Forum der Fachgruppe Militär- und Garnisonsgeschichte Magdeburg » Das Kriegsende in und um Magdeburg, Frühjahr 1945 » Kampfhandlungen in und um Magdeburg » Repatriierungen der befreiten Zwangsarbeiter aus Magdeburg vom 10./11.4. bis Mai 1945

Bisher hatte man in Magdeburg keine richtige Vorstellung davon, wie viele Zwangsarbeiter unmittelbar bei Kriegsende noch in Magdeburg waren. Die nachfolgenden Übersichten aus den Unterlagen in Bad Arolsen geben Auskunft. Reimund Schulze analysierte im Auftrag der Fachgruppe die umfangreichen Unterlagen. Dabei kam es uns nicht auf die Namen und Einsatzorte in Magdeburg an. Etliche von ihnen hatten sich nach Feindalarm selständig auf den Heimweg begeben. Aber die Masse der aus westlichen Nationalitäten stammenden wurden bereits ab den 18./19.4.45 schrittweise per LKW- und Bahntransport auf die Heimreise geschickt. Ehem. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene östlicher Nationen konten erst nach dem 5. Mai 1945, bzw nach Fertigstellung der Behelfsbrücken den Weg in ihre Heimat gebracht werden.
Hier sei der Platz zu einer generellen Bemerkung!
Die relativ kurze Zeit seit ihrer Befreiung aus der nationalsozialistischen sklavenmäßigen Zwangsarbeit führte dazu, dass geplündert wurde. In den Stadtrandgebieten formierten sich Bürgerwehren um das Hab und Gut vor Plünderung zu bewahren. Aus der damaligen Sicht der Bevölkerung war das ihre logische Reaktion.
Aber niemand berücksichtigte, dass die Zwangsarbeiter (inen) nicht freiwillig hier waren um die fehlenden Arbeitskräft der Kriegswirtschaft zu ersetzen. Sie hatten zum größten Teil unmenschliches Leid durchlebt, kein zu hause mehr, deren Familien waren meist nicht mehr existent! Nun waren sie zwar frei, besaßen aber nichts mehr. Sie wurden in den ersten Tagen ihrer Freiheit auch nicht versorgt. Reserven aus Magdeburger Lagerbeständen wurden auch und vor allem von der einheimischen Bevölkerung geplündert. Es braucht längere Zeit, bis die amerikanische Besatzungsmacht Lebensmittel für sie von weit aus dem Westen heranschaffen konnte, denn sie hatten ja auch ihre Soldaten zu versorgen.
Noch schlimmer gestaltete sich die Repatriierun nach Oste. Viele wussten bereits das sie quasi als Verräter in der Sowjetunion behandelt werden würden, weil sie für den Feind geschuftet hatten.
So waren die Plünderungen der befreiten Zwangsarbeiter ebenfalls eine logische Folge. Das verstanden die Magdeburger damals nur in Ausnahmefällen.
Hier nicht erfasst sind die befreiten Zwangsarbeiter aus der Umgebung Magdeburgs, aus den Kleinstädten und Gemeinden.
Hier die Übersicht:

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Macht doch nichts......
Toll was ihr wieder ausgegraben habt. Ich hab da nur mal eine Frage: Ein Ordner entspricht einem Unternehmen welches Fremdarbeiter beschäftigt hatte? Oder einem Stadtbezirk, einer Strasse? Weiterhin würde mich interessieren was es mit den Daten 10./11.4. 16/18.04. Mai 45 auf sich hat. Handelt es sich dabei um Tage an denen die Fremdarbeiter registriert/ gezählt wurden?

Also, die Ordner sind weder Ortsgebunden noch nach Nationalitäten geordnet, obwohl die meisten Einträge nach Nationen halbwegs erfasst und den Betrieben zugeordnet wurden. Dennoch kommen Z. der Nationen auch in anderen Ordnern vor. Wir haben die Nameen und Einsatzorte (Betriebe) hier weggelassen. Wir wollten hier lediglich die Menge an Z. in Magdeburg feststellen deren Endeinträge 10./11.4.45, 16./18.4. 45 bis Mai 1945 erfolgten. Differenziertere Angaben hier KZ und Zwangsarbeit MD

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Tolle Bilder Helmut!! Beide Elbübergänge, super!