Hab auch noch was zu den 27ern gefunden. Schießpreis Taschenuhr und EKM. Infanterieregiment 27, III.Maschinengewehrkompanie.Den Schießpreis gab es 1911, da war er wohl bei der 10.Kompanie der 66er in Magdeburg.Was bedeutet N 7 auf der EKM? 7.Division im IV.Armeekorps?
Inf. Reg. Nr.27 Allerhöchste Kabinettsordre vom 31.03.1815 während des Aufenthaltes des Königs in Wien ausgefertigt
Spaen
Hier noch der Anfang meines nächsten geplanten Beitrages. Er kann - ich weiß nicht wohin - verschoben werden.
Heute folgt die Fortsetzung der Geschichte Magdeburger Regimenter im 19. Jahrhundert. Nach 26 folgt selbstverständlich 27.
2. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 27
Auch hier wieder eine Unklarheit bezüglich des Stiftungsdatums. C. M. v. Witzleben nennt 1865 das Datum 11. März 1815 in seiner Festschrift „Die ersten 50 Jahre des 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27“. Ein Jahr später benennt v. Zychlinsky inseiner Veröffentlichung über den Anteil des 2. Magd. Inf.-Regts. Nr. 27 an dem Gefecht von Münchengrätz und der Schlacht bei Königgrätz das Jahr 1808 als Stiftungsjahr.
Das Regiment gehört zum 4. Armee-Korps, 7. Division, 14. Infanterie-Brigade. Sein Stab sowie das 1. und 2. Bataillon sind in Magdeburg garnisoniert, das Füsilier-Bataillon in Burg.
Als Garnisonen in zeitlicher Reihenfolge sind bekannt: 1816-1817 Stab, 2. Bat. Frankfurt a. O., 1. Bat. Soldin, Füs.-Bat. Königsberg in der Neumark 1817-1818 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Torgau 1819-1821 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Burg 1821-1830 Magdeburg 1830-1837 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Wittenberg 1837-1844 Magdeburg 1844-1851 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Wittenberg 1851-1854 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Wittenberg 1854-1858 Magdeburg 1858-1860 Stab, 1. Bat. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Wittenberg 1860-1865 Stab, 1. und Füs.-Bat. Magdeburg, 2. Bat. Halberstadt 1. Okt. 1865 – Juni 1866 Stab, 2. und Füs.-Bat. Halle, 1. Bat. Magdeburg 1866-1867 Stab, 1. Bat. Magdeburg, 2. Bat. Burg, Füs.-Bat. Halberstadt 1867 Stab, 1. und 2. Bat. Magdeburg, Füs.-Bat. Halberstadt 1868 wie oben genannt
Abkommandierungen erfolgten: 1830 Kabinettsorder zur Sicherung der niederländischen Grenze: Stab, 1. Bat. in und um Aachen; 2. Bat. Zwischen Aachen und Geilenkirchen; Füs.-Bat. Von Geilenkirchen bis Heinsberg Dez. 1830 bis Juni 1831: Kabinettsorder: Stab., 1. Bat. Jülich; 2. Bat. (bis Dez. 1831) Köln; Füs.-Bat. Jülich und Düren Dez. 1831 bis Juli 1832 Stab und Füs.-Bat. Hamm und Umgebung; 1. Bat. Lippstadt, Wiedenbrück und Umgebung, 2. Bat. Warendorf und Umgebung März 1848 Kabinettsorder: Stab, 1. Bat. Neuwied, Engers; 2. Bat. Linz, Unkel; Füs.-Bat. Remagen April 1848 zum Truppenkorps an der Nahe und Saar abgestellt, mit Kabinettsorder in Fraulautern, Saarwellingen, Kreuznach und Umgebung. Das Füs.-Bat. setzt Abteilungen zur Verhinderung von Wald– und Wildfrevel ein Juni 1848 Füs.-Bat. Bonn Sept. 1848 Füs.-Bat. Köln, 1. Bat. Saarbrücken; 2. Bat. Braunfels im Einsatz gegen Bauernunruhen Juni-Sept. 1848 Kreis Wetzlar und 1. Bat. anschließend Mainz; 2. Bat. Koblenz; Stab, 1. Bat. und Füs.-Bat. im Korps der mobilen deutschen Reichstruppen zur Aufrechterhaltung der Ruhe im nördlichen Baden bei Heidelberg und Mannheim. Abteilungen in Weinheim und Bruchsal. Nov. 1848 Stab, 1. und Füs.-Bat. in Rheinhessen, Worms und Umgebung, dann Bonn, Aachen, Bernkastel und Trier. 1849 Stab, 1. Bat. bis Juni Aachen; 2. Bat. zum Observationskorps auf dem Hunsrück und an der Mosel. Kabinettsorder: in Kastellaun, Wittlich, Trier; Füs.-Bat. Trier. 2. Bat. zur holländischen Grenze zur Unterdrückung des Schmuggels. Sept. 1849 bis Nov. 1850 Besetzung des Großherzogtums Baden mit wechselnden Standorten; später Füs.-Bat. Nach Hohenzollern. Dez. 1850 bis Jan. 1851 Kabinettsorder: an der königlich-sächsischen Grenze: Stab, 1. Bat. Belgern, 2. Bat. Schilda, Füs.-Bat. Halle, später Stab, 1. Bat. Torgau und Weißenfels, 2. Bat. Zeitz, Füs.-Bat. Dessau
Das Regiment trägt panceaurote Achselklappen.
