Hallo MilitariaMD, das Fort oben Ausbildungsstätte ZV MD, welches war das? Die Adresse oder Lage ist auch ganz wichtig. Aus meiner beruflichen ehem. Tätigkeit als Denkmalpfleger Vorwendezeit, kenne ich nur das Fort Lemsdorf als ZV-Objekt. Da es 1980 bereits unter Denkmalschutz stand, hatte die ZV nur wenig Möglichkeiten für bauliche Veränderungen. Es muss so 1983 gewesen sein, als seitens der ZV dort eine Übung durchgefürt werden sollte. Zielstellung: Durchbrechen eines Walles! Diese Übung hatte eine Vorgeschichte. Da ich der damalige Inspektor f. Denkmalpflege in MD war, landeten alle Bauanträge an Denkmalen auf meinem Tisch. So auch der Antrag zum Durchbruch des stadtseitigen Walles. Da das Fort aber das einzig noch fast vollständige Fort war, verbot der Denkmalschutz eine solche Maßnahme. Das Landesamt f. D. in Halle (damals Institut) hätte das auch nicht genehmigen können. Zu DDR-Zeiten lag der D-Schutz aber noch in städtischer Hand. Nun müßte ich mich gegen die damaligen Partei- u. Ratseinrichtungen durchsetzen. Als Mitarbeiter des Rates hatte ich da die schlechtesten Karten. Meine gesetzlichen Einsprüche wurden zwar gehört, aber durch Ratsbeschluss wurde der Denkmalstatus aufgehoben. Nun ging die Übungswühlerei im Fort los. Nach Beendigung der ZV-Übung wurde das Fort wieder in das Denkmalverzeichnis aufgenommen. Die ZV hatte nun eine Zufahrt auf das Objekt für Großfahrzeuge. Solchen Umgang mit Festungsdenkmälern könnte es heute nicht geben. Gruß MAGADO-2
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Das Fort IIa wurde übrigens zu Wehrmachtszeiten als Munitionslager genutzt...
Zu Fort VI : das Objekt befindet sich in der Straße Lerchenwuhne 51, 39128 Magdeburg. Es ist meiner Meinung nach mit eines der besterhaltenen Fortanlagen. Ganz unberührt und verborgen...sogar der alte Graben ist komplett erhalten.
hier mal ein paar Bilder
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Man glaubt es kaum, unter dem Fahnenmonumment der ehem. Bezirksparteischule in der Neuen Neustadt, im Volksmund Chinesische Botschaft, war ein Luftschutzbunker errichtet gewesen.
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Alle grundsätzlichen staatlichen Maßnahmen der Zivilverteidigung beschloss formal der Ministerrat der DDR. Diese wurden in der Regel durch den Nationalen Verteidigungsrat erarbeitet und vorgelegt. Die zentrale Führung der Zivilverteidigung erfolgte durch die Hauptverwaltung Zivilverteidigung mit Sitz in Berlin.
Die Leiter der Zivilverteidigung in den Bezirken, Kreisen und Kommunen verfügten über entsprechende Stäbe. Die Führungsstruktur war sehr komplex, hatte Überschneidungen und war eher unübersichtlich (siehe Führungsaufbau der ZV 1980).
Zur Lösung der Aufgaben der Zivilverteidigung konnte eine Dienstpflicht eingeführt werden.
