Auf diesem Bild zu sehen ist einer der zwei Messtürme womit die Geschwindigkeit der Geschosse gemessen wurde, dieser hier befand sich nahe der Feuerstellung Salchau...
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Diese Türme wurden damals von den Angehörigen des Versuchsplatzes umgangssprachlich als "V-0" Türme bezeichnet. Wird heute leider nicht immer, z.B. bei Rundfahrten mit der BW, so richtig ausgedrückt. Alte Platzangehörige sind da manchmal etwas pikiert.
Vor einiger Zeit wurde bei Arbeiten des Munitionsbergungsdienstes ein alter Bunker nahe des Messhauses geöffnet. Er war komplett zugeschüttet und wurde dann beräumt. Ich habe hier einige Bilder und Informationen über diesen Fund bekommen die ich hier ein wenig zeigen wollten.
Habe jetzt noch etwas recherchiert und noch etwas über diesen Bunker in Erfahrung bringen können. Das gefundene Rohr war von einer Pak 7,5cm L48 die als Hauptwaffe im Jagdpanther 39 verwendet wurde. Es wurde von der Maschinenfabrik Lehmann in Dresden hergestellt. Ausserdem wurden noch ein Flakscheinwerfer mit Zubehör, 3 weitere Geschützrohre mit verschiedenen Kalibern und 2 Mündungsbremsen vom Kaliber 15 und 21 im Bunker gefunden. Vom 21ér war vorher gar nicht bekannt das es ihn vorher gab. Interessant wäre noch zu erfahren was mit diesen Funden weiter geschehen soll.
So wie auf dieser Zeichnung wurde der Bunker 1945 von den Amerikanern entdeckt, untersucht und danach zugeschüttet. Es wäre sicher interessant gewesen, alles weiter freizulegen und zu untersuchen. Aber leider hat die Bundeswehr daran keinerlei Interesse, alles wurde jetzt zugeschüttet. Durch die beiden Türen die mann ja auf dem unteren Bild sieht, ging es noch 18 Meter weiter hinunter, aber niemand wollte das weiter erkunden
Das ist die Draufsicht des Gebäudes das damals ÜBER dem Bunker stand. Das wurde dann abgerissen und es entstand der Kindergarten der hier stationierten Einheiten der Roten Armee.
Overhead travelling crane: eine laufkatze elevating Platform: Fahrstuhlplattformhier stand das Geschütz drauf und konnte dann nach unten gefahren werden
Hier noch einige Bilder wie sich der Fundort jetzt darbietet. Alles wurde wieder zugeschüttet und einplaniert.
Alle Infos zusammengetragen von Klaus Peter Keweloh und Daniel Keweloh, Quelle : www.hillersleben.eu
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Auszug aus US After Action Report, übersetzt vom Bundessprachamt...
Technische Anlagen :
Allgemeines :
Mit ein oder zwei Ausnahmen sind die technischen Einrichtungen und Anlagen so umfassend ausgestattet, daß sie unter den Feldzeugeinrichtungen in den Vereinigten Staaten kein Gegenstück finden. Viele bewegliche Meßstellen (auf Anhängern) waren mit Boulenge- und Kameraoszillographen ausgestattet. Ein umfassendes Kabelnetz verband die Hauptschießplätze (Süd und Nord) mit den Erprobungsgebäuden. Im allgemeinen befanden sich in allen technischen Gebäuden photographische Anlagen. Boulenge- Meßgeräte,' ... - Kanal-Siemens - Universaloszillographen; elektronisches Geräte, Kameras jeglicher Art, Werkzeugmaschinen und Vorräte waren reichlich vorhanden. Insgesamt gab es acht Werkstätten, die über die gesamteErprobungsstelle verteilt waren. Einige neue oder ... . (unleserlich) Verfahren waren perfektioniert worden, im allgemeinen wurde jedoch ein sehr hohes Maß an Verbesserungen von Verfahren festgestellt, die weit über ( ... unle - serlich) hinausgehen . Zum Zeitpunkt dieser Inspektion war praktisch keine der technischen Anlagen betriebsbereit . Jedes Büro des jeweiligen Bereichs war zerstört, und alle Unterlagen waren völlig verstreut , so daß das Sammeln und Bewerten eine äußerst zeitraubende Aufgabe war.
