Kann mir jemand helfen bitte mit Major Brückmann? (Kom. Pion.Bat.4)
Hallo allerseits!
Ich bin neu hier und ich bin Norweger - ich schreibe selten auf Deutsch, aber ich werde mein Äußerstes tun.
Ich suche all Information über Major (später Oberst) Heinrich Brückmann, Kommandeur des Pionier-Bataillons 4 (Magdeburgische) von 1933 bis 1942.
Das Bataillon wurde am 1. November 1940 bei der Verlegung der Division nach Rumänien in Lehr-Pionier-Bataillon 4 und bei der Rückkehr der Division, im Mai 1941, in Panzer-Pionier-Bataillon 4 umbenannt und der 13. Panzer-Division unterstellt.
Gibt es einige Fotos von ihm (Brückmann)? Ich bin auch sehr interessiert an alle Information über Major Oelze, Kompaniechef der 3. Kompanie von Pio.Btl.4 (03.01.1939). Später (Der Polenfeldzug) wurde er Kommandeur des Pionier Bataillons 195.
Ich habe diese Information schon gefunden:
BRÜCKMANN Heinrich 05.02.1896-30.03.1975 Major 01.12.35 (Kom. Pion.Bat.4) Oberst (01.12.41)
OELZE Hans Major 01.10.37 (Pion.Bat.4)
Ich habe einen sehr frühen Waffenrock (Major - Pio.Btl.4) und eine sehr frühe Schirmmütze (sie wurden zusammen gefunden), die beide wahrscheinlich zu Heinrich Brückmann hat gehört und deshalb bin ich so interessiert an Information über ihn. Nur Brückmann oder Oelze kann der ursprüngliche Besitzer sein - ich bin mir 99% sicher, daß es ist Brückmann aus mehreren Gründen.
Der Waffenrock und die Schirmmütze:
Kann mir jemand helfen, bitte?
Danke im Voraus! Ich hoffe, daß ihr mich wohl versteht können.
Hochachtungsvoll,
Kenneth S-H.
[ Editiert von Administrator hadischa am 27.03.12 17:58 ]
ein wunderschöner Waffenrock. Er könnte auch mir gefallen. Werde mal nachsehen, ob ich etwas über Brückmann, bzw. Oelze finde. MfG und "Anker wirf" Turm
Brückmann war nicht Kommandeur des Pionier-Bataillons 4 von 1933 bis 1942 - er war Kommandeur wahrscheinlich von April 1938 bis 1942 (Oberstleutnant Wilhelm Petersen war Kommandeur des Bataillons von 1933 bis 1. April 1938).
Dieses Dokument von meiner Sammlung zeigt Brückmann als Kommandeur vom Pionier-Bataillon 4 im Oktober 1938:
Petersen war ganz sicher Oberstleutnant, wann der Waffenrock und die Schirmmütze wurde genäht, so er kann nicht der ursprüngliche Besitzer sein meiner Auffassung nach.
Urkunde und Mannschaftsaufnahme kommen mir bekannt vor. Wurden mal bei Weitze angeboten. Eigentlich müsste im Inneren der linken Innentasche des Waffenrockes ein Namensschild des Trägers eingenäht sein.
1938 gab es im Pionierbataillon 4 (Magdeburg) drei Majore.
Hier die Lebensdaten dieser drei Herren (soweit mir bekannt):
1.) Major Heinz Brückmann - Kommandeur geb. am 05.02.1896 gest. am 30.3.1975 in Braunschweig
Eintritt 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Ersatzpionierbataillon Nr.27. B. wurde 1916 an der Front zum Offizier befördert und mehrmals verwundet. Nach den Kriege gehörte er dem Grenzschutz Ost an und befand sich anschließend bis 1936 in der Schutzpolizei. 1936 wure er als Mj. in die WM überführt und als Kompaniechef dem Pionier-Bataillon 44 in Riesa zugeteilt. Ab 01.04.1938 übernimmt B. die Führung des Pionier-Bataillons 4 in MD. Hatte diese Position bis zum 10.10.1941 inne. Lt. Stellenbesetzung vom 27.03.1941 war B. Oberstleutnant. Letzter Dienstgrad: Oberst und Armee Pionier Führer.