Ursprünge und Bildung des Regiments: Die Allerhöchste Kabinettsorder, gegeben in Wien am 31. März 1815 befahl die Formierung des 27. Infanterie-Regiments aus den Ausländischen Jäger-Bataillonen von Reiche, dem Hellwigschen Infanteriekorps und dem Reserve-Bataillon des Elb-Infanterie-Regiments. Das Reichesche Jäger-Bataillon war infolge Allerhöchster Kabinettsorder vom 10. März 1813, welche dem Major v. Reiche die Erlaubnis erteilte, ein freiwilliges Jäger-Bataillon zu schaffen, bis zum Waffenstillstand gebildet worden. Die Formation der Hellwigschen Infanterie existierte seit dem 21. Mai 1813 und hatte maximal die Stärke von drei Kompanien. Das Elb-Reserve-Bataillon war im Januar 1814 aus 14 Offizieren und 300 Mann des 1. Westphälischen Infanterie-Regiments (1808 errichtet), welches in Danzig kapituliert hatte, dann aber in preußische Dienste trat, zusammengestellt. Dieses Bataillon bildete den Stamm zum 2. Bataillon, das Reichsche Bataillon bildete die 9. und 10., das Hellwigsche Korps die 11. und 12. Kompanie. Das 1. Bataillon wurde vom schlesischen Ersatz-Bataillon Nr. 1 gestellt. 1817 erhielt das Regiment den Namen 27. Infanterie-Regiment (2. Magdeburgisches), durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 10. März 1823 verlor es den Provinzialnamen, seit dem 4. Juli 1860 trug es die Bezeichnung 2. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 27. Abgegeben wurden vom Regiment 1859: Offiziere und Mannschaften zur Formation des 27. Landwehrstamm-Regiments, aus dem dann das 4. Magdeburgische Infanterie-Regiment Nr. 67 wurde. Am 5. November 1866 schließlich wurden die 12., 13. und 14. Kompanie abgegeben, welche den Stamm des 3. Hannöverschen Infanterie-Regiments Nr. 79 bildeten.
Bei der Teilnahme an Feldzügen müssen die Ursprungsbestandteile des Infanterie-Regiments Nr. 27 zunächst getrennt betrachtet werden.
Das frühere 1. Westphälische Infanterie-Regiment (später: 2. Bataillon in Nr. 27) kämpfte 1809 bei Dodendorf (gegen Schill), dabei werden alle drei Bataillone mit großen Verlusten durch das 2. Brandenburgische Husaren-Regiment (aufpeppende Bezeichnung für das Schillsche Freikorps) gesprengt und verlieren ihre Fahnen; 14 Offiziere und 400 Mann geraten in Gefangenschaft. Die Formation beteiligt sich am Zug gegen die schwarze Schar des Herzogs von Braunschweig und Kämpfen bei Leipzig und Etzdorf. Weitere Einsätze bei Oelper und Delmenhorst. 1810 erfolgt der Einsatz bei der Bewachung der Elb– und Wesermündung. 1810 folgen der Feldzug in Russland und die Belagerung von Riga. Kämpfe bei Eckau und Rosenberg. 1813 verliert es bei der Verteidigung von Danzig 16 Offizieren und 488 Mann.