Die im Bereich der Zivilverteidigung Tätigen setzten sich zusammen aus aktiven Dienst leistenden Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren, deren Dienstgrad bis Oberst den Zusatz „der ZV“ hatten; Leitern und Mitarbeitern von Staats- und Wirtschaftsorganen, Betrieben und Einrichtungen sowie ehrenamtlich mitwirkenden Bürgern. Die im aktiven Dienst stehenden trugen an ihrer Uniform einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift „Zivilverteidigung“
Führungsaufbau 1980 (hier schon ersichtlich, wer im jeweiligen Stab angesiedelt war) [[File:f18t161p14570n1.jpg|none|fullsize]] [[File:f18t161p14570n2.jpg|none|fullsize]] Quelle meiner Erkenntnisse: Wikipedia
[ Editiert von Administrator hadischa am 27.12.13 16:59 ]
hadischa
hat folgende Dateien an diesen Beitrag angehängt
Eine mögliche Zusammensetzung der Führung könnte so gewesen sein:
- Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED als Vorsitzender - Chef des WBK der NVA als Mitglied und Stellv. des Vorsitzenden - Vorsitzenden des Rates des Bezirkes bzw. OBM –der Städte als Mitglied - Leiter der Bezirksverwaltung des MfS als Mitglied - Chef der Bezirksbehörde der DVP bzw. Präsidenten der VP –Berlin als Mitglied - Leiter der Abteilung für Sicherheitsfragen der BL der SED als Sekretär - Leiter des Stabes der ZV des Bezirkes
Für die Kreise, Gemeinden und kreisfreien Städte natürlich die Kreiskader.
ich habe bezüglich der ZV Schule im Fort VI mal eine Frage. Weiss jemand von euch ob sich dieses Gelände mittlerweile in Privatbesitz befindet bzw. wer nun eigentlich der Grundstückseigentümer ist?
Liebe Grüße
MD_116
Grüße MD_116
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Dieser Beitrag wurde mir von Ich am Computer per PN übermittelt. Hier ist er richtig.
Führung hatte der Vorsitzende Rat des Bezirkes im Bezirk über seinen unterstellten Stabschef der ZV, in den Landkreisen der VRdK...
zusätzlich gab es "Bereitschaften" (in den grossen Betrieben) die nur dem VRdB - über den Stabschef der ZV des Bezirkes unterstellt waren.
In einem Fall der Mobilisierung ist der Bezirk dem Vorsitzenden der BEL (Bezirkseinsatzleitung) = SED Chef unterstellt.
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Warum wurde die ZV aufgelöst ?
Eine der "unsichtbaren" Aufgaben der ZV bestand darin - die gesamte Volkswirtschaft im "Ernstfall" auf Krieg umzustellen. Diese Aufgabe hatte die Unterabteilung 1 der ZV - Angefangen von "Essenmarken/Bezugscheinen" (die im Keller des Rates des Bezirkes eingelagert waren) , über Meldung der vorhandenen Nahrungsmittel - bis runter in jede Verkaufsstelle - die Planung der Reserve ....deshalb waren die Lager so groß in den "Kaufhallen" - bis hin zur Kriegsproduktion und den Panzerreparatur -Werkstätten ....die die grossen LPG`n (mit lagernden Ersatzteilen) umzustellen. Die "Abschaltung" und die noch zu haltenden Telefonanschlüsse (Bäcker, Krankenschwester...Behörden) .. zum grossen Teil ZV Sache.
Mobilisierung - Einzug ALLER PKW/LKW/BUSSE - mit Umlackierung (und lagernder Farbe, neuen Nummernschildern und Papieren) - Einkleidung der Zivilisten für die Armee - (1000 Mann in 10 Minuten..) war ZV Sache. Das "Amt für Arbeit" hatte genaue Karteikarten um nötige Spezialisten "auszuheben" (über Löcher/Kerben in den Karten) - unter ZV "Anweisung". (Ich hab gewusst - wo mein hornalter Trabbi hingekommen währe...)
Wie lange es Strom gegeben hätte....welche "Kaufhalle" noch verkauft .....all das unter Regie der ZV - übrigens "Olvenstedt" war da nicht mit dabei - hätte also in einer blutigen Wende NULL Versorgung gehabt.
Erinnerst Du Dich an die Rodelhügel in den Neubaugebieten ? - und die abklappbaren - nur eingehängten Balkonteile ?
Die Erde kommt vor die Keller - die Betonplatten schräg dran - fertig ist das "Schutzbauwerk" im Neubau. - im Altbau waren Statiker unterwegs , die die Keller - benötigte Bauteile - geplant haben - die für die Ertüchtigung nötig sind.