Anmerkung: Das Btl. kehrte vom Einsatz 1941 in Rumänien als Lehr-Pionier-Bataillon nicht wieder in den Heimatstandort zurück. Nur 1939 und 1940 ear dies der Fall.
2.) Major Hans Oelze - 3./Pi 4 geb. am 21.09.1896 in Beeskow, Provinz Brandenburg gest. am 31.05.1963 in Hann.-Münden
Eintritt am 21.08.1914 in die Armee - Leibgrenadierregiment König Friedrich Wilhelm III (1. Brandenburgisches Nr. 8). Teilnahme an den Kämpfen in Frankreich und Rußland als Lt. und Komp.-Führer. Ausgezeichnet mit dem EK II, EK I und dem königl. Hausorden von Hohenzollern mit Krone und Schwertern.
16.05.1918 Abiturexamen (Kriegsteilnehmerprüfung in Berlin) 18.10.1918 Franz. Kriegsgefangenschaft. Übertritt von dort durch Flucht über die Schweiz nach Deutschland 1919. 1919 - 1925 als Angestellter bei Bank und Presse tätig. 01.11.1925 Eintritt in die preuß. Schutzpolizei. 26.03.1929 Polizeileutnant. 01.09.1933 Polizeihauptmann. 01.08.1938 als Polizeihauptmann in die WM übernommen. 01.10.1937 Major (Pionier) im Pionierbataillon 4. 01.01.1941 Oberstleutnant. 01.07.1942 Oberst und Regimentskommandeur. 16.03.1946 Entlassung aus franz. Kriegsgefangenschaft.
Im 2.WK: Sowjetunion, Holland, Kanalinseln, Girondemündung (als Infanterist), EK II und EK I.
3.) Major Arthur Rüttenauer - 1./Pi 4 geb. am 10.02.1895 in Assamstadt/Baden gest. am 08.12.1978 in Karlsruhe
R. wurde nach Abschluß des Realgymnasiums 1914 eingezogen. Nach Kriegsende setzte er sein Ing.-Studium fort und erwarb 1921 das Diplom. Von der Privatindustrie trat er 1924 in den Staatsdienst ein und wurde wissenschaftlicher Assistent an der TH Karsruhe, später Lehrer an der Heeresfachschule Magdeburg. 1934 reaktiviert, übernahm er ihm Oktober 1935 die 1.Pi 4. Am 30.01.1938 wurde R zum Mj. befördert. Als Mj. übernahm er in Zielenzig den Fest. Pi. Stab 7 und später als Kdr. das Pi 72. Danach war er im OKH, darauf als Oberst Kdr. d. Fahnenjunker-Lehrgänge an der Pi Schule Speyer und Höh. Pi Kdr. 1946 aus Gefangenschaft entlassen ging er wieder in den Staatsdienst zur TH und an die Gewerbeschule Karlsruhe. Schließlich leitete er bis zum Ruhestand Ende 1960 als Oberstudiendirektor die Gewerbeschule Bruchsal.
Mehr Daten waren auf die Schnelle nicht zu eruieren.
Diese Information ist ganz einfach fantastisch!!! Vielen Dank! Nun bin ich nicht mehr sicher daß Brückmann der ursprüngliche Besitzer war.
Über den Waffenrock:
Der Waffenrock hat kein Namensschild im Inneren der linken Innentasche oder sonst wo. Im Inneren der linken Innentasche fand ich nur ein Band von einer Feldbluse vielleicht, für das Eiserne Kreuz, II. Klasse:
Der Waffenrock und die Schirmmütze wurde in der Nähe von Regensburg in Bayern gefunden - Anfang dieses Jahr (2012). Der Waffenrock wurde von Spohn & Klaiber (Ulm, Baden-Württemberg) gemacht (die Schirmmütze von Wilhelm Welhausen - Hannover-Kassel).
