Hier nun Bilder und Video von unserem Ausflug zu den Ostwallanlagen bei Meseritz...
Einleitung :
Der Bau dieser Anlage konnte zu diesem frühen Zeitpunkt (1934) begonnen werden, da das Deutsche Reich im Osten keinerlei vertraglichen Beschränkungen unterlag, wie es im Westen durch den Friedensvertrag von Versailles der Fall war. Unter Berücksichtigung der Lieferfristen für die Panzerungen wurde die Bauzeit auf sieben Jahre veranschlagt, die Kosten für das Gesamtprojekt sollten sich auf 600 Mio. Reichsmark belaufen[1].
Geplant war der Ostwall als 110 km langes, befestigtes Gebiet mit einer Tiefe von zwei bis drei Kilometern, ganz ähnlich wie es einige Jahre später beim Westwall ebenfalls ausgeführt wurde. Manche der Bunkerkonstruktionen ähneln daher sehr denen des Westwalles, andere sind dagegen wesentlich umfangreicher ausgeführt. Die Festungsfront besteht aus zahlreichen Bunkeranlagen und wasserbautechnischen Einrichtungen wie z. B. Stauanlagen und Wassergräben. Straßen, die durch das sogenannte Hauptkampffeld führten, wurden mit gepanzerten Schlagbäumen, Drehbrücken sowie Kipprollbrücken versehen – Kipprollbrücken ermöglichten es, den Brückenkörper anzukippen und in einen Raum unterhalb der Straße zu rollen.
Da sich die politische Lage im Jahre 1939 dahingehend geändert hatte, dass der Schutz der Reichsgrenze nach Westen als dringlicher eingestuft wurde, wurde der Ausbau der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen gestoppt. Festungsbaupersonal und Panzerbauteile wurden zugunsten eines beschleunigten Ausbaus des Westwalls nach Westen umgeleitet. Von den geplanten 160 Bauwerken wurden nur ca. 60 fertiggestellt. Mit dem Bau des Atlantikwalls begann ab 1942 ein Rückbau von Waffen und Nachrichtengeräten.[1]
Schwerpunkt des Ostwalls ist der Zentralabschnitt, der im Süden mit der sogenannten Burschener Schleife in der Nähe des Ortes Burschen (poln. Boryszyn) beginnt und sich von dort ca. 12 km lang nach Norden erstreckt. Im Zentralabschnitt sind die Bunker durch ein System unterirdischer Tunnel (Hohlgänge) miteinander verbunden. Die Hauptstrecken dieses Hohlgangsystems waren bombensicher und für eingleisigen Feldbahnverkehr sowie Fußgängerverkehr in Doppelreihe ausgelegt. Die Gleisanlagen wurden vom Bochumer Verein (BVG) hergestellt. In diesem unterirdischen System befinden sich Bahnhöfe, Werkstätten, Maschinenräume und Kasernen. Die Gesamtlänge des Systems beträgt rund 32 km.
Im Jahre 1944 machte es die Kriegslage erforderlich, die Verteidigungsfähigkeit der Festungsfront wiederherzustellen. So wurden bis zum Januar 1945 u. a. im Rahmen des Unternehmens Barthold sowie durch den Reichsarbeitsdienst Feldstellungen ausgehoben, Drahthindernisse und etliche Ringstände errichtet. Damit gelang es, eine durchgehende Feuerfront für Maschinengewehre aufzubauen.[1]
Am 28. Januar 1945 erfolgte der erste Angriff auf den Zentralabschnitt, den die Rote Armee im Bereich der Tirschtiegelstellung nach drei Tagen durchbrach. Auch an anderen Abschnitten, wie z. B. der Werkgruppe Ludendorff und in den südlichen Bereichen um Möstchen, kam es zu erheblicher Gegenwehr. Neuere Forschungen zeigen, dass die Front auch hier drei Tage standhielt. Erst durch eine Umgehungsbewegung nördlich der Straße Meseritz−Wandern und nördlich von Schwiebus konnte die Front überwunden werden. Einige Panzerwerke wurden von der Roten Arme „ignoriert“, dort verschanzte Volkssturmmänner wurden erst zwischen April und Mai aufgefordert, sich zu ergeben. Weil nicht alle den Weisungen folgten, kam es zu Zerstörungen der Panzerwerke, ohne dass diese geräumt wurden. ( Quelle : Wikipedia )
um sich mal ein Bild zu machen wie solch ein Panzerwerk aufgebaut war hier mal ein Beispiel :
fangen wir mal mit zwei kurzen Videos an. Diese enstanden 30-50m unter der Erde in dem Verbindungsstollen der 30km lang war. Dieser hatte alle Panzerwerke und Artilleriewerke miteinander verbunden.
