Aufgegeben am 19.07.1859 in Magdeburg ging es an "Dem Königl(ichen) Major im 2ten (Königl(ichen)) Infanterie Regiment Herr von Beyer hochwohlgeboren zu Stettin", wofür auch 3 Sgr. für den einfachen Brief notwendig waren. Der Brief kam dort auch am 20.07. an. Dann wurde im nachhinein notiert: "befindet sich auf Urlaub in Posen bei Guben". - also ging der Brief jetzt nach Posen, wo er auch am Folgetag war. Leider ist der Ganzsachenumschlag nicht ganz vollständig, aber die Weiterleitung scheint kostenlos gewesen zu sein.
Der Empfänger war Gustav Friedrich von Beyer (26.02.1812 in Berlin - 07.12.1889 in Leipzig). Er war preußischer General der Infanterie und später badischer Kriegsminister.
Der Brief ist vom 08.12.1860 und adessiert "An den Königl(ichen) Oberst und Commandeur des 37. Infanterie-Regiments Herrn von Barby hochwohlgeboren in Mainz". Richtigerweise wurden 12 Kreuzer Porto angeschrieben - darunter 1 Kreuzer Bestellgeld. Der Brief kam am nächsten Tage an. Jedenfalls konnte der Brief dort nicht zugestellt werden und so ging er retour nach Magdeburg zurück. Dann wurden zuerst 3 Sgr. - korrigiert in 3 1/2 Sgr. angeschrieben (beides falsch) und richtig dann 4 Sgr. Porto notiert, was vom Absender eingefordert wurde.
Gibt es erhellendes zum Empfänger?
Mit freundlichem Gruß
Ulf
Wenn nicht anders deklariert, gehören eingestellte Bilder von Belegen mir.
Friedrich von Barby wurde bereits am 20.09.1859 der Abschied bewilligt. Da ist es kein Wunder , dass der Brief den Adressaten nicht erreicht hat. Seit Oktober 1859 stand das Regiment bereits unter Kommando von Leopold von Stückradt.
Aufgegeben wurde er am 09.05.1850 in Simmern und wurde "An den Königlichen Leutnant der Landwehr Artillerie Herrn Adriani hochwohlgeboren in Iserlohn" adressiert. Er war auch komplett portofrei gewesen, da als Francise "Militaria" No 1116 (als fld. Nummer) gesendet wurde.
Vorderseitig ist die rote Schrift nicht zu entziffern, jedoch korrespondiert diese mit der siegelseitigen Notierung "zu Schloss Holte bei Oerlinghausen".
Auch dort schien der Empfänger derzeit nicht zu sein, den am 15.05. wurde er nun in Oerlinghausen, wo möglicherweise nun auch Poste Restante (postlagernd) notiert wurde (neu) aufgegeben und nach Magdeburg gesendet. Siegelseitig ist noch der Transitstempel von Bielefeld zu sehen und der große Ausgabestempel vom 16.05. der 3. Tour wird von Magdeburg sein.
Ob der Empfänger noch rechtzeitig den Brief erhielt um dies zu schaffen, wie der Inhalt zeigt?
Bild entfernt (keine Rechte)
Die diejährige Uebung der Landwehr- Artillerie findet vom 23. ds. Mts bis incl. 6. Juni e. statt und sollen Eure Hochwohlgeborenen derselben in Folge Brigade Erlass vom 7. v. Mts in Coblenz beiwohnen. Demgemäß ersuche ich Sie ergebst, sich gefälligst am 23. ds. Mts. Morgens 6 Uhr in Coblenz auf dem Clemensplatze zur Uebung zu gestellen.
Eventuell gibt es hier noch weitere Informationen zu diesen historischen Dokument, was mich sehr freuen würde.
Mit freundlichem Gruß
Postgeschichte
Wenn nicht anders deklariert, gehören eingestellte Bilder von Belegen mir.