Mehrere Fotos von den Waffenrock kann man hier sehen:
Ich glaube daß Major Oelze kann (wahrscheinlich) nicht der ursprüngliche Besitzer sein. Hier ist warum:
Diese neue Information zeigt daß Oelze wurde das Eiserne Kreuz 1914, II. Klasse verliehen. Dann hätte er nicht ein Band für das Eiserne Kreuz 1939, II. Klasse (rot, weiß und schwartz). Das Band hat sicher seit langer Zeit in der Innentasche gelegen. Oelze hätte sicher ein Band für das EKII 1914 (weiß und schwartz) mit einer EKII Wiederholungsspange 1939.
*
Der Waffenrock wurde in Ulm (damals in Württemberg) genäht, aber ich weiß nicht, ob diese Tatsache ist relevant. Erinnert auch daß der Waffenrock und die Schirmmütze wurde in Bayern (Regensburg) gefunden. Süddeutschland, also.
Nur einer von den drei Männer hat eine Verbindung mit Süddeutschland, nämlich Arthur Rüttenauer:
geb. am 10.02.1895 in Assamstadt/Baden gest. am 08.12.1978 in Karlsruhe
Aber mit ihm was ich denke ist: Wann er am 30.01.1938 wurde zum Major befördert, verließ er das Pionier-Bataillon 4 und übernahm den Fest. Pi. Stab 7. Warum sollte er dann einen neuen Waffenrock mit Pio.Btl.4-abzeichen kaufen als Major wenn er damals übernahm den Fest. Pi. Stab 7???
*
Brückmann ist darum für mich noch der wahrscheinlichste Kandidat aus mehreren Gründen.
Ich wäre euch auch sehr dankbar, wenn ihr teilt euere Gedanken über diese Sache mit mir.
es ist nicht einfach diesen Waffenrock einem der drei Offiziere zuzuordnen. Alle drei Offiziere waren Träger des EK I aus dem 1.WK. Es verwundert mich, dass keine Ösen für die Auszeichnungen vorhanden sind. Anbei zwei Aufnahmen:
1. Aufnahme aus dem Jahre 1936: links: Hptm. Oelze, rechts: Dipl.-Ing. Rüttenauer
2. Aufnahme aus dem Jahre 1939: links: Mj. Brückmann, rechts: Oblt. Theyson (Adj.)
Im Normalfall ist in der linken Brusttasche der Träger erkennbar. Auktionshäuser entfernen z.T. die Ediketten, um den Namen des Trägers nicht Preis geben zu müssen. Teilweise wurden die Röcke und Blusen mitbefördert. So befinden sich z.B. Majorsschulterstücke auf einer Oberfähnrichsbluse.
Ja, es ist wirklich ein Mysterium. Mein Waffenrock scheint ungetragen oder fast ungetragen. Ich habe gründlich geprüft alle Aspekte des Waffenrockes und alle Insignien sind ohne Zweifel die ursprüngliche Insignien (auch die "4"-Ziffern). Wer es auch immer sein mag, so hat er sehr, sehr vieles Geld für den Waffenrock und die Schirmmütze ausgegeben. Spohn & Klaiber war unter den teuersten (und besten) Schneidern in Deutschland damals - die Qualität ist niemandem nachstehend. Ich habe nur vier Röcke/Blusen von Spohn & Klaiber gesehen, für einen Leutnant, für einen Major (mein Waffenrock), für einen Generalmajor und für einen Generalleutnant. Sehr teuer und passend für Stabsoffiziere oder Generaloffiziere.
Die Schirmmütze von Wilhelm Welhausen hat zum Mindesten 17.50 Reichsmark gekostet (!) Die Mütze ist paspeliert mit dem feinstem schwarzem Samt (!!!) - sehr, sehr selten und teuer. Die Mützen von Welhausen war teurerer als die Mützen von Holters, die Hitler trug.