Vom Füsilier-Bataillon kämpfte das ausländische Jäger-Bataillon (dann 9. und. 10. Kompanie von Nr. 27) in den Befreiungskriegen von 1813 in Leipzig (Wallmoden), Vellahn, Göhrde (Verlust 1 Offizier und 60 Mann) und war beteiligt an der Eroberung von Bremen. Beim Feldzug in Holland 1813/14 war es eingesetzt bei Hoogstraeten sowie bei der Belagerung von Gorkum und Venloo (Kirchhof von Togeln). Das Hellwigsche Infanterie-Corps kämpfte 1813 bei Schweinitz und Sömmerda. 1814 bei Westwesel, Loenhout, Sweweghem und war beteiligt an der Belagerung von Courtray. Nach seiner Neuformation war das Regiment 1815 beim III. Armee-Korps/ 10. Division bei Ligny (Tongrines – Verlust 14 Offiziere, 210 Mann), bei Wawre (Verlust 13 Offiziere, 394 Mann) und bei der Belagerung von Saarlouis eingesetzt.
1849 stand das Regiment in der Bayrischen Rheinpfalz und in Baden. Das Füsilier-Bataillon kam in Ubstadt, Durlach und Michelbach zum Einsatz.
Im Krieg gegen Österreich 1866 befand sich das Regiment in der 7. Infanterie-Division der I. Armee und kämpfte bei Münchengrätz. Bei Königgrätz kämpfte es im Verband mit dem 26. Infanterie-Regiment im Swiep-Wald bei Benatek und Maslowed (Verluste 25 Offiziere und 444 Mann) sowie in Preßburg.
Als Auszeichnungen erwarb das Regiment 1815 2 Eiserne Kreuze 1. Klasse 27 Eiserne Kreuze 2. Klasse 1849 3 Rote-Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern 8 Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse 1866 2 Orden pour le mérite (Oberst v. Zychlinski, Hauptmann Freiherr v. Buddenbrock) 1 Roter-Adlerorden 3. Klasse mit Schwertern 20 Rote-Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern 3 Königliche Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern 1 Königlich Hohenzollernscher Hausorden, Ritterkreuz mit Schwertern (Hauptmann Joffroy) 10 Militär-Ehrenzeichen 1. Klasse 120 Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse
Dem Regiment wurden durch Allerhöchste Kabinetts-Order vom 12. Dezember 1815 zu Frankfurt a. O. am 5. Mai 1816 drei neu Fahnen mit dem Bande der Kriegsdenkmünze 1815 übergeben. Am 18. Januar 1861 wurde die Fahne des Füsilier-Bataillons mit dem Band des Militär-Ehrenzeichens mit Schwertern für den Feldzug in Baden und 1867 die drei Fahnen des Regiments mit dem Band des Erinnerungskreuzes für den Feldzug 1866 mit Schwertern dekoriert. Im Sommer 1848 hatte die Kompanie v. Barby die Ehrenwache auf Schloss Brühl während der Anwesenheit des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und des deutschen Reichsverwesers Erzherzog Johann von Oesterreich.
Das 50. Stiftungsfest des Regiments wurde am 11. März 1865 begangen. Mit diesem Datum wollte man offensichtlich nicht das sonst übliche Stiftungsdatum auf das frühere 1. Westphälische Infantrie-Regiment und spätere 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 27 zurückführen (Regimentsstamm), weil dessen Einsatz gegen Schill die preußische Traditionslinie gestört hat. Oberst v. Zychlinsky als 1866 verantwortlicher Regimentskommandeur hatte solche Bedenken nicht. Regiments-Chefs waren: 17. Oktober 1836-1851 General-Feldmarschall Freiherr v. Müffling genannt Weiß 1853 General der Infanterie Wilhelm Fürst Radziwill (kommandierender General des 3. Armee-Korps, später Chef des Ingenieur-Korps usw.
Regimentskommandeure waren: 1815 Oberst Pleßmann 1817 Oberst v. Bünau 1832 Oberst v. Hugo 1835 Oberst Freiherr v. Maltitz 1837 Oberst v. Corvin-Wiersbitzky 1842 Oberst v. Münchow 1848 Oberst v. Götze 1852 Oberst v. Bialcke 1854 Oberst v. Gersdorff 1857 Oberst v. Rieben 1860 Oberst v. Treskow, Flügel-Adjutant Seiner Majestät des Königs 1864 Oberst v. Treskow 1866 Oberst v. Zychlinski
Es soll an dieser Stelle der Hinweis erfolgen, dass im Dezember 1806 auf Befehl Napoleons aus dem Infanterie-Regiment Kinkel des Herzogtums Nassau-Usingen ein bergisches Infanterie-Bataillon gebildet und Anfang 1807 durch ein zweites Bataillon zum 1. Bergischen Infanterie-Regiment erweitert wurde. Dieses Regiment war zeitweilig unter Nr. 28 in Magdeburg stationiert.
Hugo
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