Die ersten Bilder stammen von der Werkgruppe Schill.
Die Werkgruppe Schill ist eine der 13 Werkgruppen der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. Südlich der Werkgruppe Ludendorff, südöstlich des Ortes Kurzig (Kursko/Polen), findet sich die Werkgruppe „SCHILL“ des Zentralabschnitts der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen. Die aus den Werken 757 und 754 bestehende Werkgruppe hatte die Aufgabe, die Straße Meseritz (Międzyrzecz)–Kurzig (Kursko) sowie die Eisenbahnlinie Meseritz–Zielenzig (Sulecin) zu verteidigen. Weiterhin gehörte noch ein sogenannter „Hindenburg-Stand“, das Panzerwerk 755, zu dieser Werkgruppe, der als Teil der Nischlitz-Obra-Linie die Drehbrücke D 724, die über den taktischen Kanal 725 führte, zu decken hatte.
Die beiden Panzerwerke 754 und 757 wurden in der Ausbaustufe B alt (1,50 m Wandstärke) ausgeführt und sind mit einem Hohlgang verbunden, in dem sich eine Kaserne sowie Räume mit technischen Einrichtungen befinden. ( Quelle : Wikipedia )
Werke :
Panzerwerk 757 (Pzw 757): Das Pzw 757 ist ein zweigeschossiges Eingangswerk. Ausgestattet war es mit zwei Sechschartentürmen vom Typ 20 P7 für zwei Maschinengewehre und einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm 424 P01, einem Panzerturm für Infanteriebeobachter und einem FN-Gerät (Festungsnahkampfgerät = Festungsflammenwerfer).
Hier ein Modell des Pzw 757 : ( Quelle : Dariusz Brożek )
Nun Bilder von Außen :
Flankierungsanlage
Panzerwerk 754 (Pzw 754): Bei diesem Werk handelt es sich um eine kleine zweigeschossige Anlage mit einem 6-Schartenturm 20 P7 für Maschinengewehr, einem Maschinengranatwerfer M19 in Panzerturm 424 P01 und einer Infanteriebeobachtungskleinstglocke 23 P8. Der Zugang zu diesem Werk war nur unterirdisch über den Hohlgang möglich, da es nicht über einen oberirdischen Zugang verfügte.
Durch die Sprengung ist heute Oberirdisch ein Zugang offen.
Christel Focken, die unsere Tour prima leitete, bei der Erklräung der einzelnen Räume und Durchgänge.
Im Hohlgang, der beide Panzerwerke miteinander verbindet.
Blick in die Kläranlage, der Anstrich wirkt heute noch wie neu.
Der alte Maschinenraum.
Treibstofftank für Generatoren und Flammenwerfer.
Die Leitungen und Kanäle im Beton mussten vor dem gießen des Beton montiert werden. Alle Anschlüsse waren bereits fertig bevor überhaupt nur 1g Beton gegossen wurde.
Hier zu sehen ist ein Nässeblockeranputz ( dunkle hälfte ) schon früher hatte man in der tiefe mit Grundwasser zu kämpfen, dieser spezielle Anputz ließ kein Wasser mehr eindringen.
MG- und PaK- Stand 755 (Hindenburgstand): Das Werk 755 wurde im Jahr 1935 errichtet. Die Bewaffnung dieses Werkes bestand aus einem MG hinter einer Stahlschartenplatte Typ 10 P7 und einer 3,7-cm-PaK 36 . Die PaK konnte in die Feldstellung 755 hinausgefahren werden. Die unterirdischen Kasernenanlagen sind zweigeschossig ausgeführt und die einzelnen Räume durch Ziegelmauerwerk voneinander getrennt.
