Hier mal ein paar Bilder von dem kleinen aber feinen Museum...
Eintritt betrug 5 Euro, die ich auch gern gezahlt hatte...
Zur Geschichte :
Der Beginn der Entwicklung des Dorfes ist unbekannt, lediglich der Ortsname deutet auf eine Besiedlung in slawischer Zeit hin. Der Name Dranske wird von wendischen Doronecy oder Dornik = Schwarzdorn, dornycink = Gebüsch von Schlehdorn abgeleitet (siehe Wappen). Der Ort selbst wird 1314 erstmalig urkundlich auf einer Steuerliste erwähnt, reiche Bodenfunde aus verschiedenen Epochen in fast allen Ortsteilen und das heute noch erhaltene Hügelgrab bei Gramtitz sind deutliche Sachzeugnisse der Geschichte.
Reste slawischer Siedlungen wurden bei Gramtitz und Kuhle gefunden. Fast alle Ortsnamen sind slawischen Ursprungs. So werden die Ortsteile Goos (de Choose), Ganselitz, Starrvitz (Starsevitze), Lancken (Lanka), Gramtitz (Gramtolitze) und Kreptitz (Crepssitze) erstmalig in einer Erhebung slawischer Fürsten genannt. Durch Schenkungen, Pfändungen und Verkauf kamen die Dransker Siedlungen schon früh in den Besitz der Rügener und Stralsunder Klöster sowie der Wittower Kirchen. Der "Schifferkrug", die nachweislich älteste Gaststätte der Insel Rügen, schenkte schon 1455 Bier aus. Hier kann der Gast noch heute in gemütlicher Runde romantische Stunden bei geistigen Getränken und guter Hausmannskost verbringen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Dranske zum Büdner- bzw. Katendorf. Die Bevölkerung verdiente sich durch Fischerpacht, Seenotrettung und Schiffsbergung etwas zum Lebensunterhalt hinzu. Erste Gäste, die bestens bewirtet wurden, waren in dieser Zeit die Keimzelle des sich später entwickelnden Fremdenverkehrs. Die 1683 eröffnete Postlinie Ystad - Bug - Stralsund trug viel zu dieser Entwicklung bei.
Ein Posthaus und der Posthafen entstanden auf dem Südbug, der zur Gemeinde Dranske gehört. Dieser Linienverkehr wurde von 1683 bis 1897 betrieben. Im gleichen Jahr zogen Lotsen am Südbug ein, die hier bis 1921 ihren verantwortungsvollen Dienst versahen. Der l. Weltkrieg brachte eine Wende in die Geschichte Dranskes, welche sich von nun an völlig anders entwickeln sollte, als die der anderen Orte auf der Insel Rügen. Das Militär begann den Ort Dranske zu prägen. Den kaiserlichen Seefliegern folgten die Seeflieger der Wehrmacht. In den dreißiger Jahren wurden die 13 Gehöfte des alten Fischerdorfes Dranske, bis auf das alte Schulhaus, völlig abgerissen. Die Militärsiedlung für die Angehörigen des auf dem Bug angelegten großen Fliegerhorstes, der heutige Ortskern, entstand. Auf dem Bug wurde eine Seefliegerschule für Bordschützen, Funker, Aufklärer und Piloten eingerichtet. Ab November 1944 wurde die Seenotstaffel 81 hier stationiert. Von 1946 bis 1948 wurden alle militärischen Anlagen auf dem Bug durch die russischen Truppen gesprengt bzw. demontiert. Bis Ende der vierziger Jahre kamen zahlreiche Flüchtlinge nach Dranske. Kurzzeitig prägten Fischerei, Landwirtschaft und Fremdenverkehr das Leben im Ort.