Feldpostbrief vom IR 66, Frankreich 1871 Bild entfernt (keine Rechte) Da gehörte Salbke noch zum Kreis Wanzleben ! Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
zur Frage aus #3 (Major v. Beyer) nur mal ein kurzer Hinweis prinzipieller Art, wie er in anderen Fällen auch nützlich sein kann. Major v. Beyer sollte möglicherweise (?) nach Magdeburg versetzt werden und der Absender wollte ihm dahin eine Nachricht übermitteln. Aus der Kommandierung wurde aber nichts, denn Hauptmann v. Beyer wurde als Major von seinem bisherigen Regiment (8. Inf.-Reg. Berlin) zum 2. Infanterie (Königs-) Regiment in Stettin versetzt. Die Angaben kann man leicht aus den Rang- und Quartierlisten der Königlich Preußischen Armee der einzelnen Jahrgänge entnehmen (als Digitalisate der Bayrischen Staatsbibliothek im Netz zum Nachschlagen). Als äußerst praktisch sind darin die Namensverzeichnisse enthalten, denn alle Armeegliederungen nach einem Namen zu durchsuchen ist schwer möglich, wenn man die Einheit nicht kennt). Wenn es auch viele v. Beyers gab, so war dann schnell zu finden auf welchen Seiten diese auftauchen. Die Kenntnis des Dienstgrades verringerte den Suchaufwand und so hat man höchstwahrscheinlich in Magdeburg, wo es 1859 keinen v. Beyer gab nachgeschlagen und den Major in Stettin gefunden. Er war in der Ausgabe 1859 der einzige Major von Beyer. An ihn hat man den Brief weiter leiten wollen.
ein netter Beleg vom 09.12.1869 aus Werder an "Dem Portepeefährich im 4ten Feld-Artillerie Regiment P.Lange (in) Magdeburg Johannisfahrtstr. 2 2 Treppen" mit dem "eine Kiste in grauer Leinwand gez.: H.P.L. Magdeburg." von 18 Pfund 10 Loth gesendet wurde. Die Entfernung beträgt etwas über 12 Meilen, was der Progressionsstufe 3 entspricht.
Verwendet wurde ein Ganzsachenumschlag von 1 Sgr. welche mit weiteren 8 1/2 Groschen auffrankiert wurde.
Der Paketzettel ist auch noch preussischer Natur und über ihn wurde der Stempel der "MAGDEBURG. PACKET-BESTELLUNG" Nachmittigs vom Folgetag abgeschlagen, was bedeutet, dass das Paket auch zugestellt wurde.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Wenn nicht anders deklariert, gehören eingestellte Bilder von Belegen mir.
Da ich mich mit der Magdeburger Postgeschichte befasse, frage ich mal an, ob auch Interesse an solchen Belegen Interesse besteht, welche nicht von bzw. an Armeeangehörigen geht. Letzter zu finden ist nicht leicht und leider auch nicht unbedingt häufig. Falls ich sowas zeigen soll, dann bitte auch wohin?
Mit freundlichem Gruß
Ulf
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Höchstwahrscheinlich um 1853 ging es vom Bahnhof Fürstenwallufer in Magdeburg "An den königlichen Major, Kommandeur des Mecklenburg Strelitzschen Kontigents und Rittern Herrn von Rosenberg Gruszczynski hochwohlgeboren in Neu Strelitz". Leider ist von der Ganzsache nur noch die Vorderseite und die obere Klappe vorhanden...
Bild entfernt (keine Rechte)
Da die Entfernung über 20 Meilen lag, notierte der Postbeamte unter der Werteindruck von 2 Sgr. "reicht nicht" und setzte 2 Sgr. Nachporto an. Auf der Klappe wurden die 2 Sgr. wiederholt und in 3 1/4 Mecklenburger Shillinge reduziert. (1 Thaler = 30 Sgr. = 48 Shillinge)
Der Empfänger wird Adolf Louis von Rosenberg-Gruszczynski[1] gewesen sein und lebte vom 22.07.1808 geboren in Marienfelde und starb am 30.05.1884 in Bonn.