Die Werke der Werkgruppe Schill wurden nach Kriegsende durch die Rote Armee durch Sprengungen stark beschädigt und die Panzereinbauteile wie Panzerkuppeln oder Schartenplatten nahezu vollständig entfernt. Jedoch ist hier der gesamte Hohlgang mit seinen Raumaufteilungen in einem guten Erhaltungszustand. ( Quelle : Wikipedia )
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Die Drehbrücke D724 ist der Werkgruppe „Schill“ und dem Pz.W. 755 östlich vorgelagert. Sie überspannt den Graben 725 und konnte bei Bedarf um 90 Grad zur Seite gedreht werden. Um das zu ermöglichen ist die Brücke drehbar auf einem Zapfen gelagert. Mittels Muskelkraft (nur?) und eines Gegengewichtes wurde die Brücke dann in Sperrstellung gebracht. Anschließend wurde sie an einem Betonpfeiler arretiert. Die Brücke wurde in den Jahren 1936/37 errichtet und befindet sich in einem vorzüglichem Zustand. Der Zugang in den Maschinenraum erfolgt über eine seitliche Treppe. Hier schützte eine Panzertür 434P01 das Bedienpersonal, welches sich jedoch nur durch eine kleine Scharte in der Tür hätte verteidigen können. Leider steht der Maschinenraum heute unter Wasser, so dass man etwas herumturnen muss, wenn man keine nassen Füße bekommen möchte. Aber das lohnt sich alle mal. Die Antriebsanlage ist in einem sehr guten Zustand. Der originale Farbanstrich, in dezentem Grau, ist ebenfalls erhalten geblieben. Sogar die Zahnräder sind immer noch gut geschmiert und sehen aus wie neu. Angeblich brachten es einige Spaßvögel vor Jahren fertig, die Brücke in Sperrstellung zu bringen. Da man auch in Polen keinen Sinn für solche Art Humor hat, wurde das Bauwerk dahingehend gesichert. Ein Besuch dieser Drehbrücke ist unbedingt zu empfehlen, da sich hier wunderbar die Funktionsweise dieser Art von Brücken erkennen lässt. ( Quelle und weitere Bilder mit Erklärung : http://www.ostwall.com/D724/D724.htm )
Solch Drehbrück über taktische Kanäle waren nur eine Möglichkeit lange Strecken gegen feindliche Fahrzeuge unpassierbar zu machen. Bestimmte Flächen wurden z.B auch durch Staudämme geflutet. So war es der Wehrmacht möglich mit ganz geringen Aufwand und Soldaten riesen Areale wirksam zu sichern und zu verteidigen.
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An dieser Stelle möchte ich mal noch die einzelnen Funktionen der Verteidigungseinrichtungen auf den Panzerwerken erläutern.
Kompletter Aufbau eines Panzerwerks...
( Quelle : Robert Jurga ) Unten links auf dem Bild zu erkennen ist der Maschinengranatwerfer M 19, rechts daneben der Festungsflammenwerfer – FN-Gerät ( beide waren relativ nah an der Kante von der Flankieranlage ), rechts in blau die Flankieranlage mit Scharte für MG38, oben rechts und links die Schartentürme und oben in der mitte die Beobachtungsglocke.
6 Scharten Turm auf den PZW :
Die Hauptbewaffnung bestand aus jeweils 2 Maschinengewehren des Typs MG 34 pro Sechsschartenturm. Die Maschinengewehre waren auf Lafetten in den Türmen befestigt und konnten mittels Laufschiene die Scharten wechseln, durch Teilkreisskalen an den Turminnenwänden konnten sie gerichtet werden. Die Maschinengewehre konnten nicht in zwei Scharten nebeneinander eingesetzt werden, es musste immer eine Scharte dazwischen frei bleiben. Verschlossen wurden die Scharten bei Nichtgebrauch mit Kugelkalottverschlüssen. Die Lafetten der Waffen besaßen einen passenden Kugelkopf der die Scharte dicht abschloss wenn das MG in Feuerstellung war. Die Sechsschartentürme sind vom Typ 20P7, haben eine durchschnittliche Wanddicke von 255 Millimetern, einen Innendurchmesser von 2,25 Metern und ein Gewicht von 51 Tonnen. Die Gesamthöhe beträgt 2,64 Meter wovon aber nur 1,34 Meter über die Decke des Bauwerks herausragen. Wegen der effektiven Schussweite von 1.650 Metern können die Maschinengewehre in den Kuppeln als "Fernkampfwaffen" des Werks gesehen werden