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Auszug aus US After Action Report, übersetzt vom Bundessprachamt...
Hier noch etwas zu den Instrumenten...
Es wurde festgestellt ,daß der Großteil der von der "Wissenschaftlichen Gruppe" verwendeten Instrumente von Zeiss hergestellt worden war. In vielen Fällen zeugten selbst die einfachsten Instrumente von dem anerkannten Können dieses Herstellers.
Ein Exolosionsdruckmeßgerät, das auf Platz "C" verwendet wurde, wird in dem Absatz mit dieser Überschrift beschrieben. Es wurde kein weiteres Druckmeßgerät gefunden, obwohl eines der Labors über einen Vorrat an Salzkristallen verfügte.
Physikalisches Prüfgerät, befand sich im Artillerie-Versuchslabor; es war erst kürzlich installiert worden und wurde wahrscheinlich nur wenig benutzt. Es gab dort Zug-, Fallhammer- und Härteprüfgerät.
Zünderuhrwerke waren reichlich vorhanden. Vollständige Gerätesätze wurden zur weiteren Untersuchung abtransportiert. Im wesentlichen wurden die mechanischen Uhrwerke mit Hilfe eines Quecksilberschalters am Geschütz in Gang gesetzt. Die Detonation wurde mit Hilfe eines Parabolspiegels mit einer in seinem Mittelpunkt befindlichen Photozelle registriert.
Fotoelektrische Tageslichtmeßschranken wurden in großer Anzahl gefunden. Sie waren gut gefertigt und sahen sehr robust aus . Es war eindeutig zu erkennen, daß sie für eine lange Nutzungsdauer entwickelt und schon lange benutzt worden waren. Besonders bemerkenswert waren die sehr genauen -Skalen für Höhen- und Seitenwinkel. Die Umstände ließen einen Betrieb dieser Instrumente nicht zu, sie wurden jedoch abtransportiert.
Geschwindigkeitsmessungen. Auf den Hauptschießplätzen Nord und Süd bei 27 000 m und auf den wichtigen außerhalb gelegenen Prüfplätzen wurden ortsfeste Anlagen verwendet; sie waren in festen Gebäuden untergebracht und mit den Anschlußkästen an den Meßstellen durch unterirdische bewehrte Kabel verbunden, In vielen Fällen wurden Meßwagen an den Meßstellen postiert, und es wurden entweder die beiden Boulenge-Meßgeräte oder der Oszillograph eingesetzt. Der Impuls für die Geschwindigkeitsmessung wurde entweder durch Tageslichtschranken oder außergewöhnlich fein gefertigte Meßspulen gegeben; einige dieser Spulen werden zur Zeit - wie auch Boulenge-Meßgeräte und Oszillographen - abtransportiert. Ein hoher Genauigkeitsgrad (Strichfehler) wurde der Solenoid Boulenge-Kombination nachgesagt, die in 75 % der Fälle verwendet wurde (in den restlichen 25 % wurde eine Solenoid- Kameraoszillograph-Kombination verwendet) .
Für das Geschwindigkeitsmessungen erfordernde Schießen in der oberen Winkelgruppe wurden 35 m hohe Türme verwendet. Bei ihnen handelte es sich im wesentlichen um zwei parallel stehende Pfosten mit auf ihnen ruhendem Querstück.
Ein bewegliches Querstück sichert die Spule und kann mit Hilfe einer Motorwinde vom Boden aus in jede gewünschte Stellung hochgezogen werden; mit dieser Winde kann auch die Spulenhalterung wunschgemäß nach links oder rechts bewegt werden. Vier dieser Türme wurden benutzt, zwei an der Hauptfront, eine in Salchau (18 000 m) und eine in Hillersleben Nord.