Im Jahr 1961 begann die Nationale Volksarmee der DDR einen Schnellbootstützpunkt auf dem Bug einzurichten, der 1965 in Betrieb genommen wurde. Von 1967 bis 1989 entstanden in Dranske Großplattenbauten mit 1000 Wohneinheiten für die Familien der Berufssoldaten. Folgeeinrichtungen, wie Kaufhalle, Post, Apotheke und Arztpraxis, zwei Kindertagesstätten und zwei Schulen folgten innerhalb dieser Zeit. Im Bereich Bakenberg entstanden gleichzeitig Erholungseinrichtungen von Betrieben aus Berlin, Sachsen und Thüringen. Der große Campingplatz in Nonnevitz wird seit den 60er Jahren von Campern aus Sachsen, Berlin und Thüringen besucht. Seine einmalige Lage zieht aber auch Gäste aus der unmittelbaren Umgebung Rügens an. Durch die Urlaubsangebote des FDGB und der NVA entwickelte sich Dranske zu einem begehrten Urlaubsziel. Der Marinestützpunkt Bug wurde nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1990 aufgelöst und 1991 endgültig geschlossen. Dranske verlor seinen größten Arbeitgeber. Auch die ansässigen Außenstellen der Kleiderwerke Greifswald und des Elektronikwerkes Frankfurt/Oder schlossen. Landwirtschaft und Fischerei bauten Arbeitsplätze ab. Die Zahl der Einwohner sank drastisch von einst 3.900 auf etwa 1.100. Die landschaftlich gute Lage gab den Ausschlag für die Perspektive des Ortes. Zwischen 1994 und 2012 wurden neun Plattenbauten, zwei Kindereinrichtungen, eine Schule, die Kaufhalle, das Elektronikwerk, ein Heizhaus, das Haus der Dienste und viele Garagen abgerissen. Das Gerätehaus der FFW Dranske wurde 1996/97 durch einen Neubau ersetzt. Das ehemalige Haus der Armee, von 1996 bis 2009 geschlossen, wurde 2009/2010 zu einem Vier-Sterne-Hotel umgebaut. Der Ortskern, die alte Militärsiedlung steht inzwischen unter Denkmalschutz und in den Außenbereichen wie Lancken, Rehbergort und Goos entstanden eine Menge neuer Einfamilienhäuser. Dranske hat alle Voraussetzungen, ein beliebter und begehrter Urlaubs- und Erholungsort zu werden. Straßen und Wege wurden erneuert, eine Promenade mit Ruhezonen am Bodden angelegt, die Situation des ruhenden Verkehrs in der Gemeinde verbessert, sowie Wander- und Radwege im Gemeindegebiet ausgebaut.
Inzwischen ist Dranske und sein maritimes, ländliches und ruhiges Umfeld ein "Geheimtipp" für viele Gäste aus ganz Europa geworden. Obwohl die ostdeutschen Gäste nach wie vor dominieren, trifft man immer mehr Gäste aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Skandinavien, Holland, Italien, Österreich, Schweiz und Tschechien an.
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Nun folgen Bilder von der Insel Hiddensee, diese liegt hinter dem Bug und diente als Verteidigungsgürtel zum offenen Meer...
Der Bunker stammt aus dem 2.Weltkrieg und war zum Schutz des Flugplatzes auf dem BUG gedacht. Sie dienten der Luftbeobachtung und der Luftabwehr mit Flakeschützen.
unterhalb des Leuchturmes sieht man schon den Zugang im Hang...da dort Betreten verboten stand, bin ich mit dem Fahrrad gefahren
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Hier ein Unterstand oder was auch immer, es waren aber Elektroanlagen im Inneren, ist aber sehr klein der Raum...sportlich musste ich auch noch unter einem Kuhzaun durchrobben
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
und nun kommen Bilder von 5 Sockel wo ich nicht sagen kann für was sie waren...Der Stahlbolzen mit Gewinde lassen auf WKII schließen, aber was könnte es gewesen sein ?? Das Gebilde stand ganz südlich im äußersten Zipfel der Insel...