Die Panzerkuppel, auch Panzerturm, ist ein Element des Festungsbaus, das zum Ende des 19. Jahrhunderts aufkam. Hauptgrund dafür war, dass sich ab etwa 1840 die Artillerie-Technik erheblich entwickelte:
1840 gelang es dem schwedischen Industriellen Martin von Wahrendorff, ein Hinterladungssystem für (noch glatte) Kanonen zur Serienreife zu entwickeln. Bald wurde in Preußen dieses System der Hinterladerkanone eingeführt. 1846 ließ Wahrendorff ein System für gezogene Rohre folgen. Bis dahin hatten die Geschütze starre, hinten geschlossene ("Vorderlader") Rohre. Geschütze mit gezogenem Lauf konnten explosive Langgeschosse verschießen, die durch die Züge in Rotation versetzt wurden, was die Treffgenauigkeit entscheidend verbesserte. Damit konnte erstmals die Reichweite über die Kernschussweite hinaus gesteigert werden. Brisanzgranaten (heute Sprenggranate oder HE-Geschoss genannt (Hoch explosiv)) konnten bisherige Festungen „kurz und klein schießen“. die Feuerrate (Schüsse pro Minute) der Geschütze nahm zu. Pivotlafetten verbesserten die Richtbarkeit der Geschütze und fingen den Rückstoß auf. Ab etwa 1897 stellte Frankreich mit der Canon de 75 mle 1897 das erste echte Schnellfeuergeschütz in Dienst. Hauptmerkmal war der lange Rohrrücklauf. Innerhalb eines befestigten Bereiches gab es deshalb keinen Ort mehr, der nicht mehr durch unmittelbare Treffer ("Volltreffer") aus den neuen Geschützen bedroht war. Die Reaktion darauf war der Einbau von glockenähnlichen Ständen aus Hartguss oder Gussstahl in das Areal der jeweiligen Festung, in denen Waffen aufgestellt wurden und die das geschützte Beobachten des Gefechtsfeldes ermöglichten. ( Quelle : Wikipedia )
'la tourelle de 75 mm' (Block 3 des Ouvrage de Schoenenbourg, 18 km nordöstlich von Haguenau)
Tourelle de mitrailleuses 'modèle 1899' (Fort d'Uxegney, bei Épinal) Frankreich beschloss den Bau einer Festungslinie (Barrière de fer), weil es den Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) verloren hatte. Große Teile wurden gemauert; nach der Fertigstellung der Festungen musste man feststellen, dass deren Mauern den neuen Brisanzgranaten nicht widerstanden. Es kam zur sogenannten Brisanzgranatenkrise (frz. la crise de l'obus torpille).
Seit den ersten Bauten hatten französische Techniker versucht, Geschütze (vor allem Mörser) einzubauen; das Mauerwerk widerstand aber den Erschütterungen nicht. Darum wurde dies bis zur Jahrhundertwende aufgegeben.
Tourelle de 75 mm modèle 1905 in Gleichgewichtsposition (Fort d'Uxegney, bei Épinal). Die Kasematten von Bourges waren erstmals aus Beton. 'Commandant du Génie' Laurent erfand sie 1885; 1899 wurden sie getestet und modifiziert; sie enthielten zwei 75-mm-Kanonen. Diese wurden oft einem Bautyp mit 75-mm-Kanonen 'modèle 1905' vorgezogen, weil sie deutlich billiger waren. Die betonierten Kasematten sollten Lücken zwischen Forts und Festungen schließen. [1] [2]
Panzerkuppeln konnten massivste Größen erreichen. So wog die schwerste Kuppel des belgischen Forts Eben-Emael über 400 Tonnen. Unterhalb dieser Kuppel befanden sich zwei Kanonen mit dem Kaliber 120 Millimeter. Die Kuppel konnte um 360 Grad gedreht werden, wodurch die Kanonen beinahe jedes Ziel im Umkreis von 17 Kilometern beschießen konnten.
Andererseits boten derartige Kuppeln ein sehr auffälliges Ziel für den angreifenden Gegner. Dies führte zu versenkbaren Panzerkuppeln, die sich nur für den unmittelbaren Einsatz der Waffe über die Oberfläche der Festung erhoben und ansonsten für den Angreifer völlig unsichtbar blieben. Typischerweise wurde das Gewicht der Kuppel durch ein Hebelsystem und ein Gegengewicht ausgeglichen, um das Heben und Senken mit geringer Kraft zu ermöglichen (siehe Grafik).