.....und ungefähr die Hälfte des Bedarfs an GELD für die Stasi ist über die ZV - vom Haushalt des RdB bereitgestellt worden.
In den letzten Tagen der DDR wurde "Insellage" befohlen - die BEL hatte die Befehlsgewalt über den Bezirk Magdeburg. (Berlin IST gefallen.) Der Austausch der Lageberichte und Befehle fand als "Offizierskurier" statt.
Dem (frisch von der Uni abgegangenen, jungen) OO Bauwesen Stab ZV Magdeburg wurde die Aufgabe gestellt - 10.000 Tote innerhalb von 3 Tagen zu beseitigen.. diese Planungsaufgabe hat Ihn lange beschäftigt, so dass er sich nach der Wende das Leben genommen hat.
Auszüge aus dem "Ist-Standsbericht zu Fragen des Zivil- und Katastrophenschutzes in der DDR - Stand: 15. August 1990 -"
3. Geschützte Unterbringung
Für 85,5% der Bevölkerung wurden bis 1989 ausbaufähige Schutzplätze erfasst. Funktionsfähige Schutzräume stehen in den Wohngebieten für 11,3% der Bevölkerung zur Verfügung. Zur Zeit besteht für diesen Personenkreis ein Fehl von 385.700 Schutzplätzen... (Seite I/3).
6. Medizinischer Schutz
Auf dem Territorium der DDR sind 250 Krankenhausbereiche mit 337 Hauptkrankenhäusern, 230 zugeordneten Krankenhäusern und 3242 zugeordneten Hilfskrankenhäusern (gegenwärtig in fremder Rechtsträgerschaft) für eine staatliche Planauflage von Betten für 4% der Bevölkerung vorbereitet. ... (zu den Hilfskrankenhäusern habe ich keine verlässlichen Informationen gefunden, meines Wissens waren aber alle FDGB-Heime für diese Aufgabe vorgesehen und baulich-technisch vorbereitet). (Seite I/7)
7. Notwasserversorgung
Mit Stand 31.12.1988 ist die Notwasserversorgung für ca. 15 Mio Bürger (ca. 90% der Bevölkerung) organisiert. (Seite I/7)
Es gibt also Hochs und Tiefs und wenn man heute versucht, von ehemaligen ranghohen Offizieren/ Mitarbeitern der ZV etwas über ihre damalige Arbeit und ihre Einschätzung der Leistungen in Erfahrung zu bringen, kommt selten viel. Uwe Klingebiel (in den 2000er Jahren Vorsitzender der Gesellsschft für den Zivilschutz in Berlin GZS e.V.) war Reichsbahner und dort auch für die ZV in wechselnden Bereichen zuständig. Zitat: "Uns hat man Katholische Feuerwehr genannt. Wir waren die Clowns in der Truppe. Frag mal einen Offizier der LaSK, was der über die ZV dachte."
III/ Anlage 7 Übersicht über vorhandene Liegenschaften des Zivilschutzes
Bezirk Magdeburg (-> hier nur einmal die Aufzählung der Standorte, meistens fanden sich an den Standorten nur Garagenkomplexe oder Lagerplätze)
Magdeburg
6 Großgaragen - Rat der Stadt/ Stab ZV - Grund und Boden Volkseigentum, rechtsträger: Schiffswerft "Edgar Andre"
Ausbildungsanlage - Rat der Stadt/ Stab ZV
2x 4 Großgaragen
Wirtschafts- und Lehrgebäude
600qm
Kreislager, 500qm - KWV Magdeburg Süd - Mietvertrag
2 PKW-Garagen
6 Großgaragen - Rat der Stadt/ Stab ZS
Anmerkung: das gesamte Verzeichnis der Liegenschaften enthält nur ein einziges Schutzbauwerk, nämlich den SBW300 in Berlin, Zeiler Weg. In wessen Trägerschaft standen also all die anderen SBW?