Zu dem Gesamtensemble "Kiek in de Köken" gehörte einst wohl auch ein Gebäude auf der Südseite des fast leeren Friedhofes. Auf den Bildern der Beerdigung ist es zu sehen. Eine Art überdachter Gang vor dem so genannten Führerbalkon. Der Traum, daß der bärtige Östereicher von dort zu seiner Magdeburger Gefolgschaft in Richtung Osten sprechen würde, erfüllte sich nie. Das Gebäude wurde ein Opfer des Zahnes der Zeit. Geblieben ist der Balkon!!! Wer vom Schleinufer aus genau hin schaut dem fallen unter dem Balkon die neuen Steine auf. Die Ähnlichkeit mit einem Adler ist schon auffällig.
Hallo Ich kann mich aber noch erinnern, das dort auf dem angrenzenden "Friedhof", betonierte Grabkammer mit Abdeckungen(flache Gruften) vorhanden waren, entlang der Mauer zum Schleinufer.Das Gelände war Jahre lang verwildert.
Nochmal zum Thema des Gauleiters Jordan: In seiner Biographie schreibt er das er am 19. 01. 1931 von Hitler selbst in München zum Gauleiter Halle-Merseburg ernannt wurde. Zuvor hatte Hitler Paul Hinkler als Gauleiter abberufen. Jordan schreibt dann weiter, daß er, als er seinen neuen Posten antreten wollte von seinem Vorgänger mit Waffengewalt daran gehindert wurde. Nach bangen Minuten gab schließlich Hinkler auf und überließ Jordan seinen Platz. Am 19.04.1937 wird Jordan per Rundfunkmeldung zum Reichsstatthalter der Länder Braunschweig und Anhalt ernannt außerdem zum Gauleiter des Gaues Magdeburg Anhalt. so Jordan. Gauleiter Löper, Reichsstatthalter von Dessau verstarb am 23. 10 1935. Vertretungsweise nahm der Reichstatthalter von Thüringen Saukel diesen Posten war. Letzteres muss ich erst nochmal überprüfen und die Quelle nochmal klären.
Upps, jetzt bin ich aber doch etwas durcheinander gekommen, nachdem ich mir das Bild des Gedenksteines für Loeper im Beitrag 6 und das gleiche Bild in Beitrag 7 nochmals angeschaut hatte. Der gleiche Gedenkstein mit unterschiedlichem Sterbedatum. Wie geht das denn zusammen? MfG Rüdiger
Es gibt leider keinerlei Angaben zum Ehrenmal, außer die Bilder. Wie unterschiedliche Daten zu stande kommen kann auch ich nicht sagen, zumindest im konkreten Fall nicht.
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Zitat von Spurensucher MD im Beitrag #16Zu dem Gesamtensemble "Kiek in de Köken" gehörte einst wohl auch ein Gebäude auf der Südseite des fast leeren Friedhofes. Auf den Bildern der Beerdigung ist es zu sehen. Eine Art überdachter Gang vor dem so genannten Führerbalkon. Der Traum, daß der bärtige Östereicher von dort zu seiner Magdeburger Gefolgschaft in Richtung Osten sprechen würde, erfüllte sich nie. Das Gebäude wurde ein Opfer des Zahnes der Zeit. Geblieben ist der Balkon!!! Wer vom Schleinufer aus genau hin schaut dem fallen unter dem Balkon die neuen Steine auf. Die Ähnlichkeit mit einem Adler ist schon auffällig.
Ich habe noch einmal ein altes Zeitungsbild vom "Balkon" mit einer frischen Aufnahme verglichen. Daraus ergibt sich für mich eindeutig, dass der Adler mit dem Eichenkranz und Hakenkreuz säuberlich abgemeißelt wurde. Die Schwingfedern wurden stehengelassen und nur leicht nachgearbeitet, so dass sie wie abgestufte Kragplatten aussehen, die den Balkon stützen. Für diese Variante sprechen insbesondere die beiden Halbbögen, auf denen sich einst die Unterfedern der Flügel befanden. Eine solche abgerundete Form wäre ansonsten viel zu aufwändig für die Abdeckung eines Lochs, in dem mal ein Adler gesteckt hatte. Beim Adlerbild kann mann übrigens die Zweiteilung des Adlers in einen oberen Teil (Adler) und einen unteren Teil (Eichenkranz) erkennen. So sind die beiden Sandsteinplatten auch heute noch getrennt vorhanden. Auf der aktuellen Aufnahme ist übrigens zu erkennen, dass der Adler wohl einen tieferen "Hinterbau" hatte, so dass man beim Einbau einen Teil der Mauer abgetragen hatte, um ihn gut im Erdreich zu verankern und mit der Neuaubringung der entfernten Mauerteile hat man ihn auch in der Mauer gut befestigt. Diese Prozedur bei der Entfernung zu wiederholen wäre wohl zu teuer geworden.
Hugo
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Nichts zu danken. Vielleicht ist aber folgender Hinweis zu Bauarbeiten an der Stützmauer im Bereich des Ehrenmals und am (nicht mehr vorhandenen) Durchgang zur Gouvernementsstr. noch interessant. Das war erst nach Kriegsbeginn. Auch noch von Interesse ist nach meiner Meinung die Anbringung des Gitters am "Balkon", das im Original den Zugang zur vorstehenden Plattform versperrt und nicht vorderer Abschluss und Schutz vor dem Herabstürzen von der Plattform ist. Zunächst aus der Stadtverordnetenversammlung vom 29. 11. 1940: Die Beiräte für das Bauwesen befürworten ein Projekt zur Überholung der Stützmauer des Fürstenwalls vom Ehrenmal bis zur Gouvernementsstraße einschließlich Überführungsbauerk. Ein für den Gewölbeabschlussstein stadtseitig vorgesehenes Hakenkreuz soll entfallen. Elbseitig, in der Nähe des Durchgangs, soll eine Tafel (?) angebracht werden und der Segmentbogen des Durchgangs soll durch einen Korbbogen ersetzt werden. Für die Arbeiten sind 71 000 RM eingeplant. (Quelle: Stadtarchiv Magdeburg, Rep. 18.4 Bü 312, Bl. 115)
Hier noch mal der heutige Balkon mit dem grob eingefügten Adler. Ist das Hakenkreuz eventuell das für den Gewölbeabschlussstein vorgesehene gewesen? Bild entfernt (keine Rechte) Und hier die ursprüngliche Anbringung des Balkongitters: Bild entfernt (keine Rechte)