Zur Beobachtung der Umgebung wurden kleinere Kuppeln gebaut, die in ihrem Inneren ein Periskop enthielten. In Deutschland waren speziell am Westwall sowie an der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen Kuppeln eingesetzt, die fest einbetoniert und damit nicht drehbar waren. Der lückenlose Einsatz der Waffen (in diesem Falle Maschinengewehre) wurde durch eine erhöhte Anzahl von Scharten gewährleistet, wobei typischerweise drei von sechs dieser Öffnungen zum Führen einer Waffe eingesetzt wurden. ( Quelle : Wikipedia )
Schartenturm von Innen
weiterer Schartenturm von Innen
Bolzen und Mutter zum verankern der Schartentüme ( Die Bolzen und Mutter waren gigantisch !!! )
Der Maschinengranatwerfer M 19 war zur Nahverteidigung vorgesehen. Seine Schussweite betrug zwischen 20 und 600 Metern und er konnte theoretisch bis zu 120 Granaten des Kaliber 5 Zentimeter in der Minute verschießen.
Der Festungsflammenwerfer – FN-Gerät (Festungs-Nahkampf-Gerät) – Der Festungsflammenwerfer wurde im Zweiten Weltkrieg zwischen Schartentürme in die Befestigungsanlagen (Westwall, Atlantikwall) eingebaut. Er hatte die Aufgabe, wenn es Fußtruppen, wie Infanterie, Pioniere, Fallschirmjäger usw., gelingen sollte, bis zu den Schartentürmen vorzudrängen, diese zu vertreiben oder zu vernichten. Er konnte aber nur wirksam werden, wenn er, bevor er in Aktion trat, von den Gegnern nicht als solcher erkannt wurde. Deshalb war das obere Ende der Flammenwerferanlage nur mit einer kleinen und flachen Kuppel verschlossen und entsprechend getarnt. Erst wenn das Herannahen des Gegners gemeldet wurde, fuhr man das Strahlrohr unter Druck heraus, die Kuppel öffnete sich , wenn das Strahlrohr die richtige Lage eingenommen hat, wird im Bedienraum automatisch ein Zeichen ausgelöst, worauf der Werfer betätigt wird. Das Strahlrohr ist S.m.K.-sicher und hat einen Durchmesser von 25 bis 30 cm.
Die Flammenwerferanlage besteht aus dem:
1. hydraulischen Teil,
2. maschinellen Teil
3. elektrischen Teil.
Das Flammenwerfergerät besteht aus einem Vorratsbehälter mit ca. 2400 Liter Flammöl, einer Flasche mit 400 Liter Stickstoff, einer handbetriebenen Pumpe, mit der Flammöl aus dem Vorratsbehälter in den Druckbehälter hinüber gepumpt wird, an den ebenfalls eine Stickstoffflasche angeschlossen ist, dem elektrisch auszufahrenden Strahlrohr mit einer weiteren Stickstoffflasche für die Zündung. Die Stickstoffflasche muss ständig an dem Druckbehälter angeschlossen bleiben, damit sie einen Druckabfall vermeidet.
Die Wurfdauer beträgt 420 Sekunden= 7 Minuten.
Die Füllung je Wurf beträgt 3 Minuten.
Die Kampfdauer beträgt insgesamt 64 Minuten.
Mit einer Normalfüllung von 80 Litern wird ein Druck von 18 Atm. erzeugt, mit 120 Liter wird ein Druck von 25 Atm. erzeugt.
Der Werfer erreicht eine Wurfweite von 40 bis 50 m, die Höchstwurfweite beträgt ca. 65 bis 70 m.
Aus dem Druckbehälter mit 200 Liter Inhalt können ca. 120 Liter Flammöl in ca. 21 Sekunden geschleudert, womit 3 Kreise von je 7 Sekunden bestrichen werden können. Da das Strahlrohr 360° seitlich geschwenkt werden kann, kann das Gelände rundum bestrichen werden, es können aber auch Feuerstöße in einer Richtung abgegeben werden.
Der Druckbehälter kann in 2,5 Minuten wieder gefüllt werden, und die Anlage ist somit nach ca. 3 Minuten wieder wurfbereit.
Zum Zünden des Flammöls genügt eine Zündflamme von 20 bis 30 cm, die über Zündkerzen bei Gleichstrom 24 Volt erzeugt wird.
Die elektrische Anlage ist für 220 Volt Wechselstrom und 24 Volt Gleichstrom eingerichtet. Es sind fünf Lampen rechts und links angebracht. Die Signale bedeuten:
Bei Stromausfall wird der Strom aus Batterien entnommen.
