischen Außenamtarchiv, aber zu dieser Frage wird man darin vermutlich nichts finden. Mit freundlichen Grüßen, Kaja Antonowicz