Welhausen-Katalog über "typische" Heer-Schirmmützen:
Der Waffenrock und die Schirmmütze riechen 100% identisch - sie gehören zusammen. Außerdem kann ich sage daß der Rock und die Mütze sind nicht bevor in einer Sammlung gewesen - dieses Geschichte kenne ich wohl, kann ich dich versprochen.
So, es ist ein Mysterium. Wer weiß? Die Wahrheit über den ursprüngliche Besitzer darf ich vielleicht nie finden.
ZitatGepostet von Turm Alle drei Offiziere waren Träger des EK I aus dem 1.WK.
Sehr interessant. Hast du ein Foto von Brückmann mit dem 1914 EKI sichtbar? Ich habe wirklich einen schwierigen Waffenrock, das ist sicher, nicht wahr?
ZitatGepostet von Turm Es verwundert mich, dass keine Ösen für die Auszeichnungen vorhanden sind.
Ja, das ist etwas merkwürdig, aber vergiß nicht daß der Waffenrock scheint vollständig ungetragen (oder fast, fast ungetragen). Dann wird es nicht so allzu merkwürdig trotzdem, weil der Waffenrock konnte zum Beispiel unmittelbar vor dem Krieg genäht wurden. Der ursprüngliche Besitzer erreichte darum vielleicht nicht den Waffenrock fertig zu machen. Viele andere Gründe (ohne unser Wissen natürlich) konnte auch vielleicht die ganze Sache erklären. Ich sage wieder, wer weiß? Jedenfalls, der Waffenrock ist und bleibt was er ist.
MfG,
Kenneth S-H.
P.S. Ich bitte vielmals um Entschuldigung für mein schlechte Deutsch - ich bin nur ein Norweger
Ich habe heute den ganzen Waffenrock sehr gründig kontrolliert (mit einer kräftigen Taschenlampe), betreffs ein Namensschild. Ich kann 100% garantieren, daß der Waffenrock nie ein genähtes Namensschild hat gehabt.
Fotos von der Innentasche:
Was könnte als Spuren von einem Namensschild scheinen in diesem Foto, ist nur ein Resultat vom Blitz und Falten beim Kunstseidestoff:
Keineswegs alle Waffenröcke (Eigentumsstücke) haben ein Namensschild, Turm. Ich habe nach und nach viele Waffenröcke gesehen, die nicht ein Namensschild hat und nie hat gehabt. Damals als heute wurde nicht alle "Prozeduren" immer gefolgt von allen Menschen zu jeder Zeit. Diese Tatsache habe ich unzählige Male bezeugt durch mein Hobby. Der englische Begriff "textbook" ist oft vollständig wertlos, weil Menschen sind alles andere als "textbook".
Du hast natürlich Recht, nicht bei jedem Waffenrock oder Feldbluse sind Namensschilder vorhanden.
Von Brückmann konnte ich noch einige Bilder mit erkennbaren Auszeichnungen auftreiben. Bitte entschuldige die Qualität.
1939 vor Polen trägt er nur das EK I von 1914 (Bild 1). 1941 in Rumänien ist über dem EK I von 1914 die Wiederholungsspange zu erkennen (Bild 2 und Bild 3). 1943 trägt er auch das Deutsche Kreuz - nehme an in Silber (Bild 4).
Bild 1:
Bild 2:
Bild 3:
Bild 4:
Wie Du mitteilst, ein fast ungetragener, wunderschöner, Waffenrock mit kleinen Rätseln.
Wäre es möglich, daß du alles Bildmaterial (das du finden kann) von Wilhelm Petersen, H. Brückmann, Hans Oelze und Arthur Rüttenauer hier zeigen könntest? Ich weiß, daß ich hier viel verlangen - ich hoffe, daß ich in einem Foto die sehr charakteristische Schirmmütze von Wilhelm Welhausen sehen kann zum Beispiel.
Jederfalls danke ich dir sehr für deine Hilfe und Bemühungen.
MfG,
Kenneth S-H.
P.S. Ich bin sicher, daß das EKII-1939-Band nicht zum Waffenrock gehört.