Ferner ist ein Gleichrichter zum Zünden und Betriebssetzung von Gleichstrom und Notbatterie vorhanden. …“
Soweit der Text aus der Waffen-Revue.
Insgesamt wurde der Festungsflammenwerfer 26 Mal im O.W.B. eingebaut, davon 24 Mal im Mittelabschnitt. Geschützt wurde der Flammenwerfer durch einen Stahlring 420P9, der im Prinzip ein starkes Stahlrohr mit einem Verschlusspfropfen am oberen Ende war. Der Stahlring wurde beim Einbau mit der Unterkonstruktion der Decke verschraubt und anschließend einbetoniert. Diese Panzerbauteile sind zum größten Teil, trotz Sprengung und Metallentnahme, erhalten geblieben ( Pz.W. 864?).
Anhand des gut erhaltenen Flammenwerfers im Pz.W. 720 erklären wir den grundsätzlichen Einbau in einem Bunker. Aufgestellt wurde der Flammenwerfer in zwei übereinander liegenden, gleich großen Räumen. Diese sind durch eine rechteckige Öffnung im Boden des oberen Raumes miteinander verbunden. Ein Zugang erfolgt nur über den oberen Raum, der als Bedienraum fungierte. Eine nach innen öffnende, zweiteilige Panzertür, sowie eine Gasschutztür zum Flur trennten diesen Bereich vom übrigen Bunker ab. Betritt man den Bedienraum, fällt einem gleich das Strahlrohr ins Auge. Es befindet sich auf der linken Wandseite, teilweise in der Öffnung zum unteren Raum als auch in der Decke im Stahlring 420P9. Zwei an der Unterseite des Stahlrings befestigte Stäbe dienten als Führung beim Ausfahren des Strahlrohrs und reichen bis zu einer Wandkonsole im unteren Raum. Ausgefahren wurde das Strahlrohr mittels eines Elektromotors (Kraftübertragung über Kette) oder per Hand. An der Wand gegenüber dem Eingang sind zudem die Halterung der Stickstoffflaschen sowie Reste der alten Druckleitung vorhanden. Über in die Wand eingelassene Steigeisen gelangt man in den unteren Raum, der aus Sicherheitsgründen keinen ebenerdigen Zugang besaß. Hier befinden sich der Vorratsbehälter für das Flammöl und der Druckbehälter. Außerdem sind auch hier Teile der Druckleitung erhalten geblieben.
Zur Beobachtung und Feuerleitung stand dem Kommandanten eine Beobachtungsglocke vom Typ 90P9 zur Verfügung. Durch 5 Schlitze, die mittels Schieber verschlossen werden konnten, hatte der Kommandant die Möglichkeit, die Umgebung durch zwei Panzer-Beobachtungswinkelfernrohre zu beobachten und das Feuer zu leiten. Die Glocke hat ein Gewicht von 6 Tonnen, eine durchschnittliche Wandstärke von 120 Millimetern, eine Gesamthöhe von 1,60 Metern wobei nur 0,65 Meter über die Bauwerksdecke herausragen.
Im Bild Links der Schartenturm und rechts die Beobachtungsglocke.
Beobachtungsglocke von Innen mit Periskop
Flankierungsanlage :
Ein weiteres Maschinengewehr befand sich in der Flankierungsanlage und diente dort der Eingangsverteidigung. Nicht ganz klar ist, welches Maschinengewehr dort zum Einsatz kam. Die Waffe war auf einem Untersetzkasten mit entsprechendem Gewehrträger befestigt. Die Flankierungsanlage besitzt eine Schartenplatte 7P7 mit einer Stärke von 10 Zentimetern und einem Gewicht von 7,5 Tonnen, vor der sich nochmals eine Treppenscharte aus Beton befindet. Mittels eines einfachen Schiebers können die Scharte und der Beobachtungsschlitz verschlossen werden. Des Weiteren war für den Sehschlitz ein Schieber aus Panzerglas vorhanden, mit dem auch ein Beobachten unter Beschuss möglich war.
Flankierungsanlage mit Schartenturm
Schartenplatte von Innen
Menschenfalle :
Die Falltüre (99P9, 2,2 Tonnen) überdeckt die Fallgrube. Die Falltüre ist mit einem Gegengewicht ausgestattet. Hochgeklappt kann die Entgiftungsnische und die Fallgrube zusätzlich durch eine Scharte in der Falltüre verteidigt werden.