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Nach dem Militaria mal einen kleinen Urlaubsexkurs u.a. zum Thema Hiddensee eingestellt hat muß ich als bekennender Hiddenseeliebhaber mal meinen Senf dazu geben. Das meiste habe ich dem Buch von M. Faust „Hiddensee Die Geschichte einer Insel“ entnommen. Vieles haben mir aber auch Einheimische erzählt. Im Herbst 1938 begann auf Hiddensee das größte militärische Bauvorhaben seiner Geschichte. Am Enddorn und Swanti sollte eine schwere Flakstellung mit einer dazugehörigen Anzahl gedeckter Unterkünfte für Mannschaft, Offizieren und Munition im Dornbuschhang entstehen. Die Luftverteidigungsstellung auf Hiddensee wurde wohl gebaut um sowohl dem Hafen Sassnitz als auch den Militärobjekten auf dem Bug zu schützen. Um überhaupt bauen zu können mußte zunächst eine neue Anlegestelle in Kloster geschaffen werden die leistungsfähig genug war, hier neben der Baustoffe für die zivile Uferbefestigung, auch Mensch und Material für die neue Flakstellung anlanden zu können. Östlich der alten und heute noch bestehenden Anlegestelle schuf man eine neue Anlegestelle. Um von hier, dem so genannten Ziegelort, das Gerät und Material auf die Baustelle zu bringen baute man eigens eine Feldbahn zum Enddorn. Auf der Baustelle arbeiteten zu besten Zeiten bis zu 100 Arbeiter. Die wohl recht gut verdienenden und meist unverheirateten Männer bescherten auch den Wirten der Insel eine gute Zeit. 1937 erstellte eine Pioniereinheit der deutschen Wehrmacht eine hölzerne Brücke über die Bäk zur Fährinsel. Über den Sinn oder Unsinn brauchte man nicht lange streite da der Eisgang im nächsten Winter diesem Viadukt ein jähes Ende bereitete.
Bei Kriegsbeginn am 01.September 1939 war die riesige Anlage im Norden der Insel nicht fertig. Die Zahl der auf der Baustelle tätigen Arbeiter wurde nochmals erhöht um unter höchstem Druck die Flakstellung einsatzfähig zu bekommen. Paralel zu den Bauarbeiten begann nun deutsches Militär das Objekt zu nutzen. Am 13. September 1939 besichtigte der Inselkommandant Rügen/Hiddensee zusammen mit dem Kommandeur der Marine- Flakabteilung 213 die Insel und somit auch die Stellung. An den Hiddenseer Schulen wurden zum Schutz vor feindlichen Luftangriffen Splitterschutzgräben mit Unterständen ausgehoben. Ungebraucht fielen diese nach dem Krieg zusammen. Zwei Monate später, Ende November, erging plötzlich der Befehl die Flakstellung von Hiddensee weg, nach Westen zu verlegen um den Schutz der Nordsee zu verstärken. Innerhalb von zwei Tagen war die Stellung abgebaut und verladen nur die Munition blieb bis Kriegsende in den Bunkern am Enddorn zurück. Die Flakabteilung wurde ersetzt durch eine militärische Flugwache die anfangs ihren Dienst vom Leuchtturm aus taten. Wenig später erhielt diese Einheit einen eigenen hölzernen Beobachtungsturm zwischen Leuchtturm und dem „Klausener“. In dieser Einheit taten zumeist ältere Wehrmachtsangehörige von der Insel ihren Dienst und hielten die Insel schadlos. Eine weitere Aufgabe der Flugwache war es den Ortsgruppenleiter bei der Durchsetzung von Recht und Ordnung zu unterstützen. Bei Fliegeralarm wurde der Leuchtturm abgestellt und die Piloten flogen weiter. Tatsächlich verirrte sich keine einzige Bombe auf die Insel. Lediglich eine bei Sturm losgerissene Seemine detonierte am Strand von Vitte, richtete aber keinen