Forum der Fachgruppe Militär- und Garnisonsgeschichte Magdeburg » Festung, Garnison, Militär in und um Magdeburg » Garnison der sowjetischen Streitkräfte 1945-1993 » Encke-Kaserne als Stab der 3. Stoßarmee der sowjetischen Streitkräfte
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Die Nutzung der Kaserne spiegelt die „wechselvolle“ Geschichte Magdeburgs nach 8. Mai 1945 wieder: als sie zuerst von Amerikanern besetzt, dann an die Briten und von denen an die SU übergeben wurde.
Im Komplex der Encke Kaserne war ab 1946 der Stab der 3. Allgemeinen Armee (1945 Stoß Armee) (Rufname Жазмин, вч пп16736) untergebracht. Nach den Erinnerungen von ehemaligen Angehörigen aus der Zeit von 1976 bis 1982 waren die Gebäude so belegt:
(1) Sitz des Armee-Befehlshabers, Operativabteilung
(2)Militärhandel
(3) Nachrichtenzentrale «Жазмин»
(4)Soldatenspeisesaal
(5) Kaserne des 232. Selbständigen wach- und Versorgungsbataillons (вч пп66007)
(6) Stab des 232.
(7) Wohnhaus für Angehörige des Stabes der 3. OA
(8) Sporthalle
(9) Club
(10) Hallen und Werkstätten für den Fahrzeugpark
(11) Chef der Fliegerkräfte
(12) Kaderabteilung, Aufklärungsabteilung
(13) Chefs der Pioniere, Artillerie, Gefechtsausbildung, Nachrichtentruppen
(14) Memorial der 3. OA
(14) Spielplatz außerhalb des Geländes, wo ich 1959 bis 1962 des Öfteren meine Hose zerrissen habe
Die Hallen im Bereich (10) sind heute abgerissen und die Gebäude werden zu einem Wohnpark umgebaut.
Diese Legende der Kasernenbelegung gehört zum nachstehenden Luftbild mit dieser Benennung. Obiger Lageplan mit Objektbezeichnungen stammt aus einer Liegenschaftsunterlage ohne Legende.
[ Editiert von Administrator MAGADO-2 am 23.03.12 12:28 ]
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Hier nun die Unterlagen zum Zeitpunkt der Auflösung 1990-93 von Dr. Kramer, der in dieser Kommission tätig war.
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Die Belegungsliste bis vor der Auflösung.
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Aus diesen offiziellen Listen des Bundesvermögensamtes (jetzt geschreddert) ergeben sich sicherlich Differenzen
zu Angaben ehemaliger Angehöriger der sowjetischen Belegung der Kaserne. Es bleibt ein schwieriges Thema.
es befinden sich noch 2 Bunker auf dem Gelände, der eine auf dem umzäunten Stück vom THW und ein kleinerer nordöstlich auf dem Gelände, letztere wurde als Hügel begrast und die Zugänge zugeschüttet...
Zitat
Gepostet von MilitariaMD
es befinden sich noch 2 Bunker auf dem Gelände, der eine auf dem umzäunten Stück vom THW und ein kleinerer nordöstlich auf dem Gelände, letztere wurde als Hügel begrast und die Zugänge zugeschüttet...
Wenn Du diesen "begrasten Hügek" meinst - da ist wohl eher kein Bunker drunter. Dieser Hügel entstand aus Abrissmaterial beim Umbau des Geländes. Wennn man den Bereich mit alten Bildern vergleicht ist dort nur der Sportplatz, ohne Hügel, zu sehen.
Nun dann also - die 3. Allgemeine Truppenarmee.
Der Stab der 3. Allgemeinen Truppenarmee (PF 16736, „Jasmin“) befand sich bis 1991 in der ehemaligen Enke Kaserne.
Ihren Namen hat sie seit 1941 3 mal geändert:
1941 bis 1946 – 3. Stoßarmee
1946 bis 1957 3. Sturmarmee
1957 bis 1991 3. Allgemeine Truppenarmee
Obwohl sie die Bezeichnung "Stoßarme" nur die kürzeste Zeit getragen hat, ist dieser Name fest verankert. Aus meiner Sicht hängt das damit zusammen, dass man nur diesen Namen in der "offiziellen" Darstellung gefunden hat - da für die Zeit des II. WK gültig und in allen Ehrungen erwähnt. Danachwar dann wieder alles geheim und erst 1990/1991 kamen die anderen Bezeichungen "ans Licht".
Die 3. Stoßarmee wurde am 25. Dezember 1941 durch Umformierung der 60. Armee gebildet.
Ihr Kampfweg begann mit der Schlacht um Moskau und der Stab lag in Serebrjanny Bor (Silberwald), daran erinnert ein Denkmalskomplex , der dem Memorial auf dem Gelände der Enke Kaserne sehr ähnlich ist.
An der Schule 143 in Moskau gibt es ein „Museum der 3. Stoßarmee“.
Die Stadt Welikije Luki wurde von der 3. Stoßarmee am 17. Januar 1943 befreit, diesem Ereignis ist dieses Denkmal gewidmet:
Über Litauen und Polen führte der Weg bis in das Zentrum von Berlin, wo die Angehörigen der 3. Stoßarmee Meliton Warlamowitsch Kantarija und Michil Alexejewitsch Jegorow die Rote Fahne auf das Dach des Reichstages trugen.
Beide wurden am 2. Mai 1946, auf dem Sportplatz in der Mitte der Enke Kaserne, vom Stellvertreter des Armeekommandierenden Generalleutnant Wolkow als „Helden der Sowjetunion“ ausgezeichnet.
1976 errichtete man dann auf dem Geländer der Enke Kaserne diesen Memorial-Komplex für die 3. Stßarmee, sie hieß damals aber schon lange 3.OA
[ Editiert von 1jg-2 am 04.04.12 18:09 ]