Die Fallgrube war im Eingangsbereich des Bunkers die erste Innengelegene Verteidigungseinrichtung. Kamen feindliche Soldaten bis zu einem Zugang, dann wurde die Falltür einfach hochgezogen und so war es unmöglich die Grube ohne weiteres zu überwinden. Die Falltür im geschlossenen Zustand war gleichzeitig zum verschließen der Entgiftungsnische, dort konnten kontaminierte Sachen abgelegt werden. weiterhin gab es mehrere Scharten im Inneren die mit Gewehren besetzt werden konnten um Eindringlinge unter Feuer zu nehmen.
Falltür, herabgelassen
Fallgrube, ca 3.30m tief
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Um die einzelnen Panzerwerke befand sich ein Ring aus Stacheldraht. Dieses war kein normaler sondern vierkant-Federstahl-Stachdedraht ! Dieser war enorm schwierig zu durchtrennen und man konnte ihn auch nicht verbiegen. Um den Stacheldraht zu fixieren wurden meterlange Stahlhalterungen im Boden verankert oder betoniert. von dem Stacheldraht aus wurden Schrägen bis hoch zum Pzw geschoben, so war es den Deutschen möglich die Feinde nach überquerung des Stacheldrahtes direkt unter Beschuss durch die Flankieranlage oder der Schartentürme zu nehmen. Die Feinde liefen quasi direkt ins Feuer !
Hier sieht man die Spitze dieser verschütteten Halterung für den Stacheldraht, in den Einkerbungen wurde der Stacheldraht gehängt.
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Höckerlinie, auch Drachen- oder Hitlerzähne genannt, ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für höcker- oder zahnförmige Panzersperren aus Beton, wie sie zum Beispiel am Westwall verwendet wurden. Die Höckerlinie gehört neben dem Spanischen Reiter weltweit zu den gebräuchlichen Panzersperren.
Zweck :
Mit den Höckerlinien wollte man Panzerangriffe auf Bunkerstellungen erschweren und hoffte, dass sich der Gegner auf bestimmte Stellen konzentrieren würde, wo dann die eigene Abwehr (Panzer, Panzerabwehrwaffen) eingreifen könnte. Um Infanterieangriffe und vorrückende Sprengtrupps abzuhalten, wurden die Höckerlinien von Bunkern flankiert und zusätzlich mit Drahtverhauen umgeben. Zur Abwehr von Panzern gab es für die Panzerabwehrwaffen tiefgestaffelte Wechselstellungen mit Betonschutzschilden. Mit den stärkeren Panzern musste die Widerstandskraft der Hindernisse laufend vergrößert oder zusätzlich davor ein Panzergraben von etwa 4,5 m Breite ausgehoben werden.
Der Gegner wandte zur Überwindung der Hindernisse verschiedene Taktiken an. Meist ging zuerst die Infanterie über die Höckerlinie vor und bildeten einen Brückenkopf, in dem die umliegenden Bunker unschädlich gemacht wurden. Dann wurde eine Lücke ins Hindernis gesprengt, damit die Panzer vorrücken konnten.
Herstellung :
Die Bunker wurden vor Ort in Beton gegossen, weil sie wegen ihres Gewichts mit den damaligen Lastwagen nicht transportiert werden konnten. Stahlbeton hat eine hohe Dichte von ca. 2,4 Tonnen pro Kubikmeter (t/m³). Auch die Betonhöcker der Kampfwagenhindernisse wurden vor Ort gegossen.
Bautypen :
Die Höcker wurden entsprechend der technischen Entwicklung der Panzer immer größer und schwerer gebaut, wobei im schwierigeren Gelände aus Kostengründen kleinere Höcker oder andere Panzersperren eingesetzt wurden. Die Höcker wurden normalerweise massenhaft als Regelbau-Typen mit normierten Bauformen erstellt.