Schaden an. In der Nacht zum 1.Mai 1945 verließen die letzten versprengten und stationierten deutschen Soldaten die Insel. Am 5.Mai 1945 erfolgte die kampflose Übergabe der Insel an die Rote Armee. Unterschiedliche russische Einheiten besetzten die Insel bis am 29. Januar 1946 die Rote Armee die Insel verließ. Zurück blieben nur zwei Mann zur Leuchtturmwache. Einen Monat später kehrte noch mal eine größere russische Einheit auf die Insel zurück um die Bunkeranlage am Enddorn zu sprengen. Im Zuge der “Aktion Rose“ im Februar/März 1953, die eigentlich einen Bogen um Hiddensee gemacht hatte, wird die „Heiderose“ nur desshalb enteignet weil die Rote Armee wieder auf die Insel zurück kehren will und sich dafür das etwas abseits gelegene Objekt ausgesucht hat. Im November 1955 verlassen die Russen die „Heiderose“ und die Insel (Am 1.Dezember 1955 entläßt die Sowjetunion die junge DDR in die Souveränität. Somit ist die DDR auch für die Grenzsicherung zuständig.) wieder und in der Saison kann der Gästebetrieb trotz eines furchtbaren Übergabezustandes wieder aufgenommen. Im Frühsommer 1952 wird die dem MfS unterstellte Deutsche Grenzpolizei auch auf der im 5 km Grenzstreifen liegenden Insel Hiddensee im Zollhaus in Vitte stationiert(heute Gemeindeverwaltung). Gleichzeitig baut die Deutsche Volkspolizei ihr System der Abschnittsbevollmächtigten mit Polizei- bzw. Grenzpolizeihelfer aus. Am 15.September 1961 wird die Deutsche Grenzpolizei der NVA unterstellt. Somit untersteht Ostseeküste der Marine, der 6. Grenzbrigade Küste mit dem Stab in Rostock. Hiddensee gehört zum Grenzbataillon 2 mit Sitz in der Stubbenkammer. Auf der Insel wird die 5. Technische Beobachtungskompanie (TBK) mit einer Sollstärke von 24 Mann. Wieder wurde auf der Insel für das Militär gebaut. Auf dem Dornbusch wird eine Funkmesstation eingerichtet. Am „Hasenort“ wird um 1976 ein Beobachtungsturm von 11m Höhe gebaut. 1978 werden die Militärischen Anlagen auf dem Dornbusch rekonstruiert und mit einer leistungsfähigen Funkmessanlage (MR-10)versehen. Südlich der Ortslage Neuendorf entsteht eine Wachbaracke mit dazugehöriger Schranke die den südlichen Teil der Insel absperrt. Die Altlasten der Deutschen Wehrmacht hat die Rote Armee mit Sprengstoff gleichmäßig über den nördlichen Teil der Insel verteilt. Den Rest hat die Natur selbst übernommen. Ähnlich verhält es sich mit den Altlasten der NVA mit dem Unterschied das hier die Natur noch nicht so fleißig war. In einem Selbstversuch habe ich mit offenen Augen nach Resten der militärischen Bebauung gesucht und war leider nicht so erfolgreich. Bei den von Militaria gefundenen Dingen handelt es sich ausschließlich um Resten aus der Zeit als die NVA dort stationiert war. Reste aus der Zeit des 2. Weltkriegs die sich ausschließlich im Norden der Insel befanden lassen sich nicht mehr orten. Zum einen hat die Natur ein Urwaldartiges Geflecht aus Ginster, Sandorn und anderen bodendeckenden Pflanzen über die ohnehin gesprengten Anlagen gelegt. Man müßte schon genau wissen wo was war. Zum anderen ist das Areal mittlerweile direkt an der Abbruchkante der Steilküste und somit gesperrt (weil wirklich gefährlich!!!!!!!).Ein letztes Relikt (ein Bunker) stand ewig am Strand herum. Irgendwann wurde auch der gesprengt so das man heute sagen kann die Insel ist entmilitarisiert. Beste Urlaubsgrüße spusu