Zur Aufhängung von Spulen wurde auch eine weitere Vorrichtung verwendet. Zwei Ausziehleitern mit einer Länge von etwa 22 m wurden nach dem Ausziehen an ihren oberen Enden so miteinander verbunden, daß sie ein "A" bildeten; die Fesselspule wurde dann in der Mitte aufgehängt . Zwei dieser auf besonders konstruierten Lkw-Halterungen montierten Vorrichtungen wurden im Feld verwendet . Diese Vorrichtungen verfügten über Leitern, die mit Energie von der Zugmaschine ausgezogen wurden. Das Leiterpaar hatte eine Länge von 45 m (135 ft). Es wurde versucht, diese Geräte zu bergen, sie waren jedoch zu normalen Lastkraftwagen umgerüstet worden, wobei die Leitern und das Gerät zerstört wurden (22 m lange Leitern wurden abtransportiert). Hersteller der 45 m langen Leiter war Magirus, Ulm; sie war von Carl Hetz, Karlsruhe, konstruiert worden.
Druckmessungen. Der Maximaldruck wurde mit Gasdruckmeßgeräten mit Kupferstau - chzylinder gemessen, die allgemein verwendet wurden und sich nicht wesentlich von den in den USA verwendeten unterschieden. Eine ins Auge fallende Weiterentwicklung wurde jedoch im Hinblick auf die Fertigung von Teilen sowie der Verpackung und den Umschlag von Kupfer festgestellt, weniger Sorgfalt wurde jedoch auf den Schutz der Stempel vor Korrosion gelegt . Es gibt fünf Gerätegrößen (die erste Zahl zeigt die Länge, die zweite den Stempeldurchmesser in Millimeter an: 18/3, 18/5, 24/8, 28/5 und 52/8. Das Meßgerät entspricht im Aufbau dem US-Gerät, es fehlen lediglich die Unterlegscheiben zwischen Abschlußkappe und Gehäuse; und es wird keine Liderungshülse verwendet. Stattdessen wird die Druckstempelbohrung mit Parafin und Bienenwachs gefüllt und darauf eine kleine Papierscheibe gelegt. Gas tritt häufig aus. Das 28(5- Meßgerät gibt es in zwei Ausführungen, in der Standardausführung und mit einer längeren Abschlußkappe, in der ein Leuchtspurkörper angebracht ist. Der brennende Leuchtspurkörper ist ein Hilfsmittel zur Ortung der Meßgeräte, und diese Version wird beim Nachtschießen und immer dann verwendet, wenn die Meßgeräte beim Schießen vermutlich von dem Geschütz ausgestoßen werden.
Kalotte. Bei einem neuen Verfahren, das entwickelt worden sein soll, um die durch Kupfermangel bedingten Beschränkungen auszugleieben, wird die Oberfläche der Verschlußkappe poliert und beim Zusammenbau leicht mit Ruß einer Öllampe bedeckt. Der Druckstempel ist kugelförmig. Die Kalotte wird genau so verwendet wie Standardmeßgeräte . Das Zusammensetzen und Ablesen des Meßgeräts erfordert äußerste Sorgfalt.
Druck/Zeit. Zwei Verfahren finden Anwendung, d.h . es werden Standard - Piezo- und Manganinspulen verwendet. Die unter Einsatz von Manganinspulen erzielten Ergebnisse gelten als zuverlässig, obwohl in einigen Fällen behauptet wurde, Hysterese sei ein eine gewisse Unzuverlässigkeit verursachender Faktor. Eine Kalibriermaschine wurde abtransportiert; Hersteller war Alfred J. Amsler & Co., Schaffhausen, Schweiz (Nr. 4572); diese Maschine wurde 1938 von Kummersdorf nach Hillersleben verlegt. Manganin-Meßgeräte werden wie die sich mit ihrer Theorie und ihrer Verwendung befassenden Dokumente zur Durchführung von Vergleichsversuchen abtransportiert.