Die Höcker aus Stahlbeton standen in mehreren Reihen auf einem gemeinsamen Fundament:
Modell 1938 : Breite 7,35 m, Höhe feindseitig 0,6 m Freundseite 1 m, 2 reihig mit 4 Höcker je Querreihe, Sicherheit gegen Panzerfahrzeuge bis 20 Tonnen Modell 1938 verstärkt: Breite 19,35 m, 5 Reihen, Sicherheit gegen Panzerfahrzeuge aller Gewichtsklassen Modell 1939: Breite 13,45 m, Höhe feinseitig 0,8 m Freundseite 1,5 m, 3 reihig, Sicherheit bis 36 Tonnen
( Quelle : Wikipedia )
Da die Feinde sehr schnell bermekten, das wenn sie mehrmals auf eine Stelle der Linie schossen, sich dadurch ein Weg freimachen ließ, zogen die Deutschen einen Wall davor...dieser verhinderte einen direkten Beschuss. Wenn die Höckerlinie durch eine Straße durchquert wurde, dann wurde von dem einen Ende der Höckerlinie zur anderen Seite eine Barierre aus Eisenbahnschwellen verankert. Dafür gab es links und rechts neben der Straße an der Höckerlinie Kästen aus Holz oder Metall wo die Schwellen gelagert wurden.
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Aus den Erzählungen heraus von Christel Focken gab es noch kleinere Maßnahmen zur Verteidigung. Z.b waren die Abluft und Lüftungsleitungen die aus den Bunker rauskamen mit einem Zweigrohr versehen. Man muss sich das so vorstellen...wenn ein Feind oben in das Lüftungsrohr eine Handgranate geworfen hatten, dann viel sie weiter durch das Rohr bis zum Eingang des Bunkers wo sie dann die Eigenen Männer die vorm Bunker standen getroffen hatte. Quasi ging das Rohr vom Austritt bis zum Eingang des Bunkers und irgendwo ging ein Abzweig waagerecht weg zu der Belüftungs oder Abgasanlage.
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Hier zu sehen ist eine Scharte im Eingangsbereich des Bunkers, nach rechts würde dann die Fallgrube " Menschenfalle " kommen.
Hier zu sehen sind noch die original Wasserventile, mit einem Hebel konnten sie geöffnet oder verschlossen werden.
Gruppenbild in einem der Räume.
Sprossenleiter zum Notausgang.
Brennstofflager für Maschinen und Flammenwerfer.
Hier ist ein Abstieg oder Notausgang eines Panzerwerkes.
Treppen im Inneren des Bunkers.
Durchgang zu einem weiteren Raum.
So nun wird es interessant ! Hier zu sehen ist die große Röhre die direkt runter in den 30km langen Hohlgang ging. Je nach Lage der Pzw waren diese 30-50m tief !! In dem Schacht war ein Treppenaufgang und ein Aufzug für Munition vorhanden, bei diesem hier jedoch nicht, da nicht alle bis Ende des Krieges fertig gebaut wurden.
Blick in den Schacht zum Hohlgang.
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Hab da ein Foto aus meinem Archiv welches des Aufbau eines Stacheldraht-Hindernisses zeigt. Die Aufnahme stammt vom Versuchsplatz Grulich und ist beschrieben mit " Kampfwagenhindernis und Drahtverhau ". Auf dem Versuchsplatz Grulich wurden von der Wehrmacht Panzerwerke getestet. Großvater Trinkaus war auch hier zeitweise tätig, um Erkenntnisse für den Aufbau des A-Platzes in Hillersleben zu sammeln.
Nun kommen wir zum Hohlgang der die einzelnen Panzerwerke und Artilleriewerke verband. Es gibt unterirdisch viele Abzweige und Bahnhöfe für eine kleine Munitionsbahn.
Gang mit Sackgasse.
Nicht fertig gebaute Treppe zum Panzerwerk. Der Ringschacht wurde in einzelnen Segmenten gegossen und Stück für Stück heruntergelassen, Ring für Ring.
Im Hohlgang, nach rechts geht es in einem der vielen Munitionslager.
eines der Munitionslager.
Original Beschriftung " 8 Artilleriewerke nach rechts " diese wurden jedoch nie bestückt.
Wegkreuzung
Treppenaufgang vom Hohlgang ins Pzw ( 110 Stufen )
nochmal Treppenaufgang, Munitionsaufzug noch nicht montiert.
Hier zu sehen ist eine Sollsprengstelle, zwischen den einzelnen Pzw waren im Hohlgang solche Bohrungen. Diese wurden mit Sprengstoff gefüllt. Wenn der Feind eines der Pzw eroberte dann wurde das Stück Hohlgang gesprengt, sonst wären die Feinde ja unterirdisch in jedes weitere Pzw gekommen da sie ja miteinander verbunden waren.
Sollsprengstelle
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