Fotografie: Das einzige festgestellte neue Verfahren wurde auf dem Gebiet der Photogrammefrie angewandt. Eine große Zahl an Geräten wurde zur Aufzeichnung von Grunddaten bei der Ermittlung von Schußweiten eingesetzt. Mit Ausnahme der eigentlichen Kameras, bei denen es sich um Askania-Kameras handelte, war das Gerät von Carl Zeiss hergestellt. Das stereofotografische Verfahren wurde auch zur bildlichen Darstellung angewandt, in gewissem Umfang als Täuschungsmanöver, produktiv jedoch zur Darstellung der Ergebnisse von Versuchen mit panzer- und betonbrechenden Geschbossen. Solche Fotografien wurden im allgemeinen so reproduziert, daß auf jeder Seite zwei Bilder nebeneinander abgebildet waren. In einigen Fällen fand das Verfahren des Übereinanderrdrückens von Rot und Blau zur Betrachtung durch Farbgläser-Brillen Anwendung. Es wurde eine große Zahl an fotografischem Gerät eingesetzt; Laboreinrichtungen ohne Dunkelkammer waren selten, und technische Gebäude ohne Dunkelkammer gab es nicht. Nur wenige der vorgefundenen fotografischen Geräte waren noch verwertbar. Das gesamte Standardgerät war nicht mehr instandsetzbar oder fehlte. Spezialgerät wie photogrammetrische Instrumente und Askania-Kameras waren abtransportiert worden. Arbeiten auf dem Gebiet der Infrarotfotografie wurden in Hillersleben von Dr. Herbere Gärtner durchgerührt, der von der Berliner Dienststelle der Wa Prüf 8 evakuiere worden war. Er wurde ausführlich befragt von Major Todd A. Kuhn, A.A.F. , einem Angehörigen des CIOS-Trupps Nr. 172, der zur Zeit einen Bericht zu diesem Thema erstellt . Auf Dr. Gärtners Arbeit wird auch in Col. Simons Bericht Bezug genommen.
Für Entwicklungen auf dem Gebiet der Meteorologie war die WA Prüf 8 zuständig, und entsprechende Arbeiten wurden bei der Erprobungsstelle Hillersleben in Dolle durchgeführt. Der Zustand der Eninrichtung zum Zeitpunkt der Inspektion ließ die Erstellung eines Berichts von technischem Wert nicht zu. In dem Gebäude der "Wissenschaftlichen Gruppe" in Hillersleben-Süd wurden die meteorologischen Bedingungen als ein notwendiger Teil der Schießversuche ermittelt. Das Verfahren entsprach weitgehend dem beim Forschungs- und Entwicklungszentrum der US -Erprobungsstelle Aberdeen Proving ground angewandten; lediglich die von dem aufsteigenden Instrument gesendeten Signale wurden von Bedienungspersonal und nicht automatisch aufgezeichnet. Das normale Barometer, Hygrometer und Thermometer wurden durch die deutsche Radiosonde in Betrieb gesetzt. Ein Gerätesatz wurde vom CIOS-Trupp Nr. 172 abtransportiert, deutsche Techniker betrieben ein weiteres Gerät um einen Vergleich mit dem gegenwärtig bei Artilleriewaffen- Kalibrierungsversuchen eingesetzten US-Gerät vornehmen zu können.
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
"Zur Funktionsweise der Geräte: Eine seitlich angebohrte Patrone wird in einen Lauf mit einem speziellen, angebohrten Patronenlager geladen. Die seitliche Bohrung wird durch einen Kolben verschlossen, der auf einen Kupferzylinder wirkt. Durch den Gasdruck beim Schuss wird der Kupferzylinder gestaucht. Die Differenz zwischen dem normalen und dem gestauchten Zylinder ergibt-unter Beachtung des Kolbendurchmessers- den Wert für den maximal aufgetretenen Gasdruck, der aus einer Tabelle abgelesen wird."
Quelle: Privatarchiv Versuchsdienst "CIOS-Bericht Kommentiert von HFT"
Bild aus US After Action report...zu sehen sind die Messhäuser Hillersleben Süd...vielleicht kann Herr Keweloh nochmal die Stelle mit dem Aufzug einzeichnen...
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !